![]() |
Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? (/showthread.php?tid=6182) |
RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - runner5000 - 04.06.2025 (04.06.2025, 21:30)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Pfeiffers Kritik zugestimmt, haben allerdings auch ehemalige Aktive, die vor dem Amtsantritt von Dr. Jörg Bügner bereits ähnliche Erfahrungen mit dem DLV gemacht haben, u.a. Sabrina Mockenhaupt und Sonja Oberem. Wo dieser ganzer Wahnsinn herkommt, sollte ja wohl seit langem allen klar sein. Solange I.G. beim DLV die Zügel in der Hand hält, ist das egal, wer da noch so herum läuft. Ob derjenige jetzt gerade Bügner oder sonst wie heißt, spielt keine Rolle. RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - runner5000 - 04.06.2025 (04.06.2025, 21:20)mariusfast schrieb: Für diejenigen, die kein Insta haben oder von dem "Kommmunikationsfreund" H.P. aufgr. unterschiedlicher Meinung auf Insta blockiert wurden. Evtl wären dann einige Kommentare auch nicht so einsitig. H.P. sieht dKommentare als Beweis, dass es alle so sehen wie er und im Recht ist, sagte er in der vergangen Podcastfolge Was meinst du damit? Wer wurde blockiert? RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - mariusfast - 05.06.2025 (04.06.2025, 23:31)runner5000 schrieb:Was hat Oberem mit dem damaligen DLV Hürdentrainer I.G. zu tun gehabt? mockenhaupt gegen Ende ihrer Karriere(04.06.2025, 21:30)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Pfeiffers Kritik zugestimmt, haben allerdings auch ehemalige Aktive, die vor dem Amtsantritt von Dr. Jörg Bügner bereits ähnliche Erfahrungen mit dem DLV gemacht haben, u.a. Sabrina Mockenhaupt und Sonja Oberem. RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Reichtathletik - 05.06.2025 (05.06.2025, 08:28)mariusfast schrieb:(04.06.2025, 23:31)runner5000 schrieb:Was hat Oberem mit dem damaligen DLV Hürdentrainer I.G. zu tun gehabt? mockenhaupt gegen Ende ihrer Karriere(04.06.2025, 21:30)h3inz_h4rtm4nn schrieb: Pfeiffers Kritik zugestimmt, haben allerdings auch ehemalige Aktive, die vor dem Amtsantritt von Dr. Jörg Bügner bereits ähnliche Erfahrungen mit dem DLV gemacht haben, u.a. Sabrina Mockenhaupt und Sonja Oberem. True words! Die Köpfe ändern sich, Probleme bleiben. Bzw. man hat den Eindruck sie werden bisweilen sogar schlimmer (nicht alles, aber über positive Entwicklungen redet meist keiner). Im Fall von Bügner jetzt muss man sagen bisher: Kam mit großen Erwartungen und Hoffnungen und hat viel versprochen. Mittlerweile wächst die Kritik an vielen Stellen und fällt denke ich wegen enttäuschter Erwartungen umso größer aus. RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Markus Schmidt - 05.06.2025 @h3inz_h4rtm4nn Danke für deine ausführliche und differenzierte Antwort – die ich in vielen Punkten tatsächlich teile. Und ja: Ich bin inzwischen selbst hin- und hergerissen. Ich bleibe dabei: Pfeiffers Reaktion war emotional übersteuert, kommunikativ ungeschickt und strategisch nicht klug. Wer das Regelwerk kennt, weiß, dass er aktuell kein Startrecht hat – weil er die Bestätigungsnorm eben nicht erfüllt hat. Auch die Saisonplanung wirkt im Nachhinein nicht wie die eines Athleten, der mit voller Konsequenz auf eine WM-Teilnahme hinarbeitet. Trotzdem: Je mehr ich mich mit den Hintergründen beschäftige, desto mehr sehe ich auch ich ein, dass tatsächlich nicht Pfeiffers Verhalten das Hauptproblem ist, sondern der Umgang des DLV mit Verantwortung, Transparenz und Kommunikation. Dr. Bügner schreibt in seinem Statement, das Verfahren mit der Bestätigungsnorm sei „bereits bei den Olympischen Spielen 2024, der EM 2024 und der WM 2023“ angewandt worden. Nur: Das stimmt schlicht nicht.
