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Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Druckversion

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RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Atanvarno - 30.08.2023

(30.08.2023, 09:05)diwa schrieb: In der hiesigen lokalen Presse erscheinst Du auch dann nicht, wenn Du Deutscher Jugendmeister geworden bist...

Dank der Konzentration im Zeitungssektor gibt es kaum noch eine Lokalredaktion - und Lokalsport ist zu 99% Lokal-Fußball

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe im Monat im Lokalsport ca. 500 Druckzeilen + Fotos Leichtathletikberichterstattung. Auch im Regionalsport wird bei uns relativ viel über LA berichtet (über Fußball und Eishockey natürlich erheblich mehr)
. Der lokale Sportredakteur fordert sogar Agenturfotos an, wenn ich bei weiter weg liegenden Veranstaltungen nicht selber fotografieren kann.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - matthias.prenzlau - 30.08.2023

Wertschätzung:

Olympiasieger erhalten eine lebenslange Rente für ihre Verdienste (siehe Polen).

Titel werden großzügig vergütet (siehe Italien).

Topathleten sind Nationalhelden (siehe alle Länder, außer Deutschland).

Deutschland schafft sich auf vielen Ebenen ab.
Wirtschaft, Bildung, Sport, Geisteshaltung.
Den Athleten trifft keine Schuld.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Reichtathletik - 30.08.2023

(30.08.2023, 09:47)Doberaner schrieb:
(30.08.2023, 09:23)Reichtathletik schrieb: Ich rede da gar nicht so sehr vom TV, sondern vom Stadion. Dass alle Teilnehmer an technischen Wettbewerben vorgestellt werden finde ich gut, aber das sind wie wir eben festgestellt haben ja auch oft nur 8 – also wie ein Endlauf. In den Vorläufen werden sie oft nicht genannt. Das ist auch für die Zuschauer schade, die nicht nur wissen wollen, dass da eine Christina Hering läuft sondern sich vielleicht auch dafür interessieren, dass im Feld noch jemand aus ihrer alten Heimat oder so ist.. Vor allem aber ist es denjenigen, die da an der Startlinie stehen gegenüber respektlos. Die fühlen sich, so wurde mir schon mehrfach berichtet, teilweise richtig geringgeschätzt wenn es nur heißt "Hier der zweite Vorlauf, darin sehen wir u.a. XY..." und sie so z.T. zu ihrem Karrierehöhepunkt (DM-Teilnahme mit viel Aufwand geschaft) zu Beiwerk werden.
Wendet euch über die Landesverbände an den DLV und dort speziell an die Event Presentation (EP). Der Zeitplan ist immer eng, aber zu schaffen wäre das, wenn die Ansage kommt.
(30.08.2023, 09:23)Reichtathletik schrieb: Bei den Vereinen denke ich mehr an die Anzeigetafel. Früher stand hinter jedem Namen noch ASV Köln, SV Kleinkeckersdorf, etc. Da steht heute nur noch ein Name und der Landesverband. Der Verein wäre hier angemessener als der LV.
Verstehe ich, aber versuch mal eine LG mit drei langen Ortsnamen, die auch alle ausgeschrieben werden müssen, vernünftig auf eine Tafel zu bekommen. Ich kämpfe jedes Mal damit, wenn ich wieder Layouts anpasse. Die Schrift verkleinern ist ja auch keine Lösung...
Bin bei dir bei langen Vereinsnamen, aber ich erinnere mich, dass sie früher (bei Jugendmeisterschaften) z.B. stets da standen (und einige guckten mit Abkürzung in die Röhre). So viel länger sind Vereinsnamen ja auch nicht geworden oder? Bei langen Athletennamen schaffen wir die Namen ja auch nicht ab...

