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Achillessehnen-Seuche - Druckversion

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RE: Achillessehnen-Seuche - Atanvarno - 23.04.2015

(23.04.2015, 10:55)ThomZach schrieb: Und wer sieht, der weiß schon seit Jahrzehnten, dass dicke Gummi- und Luftpolster unter den Fersen schlechtes, ungesundes, ja obendrein ermüdendes Laufen verursachen. (Mal abgesehen von seriöser Individual-Diagnostik)
Diese Fehlentwicklung wurde in den letzten Jahren als Problem erkannt und teilweise korrigiert. Inzwischen hat fast jeder Sportschuhhersteller für den der will einen minimalen Laufschuh im Programm bspw. New Balance Minimus oder Nike Free.


RE: Achillessehnen-Seuche - Gertrud - 23.04.2015

(23.04.2015, 12:38)Atanvarno schrieb:
(23.04.2015, 10:55)ThomZach schrieb: Und wer sieht, der weiß schon seit Jahrzehnten, dass dicke Gummi- und Luftpolster unter den Fersen schlechtes, ungesundes, ja obendrein ermüdendes Laufen verursachen. (Mal abgesehen von seriöser Individual-Diagnostik)
Diese Fehlentwicklung wurde in den letzten Jahren als Problem erkannt und teilweise korrigiert. Inzwischen hat fast jeder Sportschuhhersteller für den der will einen minimalen Laufschuh im Programm bspw. New Balance Minimus oder Nike Free.

Entscheidend ist nicht, dass der Schuh Kräfte absorbiert, sondern dass der Fuß imstande ist, sich hart zu verschalten, damit Kräfte die Strukturen nicht einsacken lassen. Außerdem gibt es gewisse Sehnen- und Bandstabilitäten, die in seiner Gesamtheit Kräfte aufnehmen sollen und nicht partiell. 

Gertrud


RE: Achillessehnen-Seuche - MZPTLK - 23.04.2015

(23.04.2015, 12:08)Gertrud schrieb:
(23.04.2015, 11:52)Ericmo schrieb: Eine zentrale Registierung von Sportschaeden der A,B und C-Kader im DLV mit regelmaessiger retrospektiver Analyse der Daten waere zur Ursachenerforschung samt Praevention dieser Verletzungen unablaesslich.

Ganz genau!!! So bekommt man einen Überblick und vielleicht als Folge auch Planungssicherheit durch Beseitigung der Ursachen.
Wenn das anonymisiert passieren würde, könnte es helfen.
Aber selbst wenn, lassen sich anhand von Quervergleichen und sonstigen Analysen Ross und Reiter identifizieren.
Die Absicht ist sehr gut, die Durchführung ist ein ganz heisses Eisen.


RE: Achillessehnen-Seuche - ThomZach - 23.04.2015

(23.04.2015, 11:52)Ericmo schrieb: Eine zentrale Registierung von Sportschaeden der A,B und C-Kader im DLV mit regelmaessiger retrospektiver Analyse der Daten waere zur Ursachenerforschung samt Praevention dieser Verletzungen unablaesslich.
Jaja. Erst mal ne Kommission bilden und ne umfassende Untersuchung ankurbeln und dann irgendwann über de Resutate diskutieren -
erstmal in einem Ausschuss, dann in einem Arbeitskreis und dann im Plenum bis alles im Sande verläuft. Leute - so wird das nie was.
Das machen uns die Politiker doch vor. Das kostet Jahre und das sind Generationen.
Weil währenddesssen wilde Kreativität und fanatischer Innovationismus ungehindert weiter wuchern. Dekadenz bleibt Dekadenz.


RE: Achillessehnen-Seuche - Ericmo - 23.04.2015

In anderen Sportarten gibt es solche Registrierungen schon und sind anfaenglich  im Rahmen von zielgerichteten Studien leicht durchfuehrbar. 
http://www.fis-ski.com/mm/Document/documentlibrary/FreestyleSkiing/03/29/65/InjuryReportForm_English.pdf

Auch im norwegischen Eishockeyverband gibt es beispielsweise ein solches Verletzungsregister.


RE: Achillessehnen-Seuche - lor-olli - 23.04.2015

"Andere Sportarten" haben auch andere Probleme… z.B. ist beim Ski einer der Hauptverletzungsgründe die Piste, dass lässt sich mit so einer Erhebung recht leicht ermitteln und der Veranstalter / Pistendienst etc. als Konsequenz "anzählen", oder die Strecke wird gemieden! Beim Eishockey ergibt diese Meldung auch Sinn, denn Verletzungen kommen überwiegend durch Fremdeinwirkung zustande, Teams die sich da hervortun werden von den Schiedrichtern genauer beobachtet…

In der LA ist eine Verletzung meist die Folge einer längeren "Geschichte" aus Überbelastung, falschem Training, mangelnder Regeneration, missachteten kleineren Reizungen oder Verletzungen - das Prinzip Ursache / Wirkung ist hier nicht so eindeutig zu klären. Vielleicht ergibt sich ein aussagekräftiges Bild, wenn die Häufigkeit bestimmter Verletzungen, bei bestimmten Trainern / Athleten / Vereinen, statistisch über einen gewissen Zeitraum signifikant ist (um eine reine Pechsträhne auszuschließen), doch was dann? Fortbildungen durch den DLV ? Wink


