Leichtathletikforum.com
Markus Rehm: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Markus Rehm: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? (/showthread.php?tid=416)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - MZPTLK - 30.07.2014

(30.07.2014, 20:49)alex72 schrieb: ...wurden prompt von Behindertenfunktionären und Gutmenschen ...
Es gehört nicht hierher, aber bei der Verbalinjurie 'Gutmenschen' werde ich zur rasenden Wildsau.
Dieses Unwort wurde vor 10, 15 Jahren von Leuten in die Welt gesetzt, die sich vor allem von Umweltschützern diskreditiert und wirtschaftlich bedroht sahen und sehen.

Bizarrerweise nennt sich eine 'Gutmenschen' bekämpfende Internet-Plattform 'Achse des Guten'. Die scheinen es nötig zu haben.

Umwertung aller Werte, kommt irgendwie bekannt vor. Angry


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - Piroschka - 30.07.2014

Es ist doch im Endeffekt vollkommen egal, ob er durch die Prothese einen Vorteil hat oder ob er auch unter Zuhilfenahme der Prothese die durch seine Behinderung gegebenen Nachteile nicht ausgleichen kann.

Bei einer Prothese handelt es sich um ein unerlaubtes technisches Hilsmittel. Folglich kann kein Behindertensporteler, unabhängig davon, ob das Hilfsmittel die Nachteile ausgleicht, Vorteile bringt oder auch nicht, in einer Wertung mit nicht behinderten Sportlern berücksichtigt werden.

Unabhängig von der körperlichen oder geistigen Disposition kann nur gleich gewertet werden, wenn man sich ohne technische Zuhilfenahme in einem sportlichen Wettbewerb misst.

Ansonsten kann jeder ankommen und sagen: Mein linkes Bein ist zwei Zentimeter kürzer als mein Rechtes, ich brauche eine Sprungfeder. Oder meine Nervenleitgeschwindigkeit ist langsamer als die des Durchschnittsmenschen, ich brauche zusätzliche elektrische Impulse.

Das geht so nicht. Wer bei Nichtbehinderten mitmachen und gewertet werden will, muss mit dem Körper, den er hat und ausschließlich mit diesem, sich dem Wettkampf stellen.


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - Hellmuth K l i m m e r - 30.07.2014

(30.07.2014, 19:23)lor-olli schrieb: Humanismus wäre für mich die Gleichbehandlung, nicht eine Bevorzugung.

"Dreiklassensprungrecht" (bei der Wertung) ist im  Behindertensport ein Muss; wenn der Athlet gegen Nichtbehinderte antritt, ist es Chauvinismus, seine Leistung auf Vergleichbarkeit zu prüfen. Diese Denkleistung entspricht einem Weitsprung der nicht einmal den Sand erreicht…

Ich habe den Eindruck, dass Thomas Z. - wie oft vorher, wenn es nicht gerade um Hochsprung ging - nur seine Unzufriedenheit mit sich und der Welt und wohl auch mit seiner Heimat Deutschland (und den biomechanischen Forschungen dort Rolleyes ) erkennen läst.Angry
Dass er sich dabei gelegentlich widerspricht, nicht alles hier im Forum verfolgt hat und seine "philosophischen" Einlassungen ziemlich merkwürdig scheinen, wie auch die Gedanken zur Humanität, Fairness, ... sollte man einfach "so stehen lassen".
 Er ist eben ein in jeder Beziehung "Über-den-Dingen-Stehender".Wink

H. Klimmer / sen.


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber gesunden Athleten? - Hurdlerunner1686 - 30.07.2014

Wenn die Prothese angeblich so viel Vorteile bringt, wieso springt dann keiner von Rehms behinderten Konkurrenten in seiner Schadensklasse auch nur annähernd so weit wie er???


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - Gertrud - 30.07.2014

(30.07.2014, 22:09)Hurdlerunner1686 schrieb: Wenn die Prothese angeblich so viel Vorteile bringt, wieso springt dann keiner von Rehms behinderten Konkurrenten in seiner Schadensklasse auch nur annähernd so weit wie er???
Warum hat Uwe Hohn damals den Speer über 104m geworfen und keiner annähernd so weit? Es wird immer wieder Ausnahmen geben.