Was das andere angeht: Nach meinem Kenntnisstand wurde diese Kritik schon mehrfach an den DLV getragen. Antwort: Die Konzentration auf wenige Athleten sei der Dramatugie geschuldet und nötig für eine spannende Präsentation.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Reichtathletik - 30.08.2023

(30.08.2023, 09:40)1968Mexiko schrieb:
(30.08.2023, 09:38)muffman schrieb: Wurde ja oben schon genannt.
Du meinst die Vorstellung von den hinteren Athleten? Gibt es da wirklich Athleten und Athletinnen, die das fordern?
Ja. Ich kann dir da reihenweise Geschichten erzählen von Athletinnen und Athleten (oder deren Eltern, Großeltern) die enttäuscht oder wütend waren. Hab weinende Personen auf dem Einlaufplatz erlebt. Das ist sicher nicht repräsentativ und man könnte jetzt sagen, dass so Leute vielleicht "zu sensibel" sind, aber eigentlich freue ich mich, dass wir im Sport gerade lernen, auch so etwas zu tollerieren (siehe R. Haase, S. Richardson...). 
Kann da jetzt stundenlang zu erzählen, was das zT auslöst, wie sehr es dann ein zweites Mal sticht wenn die gutmeinende Oma dann fragt, warum man nicht genannt wurde und dass es zT neuen Leistungsdruck produziert, aber belassen wir es bei einem: Ja, gibt es!


edit: Genauso wie es diejenigen gibt, die nachdem sie aus einer DM-Liste gestrichen werden (das sogar bildliche streichen ist psychologisch so viel schlimmer als nicht auf der Liste zu stehen), nicht nur mit dem Sport aufhören, sondern wirklich in persönliche Krisen geraten.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - diwa - 30.08.2023

(30.08.2023, 10:11)Reichtathletik schrieb: Bin bei dir bei langen Vereinsnamen, aber ich erinnere mich, dass sie früher (bei Jugendmeisterschaften) z.B. stets da standen (und einige guckten mit Abkürzung in die Röhre). So viel länger sind Vereinsnamen ja auch nicht geworden oder? Bei langen Athletennamen schaffen wir die Namen ja auch nicht ab...

Was meinst du mit "früher"? Und von welchen Tafeln sprichst Du?

Das Layout für die TeC-Board im Zusammenspiel mit Track and Field hat sich seit deren Einführung nicht geändert, was der Größe der Boards und den Informationen geschuldet ist, die dort dargestellt werden sollen.

Gab es bei Deutschen Jugendmeisterschaften jemals etwas anderes im Infield?
Eventuell zu TAF 2 Zeiten mit den roten ALGE-Tafeln. Das ist dann aber wirklich schon seeehr lange her - und kam nicht wirklich oft zum Einsatz bei DJM.

ST liefert auch keine Vereine, was einfach daran liegt, dass das in der Diamond-League nicht üblich ist ;-)

Wir haben in Hessen das Layout für die Timing-Tafel entsprechend angepasst, so dass zumindest auf der Startliste der Verein zu sehen ist - das ist dann aber auch ein ein anderes Format als beim TeC. Aber beim TeC sind wir auch beim Standard geblieben...


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - diwa - 30.08.2023

(30.08.2023, 09:53)Atanvarno schrieb:
(30.08.2023, 09:05)diwa schrieb: In der hiesigen lokalen Presse erscheinst Du auch dann nicht, wenn Du Deutscher Jugendmeister geworden bist...

Dank der Konzentration im Zeitungssektor gibt es kaum noch eine Lokalredaktion - und Lokalsport ist zu 99% Lokal-Fußball

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe im Monat im Lokalsport ca. 500 Druckzeilen + Fotos Leichtathletikberichterstattung. Auch im Regionalsport wird bei uns relativ viel über LA berichtet (über Fußball und Eishockey natürlich erheblich mehr)
. Der lokale Sportredakteur fordert sogar Agenturfotos an, wenn ich bei weiter weg liegenden Veranstaltungen nicht selber fotografieren kann.

Ja, das mag von Region zu Region unterschiedlich aussehen.
Und das kann sich auch von Regionalausgabe zu Regionalausgabe unterscheiden.
So mag in der Taunuszeitung mehr über die Athleten aus Königstein stehen, als in der Frankfurter Neuen Presse über die aus Frankfurt.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - diwa - 30.08.2023

(30.08.2023, 09:12)frontrunner800 schrieb:
(30.08.2023, 09:05)diwa schrieb:
(30.08.2023, 08:30)muffman schrieb: Außerdem fehlt damit auch automatisch die Aufmerksamkeit in der lokalen Presse die dann auch Mitglieder generieren kann.

