Leichtathletikforum.com
Flop!invers - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Masters (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=3)
+--- Thema: Flop!invers (/showthread.php?tid=191)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11


RE: Flop!invers - Hellmuth K l i m m e r - 18.01.2015

(18.01.2015, 07:44)Sotomenor schrieb: Der Flop!invers ist für mich nicht tot, aber z. Zt. eingeklemmt in der Erkenntnis, daß es bei niedrigeren Hochsprunghöhen physikalisch - biologisch immer unmöglicher wird, einen technisch perfekten Sprung hinzulegen. Von der Theorie her käme der Flop!invers für größere Höhen über 2 m noch am ehesten in Frage.
Dass ein Hochsprung über niedrige Höhen technisch nicht perfekt realisiert werden kann, bezweifle ich.

Zwar erlebte ich bei Seniorinnen (auch bei meiner erfolgreichen halleschen Sportfreundin) und Sprunghöhen < 1.00 m, dass die Springerinnen keine Chance hatten, sich über der Latte technisch "zu entfalten" - sie kamen z. B. nie in eine Brückenposition.
Aber bei Springern wie Soto und Zacharias ist bei 1.40 ... 1.60 m noch genügend Zeit, den Wälzer oder Flop auszuführen.

Anders wäre es bei Weitspringern, die nur Sprungweiten von unter drei Metern erreichen; hier einen Laufsprung mit 2 1/2 Schritten zeigen zu wollen - das erlaubt die kurze Flugzeit nicht. Oder das Gezapple sieht fürchterlich aus.Sad

H. Klimmer / sen.


RE: Flop!invers - ThomZach - 19.01.2015

Leider hat Soto Recht. Bei kleinen Höhen ist eine extrem ökonomische Überquerung
höchst schwierig und de facto unmöglich. Ob Flop oder Straddle.
Ich hab das erstmals schon bemerken müssen, als ich mit 58 nach 7 Jahren Pause
wieder angefangen habe. Und auch heute noch komme ich mit meinen Werten nicht
an die der neunziger Jahre heran. Damals konnte ich mit minimal 3cm Überhöhung rübergehen.
Heute brauche ich 7cm und meistens sind es 10, eben (wie Soto sehr richtig darstellt)
weil die Überquerung bei 1m40 schon ansetzen müsste, bevor der Absprung
vollständig abgeschlossen ist, um optimal zu sein.
Ich muss also bei Höhen unter 1m60
-mich dazu zwingen, die Rotation mit allen Mitteln zu beschleunigen und
- trotzdem zunächst den Absprung voll zuende bringen.
Und das geht dem Flopper noch schlimmer, weil sein gestreckter Salto
noch mehr Rotationsimpuls erfordert als meine gehockte Rolle.
 
Das kann doch jeder Laie nachvollziehen:
Nach einem vollständigen Absprung befinden sich die Schultern doch schon weit über 1m40,
also bei ca. 180cm. Und der Körper steht nahe der Senkrechten.
Sie sollten sich für eine optimale Überquerung aber nie höher befinden,
als zum Überqueren nötig ist und der Rumpf sollte
im Moment wo die Schultern die Latte überqueren, schon fast in der Waagerechten liegen.
Das geht aber erst richtig, wenn die Latte mindestens über Kopfhöhe liegt.
 
Damit beim Flop die Unterschenkel und beim Straddle das 2. Bein überqueren können,
muss der Rumpf tauchen. Und das geht nur mit einer massiven Rotation, welche
bei kleinen Höhen nicht vollziehbar ist.
 
Ja mir fehlt sogar die nötige Fallhöhe, um für das Heben des Nachziehbeines
mit Armen und Schultern gegenzudrehen, was mich genau die
5cm kostet, die mir heute fehlen.
 
Und zum hundertsten Mal:
Die Flugzeit bei kleinen Höhen (0,5s) ist für JEDEN zu kurz, um beim Flop
aus der Abflughaltung in die Brücke zu gelangen und sie zur Landung wieder aufzugeben.
Die Brücke ist also überhaupt nichts für Tiefflieger.
Sie einnehmen zu wollen ruiniert nur unvermeidbar den Absprung
und das Einleiten der richtigen Flop-Rotation.


