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Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Druckversion

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[geteilt] Karriereende 2024 (Aktuell: Andreas Hofmann) - Gertrud - 12.10.2024

(11.10.2024, 19:12)tobitobs schrieb: Speerwerfer Andreas Hofmann beendet seine Karriere.

https://www.sportschau.de/regional/swr/swr-vernunft-hat-gesiegt-speerwerfer-andreas-hofmann-beendet-karriere-100.html


Solche Karriereenden geben mir immer zu denken, wenn man so spät mit dem Beruf beginnt. Ein Sportstudium sollte fast 10 Jahre früher beendet sein. Diese Sache kommt auch bald auf Vetter zu, der aber wohl von der Bundeswehr "aufgefangen" wird. Der Ruhm verblasst oft sehr schnell. Die Wachablösung erfolgt manchmal schneller als gedacht. 

AuA wie Usain Bolt ..., die genügend verdient haben, gibt es nur sehr wenige. Mit dieser "Führungsphilosophie" sollte man fairerweise die AuA als TuT frühzeitig konfrontieren. Der Leistungssport ist es auch nicht wert, vom Traumberuf abzurücken. Man kann kleine Verzögerungen in Kauf nehmen. Ich vertrete diese Form als externe Trainerin, von der hauptamtliche TuT oft keinen Gebrauch machen. Wir sollten insgesamt daran denken, nicht nur die Sportbedingungen, sondern die Gesamtsituation Leistungssport und Beruf zu verbessern. Das war früher in Leverkusen bei vielen AuA der Fall, die parallel ihren Platz im Bayerwerk (ob mit oder ohne Studium) gefunden haben.

Ich höre mir sehr oft die Führungsphilosophie von Dr. Grupp in der Verantwortung für seine Mitarbeiter an. 

Gertrud


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Kristin Gierisch) - dominikk85 - 12.10.2024

(12.10.2024, 06:57)Gertrud schrieb:
(19.09.2024, 20:11)Oliver schrieb: Tom Gröschel beendet beim Berlin-Marathon seine Karriere.

Quelle: https://www.instagram.com/p/DAGzmo2tNGK/?igsh=MTRoYjl3emNtejV6dA==

Solche Karriereenden geben mir immer zu denken, wenn man so spät mit dem Beruf beginnt. Ein Sportstudium sollte fast 10 Jahre früher beendet sein. Diese Sache kommt auch bald auf Vetter zu, der aber wohl von der Bundeswehr "aufgefangen" wird. Der Ruhm verblasst oft sehr schnell. Die Wachablösung erfolgt manchmal schneller als gedacht. 

AuA wie Usain Bolt ..., die genügend verdient haben, gibt es nur sehr wenige. Mit dieser "Führungsphilosophie" sollte man fairerweise die AuA als TuT frühzeitig konfrontieren. Der Leistungssport ist es auch nicht wert, vom Traumberuf abzurücken. Man kann kleine Verzögerungen in Kauf nehmen. Ich vertrete diese Form als externe Trainerin, von der hauptamtliche TuT oft keinen Gebrauch machen. Wir sollten insgesamt daran denken, nicht nur die Sportbedingungen, sondern die Gesamtsituation Leistungssport und Beruf zu verbessern. Das war früher in Leverkusen bei vielen AuA der Fall, die parallel ihren Platz im Bayerwerk (ob mit oder ohne Studium) gefunden haben.

Ich höre mir sehr oft die Führungsphilosophie von Dr. Grupp in der Verantwortung für seine Mitarbeiter an. 

Gertrud

Ist beim Sport Studium denn der späte Abschluss so schlimm? Wer Sport studiert wird doch eh als Trainer oder anderweitig im Sport Umfeld arbeiten, da wird doch vermutlich Verständnis dafür da sein das man bis 35 Leistungssportler war.

Wenn er sein Studium mit 25 abgeschlossen hätte und danach noch 10 Jahre Leistungssport gemacht hätte wäre es doch vermutlich auch nicht besser gewesen, wahrscheinlich wäre sogar viel von dem Wissen aus dem Studium entweder von ihm vergessen oder in einigen Fällen sogar veraltet.

Oder hat er sein Studium noch gar nicht begonnen und will jetzt erst anfangen?


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Kristin Gierisch) - TranceNation 2k14 - 12.10.2024

(12.10.2024, 10:39)dominikk85 schrieb: Oder hat er sein Studium noch gar nicht begonnen und will jetzt erst anfangen?

