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Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Druckversion

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RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - decathlonitis - 24.11.2015

(24.11.2015, 14:08)Diskusmann schrieb: Ich habe nicht eingegriffen, sondern erneut und wiederholt darauf hingewiesen, dass es irrelevant ist, ob einige User mit einem Threadthema oder -inhalt etwas anfangen können oder nicht. Statt ungefragt seine Meinung zur Relevanz abzugeben, könnte man sich besser ganz aus dem Thread herauhalten, ihn ignoreren, sich anderen Thermen widmen.

Ich kann aber gern auch noch deutlicher werden: Versuche, das Thema durch unangebrachte Zwischenrufe zu (zer-)stören und für sich in Anspruch zu nehmen, völlig unbegründet für eine angebliche Mehrheit zu sprechen, die das Thema nicht interessiert oder die ihm nicht folgen kann, halte ich für unverschämt! Welchen Sinn sollen solche Äußerungen haben?

Ihr zwingt uns Moderatoren, ordnend einzugreifen; wir werden uns diese Anmaßungen und Unverschämtheiten nicht länger gefallen lassen, da die Qualität des Forums darunter leidet! Das schließe ich übrigens aus Rückmeldungen von sehr kompetenten und von mir hochgeschätzten Fachleuten, die als nichtregistrierte User hier regelmäßig mitlesen.


Gut dass ihr das geklärt habt und Dank an @ v.b. für die Trennung der Themen "Wurzeln der Sprinterfolge auf ....... " und "Sprinttechnik", unter Vermeidung einer tiefen Kniebeuge.
Soweit meine Lust und Zeit reicht, verfolge ich ganz gerne den Ausführungen von @icheinfachma, zumal dann wenn kompetente Gegenstimmen seiner "Forschungsarbeit" Impulse aber auch Zweifel entgegen setzen.

Nun haben wir hier im Thread wieder Platz, um an die Wurzeln zu kommen. Lothar Pölitz hat seinen Erfahrungsbereicht geliefert und weitere Vermutungen gesellten sich dazu.
Nicht unerheblich wird auch sein, die erträgliche Leichtigkeit des Seins in karibischen Gefilden.

Selbst die Ernährungsgewohnheiten könnten ein weiterer Schlüssel sein. So wurde in der Vergangenheit auch schon die gehaltvolle Süßkartoffel ins Spiel gebracht mit ihrem hohen Anteil an Mineralien und Vitaminen.
Mit der kommt selbst unsere Deutsche Kartoffel - angeführt von der Linda - , die ja immerhin wertvoller wegen ihrer Inhaltsstoffe ist als die gewöhnliche Nudel, nicht mit, aber sie liefert Stoff und sorgt für den Stoffwechsel und füllt unsere Speicher.
Mein Ernährungstipp der Woche:
Leute esst mehr Pastinaken. Ein wertvolles, in Vergessenheit geratenes Wurzelgemüse. Möglich, dass Armin Hary damals noch damit groß gezogen wurde.
Pastinaken vorgekocht, geschenetzelt und in Öl gebraten eine gute Beilage. Man kann sie auch mit unserer Kartoffel zusammen kochen. Salz nicht vergessen, dazu etwas Sojacreme cuisine und mit einem Elektroquierler zu einem Muß machen. Tolle Kraftbombe und Sättigungsbeilage.
Geht fast sofort in die Beine.

Sportliche Grüße
deca


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - andip - 24.11.2015

(24.11.2015, 15:08)decathlonitis schrieb: Mein Ernährungstipp der Woche:
Leute esst mehr Pastinaken. Ein wertvolles, in Vergessenheit geratenes Wurzelgemüse. Möglich, dass Armin Hary damals noch damit groß gezogen wurde.

Das passt: Pastinaken als "Wurzeln" des Sprinterfolgs.  Thumb_up
Hast Du auch noch Rezeptideen für die Süßkartoffel?

