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Bundeskader 2023 - Druckversion

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RE: Bundeskader - muffman - 04.11.2023

(04.11.2023, 16:22)derlehrer schrieb:
(04.11.2023, 15:53)Reichtathletik schrieb:
(04.11.2023, 15:24)derlehrer schrieb: Klingt ja alles schön und nett. In der Realität werden die besten Athleten von Leuten trainiert, die nicht den ganzen Tag brauchen, um einen Trainingsplan zu erstellen und sich fortzubilden. Das gilt nicht nur für Deutschland.

Gelder sollten an die Athleten geleitet werden, die es dringend benötigen, um ihre sportliche Karriere fortzuführen. Staatliche Trainer finden in dem jetzigen System keine Verwendung und sind eine Kostenstelle.

Trainer sind die entscheidende Stellschraube. Ich würde sogar die Gegenthese aufstellen und in den Raum werfen wollen, dass wir als Deutschland vielleicht besser dran wären, wenn wir flächendeckend gut ausgebildete, sich stets weiterbildende Trainer, die sich ganz dieser Tätigkeit widmen können hätten und diese einer viel größeren Anzahl von Athleten zur Verfügung stünden. 
Ein Athleten-belohnungssystem führt leider in der Praxis bisweilen dazu, dass alles mögliche optimiert wird (teuerster Schuh, beste Uhr, abgefahrenster Trainingslagerort) aber in der Qualität des Trainings, für das nunmal der Trainer zuständig ist, zu wenig gemacht wird. Das wird oft sogar von Eltern vorgelegt, die sich wenig mit der Expertise der Trainer auseinandersetzen und eher nur darauf schauen, welche "Förderungen" der Verein bietet.

Fazit:
Hauptinteresse ist, dass die Athleten ihre Laufbahn fortführen können. Dafür bedarf es finanzieller Unterstützung für diejenigen, die sie benötigen. Namen wurden schon einige genannt.
Für Hauptamtliche Übungsleiter, die gleich mehrere Athleten trainieren, fehlt es einfach an Nachfrage. Die deutschen Athleten sind im ganzen Land verteilt und haben ihre eigenen Trainer. Das wären herausgeschmissene Mitel des Verbandes, die woanders dringend benötigt werden.

Du hast einfach keine Ahnung und offensichtlich noch nie etwas mit Leistungssport und schon gar nicht mit Hochleistungssport zu tun gehabt. Wieso schreibst du zu einem Thema, obwohl du 0 Ahnung hast?


RE: Bundeskader - runner5000 - 04.11.2023

(04.11.2023, 16:34)Reichtathletik schrieb:
(04.11.2023, 16:22)derlehrer schrieb:
(04.11.2023, 15:53)Reichtathletik schrieb:
(04.11.2023, 15:24)derlehrer schrieb: Klingt ja alles schön und nett. In der Realität werden die besten Athleten von Leuten trainiert, die nicht den ganzen Tag brauchen, um einen Trainingsplan zu erstellen und sich fortzubilden. Das gilt nicht nur für Deutschland.

Gelder sollten an die Athleten geleitet werden, die es dringend benötigen, um ihre sportliche Karriere fortzuführen. Staatliche Trainer finden in dem jetzigen System keine Verwendung und sind eine Kostenstelle.

Trainer sind die entscheidende Stellschraube. Ich würde sogar die Gegenthese aufstellen und in den Raum werfen wollen, dass wir als Deutschland vielleicht besser dran wären, wenn wir flächendeckend gut ausgebildete, sich stets weiterbildende Trainer, die sich ganz dieser Tätigkeit widmen können hätten und diese einer viel größeren Anzahl von Athleten zur Verfügung stünden. 
Ein Athleten-belohnungssystem führt leider in der Praxis bisweilen dazu, dass alles mögliche optimiert wird (teuerster Schuh, beste Uhr, abgefahrenster Trainingslagerort) aber in der Qualität des Trainings, für das nunmal der Trainer zuständig ist, zu wenig gemacht wird. Das wird oft sogar von Eltern vorgelegt, die sich wenig mit der Expertise der Trainer auseinandersetzen und eher nur darauf schauen, welche "Förderungen" der Verein bietet.

