Hoch auf Kurs - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Masters (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=3) +--- Thema: Hoch auf Kurs (/showthread.php?tid=34) |
RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 16.06.2018 =12.0ptAu, hah!! Schöner Bericht. Tiefgründig und aufschlussreich Jetzt sind wir in einem Bereich angekommen, wo es schriftlich kaum noch weitergeht. Du bräuchtest einen Trainingspartner, der wirklich weiß, wie es geht, und was Du verbessern musst. Das Schwungbein Hochreißen jedenfalls nicht. Das führt ja mit zu der falschen Rotationsrichtung nach rückwärts. Es geht um die Bewegungsrichtung und Haltung und Position des Rumpfes. Der muss sich auf das Schwungbein drauflegen. Aber das muss man alles gründlich erlernen und einüben. Sonst klappt das im WK natürlich erst recht nicht. Die andere Option ist, einfach spontan so zu springen, wie es einem von Geburt aus angelegt ist. Ohne viel zu denken. Motto: „Hauptsache schnell, stark und rüber.“ Ich habe die letzten 10 Jahre hart daran gearbeitet, meine Technik den schwindenden Kräften und Höhen (Flugzeiten) anzupassen. Das war harte Arbeit und oft zum Verzweifeln und wäre ohne permanentes Video-Feedback unmöglich gewesen. Und nur bei ganz wenigen Sprüngen ist es mir wirklich vollständig gelungen. Das Problem ist dasselbe bei beiden Techniken: Weil es praktisch keine wirkliche Flugzeit mehr gibt, muss alles sofort beim Absprung geschehen, aber eben auf keinen Fall früher. Ein Tanz auf der Rasierklinge. Dieter hat mir schon vor einem Jahr die Freundschaft gekündigt. Wahrscheinlich, weil ich den Hochsprung und meine Ambitionen und Niederlagen zu ernst genommen habe. Recht hat er! Ich wurde wohl langsam unerträglich… Deine Selbstbeobachtungen sind ganz toll und für jeden Kollegen wohl nachvollziehbar. Und für Außenstehende sicher hoch interessant und erstaunlich. Mach einfach weiter. Wir sind alle gespannt - glaub ich... RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 17.06.2018 Versuch einer Antwort an Soto... Da steht man nun am Anlaufpunkt und was nun? An das oben Erwähnte denken? Vielleicht auch daran, dass das völlig unsinnig hochgespielte Luxusproblemchen sind, weil andere in dem Alter mit ganz anderem und „wirklich Wichtigem“ kämpfen? Auf keinen Fall. Das tut nichts zur Sache. Lenkt nur ab. Letztenendes steht die Frage im Raum, kann ich bewusst die wichtigen Dinge für mich selber so ausrichten, dass ich noch 5 % zu meiner „normalen“ Leistung draufpacken kann? Hab ich also nun mein Höchstleistungspotential selber in der eigenen Hand oder nicht? Hast du nicht. Nie. Das Zusätzliche Quantum kommt von alleine, eben durch Adrenalin, welches individuell von jeweils anderen Umständen abhängt. Gut, ich laufe an ... Richtung Hochsprunglatte. Blenden wir die Laufphase mal aus. Wie setze ich den Sprungfuß auf? Exakt in Laufrichtung? Wie man es sehr oft sieht? Oder darf ich den Fuß auch leicht verdreht aufsetzen? Etwa bis er parallel zur Latte steht? Wie es sich nur eine Minderheit traut? Ein Sakrileg zu begehen? Das sind Anfängerfragen, die Du längst endgültig beantwortet haben müsstest. Denn, noch während der Absprungfuß fest am Boden ist, dreht sich der Körper darüber um ca. 135°. Unfug! Es sollte gar keine Schraubenrotation stattfinden. Und wen dann nur um wenige Grad. Insgesamt sind bis zur Lattenüberquerung maximal 35° Schraube angesagt. Deine falsche Vorstellung ist mitverantwortlich für Deine Überquerungsmängel. Sehr schnell. Ich dachte früher immer das ist so ein langsames Hochschrauben / Rotieren, das erst in Lattennähe sein Ende findet. Man sieht aber auf den Videos, dass sich die 135°-Drehung sehr rasch vollzieht. Das sind Fehler, die bei Könnern leider zu sehen sind und dort dieselben Leistungsverluste generieren, wie bei den Hobbyisten, Anfängern und Senioren. Wer 2m40 drauf hat, wegen solcher Fehler aber nur 2m30 schafft, der kommt offenbar nicht drauf, seine Technik zu überdenken und zu korrigieren. Er ist ja schon ein Star und niemand sieht Anlass, sein Können in Zweifel zu ziehen. Im Gegenteil: Seine Fehler werden allseits als vorbildlich hingestellt! Außerdem empfehle ich Dir, wesentlich genauer hinzuschauen. Dann merkst Du sicherlich, dass Du nur zu sehen vermeinst, was man Dir früher mal an Falschem eingetrichtert hat. Weil der Fuß am Boden fixiert ist, muss zunächst der ganze Körper an den beweglichen Stellen die Drehung aufnehmen. Insofern wäre es eigentlich doch überhaupt kein Fehler, den Fuß im voreilenden Gehorsam schon mal so ein wenig „einzudrehen“, dass er einen Teil der 135°-Drehung schon hinter sich hat. Es würde auch bedeuten, dass der Fuß, wenn das Maximum der Beschleunigung nach oben auftritt, eher Normalstellung und weniger Verdrehung zum Körper aufweist. Was bei Altersstufen 60+ wohl eher willkommen wäre. Ja, wenn Du Dir unbedingt den Mittelfuß brechen willst… Jetzt zum Kernproblem, das Du ja gründlich beschrieben hast. Da ist auch die Sache mit den Bildern im Kopf. Bilder habe ich nicht gemeint. Es sind Orientierungslinien, die sich der Kopf im Raum und an der Lattenlage entlang vorstellt, projiziert. Es ist eigentlich gar nicht möglich sich den Absprung mathematisch in 10 oder 20 Teile zerlegt vorzustellen und hier herumzujustieren. ……..Muss man ja auch nicht. Man hat doch eher ein Bild vor sich oder besser gesagt ein Kurzvideo, wie der ideale Absprung und die Flugphase sein sollen. So eine Vorstellung kann man noch verarbeiten, glaubt man wenigstens. Ja aber was nützt das, wenn die Bilder technisch falsch sind, also direkt in den Misserfolg führen?! Sagen wir mal, der Flopper kommt mit 15° Innenbahnneigung daher. Die muss er aufgeben vom vorletzten zum letzten Schritt. Hab da mit Leuten diskutiert neulich, die meinen etwas Neigung (von der Latte weg) kann bleiben beim Absprung. Wenn Du Dich auf Diskussionen mit ausgewiesenen Ignoranten einlässt, bist Du natürlich verloren. Lies mein Buch ein dutzendmal durch, und Du bist ein Experte. Im Moment fischst Du weitgehend im Trüben. Wäre ja auch logisch, etwas Neigung muss sein, weil bei der Körperkonstruktion des Menschen der Absprungfuß sonst nicht senkrecht unter den KSP kommt. Kann man nicht verallgemeinern. Kommt auf die Netto-Flughöhe an, wann/wo die Körperlängsachse in die Waagerechte gelangt sein muss! Ich denke mal hier gibt es keinen Verhandlungsspielraum mehr, egal welcher Glaubensgemeinschaft man sich zugehörig fühlt. Der Fuß muss in der Summe seiner Beschleunigung genau unter den KSP runter! Alles andere führt zu einer geringeren Höhe, da kann mir einer mit Gleichungen mit 10 Unbekannten kommen. Für notwendige Rotationen müssen soweit wie nur irgendwie möglich ausschließlich Arme, Beine sowie der Stemmschritt eingesetzt werden. Völlig falsche Vorstellungen der Sprung-Mechanik. Du stolperst offenbar über Deine eigenen, einstmals unkritisch übernommenen Glaubenssätze. ……….. Man sieht aber auch wie das eigene Sicherheitssystem fast unbemerkt eingreift. Man ist zu weit weg vom rettenden Ziel (Matte) und schon wird im Unterbewusstsein korrigiert. Ja. Das ist eine schlimme Fehlerquelle. Sie