Ich verstehe den Kontext auch nicht, zumal in Tom Gröschels Post nichts zum Thema Zukunft steht.
 Gertrud hatte den falschen Beitrag zitiert, habe das jetzt korrigiert

Vll meint Gertrud Andreas Hofmann und hat den falschen Beitrag zitiert? Würde zur Vetter-Refernez passen? Aber auch dann ist der Beitrag aus den von dir genannten Gründen unogisch und anmaßend, zumal ich detaillierte Kenntnisse zu Andis Studium bezweifle...


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Kristin Gierisch) - mariusfast - 12.10.2024

(12.10.2024, 14:00)TranceNation 2k14 schrieb:
(12.10.2024, 10:39)dominikk85 schrieb: Oder hat er sein Studium noch gar nicht begonnen und will jetzt erst anfangen?

Ich verstehe den Kontext auch nicht, zumal in Tom Gröschels Post nichts zum Thema Zukunft steht.

Vll meint Gertrud Andreas Hofmann und hat den falschen Beitrag zitiert? Würde zur Vetter-Refernez passen? Aber auch dann ist der Beitrag aus den von dir genannten Gründen unogisch und anmaßend, zumal ich detaillierte Kenntnisse zu Andis Studium bezweifle...

Tom Gröschel ist ja bei der Polizei und wird dort weiterhin bleiben meinte er im Auslaufen Podcast


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Kristin Gierisch) - Gertrud - 12.10.2024

(12.10.2024, 14:00)TranceNation 2k14 schrieb:
(12.10.2024, 10:39)dominikk85 schrieb: Oder hat er sein Studium noch gar nicht begonnen und will jetzt erst anfangen?

Ich verstehe den Kontext auch nicht, zumal in Tom Gröschels Post nichts zum Thema Zukunft steht.

Vll meint Gertrud Andreas Hofmann und hat den falschen Beitrag zitiert? Würde zur Vetter-Refernez passen? Aber auch dann ist der Beitrag aus den von dir genannten Gründen unogisch und anmaßend, zumal ich detaillierte Kenntnisse zu Andis Studium bezweifle...

Ja, ich sehe gerade, dass ich den falschen Link eingesetzt habe. Ich meinte Andreas Hofmann. Ich meine, dass er sein Studium nicht flott abgeschlossen hat. Sollte ich falsch liegen, dann korrigiert mich bitte!  

Ich bin aber generell der Meinung, dass es auch AuA gibt, die sich erheblich viel Zeit mit Beruf oder Studium lassen. Ich persönlich finde das nicht gut und würde immer Einfluss nehmen wollen. Manche sind natürlich auch beratungsresistent. Man kann durchaus anderer Meinung als ich. Es kommt darauf an, womit man nach dem Leistungssport glücklich ist. Empfundenes Glück hat viele Facetten. 

Gertrud


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Andreas Hofmann) - TranceNation 2k14 - 12.10.2024

Es ist doch aus den von Dominik angesprochenen Gründen völlig irrelevant, wann ein (Sport)studium abgeschlossen wird, solange der Beruf nicht aufgenommen wird. Mich als Arbeitgeber würde eine 10 Jährige Lücke nach Beendigung des Studiums wegen Leistungssport mehr irritieren als ein langgezogenes Studium wegen Leistungssport.

Du kritisierst fortwährend, wenn jemand im Schutz der Bundeswehr/Polizei kein anderweitiges Studium aufgreift. Wenn nun Sport studiert wird, hat das innerhalb von 5 Jahren zu erfolgen - wozu? Ob jemand mit dem eingeschlagenen Karriereweg zufrieden ist, ist doch seine Sache. Das Modell Lehramtsstudium mit Haushaltshilfe durch Geschwister ist leider nicht problemlos übetragbar (und auch nicht jedermanns Sache)


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Andreas Hofmann) - Gertrud - 12.10.2024

(12.10.2024, 14:39)TranceNation 2k14 schrieb: Es ist doch aus den von Dominik angesprochenen Gründen völlig irrelevant, wann ein (Sport)studium abgeschlossen wird, solange der Beruf nicht aufgenommen wird. Mich als Arbeitgeber würde eine 10 Jährige Lücke nach Beendigung des Studiums wegen Leistungssport mehr irritieren als ein langgezogenes Studium wegen Leistungssport.

