Hoch auf Kurs - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Masters (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=3) +--- Thema: Hoch auf Kurs (/showthread.php?tid=34) |
RE: Hoch auf Kurs - Paragraf - 08.12.2017 (07.12.2017, 22:26)MZPTLK schrieb: Thomas, zuallererst Glückwunsch, dass Du die Kurve gekriegt hast! Ich schließe mich, da ich keine besseren Worte als diese finden könnte, einfach nur an. Alles Gute! RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 27.12.2017 Hallo Thomas! Was machst Du nur für Sachen!!!! Das war so nicht abgesprochen!!! Aber mal im Ernst, gottseidank ist das noch glimpflich ausgegangen. Und alles Gute für die Wiederauferstehung!!! Es gibt eine Zeit nach dem Hochsprung. Sicher. Aber, wie sagte Ancelotti ... oder war es Trappatoni? Nach dem Hochsprung ist vor dem Hochsprung. Es geht weiter. Es geht aufwärts, auch bei Dir. Auf dem Geheim-Rezept von Prof. Dr. Luftsprung steht klar geschrieben: Etwas Zeit verstreichen lassen. Dann weiter. Fertig. Natürlich habe ich auch was zu meckern. Ist ja ein auch kritisches Forum und keine Einschmeichelbude wie am Hofe des Vierzehnten. Meine Wenigkeit wird nächstes Jahr (2018) in Deine Altersklasse gestoßen. Was soll ich da allein auf weiter Flur machen? Weißt Du was Du mir da antust? Malaga und WM stehen an. Und es hat sich was getan. In den USA z. B. "Make America great again!" Die US-Boys und Girls wollen den Medaillenspiegel anführen. Auf fromme Sprüche setzen die nicht, die sind von einem anderen Kaliber. Ich bin dabei immer noch bei der Ue30 - Leichtathletik, um Mißverständnissen vorzubeugen. Wer in Malaga edelmetallt bekommt 400 $, Silber 200 und Bronze 100 Bucks. Wer die Weltrangliste anführt darf sich zusätzlich über 400 $ freuen, der Zweite über 350 $, der Dritte 300 $, ... usw. Es kommen daher womöglich Sauers, Rader und ... Montieth, der 1 cm unter WR blieb im letzten Jahr. Alle könnten am WR kratzen in Malaga. Wenn Du nicht kommst machen die mich bereits im Callroom fertig und ich habe niemanden, an den ich mich halten könnte. Gut, wenn Du die nächsten 2,3 Monate noch benötigst Körper und Geist wieder ins Lot zu bringen und daher in Erfurt "nur" als Spezial-Hochsprung-Berichterstatter von Hermes, BBC und CNBC auftrittst, geschenkt. Aber in Malaga wollen wir doch beweisen, daß wir trotz Merkel und ausbleibender Siegprämien als Folge ihrer Politik in der Lage sind, allein mit dem Feuer das in uns brennt und mit der Kraft, die wir aus der Liebe zu unserem Heimatland schöpfen, den Übermut unserer nordamerikanischen Sportfreunde merklich und angemessen zu dämpfen. Insofern, Thomas, durchatmen, beruhigen, stabilisieren ... und dann gehts weiter!!! RE: Hoch auf Kurs - Gertrud - 28.12.2017 (07.12.2017, 20:15)ThomZach schrieb: ES GIBT EIN LEBEN NACH DEM HOCHSPRUNGEs hat dich hart erwischt; aber wer so schreiben kann, hat wieder "Inside-Power"!!! Das wird schon wieder. Der Vorteil ist, dass wir ein gutes Körpergefühl haben, der Nachteil ist sicherlich unsere Ignoranz gegenüber Einbußen. Wie sagte der Arzt zu mir: "Sie nehmen jetzt täglich eine Pille. Das ist doch nicht viel in Ihrem Alter." Dieser Leistungswille ist unser Vorteil, aber wir übertreiben auch manchmal im Tempo. Wir neigen dazu, 48 Stunden im Tag unterzubringen, wo andere enorm drosseln. Ob wir es wissen wollen oder nicht: Wir befinden uns auf der Zielgeraden des Lebens. Schade eigentlich!!! Wir