Fazit:
Hauptinteresse ist, dass die Athleten ihre Laufbahn fortführen können. Dafür bedarf es finanzieller Unterstützung für diejenigen, die sie benötigen. Namen wurden schon einige genannt.
Für Hauptamtliche Übungsleiter, die gleich mehrere Athleten trainieren, fehlt es einfach an Nachfrage. Die deutschen Athleten sind im ganzen Land verteilt und haben ihre eigenen Trainer. Das wären herausgeschmissene Mitel des Verbandes, die woanders dringend benötigt werden.

Das ist schlichtweg nicht wahr. Extra für Trainer ziehen Athleten oftmals um, damit sie bei entsprechend fachlich und zeitlich ausgerüsteten Coaches trainieren können. Und das hier – ob zu Recht oder zu Unrecht – oft vorgebrachte Argument, dass viele Kaderathleten bei Bundestrainern trainieren und dies Vorzüge bringe zeigt ja auch etwas anderes, nämlich dass es durchaus viele der besten Athletinnen und Athleten sind, die bei DLV-Trainern trainieren.

Übrigens scheint der Ausdruck "Übungsleiter" bewusst provozierend/geringschätzend gewählt zu sein.

Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie er darauf kommt, dass es keine Nachfrage nach hauptamtlichen Trainern gibt.
Aber dazu passt ja auch das hier: 
(04.11.2023, 16:22)derlehrer schrieb: Gegenfrage: Warum müssen Trainer fest angestellt sein? Sowohl Athleten als auch Trainer haben erst am späten Nachmittag Zeit.
Das ist so realitätsfremd.


RE: Bundeskader - derlehrer - 04.11.2023

Ich bleibe bei meiner Ansicht:
Oberste Priorität hat die finanzielle Unterstützung für Deutsche Meister, Juniorenmeister, Bestenliste-Beste, EM-Teilnehmer, Olympia-Kandidaten...

Ist diese nicht sichergestellt, ergibt es wenig Sinn, über Vollzeitbeschäftigte zu reden.


RE: Bundeskader - Diak - 04.11.2023

(04.11.2023, 17:03)derlehrer schrieb: Ich bleibe bei meiner Ansicht:
Oberste Priorität hat die finanzielle Unterstützung für Deutsche Meister, Juniorenmeister, Bestenliste-Beste, EM-Teilnehmer, Olympia-Kandidaten...

Ist diese nicht sichergestellt, ergibt es wenig Sinn, über Vollzeitbeschäftigte zu reden.

nichts gegen Deine Meinungen,  bei denen Du gern bleiben darfst. Der Diskussion wäre mit Argumenten geholfen...


RE: Bundeskader - h.connor - 04.11.2023

Was man bei der Diskussion abwägen sollte ist doch folgendes:

Bringt eine finanzielle Förderung für Athleten überhaupt etwas?

Bei Medallienkandidaten sollte man davon ausgehen können,
dass diese in der Position sind, von sich aus genügend Einnahmen zu generieren.

Die finanzielle Unterstützung des DLV für die Athleten beläuft sich ja derzeit eigentlich nur auf einzelne Trainingslager?
Und da bin ich mir nicht sicher, ob diese immer sinnvoll sind.
Für Nachwuchs- und U23-Athleten mag dieses ja noch ein Motivationsschub sein, um am Ball zu bleiben,
diese Motivation muss aber nicht unbedingt monetär sein.

Macht es nicht mehr Sinn, diese Gelder für die Vereinsarbeit/ Trainer usw. auszugeben, damit flächendeckend eine gute Struktur geschaffen wird, in der sich Talente entwickeln können? Wer dann gut genug ist, wird den Sport auch Hauptberuflich über Verträge, Sponsoren und Preisgelder betreiben können. 

