Leichtathletikforum.com
Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? (/showthread.php?tid=5492)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Rolli - 30.08.2023

(30.08.2023, 10:25)diwa schrieb:
(30.08.2023, 09:53)Atanvarno schrieb:
(30.08.2023, 09:05)diwa schrieb: In der hiesigen lokalen Presse erscheinst Du auch dann nicht, wenn Du Deutscher Jugendmeister geworden bist...

Dank der Konzentration im Zeitungssektor gibt es kaum noch eine Lokalredaktion - und Lokalsport ist zu 99% Lokal-Fußball

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe im Monat im Lokalsport ca. 500 Druckzeilen + Fotos Leichtathletikberichterstattung. Auch im Regionalsport wird bei uns relativ viel über LA berichtet (über Fußball und Eishockey natürlich erheblich mehr)
. Der lokale Sportredakteur fordert sogar Agenturfotos an, wenn ich bei weiter weg liegenden Veranstaltungen nicht selber fotografieren kann.

Ja, das mag von Region zu Region unterschiedlich aussehen.
Und das kann sich auch von Regionalausgabe zu Regionalausgabe unterscheiden.
So mag in der Taunuszeitung mehr über die Athleten aus Königstein stehen, als in der Frankfurter Neuen Presse über die aus Frankfurt.

Manchmal vernachlässigen die Vereine die Medienarbeit selbst. Eine Mail mit aktuellen Ergebnis von lokalen LA-Veranstaltungen wird geren, wenn auch als Lückenfüller, von der Presse angenommen. Man muss das nur machen und nicht warten, bis die Medien selbst aktiv werden.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Reichtathletik - 30.08.2023

DLV weist Vorwürfe von Ex-Zehnkämpfer Freimuth zurück

offenbar sah man sich ernsthaft genötigt, dem albernen Rotwein-Vorwurf zu widersprechen. Scheinen intern wohl die Nerven schon wider blank zu liegen (was ich nicht als Vorwurf meine sondern als nachvollziehbare Feststellung).
Allerdings sollte man ggf mal "Streisand-Effekt" googlen. Denn durch den Widerspruch adelt man die Aussage nur und sorgt dafür, dass sie gleich nochmal überall in den Artikeln wiederholt wird.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - muffman - 30.08.2023

(30.08.2023, 15:03)Rolli schrieb:
(30.08.2023, 10:25)diwa schrieb:
(30.08.2023, 09:53)Atanvarno schrieb:
(30.08.2023, 09:05)diwa schrieb: In der hiesigen lokalen Presse erscheinst Du auch dann nicht, wenn Du Deutscher Jugendmeister geworden bist...

Dank der Konzentration im Zeitungssektor gibt es kaum noch eine Lokalredaktion - und Lokalsport ist zu 99% Lokal-Fußball

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe im Monat im Lokalsport ca. 500 Druckzeilen + Fotos Leichtathletikberichterstattung. Auch im Regionalsport wird bei uns relativ viel über LA berichtet (über Fußball und Eishockey natürlich erheblich mehr)
. Der lokale Sportredakteur fordert sogar Agenturfotos an, wenn ich bei weiter weg liegenden Veranstaltungen nicht selber fotografieren kann.

Ja, das mag von Region zu Region unterschiedlich aussehen.
Und das kann sich auch von Regionalausgabe zu Regionalausgabe unterscheiden.
So mag in der Taunuszeitung mehr über die Athleten aus Königstein stehen, als in der Frankfurter Neuen Presse über die aus Frankfurt.

Manchmal vernachlässigen die Vereine die Medienarbeit selbst. Eine Mail mit aktuellen Ergebnis von lokalen LA-Veranstaltungen wird geren, wenn auch als Lückenfüller, von der Presse angenommen. Man muss das nur machen und nicht warten, bis die Medien selbst aktiv werden.

