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Abdelhadi Labali - Druckversion

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RE: Abdelhadi Labali - mariusfast - 11.03.2025

(11.03.2025, 10:03)Reichtathletik schrieb:
(11.03.2025, 09:49)Kyascaily95 schrieb: Ich weiß nicht, woher der Wind weht, daß man Leistungssport und Job auf einmal plötzlich so super miteinander kombinieren kann. Heißt das dann im Umkehrschluss, daß Training nicht als Arbeit oder Belastung angesehen wird? Merkwürdig finde ich vor allem, daß ich im vergangenen Jahr Beispiele von Berufstätigen genannt habe, die bei einer EM, einer WM oder einer Olympiade als Teilzeit-Athleten an den Start gegangen sind. Daraufhin erfuhr ich viel Gegenwind, weil die Qualifikationsanforderungen von Jahr zu Jahr immer härter werden und eigentlich darauf ausgelegt sind, daß man wirklich ausschließlich Sport macht. Jetzt auf einmal diese Beschönigung mit „es ist schon möglich, wenn man X und Y adaptiert“, erschließt sich mir nicht. Gab es zwischen letztem Herbst und heute irgendwelche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dem Thema, von denen ich nichts mitbekommen habe? Oder liegt es schlichtweg daran, daß der DLV keine finanziellen Mittel mehr aufbringen kann und es daher für vollkommen normal gehalten wird, daß Athleten ihre Brötchen nicht mit/durch den Sport verdienen und trotzdem das Land/den Verband international vertreten?

Ich bin der Meinung, daß es von der Disziplin abhängt wie auch vom Trainingsumfeld. Im Marathon ist es schwer, die notwendigen Umfänge mit einer 40h-Arbeitswoche zu absolvieren. Beim Halbmarathon beziehungsweise 10km-Lauf mag es mit Adaption und einem guten Willen vielleicht noch möglich sein. Wenn man dann beispielsweise aber auch nicht die Sauna, die Physio und die Leistungsdiagnostik am Stützpunkt beanspruchen darf, ist es eigentlich schon ein sinnloses Unterfangen, zumindest auf dem Niveau, auf dem wir über internationale Teilnahmen sprechen. Auch behaupte ich, daß es bis 2016 tatsächlich noch gut möglich war, bei milderen Kadernormen und internationalen Standards als nebenberuflicher Sportler den Sprung in die nationale Spitze zu schaffen. Da waren auch ganz andere Förderungsmöglichkeiten und die damit verbundenen Perspektiven vorhanden. Vor allem im Laufen haben sich die Normen drastisch erschwert von Jahr zu Jahr und sind jetzt bei einem Niveau angekommen, auf dem sich Vollprofis abmühen müssen, um sie zu erreichen. Beim Studium (sofern es sich um ein flexibles Modell handelt) und einer Teilzeit-Beschäftigung gehe ich noch mit. Die wenigsten Sportarten füllen eine 40h-Woche, auch nicht unter Berücksichtigung der Zeit für Regeneration. Da ist es schon noch möglich, 20-24 Stunden pro Woche neben dem Training zu arbeiten. Möglich, aber keineswegs ideal.

Hier würde ich mehrere Punkte gerne trennen:
Zum einen ist Leistungssport nicht das gleiche wie Hochleistungssport bei Olympia. Und vom Sport leben tut defakto in der Deutschen Leichtathletik niemand. Diejenigen, die indirekt vom Sport leben, bekommen ihr Geld entweder von der Bundeswehr und sind eigentlich Soldaten, oder sie bekommen ihr Geld durch Sponsoren und ganz ehrlich, Fotos machen, Videos, etc. – da gehen pro Tag auch 1-2 Stunden drauf. Klar, weniger als 8h, aber es ist nicht so, dass man Geld mit Training oder Wettkampfergebnissen verdient.
Auf dem Niveau darunter kann es also besser sein, einen Job zu haben und damit Geld (um damit z.B. seine Urlaubstage in Trainingslagern zu verbringen, die Geld kosten), als nur zuhause zu hängen. Ideal ist das sicherlich nicht. Ich (persönlich) finde es aber nicht richtig, wenn insbesondere bei Jugendlichen und überambitionierten Eltern der Eindruck ensteht, Sport auf dem Niveau von selbst Deutschen Meisterschaften geht nur, wenn man alles vom Verein oder Verband bezahlt bekommt, weil nebenher zu Arbeiten unmöglich oder gar eine Frechheit sei.

Nun weg vom Geld, hin zum sportlichen: Man kann so profesionell wie möglich Sport betreiben neben einem Job. Dazu gehört für mich z.B. anständige Reha, die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Trainer und im Idealfall einer Trainingsgruppe. Eine sinnvolle Wettkampfplanung. Etc. Es gibt aber nicht wenige Athleten, die die Profesionalität aus dem ersten Part erreichen (also Zuschüsse und keine oder geringe beurliche Belastung) dann aber Kraut und Rüben trainieren, meinen sie wissen selbst am besten wie sie sicht trainieren und die Saisonplanung von Woche zu Woche neu entscheiden. Das ist in meinen Augen nicht Profesionell.