RE: Achillessehnen-Seuche - Gertrud - 23.04.2015

(23.04.2015, 18:13)lor-olli schrieb: In der LA ist eine Verletzung meist die Folge einer längeren "Geschichte" aus Überbelastung, falschem Training, mangelnder Regeneration, missachteten kleineren Reizungen oder Verletzungen - das Prinzip Ursache / Wirkung ist hier nicht so eindeutig zu klären. Vielleicht ergibt sich ein aussagekräftiges Bild, wenn die Häufigkeit bestimmter Verletzungen, bei bestimmten Trainern / Athleten / Vereinen, statistisch über einen gewissen Zeitraum signifikant ist (um eine reine Pechsträhne auszuschließen), doch was dann? Fortbildungen durch den DLV ? Wink

Achillessehnenumbildungen finden ja oft über einen längeren Zeitraum statt, so dass es schwierig ist, bei Trainerwechseln genau zuzuordnen. Hätte Günter Eisinger Martin Günther übernommen, hätte er als Trainer mit zwei Achillessehnenrissen seiner Schützlinge alt ausgesehen. Man könnte höchstens den Ort Frankfurt vielleicht als signifikant in diesen Fällen nehmen und die Bodenbeschaffenheiten diskutieren?! 

Gertrud


RE: Achillessehnen-Seuche - ThomZach - 23.04.2015

Jeder Athlet ist anders, bewegt sich anders, trainiert anders. Man muss also bei jedem „Fall“ einfach auflisten, was er gemacht hat und die Ursachen in seiner Handlungsgeschichte suchen. Dann kann man vor diesen verdächtigen Handlungen (Methoden, Techniken) warnen.
Als ich 1966 zum ersten DLV-Kadertraining eingeladen war, zeigte ein Rekordspringer ein Farbfoto von seiner Operation nach Patellasehnen-Riss. Ich hatte auch schon Kortisonspritzen bekommen und beschloss, es niemals so weit kommen zu lassen.
Ich horchte genau in mich hinein um auf jeden Anflug von Schmerz sofort mit Schonung zu reagieren. Und das ging so 5 Jahre richtig gut. Ich wusste nur leider nicht genug von Anatomie und Muskelphysiologie/Therapie um mich wie heute selbst richtig behandeln zu können. Dann hab ich im vorolympischen Winter (71-72) alle guten Vorsätze vergessen und trainiert wie verrückt. Und so kamen dann doch die Schmerzen und die Angst vor Riss und Scheitern. Olympiagold Adee.
Heute weiß ich, was man alles falsch machen kann. Und andere erfahrene Kollegen haben da sicher auch ihr fundiertes Wissen erworben. Wir können in den meisten Fällen auf den ersten oder zweiten Blick erkennen, wo was schiefläuft und wo das hinführt. Aber wir werden ja nicht gefragt… Und wenn wir trotzdem "antworten", glaubt man uns nicht. Ist irgendwie wie zwischen Eltern und Kindern...Rolleyes


RE: Achillessehnen-Seuche - ThomZach - 23.04.2015

(23.04.2015, 18:21)Gertrud schrieb: Hätte Günter Eisinger Martin Günther übernommen, hätte er als Trainer mit zwei Achillessehnenrissen seiner Schützlinge alt ausgesehen. Man könnte höchstens den Ort Frankfurt vielleicht als signifikant in diesen Fällen nehmen und die Bodenbeschaffenheiten diskutieren?!
Hatte nicht unser aller Aria(d)ne auch nen AS-Riss?! Also: Die Seuche ist flächendeckend (per definitionem).


RE: Achillessehnen-Seuche - ThomZach - 23.04.2015

Ich denke andauernd darüber nach, was man heute als Trainings-Maximen verkünden könnte. Und das erste Rezept ist: Im Zweifel Weglassen!! Dann bleibt aber wenig übrig, und dann droht Lange Weile (immer noch besser als Verletzungspause). Und es kommen die anderen Zweifel: Ohne Fleiß kein Preis. Wo bleibt die vielgelobte ARBEIT? Und wenn es am Ende zu wenig war. Hätt ich bloß mehr trainiert, dann wär ich jetzt Meister (oder verletzt!).

Dieses Wenige was ich empfehlen würde, könnte man mit den heutigen Standards vergleichen wie Pharma zu Homöo.
Ja. Ich würde homöopathisch trainieren lassen. Und ich bin sicher, es würde funktionieren. Viel mental, Zeitlupen, wenig Überlastungen, keine technikfremden Zubringer, so viel Technik wie zum Erlernen derselben nötig ist. Immer weit submaximal üben. Maximal überhaupt nur im Wettkampf. Richtige Bewegungsmuster „einbrennen“. Viel barfuß, auf (Kunst-)Rasen, mit Schuhen ohne Spikes. Körpermeditationen (kein Yoga sondern Selbstwahrnehmung).

Vor allem schneller Kraftzuwachs bedeutet, man lässt den Gelenken und Sehnen keine Zeit zum Wachsen. Sie brauchen als Hypothese 3mal so viel Zeit wie die Muskeln. Oder mehr?
Man schau sich mal die Deutschen Fußballtalente an: Reus, Götze, Drachsler, um nur drei zu nennen. Alles kommende Messis, und nun? Gehobenes Mittelmaß. Das Talent kaputt-trainiert, kaputt-nominiert. Frühgereift. Und mit der chronischen Übermüdung der Verlust der Spielfreude und des Spielwitzes. Verheizt.
Ich rufe aus das Zeitalter des Homöo-Trainings!! Wir gründen eine Akademie…IdeaCool