Auch der Großteil der öffentlichen finanziellen Förderung kommt doch aus anderen Quellen als dem DLV (Stiftungen, Bundeswehr..), die ja leider an die Kaderzugehörigkeit gekoppelt sind.


RE: Bundeskader - Sprunggott - 04.11.2023

Hallo 
Nach nun eineigen Beiträgen zum Thema habe ich mir auch meine Gedanken gemacht... 
Ich würde eventuell folgende Punkte in die Diskussion mit einbringen bringen wollen:

Die "Form der Kader(listen)" will politisch im DOSB in allen Sportarten angepasst/ Gleichförmig sein, da hat der DLV so glaube ich keinen Einfluss. Hier geht es um "Vergleichbarkeiten" - welche natürlich nur am Schreibtisch im BMI oder DOSB (Sichwort POTAs) funktionieren, ... oder auch nicht! Hier wird bestimmt auch im Sinne der Kaderfindung der DLV nach festgelegten Prinzipien agieren, um sich nicht juristisch angreifbar zu machen. 
Wer profitiert nun von diesem System? Natürlich nur die absolute Elite in den Sportarten, und das ist politisch auch so gewollt! 
Ein Blick in andere Sportarten zeigt, dass hier auch international sehr erfolgreiche Athleten es nicht in die Elitekader geschafft haben. Ob es gut ist, nur dem Elitekadern noch zusätzlich "on Top" alle Leistungen zuzusprechen möchte ich nicht beuteilen, da dies wiederum von der Sportart und dem Verdienst abhängt. 

Was mich zu der Frage führt; Was will gefördert werden? 
Ein Förderung ist ein Invest in ein Zukunftsprojekt, ohne Forderungen, und kann wie folgt Definiert werden: 
Es handelt sich um eine „zusammenfassende Bezeichnung für alle Maßnahmenzur finanziellen Hilfeleistung für den Sport.“ Finanzielle Mittel werden vom Sportler und den Vereinen z.B. für Sportstätten, Trainingsmaterial, Trainer, Fahrten zu  Wettkämpfen, Organisation von Wettkämpfen und ähnlichem benötigt. Daneben kann man unter dem Begriff aber auch die  Möglichkeiten verstehen, die den Menschen allgemein zur Verfügung stehen, um in denjeweiligen Ländern überhaupt in den Leistungssport zu gelangen und somit in ihren persönlichen Fähig- und Fertigkeiten gefördert zu werden.

Mit einem Blick in die Kaderstrukturen und somit der Sportförderung wird schnell klar, dass wir es mit einem klassischen  Belonungssystem zu tun haben. Es werden also erreicht sportliche Ziele direkt oder indirekt vom DLV belohnt! 
Jetzt sind einige Athleten erfreut, weil sie ein festgelegtes Ziel im Sinne einer Norm, Platzierung o.ä. erreicht haben, und andere eben nicht. Die Entscheidungen sind für alle natürlich von Tragweite, egal ob Motiviert oder nicht und auf  Einzelschicksale wir man keinen Blick im System verschwenden. 

Ist das für eine Entwicklung unserer schönen Sportart gut - NEIN ! 
Es ist nicht möglich egal ob in 2 oder 10 Jahren ein erfolgreiches Produkt (Athlet) in den Markt (Weltmeisterschaft) zu etablieren, wenn es keine Bedingungen zur Entwicklung dafür gibt. Oder einfach gesagt: Ohne Entwicklung, Ingenieure, Logistiker, Fabrik, Rennstrecke, BoxenCrew, Fahrer ... keinen F-1 Titel ! Und das Kostet viel Geld, egal ob der Erfolg erreicht oder verfehlt wird.  