In der hiesigen lokalen Presse erscheinst Du auch dann nicht, wenn Du Deutscher Jugendmeister geworden bist...

Dank der Konzentration im Zeitungssektor gibt es kaum noch eine Lokalredaktion - und Lokalsport ist zu 99% Lokal-Fußball

Wie anders das noch in den 1990 Jahren war Exclamation

Tatsächlich war das Verhältnis in den 90ern hier nicht viel anders.
Es gab nur auch vieeel mehr Berichterstattung über den Fußball.
Da war Montags die Zeitung voll mit _allen_ Ergebnissen von der Bundesliga runter bis in die Kreisklassen.
Halt all das, was man heute im Internet findet.
Und da gab es dann auch tatsächlich eine Ergebnisrubrik für die Leichtathletik - manchmal runter bis zu Bezirksmeisterschaften (aber nur manchmal und nur bei sehr guten Ergebnissen).


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - 1968Mexiko - 30.08.2023

Die Leichtathletik lebt wie alle Sportarten in Deutschland vom Ehrenamt!

Geht man die erfolgreichsten deutschen Athleten und ihre Trainer durch, fällt auf, dass sie entweder von Ehrenamtlichen (häufig Rentner) trainiert werden oder in gesponserten Elite-Teams trainieren.
Elite-Teams holen sich die erfolgreichsten Trainer und vergüten diese auch entsprechend.
"Leichtathletik-Rentner" haben jahrzehntelang Erfahrung gesammelt und sind mit voller Energie dabei, weil sie Freude an der LA haben.
Beide Systeme funktionieren aus einem Grund: Leute mit Begeisterung wollen Erfolg haben!

Braucht es Bundestrainer? Wäre das Geld nicht woanders besser angelegt (Sportförderung, Sportanlagen, Talentsichtung)?


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - runner5000 - 30.08.2023

(28.08.2023, 21:57)60323_ffm schrieb:
(28.08.2023, 21:38)frbcrane2 schrieb:
(28.08.2023, 20:50)60323_ffm schrieb: 
in welchen disziplinen können die bundestrainer etwas weitergeben? sollte man sich bei dem momentanen erfolg wirklich fragen

g-ffm
Artur Hoppe ist für das Techniktraining von Ogunleye verantwortlich, war bis vor kurzem Trainer von Nina Ndubuisi (ist jetzt an der University of Texas, wo Neugebauer studiert) und hat auch Lauria zu U23 EM-Gold geführt. Er dürfte also der mit Abstand erfolgreichste deutsche Drehstoß-Trainer sein. Ich weiß nicht, wie die Kommunikation unter deutschen Trainern aussieht, aber als Kugelstoß-Trainer würde ich mir ansehen, was Artur Hoppe am Stützpunkt in Stuttgart macht.

gebt dem mann die Bundestrainer-stelle

Artur Hoppe ist ein vom DLV hauptamtlich eingesetzter Bundestrainer am Bundesstützpunkt in Stuttgart. Dem ist also keine Stelle mehr zu geben und daher sollte man annehmen, dass dort auch genügend Kommunikation stattfindet.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Rolli - 30.08.2023

(30.08.2023, 14:28)1968Mexiko schrieb: Die Leichtathletik lebt wie alle Sportarten in Deutschland vom Ehrenamt!

Geht man die erfolgreichsten deutschen Athleten und ihre Trainer durch, fällt auf, dass sie entweder von Ehrenamtlichen (häufig Rentner) trainiert werden oder in gesponserten Elite-Teams trainieren.
Elite-Teams holen sich die erfolgreichsten Trainer und vergüten diese auch entsprechend.
"Leichtathletik-Rentner" haben jahrzehntelang Erfahrung gesammelt und sind mit voller Energie dabei, weil sie Freude an der LA haben.
Beide Systeme funktionieren aus einem Grund: Leute mit Begeisterung wollen Erfolg haben!

Braucht es Bundestrainer? Wäre das Geld nicht woanders besser angelegt (Sportförderung, Sportanlagen, Talentsichtung)?
Thumb_up ‌ Vor allem, wenn man die aktellen "Erfolge" sieht.