Mehrkampfsaison 2023 - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Mehrkampfsaison 2023 (/showthread.php?tid=5480) |
RE: Mehrkampfsaison 2023 - Stelvio2017 - 23.02.2023 https://results.flashresults.com/2023_02-23_ACC/042_Scores.htm Wolter (2513 nach 3/7) und Kallenberg (2493) mit gutem Start bei den ACC Indoor Champs. Kallenberg sogar mit 3 PBs bei 60m, LJ, SP. Feyerabend ist bei Mountain West im Einsatz https://rt.trackscoreboard.com/meets/22323/events/34/Final RE: Mehrkampfsaison 2023 - Chirurg - 23.02.2023 Wolter (3344 nach 4/7, HJ 2.03m PB) und Kallenberg (3269) …Kallenberg mit der 4. PB HJ 1.97m; Diese US-College Athleten (+ Neugebauer/Steinforth) lassen auf mehr in den nächsten Jahren hoffen, wenn sie physisch gut durchkommen - wobei sich Neugebauer im Mainathlet Podcast über die dortigen Angebote (Physiotherapie/regenerativer Part/Gym etc.) sehr positiv geäußert hat und die gegenseitige Motivation in der College-Gemeinschaft mit den anderen Athleten sehr anzuspornen scheint. Hoffentlich unterstützt der DLV diese Sportler zumindest insofern, dass die erzielten Punktzahlen anerkannt werden, statt immer auf Präsenz in Ratingen etc. zu beharren und sich mit weniger Athleten-Potential (Ausnahme selbstverständlich Kaul und mittelfristig hoffentlich auch Gräber) hier zufrieden zu geben. RE: Mehrkampfsaison 2023 - Dackfield - 23.02.2023 Nachdem Hock, Wieland und auch Flori Obst verletzungsbedingt nix mehr gerissen haben würde ich vermuten das da nix mehr geht nach dem college oder besser gesagt ich wäre eher überrascht doch. RE: Mehrkampfsaison 2023 - Chirurg - 23.02.2023 Jein, aus orthopädischer Sicht muss man dazu sagen (und ich bin Chirurg & Orthopäde), dass zumindest was offiziell in der Presse geschrieben wurde (das ersetzt selbstverständlich keinen offiziellen medizinischen Befund), folgende Gründe angeführt wurden: 1. Hock wegen unklaren Kniegelenksbeschwerden (ohne erkennbares morphologisches Korrelat) 2. Obst postoperativ nach Bänderriss an der Schulter (wollte die Karriere zudem aus beruflichen Gründen beenden) 3. Wieland mit fortgeschrittenem Knorpelschaden im Kniegelenk Das sind 3 völlig unterschiedliche orthopädische Diagnosen, die nicht zwingend auf "falsches" Training zurückzuführen sind...Obst & Wieland können rein Trauma-assoziierte Verletzungsfolgen sein, das kann leider immer passieren - auch wenn das rein statistisch gesehen in der Leichtathletik sicher seltener der Fall ist wie im Skisport. Grundsätzlich passt Grauvogl in Ihre Liste - das kann stimmen, zumal sich Frau Schäfer mehrfach so in diese Richtung geäußert hat. Was ich trotzdem an diesem Gesamtkonstrukt sehr positiv finde, ist ein mögliches abgeschlossenes Uni-Studium nach dem Stipendium - das bleibt neben der Sportlerkarriere übrig mit einem potentiell guten Start in ein Berufsleben...in Deutschland bleibt es häufig bei Bundeswehr oder Polizei (wobei ich das nicht grundsätzlich abwerten möchte), aber die vielfältig möglichen Studiengänge in den USA würde ich da persönlich vorziehen. Und die Campus-Erfahrung/zusätzliche Motivation mit Athleten aus anderen Sportarten, anderen Ländern, die kurzen Wege am Campus Uni/Sportstätte/Reha/Gym und eine gute Koordination der Uni-Präsenzveranstaltungen/Prüfungen und dem Training...das ist eindeutig anders an deutschen Universitäten. RE: Mehrkampfsaison 2023 - Stelvio2017 - 24.02.2023 Bis vor 2-3 Jahren war ich - wie wohl die Mehrheit hier im Thread - ausgesprochen skeptisch gegenüber dem College Weg. Mich hat dann eher die massive Ablehnung bei DLV- Verantwortlichen nochmal nachdenklich gemacht. Und es ist ja auch nicht so, dass die hierzulande Trainierenden unfall- und verletzungsfrei durchkommen. Gerade die letzten 2 Jahre hat es doch reichlich Ausfälle gegeben. Frau Schäfer weist doch zu Recht auf die derzeitigen Probleme hin. Deshalb empfinde ich heute den College Weg aus mehreren Gründen als interessant. Für die Athleten, weil er eine tolle persönliche Erfahrung (Auslandsaufenthalt/Sprache) mit einer nutzbaren beruflichen Ausbildung verknüpft. Und für den Sport, weil dem deutschen Trainerstil/Ausstattung der Trainingsstätten vielleicht auch Mal eine Alternative aufgezeigt wird. Heute greift übrigens auch Alexander Jung in das Geschehen ein. https://live.pttiming.com/?mid=5368 Jenna Fee Feyerabend hat gestern 4179P und Platz 2 hinter Lexie Keller (4306) geschafft. Sie wird sich damit auf einen Top 10 Platz in der NCAA Liste verbessern und für das Finale qualifizieren. Von den