gehören aber zu den Menschen, die immer wieder aufstehen. Ich denke manchmal an unsere schöne Zeit in Flagstaff und Mexiko zurück. Einige haben uns schon verlassen. Wir trotzen noch diesem Gang. Lasst es uns einfach genießen und manchmal innehalten!!! Unsere damalige Frauenmannschaft der 60er-Jahre mit Jutta Heine, Helga Hoffmann, Manon Eigenherr, Ingrid Mickler-Becker, Karin Frisch-Reichert, Liesel Westermann, Marlene Fuchs-Klein, Jutta Stöck, Hanne Keydel und Anneliese Gerhards ... trifft sich immer noch einmal im Jahr irgendwo in Deutschland. Es kommen auch einige zur EM nach Berlin. Ich wünsche dir gute Besserung. Du schaffst es!!! Gertrud RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 02.06.2018 Ach, liebe Gertrud. Danke für die Aufmunterung. Aber man sollte vielleicht auch wissen, wann Schluss ist und wann Änderungen anstehen. Und so lange wie ich weitergemacht zu haben, war schon zu viel. Aber alles Andere hat eben auch weniger Spaß gemacht. Zum ersten Mal habe ich im Herbst 1968 mit dem HS Schluss gemacht und dann bin ich immer wieder rückfällig geworden, weil ich nichts Besseres wusste mit mir anzufangen. Die Welt hat mich nicht gebraucht. Und ich hätte eine andere Welt gebraucht. Aber ich konnte sie mir nicht backen. Trotzdem: Grad weil die Zeiten so schön waren, möchte man sie auf ewig verlängern, ausdehnen. Aber das geht eben nicht. Ich genieße jetzt die relative Sorglosigkeit und Bedürfnislosigkeit des Menschen, von dem man nichts mehr verlangen kann und erwarten darf. Und der auch keine Ermunterungen mehr braucht, weil es ihm besser geht, seit er den Kampf aufgegeben hat. Den Kampf gegen den inneren Schlendrian. Denn unter Strom habe ich noch nie gestanden, wie Du es von Dir und den anderen Kollegen kennst, außer in den Stadien. Wenn ich feststellen sollte, dass mir das Faulenzen nicht guttut, setze ich mir neue Ziele. Ideen habe ich längst genug. Aber es gibt genug Workoholics auf dieser Welt, die an der Vernichtung der Menschheit arbeiten. Da muss nicht auch ich noch mitmachen. Die Herstellung meiner Hochsprung-„Latten“ wird auch diesen Sommer eingestellt. Plastikmüll haben wir weiß Gott genug. Und dann auch noch aus China, weil es die Schläuche in Europa nie gab. Also: Lasst es Euch alle gutgehen. Das Dicke Ende – so immer mein Vater – kommt bestimmt. Ich hab schon etliche hinter mir. RE: Hoch auf Kurs - gera - 03.06.2018 ich wünsche Dir, dass Du die innere Ruhe eines alternden Menschen halbwegs gefunden hast. natürlich geht das auch ohne LA, so schön die Erinnerungen auch sind. Alles Gute für Dich. RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 11.06.2018 Ich bin betroffen. Und ich habe das Gefühl mich bei Dir, Thomas, entschuldigen zu müssen. Der Hintergrund: https://www.ue30leichtathletik.de/ Ich weiß nicht wie mir das Ding rausgerutscht ist. Und sofort, nachdem ich das Foto sah, kam mir Dein Kommentar 2014 DM in Erfurt in den Sinn, ich liege total schief über der Latte. Mein "Schwungbein" hängt also als Verursacher kraftlos-passiv runter wie ein abgestorbener Ast am Stamm. Damals und, trotz hunderter Trainingssprünge seither um das zu ändern, heute immer noch. Aber, Du warst Dir als ehemaliger Olympionike nicht zu schade mir Tips zu geben und den anderen auch, sogar bei Wettbewerben an denen Du selber teilnahmst. Durch Dich bekamen die Hochsprungwettbewerbe einen Glanz, eine Beachtung, was auf alle