RE: Flop!invers - decathlonitis - 19.01.2015

Zitat:Leider hat Soto Recht. Bei kleinen Höhen ist eine extrem ökonomische Überquerung
höchst schwierig und de facto unmöglich. Ob Flop oder Straddle.
Schön mal wieder von Dir zu hören, Thomas!Smile

Zu deiner obigen Aussage:
Du stellst zu hohe Ansprüche, an dich selbst und an den Kreis der nach Spitzenleistungen strebenden Leichtathleten. Da sind die von dir benannten, hemmenden Faktoren auch (mMn) absolut richtig benannt.
Es sei denn, SpringerIn ist 1,30-1,50 groß und die Matte niedriger.Wink


Aber denk doch auch mal an die Kinder und Ü60 Senioren.
Die erst Genannten wollen es noch lernen. Die älteren Senioren wollen mit einer modernen Technik dennoch das Högschte, trotz nachlassenden Kräfte und Beweglichkeit, aus ihrem Körper heraus holen.
Wozu räts du diesem Klientel?

Viel Erfolg und Spaß in Lyon
Grüzi vom
deca


RE: Flop!invers - ThomZach - 19.01.2015

Deca: Aber denk doch auch mal an die Kinder und Ü60 Senioren. 
ThZ: Tu ich die ganze Zeit.

Deca: Die erst Genannten wollen es noch lernen. Die älteren Senioren
wollen mit einer modernen Technik dennoch das Högschte, trotz
nachlassenden Kräfte und Beweglichkeit, aus ihrem Körper heraus holen.
Wozu räts du diesem Klientel?

ThZ: Straddle: Kein gestrecktes Schwungbein. Flop: Keine Brücke.
Beide: Langsam Anlaufen und Tauchen, tauchen, tauchen...


RE: Flop!invers - decathlonitis - 19.01.2015

(19.01.2015, 15:28)ThomZach schrieb: Deca: Aber denk doch auch mal an die Kinder und Ü60 Senioren. 
ThZ: Tu ich die ganze Zeit.

Deca: Die erst Genannten wollen es noch lernen. Die älteren Senioren
wollen mit einer modernen Technik dennoch das Högschte, trotz
nachlassenden Kräfte und Beweglichkeit, aus ihrem Körper heraus holen.
Wozu räts du diesem Klientel?

ThZ: Straddle: Kein gestrecktes Schwungbein. Flop: Keine Brücke.
Beide: Langsam Anlaufen und Tauchen, tauchen, tauchen...

Zunächst liefere ich das fehlende "t" bei "räts" nach.

Konkret. Was meinst Du mit "tauchen"?
Abtauchen? Wer unter 1,30 springt und über 60 ist, der sollte es lassen und altersgemäße Beschäftigungen suchen: Skat spielen, RTLgucken, Musikantenstadel, Enkelkinder erziehen?
Ich meine das nicht ironisch. Ich habe euren Hochsprungaustausch nur nicht so richtig verfolgt.
Sorry!


RE: Flop!invers - Sotomenor - 21.01.2015

Zitat:Nun, nach diesem, deinem hoffentlich nicht letztem Beitrag, da verstehe ich, womit du herum experimentiert hast.
Ich selbst, kein Hochspringer, aber mit praktischen Kenntnissen (als geborerener Leichtathlet und Mehrkämpfer[Bild: wink.gif]) , beginnend als Jungspund vom Uralt-Schersprung zum Seitroller, dann den Bauchwälzer testend bis zum Flop gelandet, hab den "Flop-invers" selbst immer mal eingest
reut, wenn mir danach war. Ohne den Namen zu kennen.
Mit wenigen Schritten und fast geradem Anlauf zur Latte abspringend und in die Rotation zum Flop.
Als Trainingsmaßnahme und zum Einspringen beim Wettkampf.
Erstaunt war ich stets, über den druckvollen Absprung dabei, der mir dann im Wettkampf mit richtigem Anlauf oft nicht mehr so gelang.
Ich werde deine Idee wieder aufnehmen und diese Variante (als reifer Mann) selbst ausprobieren und gegebenenfalls darüber berichten.
Laß Dich umarmen lieber Deca! Tausend Dank!


RE: Flop!invers - Hellmuth K l i m m e r - 23.01.2015

(19.01.2015, 16:25)decathlonitis schrieb: Konkret. Was meinst Du mit "tauchen"?
Abtauchen? Wer unter 1,30 springt und über 60 ist, der sollte es lassen ... 
Ich erlebte (bei der Sen.-EM in Athen 1994), dass ein Abtauchen für die Seniorinnen der hohen AK gar nicht möglich war. Im (späteren) Olympiastadion hatte man eine zu hohe Aufsprungmatte zur Verfügung gestellt, die jedwedes "Tauchen" unmöglich machte, ja, es passierte, dass Seniorinnen   v o r   dem Absprung mit den Händen die Matte berührten - denn die Latte lag niedriger oder gleich hoch wie die Matte. Rolleyes

H. Klimmer / sen.