Bei der Person, um der es hier geht, ist soweit ich weiß, letzteres auch nicht gegeben, was im wesentlichen in seiner Vorgeschichte liegt.
Wie meinst du das mit seiner Vorgeschichte. Er würde aufgrund seiner Vorgeschichte in Hamburg sowieso keinen Trainer bekommen, weshalb ich nicht weiß, wieso du schreibst "sie wissen selbst am besten wie sie sich trainieren"


RE: Abdelhadi Labali - Reichtathletik - 11.03.2025

Ich meine es wie du sagst. Ich schreibe zunächst allgemein ohne auf konkrete Athleten einzugehen. Dann verweise ich darauf dass - u.a. weil mögliche Trainer und Vereine in Hamburg nicht mit ihm zusammen arbeiten wollen - bei ihm wohl auch kein professionelles Umfeld gegeben ist. Und in meinen Augen wiegt das schwerer als die Zahl der Arbeitsstunden. Ist ja eine Antwort auf Kyascaily95


RE: Abdelhadi Labali - mariusfast - 11.03.2025

(11.03.2025, 20:51)Reichtathletik schrieb: Ich meine es wie du sagst. Ich schreibe zunächst allgemein ohne auf konkrete Athleten einzugehen. Dann verweise ich darauf dass - u.a. weil mögliche Trainer und Vereine in Hamburg nicht mit ihm zusammen arbeiten wollen - bei ihm wohl auch kein professionelles Umfeld gegeben ist. Und in meinen Augen wiegt das schwerer als die Zahl der Arbeitsstunden. Ist ja eine Antwort auf Kyascaily95

Er trainiert sich alleine. Bei Fragen wendet er sich in der Marathonvorbereitung jedoch an einen Vertrauten. Es ist wohl keinesfalls so, dass er ein zu großes Ego hat und keine Hilfe annehmen würde


RE: Abdelhadi Labali - marathoni - 16.03.2025

Auch nochmal hier

Sieg beim Frankfurt Halbmarathon.

https://www.instagram.com/p/DHQdDz7Ip-N/?igsh=NnhmYzVoOG56Z3l6


RE: Abdelhadi Labali - mariusfast - 16.03.2025

(16.03.2025, 13:34)marathoni schrieb: Auch nochmal hier

Sieg beim Frankfurt Halbmarathon.

https://www.instagram.com/p/DHQdDz7Ip-N/?igsh=NnhmYzVoOG56Z3l6

Kommentar von Jens Gauger (Vorsitzender Hamburger Laufladen) unter dem Insta Beitrag vom Hamburger Laufladen nach dem Bayer Lauf

Zitat:Beim Bayerkreuzlauf gab es Null Euro zu gewinnen. Der Veranstalter hat einen Gratisstartplatz rausgegeben. Der Verein Hamburger Laufladen trägt die Reisekosten



RE: Abdelhadi Labali - Reichtathletik - 16.03.2025

Und was soll uns der Kommentar sagen?


RE: Abdelhadi Labali - marathoni - 16.03.2025

Verstehe ich auch nicht. Gab es generell kein Preisgeld oder nur für ihn nicht?


RE: Abdelhadi Labali - Reichtathletik - 16.03.2025

(16.03.2025, 14:33)marathoni schrieb: Verstehe ich auch nicht. Gab es generell kein Preisgeld oder nur für ihn nicht?

Soweit ich weiß gab es generell keines (oder nur für Streckenrekord). Und dass der Verein die Fahrtkosten übernimmt sollte bei Leistungssportlern ja auch nichts besonderes sein...


RE: Abdelhadi Labali - mariusfast - 17.03.2025

Kurzbericht Spiridon Frankfurt: https://www.frankfurter-halbmarathon.de/ergebnisarchiv?view=article&id=113

Zitat:Dazu gab es bei etwas kühlen Temperaturen und leichtem Gegenwind auf den ersten Kilometern einen strahlenden Sonnenschein über das gesamte Rennen hinweg. Die Strecke hatte in diesem Jahr erstmals keinen Wendepunkt mehr auf der Isenburger Schneise, sondern führte direkt nach Sachsenhausen. Nach einer Mainrunde "Hibdebach" und "Dribbdebach" (für Nicht-Frankfurter: am nördlichen und südlichen Mainufer entlang) ging es über Niederrad zurück ins Stadion. Dort konnten wir sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen einen neuen Streckenrekord feiern. Neuer Streckenrekordhalter ist Abdelhadi Labil vom Hamburger Laufladen e.V., der mit 1:02:36 zehn Sekunden weniger benötigte als der bisherige Streckenrekordhalter auf der alten Strecke. Bei den Frauen erzielte Nina Voelckel vom Laufteam Kassel den Streckenrekord in 1:12:53. Sie war damit um mehr als eine halbe Minute schneller als der bisherige Streckenrekord auf der alten Strecke.

Streckenrekord halt also keine Bedeutung, weil neue Strecke.



Frankfurt Halbmarathonsiegerin Nina Voekel auf Insta

Zitat:(...)Bei so vielen bekannten Gesichtern war der Wind nur halb so schlimm (...)

Diese Aussage gemeinsamen mit ihren verwendeten Emojis für den Wind, sagen mir, dass es zumindest ein Faktor war.

Labali lief wohl die gesamte Zeit ohne Windschatten. Auch als er noch Begleiter hatte löste er immer als Erstes die Splits aus und auch auf den Bildern war er immer vorne


RE: Abdelhadi Labali - marathoni - 17.03.2025

Gab es trotzdem eine Sonderprämie für den Streckenrekord? Auch wenn man die Strecken nicht komplett vergleichen kann. Der Sieg gab schon mal 500 Euro.

Klingt alles nach einer guten Fitness bei ihm. Für Vollzeit arbeiten heftig.