Verletzte DLV-Athleten 2019 - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Verletzte DLV-Athleten 2019 (/showthread.php?tid=3149) |
RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Gertrud - 20.10.2019 Der DLV müsste ein grobes Raster mit den diszinplinüblichen Verletzungen und Prophylaxemaßnahmen gemeinsam mit dem medizinischen Dienst erstellen und an die Peripherie vermitteln. Ich habe die Verletzungen unserer Protagonisten 2018 aufgelistet, an dem man sehr schön die üblichen Problematiken erkennen kann. Dann sollte man noch vermitteln, dass ein Prophylaxeprogramm essentiell sein sollte und zwar in der Bedeutung und Wertung vor dem Disziplintraining. Individuelle Ausnahmen sollten hinreichend bekannt sein. Außerdem sollte ein regionales Versorgungsnetz für AuA bekannt sein. Die Probleme durch Ausfälle der AuA sollten frühzeitig beseitigt bzw. ausgeschlossen werden. Das ist machbar. Ich bin der festen Überzeugung, dass meine permanenten Hinweise hier viele Trainer/innen sensibilisiert haben. Bei einer der letzten Fortbildungen in Mainz, an der ich teilgenommen und zwei Trainerinnen etwas "eingestielt" habe, sagte eine der Trainerinnen: "Du bist aber auch gut vorbereitet!" Kenntnisse kommen nicht selbstständig angeflogen, man muss sie sich erwerben. Mit anderen Worte: "Ärmel aufkrempeln und ran!!!" Gertrud RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Jo498 - 20.10.2019 Ich weiß nicht, ob Gehring erst seit den Problemen dieser Saison auf Alternativtraining setzt. Sie ja ursprünglich mal Triathlon gemacht, daher ist ihr das sicher nicht fremd. Jedenfalls 2017 verletzt, 2018 zwar ein sehr gutes Rennen (32:20) und Silber bei u23 Cross, aber bei der richtigen EM DNF, 2019 schon wieder ein frühes Saison-Aus, das sollte zu bedenken geben. RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Gertrud - 20.10.2019 (20.10.2019, 08:52)Jo498 schrieb: Ich weiß nicht, ob Gehring erst seit den Problemen dieser Saison auf Alternativtraining setzt. Sie ja ursprünglich mal Triathlon gemacht, daher ist ihr das sicher nicht fremd. Jedenfalls 2017 verletzt, 2018 zwar ein sehr gutes Rennen (32:20) und Silber bei u23 Cross, aber bei der richtigen EM DNF, 2019 schon wieder ein frühes Saison-Aus, das sollte zu bedenken geben. Es gibt in diesen Bereichen auch hormonelle Ursachen, die jeweils abgeklärt werden müssen. Die Gründe für Stressfrakturen sind multipel. Insofern sollte man im Langstreckenbereich enorme Vorsorge tragen, weil man immer wieder von Stressfrakturen hört und liest. Auch die permanenten Läufe auf abschüssigen Straßen können Auslöser für einseitige Belastungen sein. Zudem sind die speziellen Strukturwinkel nicht immer leistungssportfreundlich von Haus aus vererbt, was kaum eine/r weiß. Dann müssten sie korrigiert werden. Es spielt also sehr viel zusammen. Wenn man im Trainerbereich in der Hinsicht oberflächlich arbeitet, hat das meistens Auswirkungen. Das Auge muss für solche Fälle geschult werden. Die Hauptfrage besteht darin, wann indivdiuelles "Material müde wird" und zwar möglichst, bevor "das Kind in den Brunnen gefallen ist". Gertrud RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Oliver - 09.11.2019 Nach Johannes Vetter wurde jetzt auch Julian Weber im BGU in Frankfurt operiert: https://www.instagram.com/p/B4mnP_So0Ak/ RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Gertrud - 09.11.2019 (09.11.2019, 06:36)Oliver schrieb: Nach Johannes Vetter wurde jetzt