Dann schlage ich vor, das neue Thema "sprintgerechte Ernährung mit Leckereien aus Wurzelgemüse" zu eröffnen... Wink


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Halloo - 24.11.2015

(24.11.2015, 15:08)andip schrieb:
Halloo schrieb:Über die Überlegenheit der Sprinter/innen aus Jamaica wurde in der Vergangenheit bereits zur Genüge im (alten)  Forum diskutiert. Immer wieder werden bessere Trainingskenntnisse - verbunden auch mit besserer Technikschulung - erwähnt. Ist es aber nicht so, dass neben den besseren Sprintgenen auch die klimatischen und sozialen Bedingungen die entscheidende Rolle spielen? Das kann man doch nicht fortdiskutieren.

Um es mal klar zu sagen: Ich freue mich über diese Threads, in denen endlich mal wieder inhaltlich über technische Themen diskutiert wird, während einige andere "Fäden" längst in persönliche Auseinandersetzungen ohne wirklichen Bezug zum Sinn dieses Forums verkommen sind.
Ich persönlich profitiere von diesen Inhalten, auch wenn es mir mitunter "zu hoch" ist.

Was ich nicht verstehe, ist, dass ständig versucht wird, das mit solchen Totschlagargumenten zu unterbinden. Was ist schon so gut auf dieser Welt, dass es nicht noch besser werden könnte? Soll über Demokratie heute nicht mehr diskutiert werden, weil darüber schon seit Jahrtausenden gesprochen wird?

"Zur Genüge im alten Forum diskutiert" - vielleicht aus der Sicht mancher Teilnehmer, aber ganz offensichtlich nicht aus Sicht aller!

"Zur Genüge" ist  missverständlich. Wollte ausdrücken, dass bereits häufig......Natürlich kann man darüber immer wieder Meinungen austauschen..
Was ist an meinen Beiträgen, vor allem dem letztem, ein Totschlagargument??

Antwort hier. Bei Bedarf bitte dort weiterdiskutieren


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - TranceNation 2k14 - 25.11.2015

(24.11.2015, 15:21)andip schrieb: Dann schlage ich vor, das neue Thema "sprintgerechte Ernährung mit Leckereien aus Wurzelgemüse" zu eröffnen... Wink

Let's go... Wink


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - gera - 25.11.2015

(24.11.2015, 14:50)Halloo schrieb: Wer kann exakt analysieren, wie sich z.B. Bolts Sprinttechnik ab dem 13. Lebensjahr entscheidend verändert hat - außer durch bessere Kraftwerte bedingt? Bolt ist koordinativ sehr begabt, und die knapp 3m Schrittlänge bei höchstem Tempo ist hauptsächlich durch die fantastischen Hebel zu erklären. Im Prinzip ist die Bolt´sche Lauftechnik seit dem jungen Schüleralter nahezu identisch. Irre ich mich? Wurde ihm das im jungen Alter bereits so vermittelt, oder ist es talentbedingt?
Solche Ausnahmen wird es immer wieder geben.

Über die Sprintechnik in Jamaica wird doch deswegen spekuliert, weil sie Fabelzeiten laufen, wäre das ncht der Fall , würde niemand darüber reden.
Ich gebe aber zu bedenken:
- gerade in Jamaica + USA * Karibik sind die meisten Sprintstars schon des Dopings überführt worden.
- schon 2001 hat Prof.Lames,Uni Augsburg den Zeitgewinn durch Doping auf 0,17 s nachgewiesen.
- damals stand der WR durch M.Greene bei 9,79 s , der Durchshnitt der 10 Weltbesten war 9,89 s
- die großen Zeiten Bolts kamen danach, also ist anzunehmen, das der mögliche Zeitvorteil durch Doping noch größer ist.
- zählt man die ertwa 0,2 s zum WR/Durchschnitt dazu , ist man bei etwa 10,05 s .
- das ist nicht schneller, als Hary auf Kunststoffbahnen gelaufen wäre.!