Der Energieverlust scheint bei Rehms Prothese enorm niedrig zu sein, und das ist nun mal ein entscheidender Vorteil. Sonst könnte er bei dem kurzen Anlauf nicht diese Weite erzielen. Darüber muss man nicht philosophieren. Es zählen nackte Tatsachen.

Der DLV hat meines Erachtens richtig gehandelt!

Gertrud


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - Robb - 30.07.2014

Wenn ich das richtig verstehe, baut Rehm beruflich Prothesen. Vielleicht hat er seine selbst entwickelt und diese ist viel besser als die anderer behinderter Athleten, deshalb springt er so viel weiter?


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - alex72 - 30.07.2014

(30.07.2014, 22:09)Hurdlerunner1686 schrieb: Wenn die Prothese angeblich so viel Vorteile bringt, wieso springt dann keiner von Rehms behinderten Konkurrenten in seiner Schadensklasse auch nur annähernd so weit wie er???

wieviele Behinderte seiner Art gibt es in der Welt ? 

Vielleicht 20.000 ?

Unter 6 Milliarden "gesunden" Menschen gibt es gerade mal 15 solche Weitspringer.

Warum sollte es also unter der extrem kleinen Gruppe mehr als einen solchen Sportler geben ?

Noch dazu können sich 95% der Behinderten in der Welt solche Prothesen nicht mal im Traum leisten. (Auch ein Grund gegen die Zulassung solcher Prothesen)

Wir reden wahrscheinlich von einer Gruppe von wenigen tausend Menschen in den Industrieländern, wo sollen da mehrere solcher Sportler herkommen ?

Noch dazu ist seine Prothese eine Eigenentwichklung von ihm die momentan wohl fast keinem andern in der Welt zur Verfügung steht.


RE: M. Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - Javeling - 30.07.2014

Zitat:
MZPTLK [Bild: buddy_offline.gif]
RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber gesunden Athleten?
(Gestern 19:09)Javeling schrieb: schrieb:
Zitat: schrieb:.wir brauchen eine verlässliche Studie, wie sich Prothesen auswirken'
*Wenn wir nichts wissen und erst eine verlässliche Studie brauchen, dann ist doch alles in Ordnung.Dodgy< er sollte dahin !
*Nix ist in Ordnung, weil es keine verlässlichen Studien geben kann.
Warum kann es keine verlässlichen Studien geben?
Weil man mit Prothesen niemals Morphologie, Funktion und Sensomotorik 1:1 nachbilden kann.
Selbst wenn man das bezogen auf das gesunde Bein schaffen würde,
hätte man noch nicht das fehlende Bein korrekt abgebildet.
Somit ist Vergleichbarkeit nicht herstellbar und Gerechtigkeit nicht gegeben.
Ich hatte doch tatsächlich den Dodgy   vergessen ! *besissenesituation*
Ansonsten ist das Argument nachvollziehbar.


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - EsZet - 31.07.2014

http://diepresse.com/home/sport/mehrsport/1285857/Paralympics_Nach-200mFinale-tobt-ProthesenStreit

http://www.rp-online.de/sport/olympia-sommer/paralympics/czyz-wirft-popow-technisches-doping-vor-aid-1.2986231

Hallo Freunde des Sports,

Obenstehend nur zwei Beispiele, warum die Entscheidung des DLV richtig ist, wenn auch zu spät. 

Beste Grüße 


RE: Markus Rehm 8,24m: Bringt die Prothese Vorteile gegenüber nicht behinderten Athleten? - trackman - 31.07.2014

Wirklich blöd, dass Reif nun unter der Fehlentscheidung des DLV leiden muss, Rehm 100%-ig zu den Deutschen Meisterschaften zuzulassen. Man hätte Rehm außer Konkurrenz starten lassen und so Reif den Deutschen Meistertitel zuerkennen sollen. Im Nachhinein dürfte nun jeder dumm dastehen, der am status quo bzgl. DM nachträglich etwas ändern wollen mögen würde. Auch Rehm wurde mit der DLV-Entscheidung nachträglich wg. den biomechanischen Auswertungen ein Bärendienst erwiesen.
Hut ab vor Christian Reif! Ich hätte es nicht dabei bewenden lassen, Inklusion hin oder her.

Entscheidungen "auf Verdacht", quasi "aus dem Bauch heraus", sind selten klug. Vielleicht kapiert's der DLV nun jetzt ... Thumb_down