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RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - MZPTLK - 22.04.2015 (22.04.2015, 11:24)Robb schrieb: Kommt mir das nur so vor, oder sind extrem viele deutsche Topathleten betroffen? Wir sind ja inzwischen im zweistelligen Bereich in den letzten Jahren und ich kann mich nicht erinnern, von sovielen amerikanischen oder britischen Leichtathleten gelesen zu haben, denen die Sehne riss.Ich auch nicht, auch nicht früher in Deutschland. Ich habe mich in den letzten Monaten in einigen Trainingshallen herum getrieben, um mal zu gucken, wo die Ursache(n) liegen könnten. Ich hatte ja schon bestimmte Verdachte geäussert, davon würde ich auch nicht abgehen. Ich glaube aber, es ist schon besser geworden. Generell denke ich, dass früher mehr trainiert wurde, dafür weniger mit hoher und höchster Intensität. Ich plane, im Sommer nochmal genauer hinzugucken und auch Aufnahmen zu machen. RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - Hellmuth K l i m m e r - 22.04.2015 (22.04.2015, 19:39)MZPTLK schrieb: Ich habe mich in den letzten Monaten in einigen Trainingshallen herum getrieben, um mal zu gucken, wo die Ursache(n) liegen könnten.Was haben Sie denn gesehen? Welche Verdachte haben Sie denn? I c h vermute: "In einigen Trainingshallen" ist der schnelle aber sehr harte(!) MONDO-Belag installiert. Wenn MONDO dann auch noch auf Beton gelegt wird, dann verträgt das mancher nicht. (Auf federnden (Holz)Rundbahnen, gibt's nicht so viele Probleme.) Kleine Möglichkeit zur Vorbeugung: Dicke Filz-/Schaumstoffläufer auf der gesamten "Einlaufrunde" ... - Aber die liefert MONDO nicht kostenlos mit. ![]() H. Klimmer / sen. RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - MZPTLK - 22.04.2015 (22.04.2015, 20:04)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Was haben Sie denn gesehen? Welche Verdachte haben Sie denn?Richtig, aber das sehe ich als kaum abänderlich an. Die Trainer und Übenden sollten dann versuchen, dem Rechnung zu tragen. Leider ist es oft so, dass zuwenig in sich reingehört wird. Das Körpergefühl, die Kinästhetik, der mündige Athlet, der sich nach äusseren Bedingungen und innerem Befinden angepasst verhält, ist für mich sehr wichtig. Mag sein, dass es auch daran hapert. Btw: Es ist eine ganz grosse Schweinerei, was seit den siebziger Jahren in Deutschland bei tausenden Schulen verbrochen wurde, u.a. wurde Kunststoff auf harten Untergrund geknallt und fertig. ![]() Wenn ich daran denke, wieviele Millionen Kinder sich beim Spiel und Sport darauf den Bewegungsapparat traktiert haben, wird mir schlecht. Es wurde Millionen der Sport dadurch verleidet, dass relativ schnell eine gefühlte Muskelermüdung eintrat, dabei wurden Sehnen, Bänder und Gelenke überlastet. Ich könnte heulen. Hauptsache, die sogenannten Architekten und die Orthopäden mach(t)en Umsätze. ![]() RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - Gertrud - 22.04.2015 (22.04.2015, 20:12)MZPTLK schrieb: Btw: Es ist eine ganz grosse Schweinerei, was seit den siebziger Jahren in Deutschland bei tausenden Schule verbrochen wurde, u.a. wurde Kunststoff auf hartem Untergrung geknallt und fertig. Letztens sagte eine Kollege zu mir: "Du schwimmst auch gegen den Strom, wenn du von einer Sache überzeugt bist, obwohl du Nachteile haben könntest." Für meine Überzeugung mache ich mich auch gern mal unbeliebt. Ich war