sorgt dafür, dass man immerzu den höchsten Punkt der Flugbahn hinter Latte hat. Und damit erreichen die Beine zu früh die Latte und reißen sie, bevor sie deren Höhe erreicht haben. Ein kapitaler Bock! Ich habe jetzt (Apr-Jun 2018) versucht mich zu drillen. Die 30° Tangente verlängert auf die Matte geklebt. Ich zwinge mich im Training mit dem KSP auf dieser Linie zu landen. Nachteil: Jetzt klappt es mit den Schwungarmen und dem Schwungbein überhaupt nicht mehr. Ich werde zwar von einem Beobachter gelobt, wie ich endlich nach langen Jahren geradeaus „fliege“, aber die anderen Parameter stürzen ab. Da siehst Du mal, wie Deine falschen Gewohnheiten Dich verdorben haben. Eigentlich weiß ich nicht mehr ein noch aus. Vielleicht muss ich schneller, energischer drehen. Und das verdammte Schwungbein endlich richtig brutal hochreißen. Auf gar keinen Fall. Das macht alles noch schlimmer. Sobald ich in den Kurventeil gehe reißt bei mir so wie so der Film. Dein Freund Dieter Köhl schaut noch im Sprung gebannt der Latte nach? Wie macht der das? Mir fehlt nach jedem Sprung die Erinnerung an die letzte Sekunde vorher völlig. Weil Du ein blinder Rückwärtsflieger bist und völlig falsch zur Latte liegst. Dein Körper ist dem Blick auf die Latte im Weg. Deshalb bist Du oben einfach nicht im Bilde. Nimm Dir Dieter zum Vorbild und Du hast eine Chance gegen Carl-Eric. Jetzt weiß ich gar nicht was ich eigentlich machen soll. Ja, leider. Es fehlt viel Wissen, um da mal Ordnung und Realismus reinzubringen. Im Grunde ist es egal was Du machst. Deine Vorstellungen sind so irreal, dass sie nur für weiteres Chaos sorgen können. Habe noch 4 cm bis zum Särndahl-WR. Ohne Schwungbeineinsatz und schief wie der Turm von Pisa über der Latte. Das wird doch nix. Weiterwursteln wie bisher? Nein. In solchen Fällen fängt man nochmal ganz von vorne an. Nur diesmal eben richtig. Deine derzeitige Technik ist ne Missgeburt. Dein schlimmster Fehler ist wohl Deine Ungelehrigkeit. Du bist n toller Hochspringer, aber hast eigentlich noch nichts Richtiges über Hochsprung gelernt. Dein Leben danach beginnt mich zu interessieren. Wie ist das so? Toskana, Algarve? Beim Italiener 2. Portion Lasagne nachbestellen ohne Reue? Ohne Reue wird man ein Fettwanst wie der Bayrische Wurstfabrikant, der mal ein Weltspitzen-Fußballer war. Mein absolutes Negativ-Vorbild! Ohne Disziplin gibt man sich dem rasanten Verfall preis. Ich hoffe, dem zu entgehen, aber es fällt mir schwer. Jetzt erst recht, wo keine Rekordjagden mehr anstehen. Verzeih meine schonungslose Ausdrucksweise. Mein Motto "Hart gegen andere - brutal gegen sich selbst." RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 18.06.2018 Um falschen Eindrücken vorzubeugen: Ich hab technisch wie theoretisch mehrfach im Leben nochmal ganz von vorne angefangen. Deshalb kann ich das auch jedem Kollegen nur wärmstens empfehlen. Als ich zum ersten Mal über meine Körpergröße sprang, dachte ich, ich wüsste, wie Hochsprung geht. Bis zum ersten 2m-Sprung musste ich allerdings noch viel dazu lernen. Dann dachte ich: „Jetzt hab‘ ich’s aber!“ Bis zum Deutschen Meister und zur Olympia-Quali (2m12/2m14) musste ich abermals umlernen. 