auch Julian Weber im BGU in Frankfurt operiert: ... Und das beide mit Fußproblemen. Das gab´s doch früher nicht in der Ausprägung. Zumindest kann ich mich in der harten Form nicht erinnern. Was ist da bloß in der Prophylaxe los? Waren die früheren Schuhhersteller handwerklich besser und die technischen Elemente in der Linksrotation (Rechtswerfer) stabiler? Werden die Trainingsinhalte falsch gesetzt? Wenn solche Sachen passieren, besteht irgendwo ein Ungleichgewicht. Die Verletzungsquote außer bei Röhler (!!!) finde ich im OP-Bereich enorm hoch und absolut nicht nachahmenswert!!!!!! Als ich zum ersten Mal von Vetter eine Lehrbildreihe sah, war ich ob der Technik hinsichtlich der Füße entsetzt und habe sofort gedacht: "Junge, das geht nicht sehr lange gut mit dir und habe es hier auch sofort publiziert." Solche Sachen muss man im Keim ersticken und nicht immer nur reagieren. Die Hinwendung zum unglaublich langen letzten Schritt bei Vetter und Weber tut ein übriges in der Belastung auf die Füße - und dann noch nicht in der ungleichmäßigen, unausgewogenen, permanent angewandten Steigbügelhaltung bei den teilweise sehr unphysiologischen Belastungen, die übergrenzwertig sind. So schädigt man auf Dauer jede Struktur!!! Man sollte schon mit Maß und Ziel auch in der Reihenfolge vorgehen. Ich wundere mich bei der in einem Detail gezeigten Schulterbewegung in der Technik sehr, dass da noch nicht mehr passiert ist. Vor allem habe ich diese Auswuchtung in einer anscheinend bewusst gewollten Zubringerübung gesehen. Julian Weber sollte auch das Bankdrücken weglassen. Das ist noch ein Relikt aus den 80er Jahren und absolut ungesund für seine ansonsten so tolle Schulter. Auf Dauer lassen das Labrum und die Bizepssehne grüßen. Meine Hinweise sollen nur der Fürsorge und nicht einer vernichtenden Kritik gelten. Gertrud RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Astra - 09.11.2019 (09.11.2019, 08:01)Gertrud schrieb: Meine Hinweise sollen nur der Fürsorge und nicht einer vernichtenden Kritik gelten.Vielleicht sollte die Kritik schon sein, denn sowohl Vetter als auch Weber trainieren bei den Bundestrainern. RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Gertrud - 09.11.2019 (09.11.2019, 09:54)Astra schrieb:(09.11.2019, 08:01)Gertrud schrieb: Meine Hinweise sollen nur der Fürsorge und nicht einer vernichtenden Kritik gelten.Vielleicht sollte die Kritik schon sein, denn sowohl Vetter als auch Weber trainieren bei den Bundestrainern. Ich bin überfragt, ob Weber nicht schon mit dem Fußdefekt zum BT gekommen ist? Insofern bin ich immer sehr vorsichtig mit den Zuordnungen, wenn ich keine genaue Kenntnis habe. Gertrud RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - krzom - 10.11.2019 Mich wundert ja immer nur, dass die AuA sich um so etwas nicht etwas mehr selber kümmern, schließlich ist es doch ihr Körper, mit dem sie noch Jahrzehnte nach Karriererende einigermaßen klarkommen müssen. Ist es Dummheit, Naivität oder der Erfolgswillen um jeden Preis? RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - Gertrud - 10.11.2019 (10.11.2019, 08:41)krzom schrieb: Mich wundert ja immer nur, dass die AuA sich um so etwas nicht etwas mehr selber kümmern, schließlich ist es doch ihr Körper, mit dem sie noch Jahrzehnte nach Karriererende einigermaßen klarkommen müssen. Ist es Dummheit, Naivität oder der Erfolgswillen um jeden Preis? Die meisten AuA sind damit beschäftigt, die Leistung zu pushen. Außerdem