Teilnehmer abstrahlte und für alle zu einem ganz besonderen Erlebnis werden ließ. Und dann mache ich vorgestern das, was mir irgendwie undankbar und unfair erscheint. Gut ich habe eine Entschuldigung: Es war unabsichtlich, nicht geplant, nicht angestrebt. Es wäre besser Du hättest die Gelegenheit einer sportlichen Antwort gehabt und so wie ich Dich kenne hättest Du sie gegeben. Ich habe Deinen Beitrag erst heute hier gelesen. Sonst hätte ich meine Worte in jenem Bericht in Teilen anders gewählt. Ich bin etwas traurig weil in Deinem Bericht eine gewisse Traurigkeit mitschwingt, oder interpretiere ich es falsch? Traurig und ratlos. Der große Meister will nicht mehr. Wobei meine Gemütslage ohne Bedeutung ist. Wer bin ich schon? Ein kleiner, sportlicher Mitläufer der vom Glanz des Meisters ein wenig eingefangen hat. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, weil Du den Grundsatz "They never come back" schon ein paar mal Lügen gestraft hast. Alles Gute für Dich, Thomas Sotomenor RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 12.06.2018 Der Link meines vorherigen Beitrags droht wegen neuer Einträge auf der betroffenen Seite "ins Leere zu laufen", daher der exakte Link: https://www.ue30leichtathletik.de/news/m70-hochsprungrekord-von-gerhard-wenzke/ RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 13.06.2018 Ach, Soto. Das war ja zu erwarten, dass die 1m53 nicht lange halten würden. Und für Entschuldigungen sehe ich auch keinerlei Anlass. Im Gegenteil: Der Bericht ist doch toll geschrieben. Da kann man ja nur noch herzlich gratulieren. Und verdient hastes ja, mit all Deinem Trainings-Eifer und Optimierungs-Willen. Meine von Dir so hochgehaltene Kollegialität ist allerdings nicht viel mehr als die angenehmere Seite meines inneren Weltverbesserers. Grad wie ich ein schiefhängendes Wandbild geraderücken muss, kann ich fehlerhafte Sprünge nicht unkommentiert und unkorrigiert lassen. Zu allererst natürlich bei mir selber. Und dann freut es mich natürlich, wenn sich Verbesserungen einstellen – der verdiente Lohn für meine Besserwisserei, …die man ja auch als Nörgelei empfinden, missverstehen und ablehnen kann. Gott Lob bilden wir Leichtathleten ein Biotop der Gelehrsamkeit. Wir alle wollen uns verbessern und weiterkommen, und nehmen uns die Kollegen zum Vorbild, die ihr Wissen und Können zu teilen bereit sind. Und wenn wir ehrlich sind, geben wir gerne zu, dass wir entscheidende Impulse für unsere eigenen Fortschritte und Erfolge den Kollegen verdanken, die schon etwas weiter waren als wir und uns von außen beobachten konnten und beurteilt haben. Ja – ich wurde sogar von Ralph Drecoll (+), Wolfgang Schillkowki und Ingomar Sieghart, bei unseren DLV-Lehrgängen regelrecht rangenommen, um bestimmte technische Details einzuüben. Sonst wäre es nie zu meinem Olympia-Ausflug und späteren Rekorden gekommen. Und wenn das alles damals nicht so wahnsinnig schön gewesen wäre, dann wäre heute auch nicht so wahnsinnig traurig, dass es vorbei ist. Jedenfalls: Carl-Eric war schon schicksalsergeben darauf eingestellt, seinen WR bald an mich zu verlieren. Und nun ist er froh, dass er verschont geblieben ist. Des Einen Leid – das Andern Freud. Da hilft nur: Mitleid-Vermeiden und Mitfreude-Pflegen. Ja. Wenn einer was von Come-Back versteht, dann ich. Ein Wunder der Konstanz wie Wolfgang Ritte war ich ja nie. Aber diesmal wird das nix mehr. Meine Leistung