Du kritisierst fortwährend, wenn jemand im Schutz der Bundeswehr/Polizei kein anderweitiges Studium aufgreift. Wenn nun Sport studiert wird, hat das innerhalb von 5 Jahren zu erfolgen - wozu? Ob jemand mit dem eingeschlagenen Karriereweg zufrieden ist, ist doch seine Sache. Das Modell Lehramtsstudium mit Haushaltshilfe durch Geschwister ist leider nicht problemlos übetragbar (und auch nicht jedermanns Sache)

Deine Aussagen möchte ich doch etwas differenzieren. Sich überall auszuklinken, ist als Trainer die geschmeidigste Sache. So einfach habe ich es mir nie gemacht. Man sollte sich schon verantwortlich fühlen. Wenn jemand bei der Bundeswehr oder der Polizei glücklich ist, moniere ich das keineswegs. Es muss auch nicht jede/r studieren. Nur glaube ich nicht, dass alle die AuA, die bei der Bundeswehr oder Polizei landen, diesen Weg ohne Leistungssport gewählt hätten. 

Ich erinnere mich an einen ganz hochrangigen Athleten, der nach dem Studium seine weitere Ausbildung abgebrochen hat, der heute einer der unglücklichsten Menschen ist. Da bringt auch die Medaille an der Wand keine bessere Stimmung. Irgendwie überlebt im deutschen Staat jeder.

Dein Hinweis hat mich zum Nachdenken gebracht. Warum soll ich hier AuA oder TuT in der Hinsicht oder in der Verletzungsstatistik kritisieren? Sollen sie doch trainieren, wie sie wollen und das in ihrem Kreis regeln. Die Zeit kann ich besser für meine Gesundheit einsetzen!!! 

Gertrud


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Andreas Hofmann) - S_J - 12.10.2024

Ich sehe hier auch keinen Anlass zur Kritik an Andi. Ich finde sehr sympathisch, dass er seine Vorbildrolle auch wahrnimmt und sich sowohl außerhalb des Sports bei vielen lokalen und regionalen Projekten einsetzt, aber auch beispielsweise bei kleinen Sportveranstaltungen im Kreis sehen lässt.

Auf seiner Webseite gibt es für Interessierte auch ein paar Details zu seinem (Bachelor-)Studium, und wie er dort Sport und Leistungssport kombiniert hat: https://hofmannandreas.de/das-grosse-ganze-im-blick/

In seinem Post zum abgeschlossenen Master ("Management und Leadership") dieses Frühjahr hat er sich auch ausdrücklich für die Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport bedankt. Das ist in Deutschland ja nach wie vor nicht selbstverständlich. Wollte man fordern, dass Leistungssportler ihr Studium in Regelstudienzeit abschließen (was ja in den meisten Fächern, darunter auch Sportwissenschaft, ohnehin kaum jemand tut), müsste man eben auch ein vergleichbares System bereitstellen, wie es die USA tun, um das zu ermöglichen. Bei dem derzeitigen Entgegenkommen in vielen Studiengängen muss man doch quasi froh sein, wenn Sportler überhaupt neben dem Studium weitertrainieren (können / wollen). Vor allem Athleten ohne Bundeskaderstatus, die "nur" an DMs teilnehmen, entscheiden sich ja an diesem Punkt oft gegen den Leistungssport.

Und ob ein zügiger Abschluss ohne die entsprechenden Profistrukturen danach besser ist, ist ja ohnehin eine andere Frage. Zum Thema Vereinbarkeit von Lehramt und Leistungssport haben wir ja in den letzten Jahren auch genug gehört.


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Andreas Hofmann) - TranceNation 2k14 - 12.10.2024

(12.10.2024, 15:03)Gertrud schrieb: Deine Aussagen möchte ich doch etwas differenzieren. Sich überall auszuklinken, ist als Trainer die geschmeidigste Sache. So einfach habe ich es mir nie gemacht. Man sollte sich schon verantwortlich fühlen. Wenn jemand bei der Bundeswehr oder der Polizei glücklich ist, moniere ich das keineswegs. Es muss auch nicht jede/r studieren. Nur glaube ich nicht, dass alle die AuA, die bei der Bundeswehr oder Polizei landen, diesen Weg ohne Leistungssport gewählt hätten. 

Ich erinnere mich an einen ganz hochrangigen Athleten, der nach dem Studium seine weitere Ausbildung abgebrochen hat, der heute einer der unglücklichsten Menschen ist. Da bringt auch die Medaille an der Wand keine bessere Stimmung. Irgendwie überlebt im deutschen Staat jeder.

Dein Hinweis hat mich zum Nachdenken gebracht. Warum soll ich hier AuA oder TuT in der Hinsicht oder in der Verletzungsstatistik kritisieren? Sollen sie doch trainieren, wie sie wollen und das in ihrem Kreis regeln. Die Zeit kann ich besser für meine Gesundheit einsetzen!!! 