2m22 sprang ich fast 3 Jahre später mit mäßiger Technik, allerdings ohne jedes Kraft- noch Konditionstraining. Danach kamen 5 Jahre völlige Ratlosigkeit und das Olympia-Aus vor München 72. Aber als ich mit 30 Jahren noch 2m17 sprang, erst recht fast untrainiert, hielt ich mich für den absoluten Experten. Da war ich auch schon 5 Jahre lang erfolgreich als Trainer tätig. Und als ich mit 48 Jahren auf den Gedanken kam, mit 50 nochmal die 2m zu packen, hab ich – bei einer Ausgangsleistung von 1m83 - abermals all mein Wissen grundle- gend in Frage gestellt und wieder von ganz unten aufgebaut, um ein entspre- chend umfassendes, unstrittiges Buch darüber zu verfassen. Dazu gehörten tausende von Video-Studien, konkreten Berechnungen von Winkeln, Tempi, Kräften und KSP-Lagen. Das Resultat war endlich die Technik, von der ich schon als junger Mann immer nur geträumt hatte. Dann kam mit Ende 50 der Absturz meiner Sprungkräfte und die Notwendigkeit, meine Technik diesen neuen Voraussetzungen anzupassen. Und das war die härteste Schule, die ich je durchlaufen musste. Mit mehreren Stunden dauernden Übungseinheiten unter Schmerzen und Tränen der Verzweiflung vor dem Video-Bildschirm. Es war die Hölle: Eine Flughöhe ausreichend für 1m80 und gerissene 1m65!! Und bei 1m25(!!!) keine Chance, einen anständigen Straddle hinzulegen. Das Resultat der wochenlangen Qual: 1m84 mit 59 Jahren (M55-WR). Seit dem ging die Anpassung nach unten immer weiter und die technische Überforderung bleibt eine harte und kreative Aufgabe. Also an alle, die glauben, sie seien mit ihrem Alter am Ende: Eure technischen Reserven sind bestimmt noch nicht erschöpft, Euer Wissen einfach noch nicht tief- greifend und nicht umfassend genug. "Ewiges Lernen" ist keine Floskel. Nur Mut! RE: Hoch auf Kurs - HighJump Pro - 18.06.2018 (18.06.2018, 12:16)ThomZach schrieb: Um falschen Eindrücken vorzubeugen: Ich hab technisch wie theoretisch Bei Höhen um die 1,70 und tiefer geht es ausschließlich um Kraft. Geht an die Unterschenkelstreckmaschiene, macht paar Kniebeugen, ein paar Sprints und gut ist. RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 18.06.2018 HJ-"Pro"! Du weißt nicht, wovon Du sprichst. Deswegen hab ich ja den heutigen Artikel geschrieben! Damit Leute die so denken wie Du, einen mentalen Zugang zum Thema bekommen Lies ihn mit Respekt und versteh oder schweig. Ignorant! Deine Kraftmeierei ist die Ursache für tausende von Verletzungen. Sonst nichts. PS: Ich habe seit 1969 an keiner Kraftmaschine mehr gesessen und keine Hantel mehr angefasst. Und meine Hochsprungleistung betrug mit guter Technik 15cm mehr als mit schlechter. Und das gilt natürlich für alle Springer. Wenn sie denn eine gute beherrschen, also zu lernen bereit waren. RE: Hoch auf Kurs - HighJump Pro - 18.06.2018 (18.06.2018, 12:37)ThomZach schrieb: HJ-"Pro"! Du weißt nicht, wovon Du sprichst. Deswegen hab ich ja Mein Tip ist für 65+ jährige Männer . Die weissen Oberschenkelchen brauchen einfach mehr Power RE: Hoch auf Kurs - MZPTLK - 18.06.2018 (18.06.2018, 12:16)ThomZach schrieb: Ich hab technisch wie theoretisch RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 18.06.2018 Wenn meine Muskeln trainierbar wären, würde ich ja noch 2m springen. Denn Techniktraining ist erfahrungsgemäß das effektivste Krafttraining. Aber die Meisten wissen ja nicht, was sie technisch noch zu lernen, also zu trainieren hätten. Sie ignorieren die Realitäten. Das Schlimmste ist die Kombination von viel Kraft mit schlechter Technik: Verletzungs-Garantie! Nutzt das Forum bitte zum Lernen, nicht zum Pöbeln! RE: Hoch auf Kurs - HighJump Pro - 18.06.2018 Grösster Fehler beim Flop: Sich vornehmen, eine Kurve mit Innenlage laufen zu wollen. Diese kommt automatisch durch den Kurvenlauf ab einer bestimmten Geschwindigkeit RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 18.06.2018 Bevor ich wieder ausraste, zieh ich mich lieber mal wieder zurück... |