Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches (/showthread.php?tid=659) |
RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - icheinfachma - 23.11.2017 (23.11.2017, 13:51)MZPTLK schrieb: Sensationell! Die Frage war nie, ob die Abfluggeschwindigkeit hoch sein muss, sondern wie viel Gewicht Schnellkraft- und Maximalkrafttraining im Verhältnis haben müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Und da ist die Orientierung eben offenbar verändert worden. RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 24.11.2017 es ist wohl sinnvoll, die Abfluggeschwindigkeit des Gerätes in 2 Komponenten zu teilen. Da ist einmal die Anfangsgeschwindigkeit, die der Athlet wegen des längeren Beschleunigungsweges beim Drehstoß gegenüber dem Angleiten erhöhen kann und dann die direkte Geschwindigkeit durch den Abstoß. Im kurzen Moment des Abstoßes seine vole Kraft reinzulegen, ist beim Drehstoß sicher schwerer als beim Angleiten, es erfordert sehr viel Explosivität. Auch deshalb wohl in Zukunft mehr Schelligkeitstraining als max.Krafttraining. RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 24.11.2017 (24.11.2017, 09:46)gera schrieb: es ist wohl sinnvoll, die Abfluggeschwindigkeit des Gerätes in 2 Komponenten zu teilen. die anfangsgeschwindigkeit beim drehen ist nicht höher als beim angleiten. sie ist initial höher, geht aber beim einbeinstütz rechts in der mitte auf fast null zurück. der vorteil der drehstoßtechnik ist das die energie im system gespeichert und dann sehr schnell freigesetzt werden kann, daher braucht es auch nicht so explosive beine wie beim angleiten, aber dafür eine noch stärkere rumpfmuskulatur die diese verwringungung auf die kugel übertragen kann. http://www.drehstosstechnik.de/vorteile_der_drehstobtechnik.html RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - icheinfachma - 24.11.2017 Außerdem hat ja auch Storl schon schnelligkeitsorientierter trainiert als die meisten Weltklassekugelstoßer. RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 24.11.2017 Österreich beschreibt die Vorteile der Drehstoßtechnik über den möglichen Aufbau von großer Rotationsenergie im Oberkörper, die dann beim direkten Abstoß freigesetzt wird. Diese Rotationsenergie wird durch den langen Beschleunigungsweg ermöglicht RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Diskusmann - 24.11.2017 (24.11.2017, 10:27)gera schrieb: Österreich beschreibt die Vorteile der Drehstoßtechnik über den möglichen Aufbau von großer Rotationsenergie im Oberkörper, die dann beim direkten Abstoß freigesetzt wird. Aufpassen, sich nicht in einer falschen Vorstellung zu verlieren! Die Rotation beim Drehstoß dient NICHT der Kugelvorbeschleunigung, obwohl der Weg der Kugel bis in die Stoßauslage in der Tat länger ist. Man kann hier aber nicht von einem längeren Beschleunigungsweg sprechen. Wichtig zur Beurteilung dafür ist die Geschwindigkeit des Gerätes am Phasen-Ende, und die ist dann nahe 0, wie dominikk85 richtig schrieb. Der Weg und die Bewegung aller Steuerelemente auf ihm ist darauf ausgelegt, am Phasenende maximale Energie im Rumpf zu speichern. Man sollte also weniger von einer Phase der Beschleunigung als von einer Phase der maximalen Energiegewinnung sprechen. RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 24.11.2017 (24.11.2017, 13:29)Diskusmann schrieb:Du hast recht, man muss hier mit den Begriffen sehr aufpassen.(24.11.2017, 10:27)gera schrieb: Österreich beschreibt die Vorteile der Drehstoßtechnik über den möglichen Aufbau von großer Rotationsenergie im Oberkörper, die dann beim direkten Abstoß freigesetzt wird. Also versuche ich es nocmal: Man kann den Weg der Drehungen als " Beschleunigungsweg " bezeichen. Es wird aber primär nicht die Kugel beschleunigt, sondern die gewonnemen Energie vorwiegend im Oberkörper gespeichert, um sie mit dem eigentlichen Abstoß wieder einsetzen zu können. Das die Vor-Geschwindigkeit nahe Null geht, ist beim Angleiten aber nicht anders. RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 24.11.2017 Begriffe kommt von Begreifen. Im engeren Sinn hat Diskusmann natürlich recht, aber ich habe das System Werfer-Wurfgerät im Bliick, und in diesem Verständnis dient die Rotation des Körpers natürlich der (Vor-)Beschleunigung des Systems, folglich auch und gerade der Kugel.. Nur weil die Systemachse im Gegensatz zum Hammerwurf im oder nahe am Körper verläuft, verlaufen muss, somit die Kugel selbst noch nicht oder wenig (vor-)beschleunigt wird, würde ich den motorischen Part des Systems nicht ignorieren. RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 25.11.2017 Ich glaube nicht das Angleiter weniger schnelligkeitsorientiert trainieren. Schon ein Günthör oder Timmermann haben extrem viel auf schnelligkeit und Koordination trainiert (vom Doping rede ich jetzt mal nicht...). die schnelligkeit eines Drehstoßers ist halt anders, weniger explosivität in den Beinen und dafür mehr reaktive schnelligkeit im Hüft und rumpfbereich in der rotationsebene. Das hat weniger mit der explosivität eines Springers oder sprinters zu tun, sondern ist spezifischer. Klar sollte auch ein Drehstoßer die klassischen speed Übungen für kugelstoßer wie Sprints, Sprünge und GewichtheberÜbungen machen, aber es muss auch viel mehr an der rumpfverdrehung gearbeitet werden (vllt. Ein wenig in die Richtung was Hammerwerfer machen, aber mit weniger statischen Anteilen). Ebenso muss die koordinationsarbeit mehr in Richtung Balance und Drehungen gehen, während Angleiter vermutlich mehr von allgemeiner Athletik und Koordination (Richtung mehrkampf Training) profitieren. das sieht man ja schon daran, wenn man Mehrkämpfer Diskus werfen sieht. Das sind alles super Athleten mit Top Koordination, aber kaum einer von denen kann eine Drehung in Balance. Daran sieht man das die athletischen Anforderungen viel spezifischer sind. Natürlich muss im Kindesalter auch die allgemeine Athletik entwickelt werden, aber später muss da halt anders gearbeitet werden als in den meisten anderen Leichtathletik disziplinen. RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 25.11.2017 Dominik, da gäbe es einiges zu zu sagen....hängst Du Dich nicht ein wenig zu sehr aus dem Fenster? |