Gertrud

Ich denke schon, dass deine Kritik oft angemessen und richtig ist, aber leider genauso oft ist ein Muster erkennbar, in dem du alles kritisierst, was nicht deinen Idealen enspricht, obwohl dies neben persönlicher Präferenz wenig Einfluss auf das Athletentum hat.

Auch hier erkennbar: Ob Andreas Hofmanns Karriere physisch ideal verlaufen ist, steht auf einem völlig anderen Blatt als die (und hat auch NICHTS zu tun mit der) Durchführung seines Studiums. Leider vermischst du solche Dinge oft zu einer Generalkritik, in der du zusätzlich noch Informationen eines völlig anderen dritten (oder vierten, fünften,...) Themas hinzufügst. Das schmälert leider unbewusst den Gehalt der anderen, treffenden Kritik.


(12.10.2024, 15:03)Gertrud schrieb: Sich überall auszuklinken, ist als Trainer die geschmeidigste Sache. So einfach habe ich es mir nie gemacht. Man sollte sich schon verantwortlich fühlen.

Dann doch mal differenziert: Inwieweit haben Lutz und Andi über eine Karriere nach dem Sport gesprochen? Woher beziehst du Kenntnis, dass sich irgendjemand ausgeklinkt hat?



(12.10.2024, 15:21)S_J schrieb: Ich sehe hier auch keinen Anlass zur Kritik an Andi. Ich finde sehr sympathisch, dass er seine Vorbildrolle auch wahrnimmt und sich sowohl außerhalb des Sports bei vielen lokalen und regionalen Projekten einsetzt, aber auch beispielsweise bei kleinen Sportveranstaltungen im Kreis sehen lässt.

Auf seiner Webseite gibt es für Interessierte auch ein paar Details zu seinem (Bachelor-)Studium, und wie er dort Sport und Leistungssport kombiniert hat: https://hofmannandreas.de/das-grosse-ganze-im-blick/

In seinem Post zum abgeschlossenen Master ("Management und Leadership") dieses Frühjahr hat er sich auch ausdrücklich für die Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport bedankt. Das ist in Deutschland ja nach wie vor nicht selbstverständlich. Wollte man fordern, dass Leistungssportler ihr Studium in Regelstudienzeit abschließen (was ja in den meisten Fächern, darunter auch Sportwissenschaft, ohnehin kaum jemand tut), müsste man eben auch ein vergleichbares System bereitstellen, wie es die USA tun, um das zu ermöglichen. Bei dem derzeitigen Entgegenkommen in vielen Studiengängen muss man doch quasi froh sein, wenn Sportler überhaupt neben dem Studium weitertrainieren (können / wollen). Vor allem Athleten ohne Bundeskaderstatus, die "nur" an DMs teilnehmen, entscheiden sich ja an diesem Punkt oft gegen den Leistungssport.

Und ob ein zügiger Abschluss ohne die entsprechenden Profistrukturen danach besser ist, ist ja ohnehin eine andere Frage. Zum Thema Vereinbarkeit von Lehramt und Leistungssport haben wir ja in den letzten Jahren auch genug gehört.

Danke, das ist mal differenziert. Dazu gehört eben ein PERSÖNLICHES Interesse am Athleten im Gegensatz zu Groll an der SACHE.


RE: Karriereende 2024 (Aktuell: Andreas Hofmann) - dominikk85 - 12.10.2024

Grundsätzlich ist Gertruds einwurf das Sportler bereits vor Ende ihrer Karriere ein zweites Standbein haben sollten natürlich vollkommen richtig.

Ich bin halt nur der Meinung das gerade bei einem sport Studium ein paar jahre extra Studienzeit doch gar nicht so schlimm sind wenn sie durch eine hochleistungssport Karriere erklärbar sind.

Klar, regelstudienzeit und Abschluss mit 25 hat natürlich auch was für sich, aber wie schon gesagt liegt das Wissen in dem Fall ja dann ein paar Jahre Brach.

Ich denke man kann Hoffmann hier eigentlich nicht kritisieren, er ist mit 32 auch nicht sehr alt für einen berufsumstieg zumal er ja sollte er ins sportmanagement gehen will auch den Vorteil hat noch relativ "frische" Kontakte zu haben.

Da gibt es sichere andere Beispiele denen man eher vorwerfen kann sich nicht früh genug gekümmert zu haben.