mitverantwortlich für die TripleX-Anlage an unserem Gymnasium. Solche Anlagen bekommt man nur in Kooperation mit den Vereinen genehmigt. Man wollte drei Kunststoff-FB-Anlagen bauen und eine Kunststoffbahn mit vier Rundbahnen. Ich habe mich vehement gegen diese Planung durchgesetzt und habe die Fußballer, alle anderen Trainer und Lehrer vom Gegenteil überzeugt. Wir haben jetzt einen Rasenplatz und daneben eine Aschenbahn und die Kunststoffbahn. Ich wollte nicht, dass Kinder ab 10 J. nur noch auf Kunststoff laufen. Zudem steht uns ein Waldweg neben dem Komplex zur Verfügung. Wenn schon in jungen Jahren die Strukturen über Gebühr belastet werden, knallt es später natürlich. Jetzt richten wir gerade eine kleinen Kraftraum in Kooperation mit dem Schwerathletikverein ein. Sie bringen natürlich mehrere Bankdrückanlagen mit, was wir tolerieren müssen, aber auch einige Geräte, an denen unsere SuS gut trainieren können. Sie haben auch den Boden neu ausgelegt. Die Stadt hat für den Anstrich, neue Lampen und Schließanlagen gesorgt. Unser Gymnasium hat das Erbe einer älteren Dame ohne eigene Erben bekommen. Etwas wird in die Geräte investiert. Wir bekommen ein paar neue Groß- und Kleingeräte. Ich bin stark involviert. Wie sagt mein Kollege immer: " Du darfst dein Wissen nicht ins Grab mitnehmen." Ich habe in Abstimmung mit dem jetzigen Sport-Fachvorsitzenden einiges bewegt. Wir haben jetzt eine Zeitmessanlage für 3000 € geliefert bekommen, die jetzt Anfang Mai bei Tests der Klassen 5, 6 und 7 zum Einsatz kommt. Wir haben Sprungtestgeräte (über PC). Ich werde immer noch einbezogen, wenn Gerätebestellungen anstehen. Ich habe zu meiner damaligen Zeit dafür gesorgt, dass wir Kleingeräte über eine Firma bisher in jedem Jahr gesponsert bekommen, so dass wir uns auf eine wirklich sehr gute Ausstattung konzentrieren können. Wir verfügen über komplette Klassensätze an neuen Kugeln, Disken und Speeren, für die sich ein anderer Kollege eingesetzt hat. Letztens haben zwei Trainer eines Großvereins unsere Anlagen und Geräte inspiziert. Sie waren von den Socken, wie man im Ruhrpott sagt!!! Wir müssen uns stark ins Schulsportleben vor allem hinsichtlich gesundheitlicher Prinzipien einbringen, damit es gemeinsam gelingt. Vielleicht werde ich irgendwann mal einige Bilder vom leichtathletischen Sportbetrieb veröffentlichen. Anfang Mai werden die Ruhrgames für die Klassen 5, 6 und 7 durchgeführt, bei denen leichtathletische Tests auf dem Programm stehen, wobei sich Vereinsvertreter und ich die Talente ansehen und ansprechen. Gertrud . RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - Hellmuth K l i m m e r - 22.04.2015 Das Problem beim Installieren von Kunststoffbelägen ist, dass die Entscheidungsträger (i.R. in den Rathäusern) eher auf die "Verkäufer"/Anbieter, aber nicht auf die Wünsche der Sportler achten. Fakt ist, dass gegossene Freiluftanlagen (insbes. bei hohen Temperaturen) wesentlich "benutzerfreundlicher" sind als harte, verklebte MONDO-Einzelbahnen - auch wenn sie nicht s o schnell sind. Manchmal schien es mir, als wären da "Gelder geflossen", um eine schöne (blaue) Bahn "an Land zu ziehen". ![]() H. Klimmer / sen. RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - MZPTLK - 22.04.2015 (22.04.2015, 11:24)Robb schrieb: Kommt mir das nur so vor, oder sind extrem viele deutsche Topathleten betroffen? Wir sind ja inzwischen im zweistelligen Bereich