ging ja schon seit 10 Jahren stetig bergab, im Vergleich zum WR. Trotz allen Mühens. Mit meiner neuen Plastik-Aorta wird das auch nicht mehr besser. Bluthochdruck muss ich heute genauso vermeiden wie vor der OP. Und ohne den bin und bleibe ich der geborene Lahmarsch, der nur bei höchster Erregung über sich hinauswachsen konnte. Blass um die Nase und mit 150/200 mmHg. Die Aorta kann zwar nicht mehr platzen, aber die Nähte?... Ich würde ja ständig mit Sorge in mich hineinhorchen, mich zügeln, und stände eh unter Medikation. Also: Adiöh Ihr Lieben. Haltet Kurs… RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 15.06.2018 Lieber Soto! Ich komm nochmal zurück auf Dein Rekordfoto und Kommentar, weil es auch viele Kollegen betrifft: Dein Schwungbein hängt nicht runter „wie ein abgebrochener Ast vom Baum“. Es befindet sich in dieser Position, weil Du es ganz aktiv dort hin drückst. Und zwar indem Du in der Hüfte für Überstreckung sorgst. Es ist also die ganze Körperposition (im Raum und im Verhältnis zur Latte - nicht die Körper-Haltung), die fehlerhaft ist. Und das ist die Folge einer verfehlten Rotationsrichtung, die natürlich schon beim Absprung erzeugt worden ist. Dies wiederum ist die Folge der Tatsache, dass im Innern Deines Kopfes die falsche Orientierung herrscht, und zwar genau die, welche seit 1968 und leider immer noch in der gängigen Flop-Lehre vermittelt wird und in der sogen. Fachwelt Verbreitung findet. In Deinem wie in Millionen anderer Flopper-Köpfe herrscht die Vorstellung von einer Mischrotation um die Körperlängsachse und gleichzeitig um die Körperquerachse, also die Linie, die parallel zur Beckenachse durch den KSP verläuft. In der gängigen Methodik wird entsprechend ein halber Rückwärtssalto mit viertel Schraube gelehrt. Aber das ist vollkommen falsch. Es verursacht über der Latte nichts als Chaos. Zu diesem Chaos gehört natürlich auch das Klappmesser, welches bei guter Rotation völlig überflüssig wäre/ist, und welches meistens den Po mehr Höhe kostet, als es den Beinen hinzufügen kann. Und deshalb kommen alle derart angeleiteten Springer/innen nicht an ihre wahren Leistungsgrenzen heran. Ihre Überquerungstechnik ist einfach schlecht und kostet sie (und so auch Dich) bis zu 10cm. In Budapest konnte man den Unterschied zu „Richtig“ gut erkennen, wenn man Dich (+a.) mit dem Sieger Duszan Prezelij verglich. Du flogst höher, aber er kam rüber. Weiter: Durch die falsche Rotationsrichtung (beim Absprung seit-rückwärts anstatt weit-vorwärts) ist auch die Absprungrichtung verfehlt, und die Sprungkräfte wirken nicht gebündelt in Abflugrichtung sondern davon abweichend, also im Endeffekt der Flugrichtung entgegen, also bremsend. Das kostet doppelt Kraft, denn die abgezweigten Bremskräfte gehen ja zusätzlich für die Absprungleistung verloren. Und gerade vor zwei Stunden sah ich im ZDF eine Reportage über eine Münchner Hochspringerin, wo sie beim Üben des Standflops rücklings-rückwärts gezeigt wurde. Grad so wie man es im Internet von tausend anderen Video-Dokumenten her kennt. Für einen wahren Experten ein unerträglicher, ja geradezu grauenvoller Anblick! Hierbei wird dem Bewegungszentrum im Kleinhirn genau der schlimmste aller technischen Fehler für immer und ewig unauslöschlich eingetrichtert. Ich habe all dies schon Anfang der 70er Jahre in allen einschlägigen Fachzeitschriften dargestellt und als methodische Lösung den beidbeinigen