Eine generelle Lösung habe ich auch nicht. Ich weiß, dass früher z.B. vor 5-10 Jahren die Bundestrainer in Absprache mit den Nachwuchts-Bundestrainern noch erheblich mehr Einfluss auf die Kaderbildung hatten, und hier auch durchaus oft für positive Signale gesorgt haben. Ich habe den Eindruck das System will keine eigenständig Denkenden mehr, es wird Dienst nach Vorgabe, ala 4 Jahresplan erbeten... auch hier wirkt das Belohnen. 

Die Lösung habe ich auch nur für mich, und meine Base. Ich versuche mich mit meinem Team möglichst unabhängig zu machen. Ich reiße mir mit meinem Team jeden Tag 10-12h den Arsc** für unsere Athleten auf! Ich versuche alles was in meiner Macht steht (Trainingsumfeld, Track, Coaching, ...) zu ermöglichen. Staats/ Uni-Gelder sind für mich als Coach wichtig, für die Athleten aber "nice to have". Ich versuche eher Förderer in direkter Anbildung an das Team, oder einzelner Athlen zu etablieren.

So genug geschrieben, nun kann das Forum über mich richten!

ps. Anmerkung: ich arbeite nicht in Deutschland, und kann daher keine explizten Einblicke bieten  Danke


RE: Bundeskader - derlehrer - 05.11.2023

Zusammenfassung:
*Kürzung der staatlichen Trainerstellen
*Athletenförderung für alle Deutschen Meister, Bestenliste-Beste, Starter bei internationalen Meisterschaften.

Wenn der Verband mehr Geld denn je hat und zugleich weniger Athleten denn je gefördert werden, gibt es Kostenstellen, die beseitigt werden müssen.


RE: Bundeskader - Reichtathletik - 05.11.2023

(05.11.2023, 10:30)derlehrer schrieb: Zusammenfassung:
*Kürzung der staatlichen Trainerstellen
*Athletenförderung für alle Deutschen Meister, Bestenliste-Beste, Starter bei internationalen Meisterschaften.

Wenn der Verband mehr Geld denn je hat und zugleich weniger Athleten denn je gefördert werden, gibt es Kostenstellen, die beseitigt werden müssen.

Ich glaube schon dass wir mehr DLV Hauptamt im Trainerbereich haben als früher (irgendwo auch Statistiken gesehen), jedoch würde ich deren Ein/Aufteilung durchaus kritisieren, also nicht die einzelnen Coaches sondern die Kriterien, nach denen Stellen, insbesondere Stützpunkte, geschaffen werden.

Die anderen Kostenstellen sind zum Teil auch so ein Potas-Ding. Es gibt z.B. ein großes Medizinisches und Wissenschaftliches Team - unklar wer davon vom DLV Geld bekommt. Das medizinische Team ist meist aber weniger als Arzt denn als Wissenschaftler dabei und betreibt Studien deren praktischer Nutzen meist Überschaubar ist (nicht immer, aber häufig). 
Teammanager, etc. 
Die Sache ist jedoch: Die Gelder darfst du gar nicht anders einsetzen. Entweder du finanziert dir einen Head of Science oder halt gar nichts mit den Geldern etc.
Manche Stellen bräuchte der DLV sogar für Potas-Punkte um mehr Geld zu bekommen (kann man also quasi als Investition sehen). Leider alles sehr deutsch.


RE: Bundeskader - derlehrer - 05.11.2023

(05.11.2023, 10:30)derlehrer schrieb: Zusammenfassung:
*Kürzung der staatlichen Trainerstellen
*Athletenförderung für alle Deutschen Meister, Bestenliste-Beste, Starter bei internationalen Meisterschaften.

Wenn der Verband mehr Geld denn je hat und zugleich weniger Athleten denn je gefördert werden, gibt es Kostenstellen, die beseitigt werden müssen.
Jemand, der von dem System profitiert, wird sich selbst niemals wegrationalisieren. Diejenigen, die Entscheidungsmacht haben, profitieren von dem Status quo.


RE: Bundeskader - Atanvarno - 05.11.2023

Politische Diskussion verschoben
Flüchtlinge, Sozial- und Transferleistungen