Viele Vereine schreiben Artikel etc oder laden die Presseleute zu den Wettkämpfen ein. Daran liegt es wahrschienlich in den seltensten Fällen.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - muffman - 30.08.2023

(30.08.2023, 15:45)Reichtathletik schrieb: DLV weist Vorwürfe von Ex-Zehnkämpfer Freimuth zurück

offenbar sah man sich ernsthaft genötigt, dem albernen Rotwein-Vorwurf zu widersprechen. Scheinen intern wohl die Nerven schon wider blank zu liegen (was ich nicht als Vorwurf meine sondern als nachvollziehbare Feststellung).
Allerdings sollte man ggf mal "Streisand-Effekt" googlen. Denn durch den Widerspruch adelt man die Aussage nur und sorgt dafür, dass sie gleich nochmal überall in den Artikeln wiederholt wird.

Das wird vorübergehen. Bisher wurde jede Krise erfolgreich einfach ausgessen und nebenbei noch 2-3 neue Funktionärsposten geschaffen um die Verantwortung noch weiter zu verteilen. Gleichzeitig konnte man praktischerweise noch ein paar mehr Ja-Sager ins Boot holen. Wenn dann nächstes Jahr 2 Medaillen bei Olympia rausspringen hat man sich doch klar verbessert und ist auf dem richtigen Weg.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - 1968Mexiko - 30.08.2023

(30.08.2023, 16:00)muffman schrieb:
(30.08.2023, 15:45)Reichtathletik schrieb: DLV weist Vorwürfe von Ex-Zehnkämpfer Freimuth zurück

offenbar sah man sich ernsthaft genötigt, dem albernen Rotwein-Vorwurf zu widersprechen. Scheinen intern wohl die Nerven schon wider blank zu liegen (was ich nicht als Vorwurf meine sondern als nachvollziehbare Feststellung).
Allerdings sollte man ggf mal "Streisand-Effekt" googlen. Denn durch den Widerspruch adelt man die Aussage nur und sorgt dafür, dass sie gleich nochmal überall in den Artikeln wiederholt wird.

Das wird vorübergehen. Bisher wurde jede Krise erfolgreich einfach ausgessen und nebenbei noch 2-3 neue Funktionärsposten geschaffen um die Verantwortung noch weiter zu verteilen. Gleichzeitig konnte man praktischerweise noch ein paar mehr Ja-Sager ins Boot holen. Wenn dann nächstes Jahr 2 Medaillen bei Olympia rausspringen hat man sich doch klar verbessert und ist auf dem richtigen Weg.

Schwache Reaktion auf die Tatsachenfeststellung von Freimuth. So macht man es sich zu einfach...


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Befürworter - 30.08.2023

Mein Zwischenfazit der Diskussion: Eine wirklich überzeugende Strategie zur Verbesserung der Medaillenbilanz habe ich noch von niemandem gelesen (und habe die natürlich auch selbst nicht). Am vielversprechendsten fand ich noch die Vergrößerung der Teilnehmerfelder von Nachwuchsmeisterschaften - aber dafür muss man dann auch erst mal Veranstalter und Kampfrichter finden.

Und wie immer weise ich darauf hin, dass die Lage in Deutschland grundsätzlich und in allen Bereichen immer schlechter eingeschätzt wird, als sie tatsächlich ist. Das völlig weltfremd klingende Top-5-Ziel für Olympia 2028 könnte man je nach Zählweise mit vier Goldmedaillen oder neun Medaillen erreichen, was alles andere als aussichtslos ist. Spanien bspw. war in Eugene 2022 schlechter als Deutschland, um nur ein Jahr später auf Platz 3 des Medaillenspiegels zu stehen. Hinter den USA reichen eine Handvoll Leistungsträger für gigantische Verschiebungen.