Flop „erfunden“. Und dann habe ich in jedem folgenden Jahrzehnt immer wieder Alarm geschlagen. In praktischen Lehrgängen mit Studenten, Lehrern und Trainern, bis hin zu den erbitterten Streitigkeiten im LA-Forum Anfang des Jahrtausends. Alles ohne nachhaltige Wirkung, obwohl sich meine Methoden in der Praxis immer und offensichtlich bewährt haben und weiterhin bewähren. Aber klar: Die Stars der Szene, die Superbegabten, die alles falsch machen können, weil sie ja auch das Richtige beherrschen, zeigen beim Aufwärmen vor ihren Wettkämpfen weiterhin ihren Standflop rücklings-rückwärts (obwohl beidbeinig mit Anlauf und Seitwärtsrotation doch viel höher geht und spektakulärer ist). Und da konnte das, was der alte Straddle-Fuzzi da erzählen wollte, ja nicht stimmen. Den Unterschied zwischen Könnern und Stümpern und die biomechanischen und (psycho-)motorischen Zusammenhänge erkannte und verstand die Welt der ehrenamtlichen Laienprediger in Schulen, Vereinen und Verbänden natürlich nicht. Und so wird mein ganzes, hart erarbeitetes Hochsprung-Wissen bald mit mir zusammen begraben werden oder in den Archiven unter „Geschichte früherer Theorien und Techniken“ vergammeln. So wie alle Straddle-Rekorde irgendwann von Floppern überboten sein werden. Schade drum… RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 16.06.2018 Hallo Thomas, danke für Deinen Beitrag! Richtig gehaltvoll, da braucht man einige Zeit um alles zu „verdauen“. Ganz kurz nur zu dem Persönlichen: Ich war eigentlich auf der typischen Abwärtsspirale: Wegen erstem M70-Jahr hatte ich mich trainingsmäßig im Winter vorher in die Pflicht genommen. Wettkampf-Ergebnisse daraufhin (Jan-Mai): Zwischen Mitleid und „Geduld, kann ja noch was werden“. In Wolnzach war ich nach 2 gerissenen 1,50-Sprüngen eigentlich platt. Dann 1,53 und 1,55 m ohne Lattenberührung. Keine Erklärung. Plötzlich ist Särndahl mit seinem WR nur noch 4 cm weit entfernt. Fürchterlich dieses Ausgeliefertsein an irgendwelche Umstände, die sich dem eigenen Wunsch nach Kontrolle oder Planbarkeit total entziehen. Morgen „muß“ ich wieder ran in Regensburg. Ich denk mal das kann nichts werden. Hochsprung. Ich versuche jetzt mal einen Gedankengang zu entwickeln und Deine Denkanstöße mit einzuarbeiten. Direkt vor dem Anlauf. Umgebung löschen. Weil man sich vorher geschworen hat, auf 2 bis 5 Punkte unbedingt zu achten. Ein Speerwerfer, der im Gebiet vor der Latte kreuzt, wird von einem Kampfrichter mit 90 dB zusammengefaltet. Jetzt reicht es bei mir nur noch für „Setz dein verdammtes Schwungbein mehr ein, ..., verdammt reiß es hooooch!“ Die anderen Punkte fallen durch den Rost. Jetzt unbedingt die letzte Anlaufmarke treffen. Scheint halbwegs zu klappen. Dafür ist das Schwungbein plötzlich kein Thema weg, einfach weg. Dafür zuckt 3/10 sec vor dem Absprung ein Blitzgedanke durch den Kopf: „Du schaffst es einfach nicht einen sauberen Bogen zu laufen, heute nicht, du hast es noch nie geschafft und wirst es auch nie mehr richtig schaffen.