Wenn ein Verband solche Unschärfen öffentlich behauptet – und das von einem Vorstand Leistungssport, der den „transparenten Prozess“ immer wieder betont – dann ist das entweder Täuschung oder Unkenntnis. Beides disqualifiziert ihn für sein Amt. Aber komplett. Zudem: Bügner verweist auf eine „gemeinsame Entscheidung mit den Bundestrainern“. Dass er diesen Trainerstab Ende 2024 selbst komplett neu zusammengestellt hat, inklusive der Auswechslung von Fachleuten wie Matthias Kohls, gehört aber zur ganzen Wahrheit. Dass man dann von „Kontinuität“ und „disziplinübergreifender Gerechtigkeit“ spricht, ist ja dann – freundlich formuliert – wirklich ein rhetorischer Trick. Fazit: Ich finde Pfeiffers Stil weiterhin angreifbar – aber ich muss jetzt auch zugen: Seine Kritik trifft in weiten Teilen ins Schwarze. Was der DLV da liefert, ist keine transparente Entscheidungsfindung, sondern ein Kommunikationsversagen mit Ansage. Man hat echt nicht das Gefühl, dass da die richtigen Leute am Ruder sind. RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - OldSchoolRunner - 05.06.2025 (05.06.2025, 08:37)Markus Schmidt schrieb: @h3inz_h4rtm4nn Ich finde es gut, dass Du nach der intensiven Diskussion hier auch Deine Urspungsmeinung etwas anpasst. Das gelingt nicht allen Forumsmitgliedern, dass sie sich von Argumenten beeinflussen lassen. Dieses " Ich bin inzwischen selbst hin- und hergerissen" ging mir anfangs auch so bei diesem Fall. Allerdings hatte ich relativ schnell das Gefühl, dass Pfeiffer vom Grunde her recht hat und das Problem eher bei der DLV-Führung liegt. Du nennst oben ja selbst einige Gründe dafür. Natürlich sehe ich auch gewisse Widersprüche in seiner bis heute absolvierten Saison (z.B. 2 Marathons im Januar und Februar trotz Schmerzen). Ob der Marathon in Tokio im Februar etwas für den WM-Marathon im September zu völlig anderen klimatischen Bedingungen gebracht hätte, mag ich auch zu bezweifeln. Und den Jetlag-Effekt nach Osten hin konnte er auch schon beim Singapur-Marathon testen. Aber ich glaube ihm trotzdem, dass er sich sehr gut für den WM-Marathon im September vorbereitet hätte. RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - mariusfast - 05.06.2025 Thorwirth hat eine Forderung an diejenigen, die sich in denSozialen Medien vehement für einen Start von Hendrik eingesetzt haben mit dem Argument, dass jeder , der international qualifiziert sei, auch bei einer WM das Land vertreten sollen. Dann müsse man laut Thorwirth, wenn man konsequent sei, sich auch gegen den Shitstorm in den Sozialen Medien einsetzen. Wenn es wieder mal nach Olympia, WM etc. heißt, "wm Tourismus durch unsere Steuergelder" oder die "deutschen MENTALITÄT" sei nicht mehr da, wenn keine Top 8 Platzierung herauskommt. Finde ich berechtigt. Vor allem auch dann für Sportler einsetzen, die nicht so stark vernetzt sind wie Hendrik und über die nicht x NACHRICHTENsender schreiben und die keine große Followerschaft hinter sich haben. Von daher meine Frage wo waren diejenigen bei der Olympiade oder der LA WM als genau das der Fall war ( siehe Kommentarspalten bei ZDf oder Ard). RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - Reichtathletik - 05.06.2025 Sehr beechtigte Forderung bzw. Aufruf. Wie gesagt, leider meckert das Gro so oder so und deshalb bewegen wir uns seit Jahren in dieser Endlosschleife RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - h3inz_h4rtm4nn - 05.06.2025 @Markus Schmidt Danke für deine ehrliche Rückmeldung. Dass du inzwischen selbst erkennst, dass das Hauptproblem nicht Pfeiffers Tonlage, sondern der strukturelle Umgang des DLV mit Verantwortung und Kommunikation ist, ist ein wichtiger Schritt. Denn genau darum geht es. Zur Form: Natürlich war Pfeiffers Reaktion emotional – wie sollte sie es auch nicht sein? Ein Nationalkaderathlet wird ohne klare Information aus der Road-to-Tokyo-Liste gestrichen, nachdem man ihm zuvor zur Absage der EM geraten hat – und soll dann stillschweigend akzeptieren, dass er ohne Erklärung nicht mit zur WM darf? Die Forderung, das in kühler Sachlichkeit zu verpacken, verkennt die emotionale Realität, in der sich Leistungssportler:innen befinden: Sie investieren Jahre in ihre Karriere, opfern soziale und finanzielle Sicherheit – und sehen sich dann einem System gegenüber, das nicht nur unklar agiert, sondern teilweise aktiv desinformiert. Zur Inhaltsebene: Du bringst es auf den Punkt – das Argument von Dr. Bügner, man hätte diese Praxis mit Bestätigungsnormen schon mehrfach angewendet, ist nachweislich falsch. Für 2023 gab es keine. Für 2024 keine Marathon-EM (Halbmarathon als Stellvertreter). Wenn dann von „erprobten