Die aktuelle Konzentration auf die Förderung der Leistungsträger und Top-Talente halte ich dabei für den richtigen Weg. Es wird letztlich darum gehen, aus den vielen Medaillengewinnern der U20-EM in Jerusalem eine goldene Generation zu machen, die auch den Etablierten Dampf macht. Ob und wie das gelingt, wird die entscheidende Frage, die ich genau beobachten werde.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - frbcrane2 - 30.08.2023

Man braucht nicht mehr Kampfrichter, wenn man 15 statt fünf Teilnehmer im Kugelstoßen bei einer U16 DM zuläßt.
Spanien ist auf Platz 3, weil sie aktuell sehr gut im Gehen sind. Ohne die vier Goldmedaillen wären sie absolutes Mittelmaß, nur sechs Platzierungen von 2-8. Wer soll bitte die vier Goldmedaillen für Deutschland holen? Vier Goldmedaillen für D gab es zuletzt 1992, davon gingen zwei an Athleten aus der ehemaligen DDR. Fünf Jahre nach dem Supergau soll das beste Ergebnis seit der Wiedervereinigung möglich sein? Ich hatte schon darauf hingewiesen, daß es 90% der Medaillengewinner bei U20-EM/WM nie zu einer WM/OS schaffen. Die U23 hatte dieses Jahr das schlechteste Ergebnis aller Zeiten bei einer EM, woher sollen die vier Olympiasieger (oder neun Medaillengewinner) kommen? Es würde hier zuweit führen, aber wir können gerne ein eigenes Thema aufmachen, um darüber zu diskutieren, wem man nach aktuellem Stand 2028 Topplatzierungen zutrauen könnte. Die aktuell besten deutschen Leichtathleten dürften bis dahin fast alle nicht mehr aktiv sein. Mihambo ist dann 34, Weber ebenso, Lückenkemper 32, Klosterhalfen 31, Potye 33, Vetter 35, Linke 40...
9 Medaillen wären möglich, wenn man die Talentförderung/betreuung deutlich verbessern würde und Trainer hätte, die sie in die Weltspitze führen können. Gräber, Ndubuisi, Schneider, Weigel, etc, sind tolle Talente, aber bis 2028 sind von diesen vier Namen statistisch 2-3 von der Bildfläche verschwunden.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - runner5000 - 30.08.2023

(30.08.2023, 19:24)frbcrane2 schrieb: Man braucht nicht mehr Kampfrichter, wenn man 15 statt fünf Teilnehmer im Kugelstoßen bei einer U16 DM zuläßt.

Natürlich braucht man mehr Kampfrichter mit steigenden Teilnehmerzahlen. Denn die führen zu längeren Wettkämpfen, mehr Überschneidungen und somit mehr notwendigen Kampfgerichten.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - frbcrane2 - 30.08.2023

Nicht wenn man den Zeitplan entsprechend plant. Wie soll das außerdem in der Praxis aussehen? Man setzt im Dezember 2022 eine hohe Norm für den Hochsprung an, weil man weiß, daß im Juli 2023 Kampfrichter fehlen werden? Aber trotz Kampfrichter-Mangel wird die Norm für den Dreisprung niedrig angesetzt?


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Gertrud - 30.08.2023

(30.08.2023, 18:32)Befürworter schrieb: Mein Zwischenfazit der Diskussion: Eine wirklich überzeugende Strategie zur Verbesserung der Medaillenbilanz habe ich noch von niemandem gelesen (und habe die natürlich auch selbst nicht). Am vielversprechendsten fand ich noch die Vergrößerung der Teilnehmerfelder von Nachwuchsmeisterschaften - aber dafür muss man dann auch erst mal Veranstalter und Kampfrichter finden.

Es kann nur über die Verletzungsfreiheit und den Transfer der sehr guten Jugendlichen in den Seniorenbereich gehen. Dazu müssen sehr gut augebildete Trainer/innen kommen, woher auch immer!!! Diese Vorstellungen müssen in die Praxis umgesetzt werden. 

Gertrud