“ Wie man in 15/100 sec einen so langen Satz denken kann weiß ich nicht. Überhaupt hat mein Gemütszustand im Wettbewerb überhaupt nichts mehr mit den Tagträumereien während der Trainingsmonate zu tun. Es stellt sich die Frage mit welchem Kopf man am Wettkampftag an den Start gehen sollte. Stunden vor dem Wettkampf allen nicht unbedingt notwendigen Gesprächen aus dem Weg gehen? Eben nicht mehr an bestimmte Korrekturen denken aus der Einsicht, daß das Bemühen um nicht im Training bereits automatisierte „Verbesserungen, Trainerkritiken, Kollegenhinweise“ nur Störfaktoren sind, wenn ich diese im Wettkampf beachte? Auch wenn sie von Drecoll, Schillkowki und Sieghart kommen? Sollte man nicht sogar so radikal werden gar nicht an den Start zu gehen, wenn man sich eingestehen muß daß man sich z. B. mental im tiefroten Terrain bewegt? Man hat manchmal gefühlte „Höhenflugzeiten“ und Tiefs, Monate bis Jahre andauernd. Ein wohl natürlicher Rhythmus. Spirale abwärts, selbstverstärkend. Je schlimmer es wird desto mehr Kritikpunkte entdeckt man an sich selbst. Bringt man nicht die besten Ergebnisse, wenn man frech, aggressiv, locker, sich stark fühlend und leidenschaftlich ist? Was sind 1,4 cm mehr an Höhe durch technische Verbesserungen, wenn man durch Mißmut, Unsicherheit, Selbstzweifel, die Liste von 7 unbedingt zu verbesserden Punkten im Kopf, mental eher jemandem gleicht, der sich nur mit 2 Krücken vorwärtsbewegen kann? Was einen dann 10 cm kostet? Wenn der Hammer nicht kommt, der unbedingte rücksichtlose Schlag des Absprungbeines auf den Tartan dann hätte man an diesem Tag auch bis 14 h weiterschlafen können. Man kann sich als Einzelner nicht ausklinken aus den Vorgaben wie Wettkampftermine, Altersklassen, Trainingsbedingungen. Der Beobachtung von Konkurrenten. Der Druck ist schon bei den Jungen da. Der Trainer will Fortschritt sehen, die Sportförderung auch. Was ist wenn das hochgelobte Talent mal einen Ein- oder Zweijahreshänger hat? Zurück zu unserem Anlauf. Da steht man nun am Anlaufpunkt und was nun? An das oben Erwähnte denken? Vielleicht auch daran daß das völlig unsinnig hochgespielte Luxusproblemchen sind weil andere in dem Alter mit ganz anderem und „wirklich Wichtigem“ kämpfen? Letztenendes steht die Frage im Raum, kann ich bewußt die wichtigen Dinge für mich selber so ausrichten, daß ich noch 5 % zu meiner „normalen“ Leistung draufpacken kann. Hab ich also nun mein Höchstleistungspotential selber in der eigenen Hand oder nicht? Gut, ich laufe an ... Richtung Hochsprunglatte. Blenden wir die Laufphase mal aus. Wie setze ich den Sprungfuß auf? Exakt in Laufrichtung? Wie man es sehr oft sieht? Oder darf ich den Fuß auch leicht verdreht ausetzen? Etwa bis er parallel zur Latte steht? Wie es sich nur eine Minderheit traut? Ein Sakrileg zu begehen? Denn noch während der Absprungfuß fest am Boden ist, dreht sich der Körper darüber um ca. 135°. Sehr schnell. Ich dachte früher immer das ist so ein langsames Hochschrauben / Rotieren, das erst in Lattennähe sein Ende findet. Man sieht aber auf den Videos daß sich die 135°-Drehung sehr rasch vollzieht. Weil der Fuß am Boden fixiert ist muß zunächst der ganze Körper an den beweglichen Stellen die Drehung aufnehmen. Insofern wäre es eigentlich doch überhaupt kein Fehler, den Fuß im voreilenden Gehorsam schon mal so ein wenig „einzudrehen“, daß er einen Teil der 135°-Drehung schon hinter sich hat. Es würde auch bedeuten, daß der Fuß, wenn das Maximum der Beschleunigung nach oben auftritt, eher Normalstellung und weniger Verdrehung zum Körper aufweist. Was bei Alterstufen 60+ wohl eher willkommen wäre. Jetzt zum Kernproblem, daß Du ja gründlich beschrieben hast. Da ist auch die Sache mit den Bildern im Kopf. Es ist eigentlich gar nicht möglich sich den Absprung mathematisch in 10 oder 20 Teile zerlegt