Verfahren“ und „disziplinübergreifender Kontinuität“ gesprochen wird, ist das keine unglückliche Formulierung – das ist aktive Irreführung. Und dafür trägt ein Vorstand Leistungssport die volle Verantwortung. Auch dein Hinweis auf den neu zusammengestellten Trainerstab ist entscheidend: Wer seine eigenen Strukturen umkrempelt und dann nachträglich von „Einheitlichkeit“ spricht, verkauft sich die Geschichte so, wie sie gerade ins Bild passt. Das hat mit Fairness oder sportfachlicher Integrität wenig zu tun. Was ebenfalls gern übersehen wird: Die Kritik an Pfeiffer als „nicht vorbereitet“ oder „strategisch unklug“ basiert auf einer Idealvorstellung von Saisonplanung, wie sie in einem perfekt organisierten System möglich wäre. Aber wir sprechen hier von einem Verband, der zentrale Nominierungsregeln erst im Dezember bekannt gibt, obwohl die Frühjahrsplanung bei Marathonläufen längst abgeschlossen ist. Die WM-Bestätigungsnorm wurde also nicht nur spät, sondern in einem Modus veröffentlicht, der Planung faktisch verunmöglicht. Und das in einer Disziplin, die nur zwei bis drei realistische Rennen pro Jahr erlaubt. Wer so agiert, erzeugt automatisch Chaos und Ungleichheit – unabhängig davon, wie „clever“ sich einzelne Athleten aufstellen. Dein Fazit – dass der DLV hier keine transparente Entscheidungsfindung liefert, sondern ein systematisches Kommunikationsversagen – ist absolut zutreffend. Und ja, das hat mittlerweile viele Athlet:innen betroffen, nicht nur Pfeiffer. Vielleicht ist das auch der größere Punkt, den wir nicht übersehen sollten: Kritik am Stil ist immer einfach – aber wer Stilfragen in den Mittelpunkt rückt, während strukturelle Unwahrheiten verbreitet werden, setzt die Prioritäten falsch. Und das war genau das Problem in der bisherigen Debatte. Vielleicht entsteht aus dieser Diskussion ja doch ein Impuls, das System langfristig zu verändern. Denn eins ist klar: Mit Athlet:innen, die öffentlich für mehr Transparenz einstehen, und einem Verband, der das als „Störfeuer“ behandelt, gewinnt niemand – am wenigsten der Sport selbst. RE: Hendrik Pfeiffer vom DLV ausgebootet? - h3inz_h4rtm4nn - 05.06.2025 (05.06.2025, 11:25)mariusfast schrieb: Thorwirth hat eine Forderung an diejenigen, die sich in denSozialen Medien vehement für einen Start von Hendrik eingesetzt haben mit dem Argument, dass jeder , der international qualifiziert sei, auch bei einer WM das Land vertreten sollen. Dann müsse man laut Thorwirth, wenn man konsequent sei, sich auch gegen den Shitstorm in den Sozialen Medien einsetzen. Wenn es wieder mal nach Olympia, WM etc. heißt, "wm Tourismus durch unsere Steuergelder" oder die "deutschen MENTALITÄT" sei nicht mehr da, wenn keine Top 8 Platzierung herauskommt. Thorwirths Appell, dass man sich auch gegen pauschale Vorwürfe wie „WM-Tourismus“ und die ständige Top-8-Fixierung in den Kommentarspalten stellen solle, ist grundsätzlich berechtigt – wenn man damit nicht den Athlet:innen die Schuld für diese Narrative in die Schuhe schiebt, indem man suggeriert, dass durch die öffentliche Unterstützung für Hendrik Pfeiffer ein Maßstab aufgemacht werde, dem alle gerecht werden müssten. Was im Podcast aber deutlich auffällt: Thorwirth rutscht z.T. in eine Verteidigungsposition für den DLV. Es war daher umso wichtiger, dass mit Felix Hentschel auch ein Gegenpart zu hören war, der die richtigen Fragen stellt – etwa nach der Glaubwürdigkeit, Planbarkeit und Empirie hinter solchen Entscheidungen. Denn genau die fehlen vielerorts. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: In einem Mailkontakt mit Dr. Jörg Bügner war auf konkrete Fragen zu Nominierungskriterien keinerlei Bereitschaft erkennbar, offen oder sachlich zu antworten. Stattdessen wurde von oben herab kommuniziert und Transparenz demonstrativ vermieden. Viele Stimmen, die sich nun öffentlich über mangelnde Kommunikation oder willkürliche Entscheidungen beschweren, wundern mich deshalb absolut nicht. Und zu Thorwirths Aussage, dass die Bestätigungsnormen z. B. auf den Weltjahresbestenlisten der letzten drei Jahre basieren würden: Das mag in einzelnen Disziplinen wie der Mittel- oder Langstrecke (wo Thorwirth selbst aktiv ist) noch stimmen – aber eben nicht in der Breite. In einigen Disziplinen wurden Normen und Kaderkriterien schlicht intern festgelegt, ohne jeden empirischen Bezug, sondern nur mit dem Hinweis, das sei „im Expertenteam abgestimmt worden“. Und damit sind wir genau wieder beim zentralen Punkt: Gleichberechtigung. Wer Athlet:innen ungleich behandelt, schafft kein leistungsorientiertes System, sondern ein selektives – und verliert damit die Glaubwürdigkeit. |