meldet sich der Körper oft erst relativ spät. Er hält in den meisten Fällen sehr viel aus. Wenn er sich meldet, ist es oft schon zu spät. Außerdem haben Trainer nicht immer ein ausgeprägtes Wissen in dem Bereich. Es freut mich immer wieder, wie viele Trainer man aber dafür sensibilisieren kann. Das Bedürfnis sehe ich sehr oft hier an den Teilnehmern, das man seitens der Verbände stillen sollte. Ihr merkt doch oft hier an meiner Präsenz, wie viele Stunden ich manchmal zwischendurch arbeite, um den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Das Feld ist unglaublich groß, in dem man seine Kenntnisse immer wieder vervollkommnen sollte. Ich habe wieder fünf neue Bücher liegen, die ich abarbeiten will. Es macht mir unglaublich viel Freude, Querverbindungen vor allem im Übungspotential zu entwickeln. Letztens erhielt ich ein Angebot, mal mit Trainern nach meiner Genesung zu arbeiten. In Einzelfällen werde ich dann nachgiebig. Schaut euch nur die aktuellen Beeinträchtigungen im Speerwurf Männer an! Der Athlet haut drauf und merkt irgendwann schmerzhaft seine Strukturen, macht aber mit Schmerzen weiter, nimmt noch damit an WM... teil. Hier kämpft dann die Mentalität gegen den Körper, wo besser der Verstand einsetzen sollte. Es geht natürlich oft auch um finanzielle Förderung... Nicht immer entscheidet der Verband richtig, wie man im Fall von Malaika Mihambo sehen konnte. Es ist allerdings auch nicht immer sehr einfach. Wenn ich eine/n AuA trainiere, sind die strukturellen Kontrollmechanismen von meiner Seite aus sehr engmaschig. Ich verfüge über entsprechende Voraussetzungen, selbst Kontrolle auszuüben, was aus meiner Sicht teilweise stark vernachlässigt bzw. überhaupt nicht durchgeführt wird. Ich habe mir meine eigene Sicht der Dinge erschlossen. Es gibt meinen eigenen Eingangstest natürlich auch disziplinabhängig, wenn ich AuA übernehme. Meine AuA würden auch nicht alle Übungen bei Krafttests vom Verband absolvieren, die ich für verletzungsträchtig halte. Da sagte letztens eine Trainerin zu mir: "Das müssten sie aber, wenn der Verband dazu einlädt!" "Nur über meine Leiche!" Diese meine Art stößt natürlich nicht immer auf Gegenliebe. Ich gehe aber keine Kompromisse im Sinne der/s AuA ein, wenn ich besseres Wissen zu haben meine. Ich bin in solchen Sachen nicht "situationskompatibel", allerdings auch nicht altersstarrsinnig - never!!! Gertrud RE: Verletzte DLV-Athleten 2019 - dominikk85 - 10.11.2019 Ich denke viele Athleten denken da noch ein kleines bisschen mehr pushen oder "jetzt mal 4 Wochen über das Limit um auf ein neues Level zu kommen" und hoffen das es halt gut geht. Oft geht es das auch, aber einmal ist es halt zu viel. Problematisch ist auch das Verletzungen oft als lineares Ereignis gesehen wird was an einem Tag passiert, aber in vielen Fällen ist es das nicht. Der Athlet glaubt also das es einen "klippenabhang" gibt an den man beliebig nah ran kann, aber in Wahrheit bist du schon vorher auf einer sanften Schräge die dich langsam und unbemerkt aber unaufhaltsam auf die Klippe hinzurutschen lässt. Manchmal gibt es dafür Anzeichen wie Schmerzen, übertrainingssymptome etc, aber oft auch gar nicht (mikrotraumas in sehnen etc). Da muss man viel genauer hinschauen um zu verhindern das man auf diesen Abhang gerät. Solange man glaubt ein paar schmerzen sind normal und die Verletzung taucht von jetzt auf gleich auf glaubt man das man sich der Klippe unendlich nah nähern kann. |