Deutschen insgesamt war bislang nur Sandrina Sprengel besser. Paula Grauvogel heute bei SEC https://flashresults.com/2023_Meets/Indoor/02-24_SEC/017-1_start.htm Highlight heute Ayden Owens-Delerme gegen Johannes Erm https://flashresults.com/2023_Meets/Indoor/02-24_SEC/037-1_start.htm RE: Mehrkampfsaison 2023 - frbcrane2 - 24.02.2023 (23.02.2023, 22:49)Dackfield schrieb: Nachdem Hock, Wieland und auch Flori Obst verletzungsbedingt nix mehr gerissen haben würde ich vermuten das da nix mehr geht nach dem college oder besser gesagt ich wäre eher überrascht doch.Fast alle amerikanischen Leichtathleten kommen aus dem NCAA-System. Warum sollten ausgerechnet die Deutschen schlechter behandelt werden als andere? Ich glaube eher, daß die Rückkehr aus der Rundum-Versorgung der NCAA für Probleme sorgt. RE: Mehrkampfsaison 2023 - Atanvarno - 24.02.2023 (24.02.2023, 07:43)frbcrane2 schrieb: Fast alle amerikanischen Leichtathleten kommen aus dem NCAA-System. Warum sollten ausgerechnet die Deutschen schlechter behandelt werden als andere? Ich glaube eher, daß die Rückkehr aus der Rundum-Versorgung der NCAA für Probleme sorgt. Survivor Bias: Wir nehmen nur die US-Athleten, die erfolgreich durchgekommen sind, zur Kenntnis, nicht die, die das System, genauso wie unser kleineres Sample an deutschen Talenten, "verheizt" hat. Diak hat ja auch schon mehrfach geschildert, dass insbesondere Mehrkämpfer an kleineren und mittleren Colleges als Punktelieferanten mit multiplen Starts (teilweise Mehrkampf, Einzel und Staffel) ausgenutzt werden. Ich hoffe natürlich, dass insbesondere Neugebauer durchkommt. Was vielfache Starts angeht ist da bei ihm auch kein Problem zu erkennen. RE: Mehrkampfsaison 2023 - frbcrane2 - 24.02.2023 (24.02.2023, 08:13)Atanvarno schrieb:Es ist also wie in Deutschland. Wir registieren nur die, die durchkommen, die zahllosen Talente, die jedes Jahr aufgeben, bemerken wir nur in Ausnahmefällen, Kuhn, Papenfuß, Schneiders... . Wenn wir von Verletzungen sprechen, welcher Zehnkämpfer, der in Deutschland trainiert, kam in den letzten Jahren ohne Verletzungen durch? RE: Mehrkampfsaison 2023 - Diak - 24.02.2023 (24.02.2023, 08:36)frbcrane2 schrieb:natürlich müssen wir auch oder vor allem auf uns schauen. Die Frage ist doch aber nicht, wer ganz ohne Verletzungen durchgekommen ist, sondern in welchem System die Chancen, das eigene Leistungsvermögen auszuschöpfen, besonders große sind. Für die NCAA spricht idR eine gute Physiotherapie, kurze Wege, große mentale Unterstützung auch durch die Profs und ein Haufen Geld. Neben den Argumenten, die Atanvarno ja gerade überzeugend gebündelt hat, ist auch zu bewerten, dass sehr wenige Trainerkollegen dort nach überzeugenden Konzepten trainieren, "meine" Kaderathletinnen dort haben sämtlich über lange Zeiten großen Blödsinn trainiert. Dazu bleibt die Empirie ein entscheidedes Argument: klar hören hier auch viele auf. Zu erheben wären doch Quoten: wie viele der hier bleibenden Toptalente kommen so gesund durch, dass sie ihr Leistungsvermögen weitgehend ausschöpfen und wie viele dort. Ich kenne dazu keine Zahlen, außer, dass schon lange sehr viele rübergehen und zumindest im Mehrkampf noch ungefähr niemand danach sein/ihr Potential erreicht hat.(24.02.2023, 08:13)Atanvarno schrieb:Es ist also wie in Deutschland. Wir registieren nur die, die durchkommen, die zahllosen Talente, die jedes Jahr aufgeben, bemerken wir nur in Ausnahmefällen, Kuhn, Papenfuß, Schneiders... . Wenn wir von Verletzungen sprechen, welcher Zehnkämpfer, der in Deutschland trainiert, kam in den letzten Jahren ohne Verletzungen durch? Hilfreich finde ich die Diskussion insofern, als wir uns aufgerufen fühlen dürfen, in den Bereichen Identifikation, medizinische Betreuung, Vereinbarkeit von Sport und Uni gehörig dazuzulernen. RE: Mehrkampfsaison 2023 - frbcrane2 - 24.02.2023 (24.02.2023, 09:15)Diak schrieb: Neben den Argumenten, die Atanvarno ja gerade überzeugend gebündelt hat, ist auch zu bewerten, dass sehr wenige Trainerkollegen dort nach überzeugenden Konzepten trainieren, "meine" Kaderathletinnen dort haben sämtlich über lange Zeiten großen Blödsinn trainiert.Da muß man unterscheiden, in welcher Division ein Athlet startet. In einem D3 College findet man keine Toptrainer, aber in D1? Neugebauer schafft keine 8300 Punkte mit Blödsinn. Auch stellt sich mir wieder die Frage, wo ist der Unterschied zu Deutschland? Der DLV ist in sovielen Disziplinen drittklassig, an überzeugende Trainingskonzepte mag ich nicht glauben. |