vorzustellen und hier herumzujustieren. Man hat doch eher ein Bild vor sich oder besser gesagt ein Kurzvideo, wie der ideale Absprung und die Flugphase sein sollen. So eine Vorstellung kann man noch verarbeiten, glaubt man wenigstens. Sagen wir mal der Flopper kommt mit 15 °Innenbahnneigung daher. Die muß er aufgeben vom vorletzten zum letzten Schritt. Hab da mit Leuten diskutiert neulich, die meinen etwas Neigung (von der Latte weg) kann bleiben beim Absprung. Wäre ja auch logisch, etwas Neigung muß sein weil bei der Körperkonstruktion des Menschen der Absprungfuß sonst nicht senkrecht unter den KSP kommt. Ich denke mal hier gibt es keinen Verhandlungsspielraum mehr, egal welcher Glaubensgemeinschaft man sich zugehörig fühlt. Der Fuß muß in der Summe seiner Beschleunigung genau unter den KSP runter! Alles andere führt zu einer geringeren Höhe, da kann mir einer mit Gleichungen mit 10 Unbekannten kommen. Für notwendige Rotationen müssen soweit wie nur irgendwie möglich ausschließlich Arme, Beine sowie der Stemmschritt eingesetzt werden. Aufgrund Deiner schon früheren Bemerkungen (2014) entdeckte ich erst April 2018, daß ich zur Lattenüberquerung nicht der 30° Tangente folge, also wie Du es jetzt beschreibst, dem geraden Weg folge, sondern vorher „abbiege“. So 30 bis 40° mindestens nach rechts (Rechtsspringer), weg von der Tangente zur Matte hin. Vermutlich: Bin zu weit weg von der Latte, das Gehirn signalisiert mir geradeausspringend macht mein Rücken Tartanbekannschaft, also kippe ich beim Absprung besser zum sicheren Landeplatz Matte hin ab, bezahle aber mit dem Vektor Seitwärtsbeschleunigung. Ich nehme an das meinst Du. Habe mir jetzt gedacht, das kann nicht sein, so eine abrupte Richtungsänderung des gesamten Körpers kann der menschliche Fuß gar nicht leisten ohne sich in die Bestandteile zu zerlegen. Doch er kann. Man sieht aber auch wie das eigene Sicherheitssystem fast unbemerkt eingreift. Man ist zu weit weg vom rettenden Ziel (Matte) und schon wird im Unterbewußtsein korrigiert. Ich habe jetzt (Apr-Jun 2018) versucht mich zu drillen. Die 30° Tangente verlängert auf die Matte geklebt. Ich zwinge mich im Training mit dem KSP auf dieser Linie zu landen. Nachteil: Jetzt klappt es mit den Schwungarmen und dem Schwungbein überhaupt nicht mehr. Ich werde zwar von einem Beobachter gelobt, wie ich endlich nach langen Jahren geradeaus „fliege“, aber die anderen Parameter stürzen ab. Eigentlich weiß ich nicht mehr ein noch aus. Vielleicht muß ich schneller, energischer drehen. Und das verdammte Schwungbein endlich richtig brutal hochreißen. Bin letzte Woche nach Wolnzach gefahren und eigentlich war mir alles egal. Der deutsche Rekord war ungeplant und mir unerklärlich. Dachte vorher wird ja doch nichts. Habe mich auf gar nichts mehr konzentriert. Sobald ich in den Kurventeil gehe reißt bei mir so wie so der Film. Dein Freund Dieter Köhl schaut noch im Sprung gebannt der Latte nach? Wie macht der das? Mir fehlt nach jedem Sprung die Erinnerung an die letzte Sekunde vorher völlig. Jetzt weiß ich gar nicht was ich eigentlich machen soll. Habe noch 4 cm bis zum Särndahl-WR. Ohne Schwungbeineinsatz und schief wie der Turm von Pisa über der Latte. Das wird doch nix. Weiterwursteln wie bisher? Dein Leben danach beginnt mich zu interessieren. Wie ist das so? Toskana, Algarve? Beim Italiener 2. Portion Lasagne nachbestellen ohne Reue? Gruß Sotomenor |