in den letzten Jahren und ich kann mich nicht erinnern, von sovielen amerikanischen oder britischen Leichtathleten gelesen zu haben, denen die Sehne riss.Viele nicht, aber ein paar. Kurt Bendlin zum Beispiel, ich konnte mal auf dem Rasen hinter ihm beim Barfusslaufen seine OP-Narben bestaunen. Kurt war für seine Keulerei bekannt, hatte mal sein Krankenzimmer zum Kraftraum umfunktioniert. Bergaufläufe mit Gewichtsweste und andere Scherze... RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - Decletik - 22.04.2015 (22.04.2015, 13:36)W. Kronhard schrieb:Was ist die Ursache für Abeles Verletzungen? Ist es ein und dieselbe, die für vergangene und aktuelle Verletzungen verantwortlich ist? Was hast du in Karlsruhe festgestellt?(22.04.2015, 10:12)Atanvarno schrieb:(22.04.2015, 09:19)MZPTLK schrieb: Warum diese Häufung von AS-Verletzungen in den letzten Jahren vor allem bei den SprinterInnen und den MehrkämpferInnen?Dazu hatten wir ja schon mal eine längliche Diskussion Ist es eine "übergeordnete" Ursache wie Boden, Training (o.Ä.) die zu den Achillessehnenrissen bei deutschen Topathleten (Mächtig, Oeser, Schwarzkopf, Abele, ...) geführt hat oder sind es ganz individuelle, von Person zu Person unterschiedliche Ursachen? RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - Gertrud - 23.04.2015 (22.04.2015, 23:30)Decletik schrieb: Ist es eine "übergeordnete" Ursache wie Boden, Training (o.Ä.) die zu den Achillessehnenrissen bei deutschen Topathleten (Mächtig, Oeser, Schwarzkopf, Abele, ...) geführt hat oder sind es ganz individuelle, von Person zu Person unterschiedliche Ursachen? Man sollte von DLV-Seite eine Ursachenforschungsstudie über das BISP in Auftrag geben und das Thema hart angehen. Liegt es an den äußeren Umständen wie Bahn usw. oder schlicht und einfach auch an übungstechnischen Sachen? Man kann sicherlich die Achillessehnenrisse nicht auf einen Grund reduzieren. Es kommen multiple Gründe in Frage. Die unfallträchtigen Ursachen kann man außen vorlassen. Das kann passieren, dass man wie ein ehemaliger Kollege von mir an einer Bordsteinkante abrutscht und sich die Achillessehne reißt. Die mittlerweile ausgebreitete Häufigkeit der Achillessehnenverletzungen in der deutschen LA ist sehr auffällig. Ich würde von DLV-Seite auf der Fortbildungsschiene erwarten, dass man einen Katalog "Do and Don´t" erstellt und an Teilnehmer herausgibt und auf der DLV-Homepage veröffentlicht; nur so kann man flächendeckend etwas erreichen. Es gibt mittlerweile einige Zweige, die sich mit den möglichen Ursachen beschäftigen. Wir brauchen in der deutschen Leichtathletik keine Leute, die Sachen übergehen oder aussitzen. Wir brauchen innovative Fachleute, die antizipieren und Welten bewegen können. Dazu bedarf es harter Diskussionen und ein Ringen um die besten Lösungen. Je mehr ich in die "Tiefen" einsteige je mehr sehe ich ein Auseinanderdriften hinsichtlich der vernünftigen Anwendungen und der enormen Möglichkeiten. Teilweise sind die Wissenslücken eklatant. Es erfolgen immer öfter Strukturveränderungen; aber sind es auch die richtigen? Nur auf richtige Fragen bekommt man richtige Antworten. Dahin dringt man aus meiner Sicht bei Fortbildungen gar nicht vor. Ich vermisse eine harte Linie. Gertrud RE: Arthur Abele Achillessehnenriss - dieterkoehl - 23.04.2015 Liebe Leute, darf ich Euch nochmal Hilfe anbieten? Ihr kommt nicht voran. Die AS-Seuche ist