Dazu kommt, das Bolt ein wirkliches Ausnahmetalent ist. Das kann man nicht kopieren, es ist da oder nicht.
- besteht da noch ein Grund, hinter dem Training der Asse " Wunderdinge" zu vermuten?


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - lor-olli - 25.11.2015

Wir haben hier doch schon eine ganze Reihe von Gründen genannt, die nichts mit Zauberrei zu tun haben. Die Stellung des Sprints in Jamaika - in D halt Fußball, die Auslese schon bei Kindern, die Bündelung des talentierten Nachwuchses, die Kombination des weltweiten Trainingswissens (aus Mangel an Möglichkeiten) zusammengetragen und weiter entwickelt, die ganzjährige "Sprintwettertauglichkeit" und mehr.

Anders gefragt: warum entwickelt sich der Sprint in Deutschland nicht weiter (von den Zeiten), Trainingsmethodik, medizinische Versorgung, biomechanische Analysen, bessere Bahnen, oprimiertes Schuhwerk, Ernährungspläne - alles für die Katz? Wieso driften bereits die Leistungen der 14 + 15 jährigen Jamaikaner im Vergleich zum deutschen Sprintnachwuchs (abgesehen von einzelnen Athleten) so deutlich auseinander? Doping schon im Kindesalter (eher unwahrscheinlich), frühreifere Entwicklung (möglich), höhere Motivation (definitiv bei DEN Vorbildern - wie viele Kinder wollten hier Tennis spielen als Boris und Steffi top waren) oder eben doch das "bessere System"? (liegt irgendwie nahe)

Natürlich gibt es Doping (in Jamaika, aber auch in D), aber als einzige Erklärung, z.B. innerhalb eines nationalen Systems? Hat also A.Hary schon gedopt, oder wieso kommt ihm in D niemand nahe (berücksichtigt man die technischen Fortschritte)? Ausnahmetalent? Natürlich war er das, aber seit dem "nix mehr"? Der Aufwand mit Trainingslagern, finanzieller Unterstützung und medizischer Kontrolle und Versorgung ist ja nicht unerheblich.

Wunderdinge sind bei sehr genauer Betrachtung oftmals scheinbar banal - die Erde ist ja "auch keine Scheibe mehr".


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - gera - 25.11.2015

meine letzte Einschätzung bezog sich auf die Spitzensprinter. Natürlich haben die schon besseren Leistungen der Kinder/Jugendlichen andrere Gründe als Doping.
Noch was statistisches zu Bolt :
Bestleistung 2007 = 10,03 s
BL               2008 = 9,72 s
BL               2009 = 9,58 s

Wo kommen die riesigen Steigerungsraten her?
Hat man ihm da erst gezeigt, wie man technisch richtig läuft? Oder war der Krafpotential auf einem mal so viel besser?
Ich glaube,er hat damal s den trainer gewechselt.
Zur Tatsache, das es - real gesehen - im Sprint-/Sprungbereich weltweit nicht so richtig vorwärts geht, habe ich für den Hochsprung schon eimal was geschrieben.
Dasselbe werde ich bald zum Sprint/Weitsprung tun.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Gertrud - 25.11.2015

(25.11.2015, 10:09)gera schrieb: Über die Sprintechnik in Jamaica wird doch deswegen spekuliert, weil sie Fabelzeiten laufen, wäre das ncht der Fall , würde niemand darüber reden.
Ich gebe aber zu bedenken:
- gerade in Jamaica + USA * Karibik sind die meisten Sprintstars schon des Dopings überführt worden.
- schon 2001 hat Prof.Lames,Uni Augsburg den Zeitgewinn durch Doping auf 0,17 s nachgewiesen.
- damals stand der WR durch M.Greene bei 9,79 s , der Durchshnitt der 10 Weltbesten war 9,89 s
- die großen Zeiten Bolts kamen danach, also ist anzunehmen, das der mögliche Zeitvorteil durch Doping noch größer ist.
- zählt man die ertwa 0,2 s zum WR/Durchschnitt dazu , ist man bei etwa 10,05 s .
- das ist nicht schneller, als Hary auf Kunststoffbahnen gelaufen wäre.!