doch auch bei unsportlichen Hausfrauen abseits des Tartans ausgebrochen! Schon vergessen? Und es gibt das Gegenteil, mich. Ich kann 3x die Woche Hochsprung auf Beton-Tartan üben, barfuß, mit 60, NIE gepflegte Sehnen, alle "Risikofaktoren" erhöht, bei Überlastung keine Ach-Sehnenprobleme, aber Waden. Die Sehne reißt bei Überlastung, wenn sie unangepaßt zu schwach gebaut, sogar schwächer als die dünnen Wadenmuskelfasern ist! MZPTLK schrieb:Ich bin sehr sicher, intern weiss und/oder ahnt man was, Nein. Das Wissen ist extern .. garantiert. MZPTLK schrieb:Die Frage lautet: Was ist seit 5-8 Jahren anders? Wenn man Wlad's und mein Wissen annehmen würde, wüßte man das und KÖNNTE ES PERSÖNLICH AUSPROBIEREN! Nachzulesen ca. August 2014. Seitdem haben sich die Lebensmittelkontaminationen noch erhöht. Das konnte man als "Fachmann" unschwer voraussehen. Meine neueren Daten zu Lebensmitteluntersuchungen in D sind aber NOCH ALARMIERENDER, als 2014 befürchtet. Folglich kann/könnte beim Ach-Problem also ein weiterer Anstieg bei Sportlern und Hausfrauen beobachtet werden, wenn man hinsehen wollte, um dann endlich externes Wissen im eigenen Gehirn zu benützen ..? Gertrud schrieb:Wenn ich hier so durch die City gehe, Frau Schäfer, die relevanten Schadstoffe sind unsichtbar! Fett und Zucker kennt ein Körper (ein Gehirn) sehr gut und wird es entsprechend verarbeiten, je nach Menge. Die Schadstoffe, welche in die Regulierung störend eingreifen, sind meist nur in den Symptomen sichtbar (Wlad), oder beim Ausdrucken meiner Analysenergebnisse. Gertrud schrieb:Man kann sicherlich die Achillessehnenrisse nicht auf einen Grund reduzieren. Doch! Das muß man sogar. Mit Ihrer "Ansicht" findet man die Lösung nicht. Und warum nur in D? Wegen der Denkweise über Ernährung und der Nahrungsmittel, die diese Denkweise bedienen (gut aussehen, billig). Fakt: BIO-Anteil bei LM: 4%; weil die "Kunden" das so wollen. Lustige TV-Aussage eines Großmarkthändlers: "Wir verkaufen hier nur den Schrott (Sondermüll), das Beste an Gemüse und Obst, das in D wächst, geht raus nach England ua., weil in D zu teuer, keiner kaufts." Wenn ihr's hier zum zweiten Mal lest und nicht glaubt, macht weiter. Beobachtet, was passiert. Die Sehnen der Werfer werden übrigens folgen.. .. oder ist das schon der Fall? Ich kenn mich nicht aus. Hochsprung: Neues Speedflop-Konzept im DLV .. Die weitere Erhöhung eines "Risikofaktors" (kürzere Bodenkontaktzeit, höherer Druck) führt zu größerer Belastung der schwächsten Glieds in der Kette. Schaut auf die Ach-Sehnen der Springer/innen. [geteilt] Arthur Abele Achillessehnenriss - Oliver - 23.04.2015 (23.04.2015, 07:10)dieterkoehl schrieb: Wenn ihr's hier zum zweiten Mal lest und nicht glaubt, Bei Matthias de Zordo ist sie auch gerissen und somit ist die Prophezeiung schon eingetreten. Ich persönlich glaube nicht, dass die Ernährung der Hauptgrund ist. Sicherlich spielt sie eine Rolle.. Pascal Behrenbruch ist in den letzten Jahren ohne nennenswerte Verletzungen ausgekommen. Soweit ich weiß, ernährt er sich nicht anders. Er hat das Glück, dass er einen robusten Körper hat. Manche haben auch einfach nur Pech mit der Anatomie. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Ich denke, dass zuviel auf harten Bahnen trainiert wird und zuoft die Spikes angezogen werden. Ein paar Bergsprints im Wald sind bestimmt gesünder als Sprinteinheiten auf einer harten Bahn. |