Dazu kommt, das Bolt ein wirkliches Ausnahmetalent ist. Das kann man nicht kopieren, es ist da oder nicht.
- besteht da noch ein Grund, hinter dem Training der Asse " Wunderdinge" zu vermuten?

Man braucht sich nur Gen Mills Sprintphilosophie anzusehen, dann fallen schon gewaltige Unterschiede auf. Das beginnt bei der unmittelbaren Vorbereitung am Wettkampftag, der unterschiedlichen Auffassung des Akzelerations- und Maxsprintanteils, dem andersartigen Krafttraining ... Auch die Deutschen haben gravierende biomechanische Unterschiede zwischen Jamaika und Deutschland festgestellt. Man kann das nicht nur mit Talent abtun. Ob auch Doping dahintersteckt, bleibt uns bisher verborgen. Ob alle deutschen Leichtathleten "Engel" sind, wissen wir auch nicht. Immerhin mischen auch einige in der Weltspitze mit. (Übrigens würde ich auf einen deutschen Speerwerfer als OS in Rio tippen und wünschen, weil er mir von seiner Figur und seiner Technik enorm gefällt!!! Mein Werferherz schlägt hoch! Wink )

Wenn Sie sehr analytisch arbeiten, fallen Ihnen die Feinheiten eher auf.

Dafne Schippers wird auch immer wieder auf ihre Haut und Doping angesprochen. Ich habe zwei Jungen in meiner LA-AG, die eine Haut ähnlich einem Streuselkuchen haben. 

Gertrud


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Hellmuth K l i m m e r - 25.11.2015

(25.11.2015, 10:34)lor-olli schrieb: Hat also A.Hary schon gedopt, oder wieso kommt ihm in D niemand nahe (berücksichtigt man die technischen Fortschritte)? Ausnahmetalent? Natürlich war er das, aber seit dem "nix mehr"?

Wunderdinge sind bei sehr genauer Betrachtung oftmals scheinbar banal ...


Die "Banalität" liegt bei A. Hary wie bei Bold ganz einfach darin, dass sie (vor allem Bold!) körperlich wirklich prädestiniert waren/sind. Aber auch A. Hary als großer und rel. leichter Sprinter war bestens geeignet für den K u r z sprint (über 200 Meter sah es schon schlechter aus).

Bei Beiden gleich: Sie trainier(t)en sehr hart, sie ware/sind noch in der Lage sich zu "schinden" - ist das heute bei uns noch so?

Das harte Training schildert Knut Teske im Buch "Läufer des Jahrhunderts - Die atemberaubende Karriere des Armin Hary" auf den Seiten 29/30 eindrucksvoll: "Während 90 Prozent meiner Altersgenossen ... nach Feierabend mit den Mädchen ausgingen - trainierte ich, während [meine Freunde] in fröhlicher Runde zusammensaßen ... ihre Bierchen tranken  -  trainierte ich, während sie sich bei Boogie und Rock'n'Roll austobten - trainierte ich."

Geheimnisse der Erfolge?: Hartes Training, Aufopferung, Liebe zur Leichtathletik ...
Und wenn's gut geht - einen guten Trainer an der Seite  ---->  Bert Sumser.

H. Klimmer / sen.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Atanvarno - 25.11.2015

Zwei Einwände:

1) Viel heißt nicht automatisch gut, es muss schon das Richtige sein, was man oft/viel trainiert
2) Ich bezweifele, dass die aktuelle deutsche Sprintspitze weniger intensiv trainiert als Hary.

Definitive Aussagen würde hier nur ein detaillierter Vergleich der Trainingsaufzeichnungen erlauben (die mir weder von Hary noch von einem deutschen Spitzensprinter vorliegen).

Wenn man also Trainingsintensität/Häufigkeit nicht als alleinige Erklärung akzeptiert, muss man weiter in Richtung Technik suchen.