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Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Druckversion

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RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 15.04.2024

Es wäre sehr wichtig, dass man die Achillessehne mit den Sehnenanteilen ganz präzise durch hinführende Übungen präpariert und dann entsprechend belasten kann. Die Achillessehne ist nicht bei allen Menschen gleich verlaufend konstruiert. Es gibt drei Formen der Torsion, die entsprechend bedient werden müssen. 

Ich kann mir vorstellen, dass besonders die AuA, die der Kategorie III angehören, vor allem bei starker Pronation gefährdet sind, wenn man nicht entsprechend präpariert. Zudem sollte man die Gesamtkörperkonstruktion durch die entsprechende Vernetzung im Auge behalten. Eine falsche Beanspruchung der Achillessehnen hat Folgen upstairs. Meines Erachtens müssten dann die AuA engmaschig medizinisch und damit prophylaktisch betreut werden.

Wenn z.B. der Kurvenwinkel und der Fußaufsatzwinkel im Hochsprung stark differieren und dazu noch eine starke Pronation kommt, geraten bei der Form III zwei Anteile noch weiter in die Spannung. Das heißt, dass diese Springer:innen stark hinsichtlich eines Achillessehnenrisses gefährdet sind, weil die Dehnfähigkeit der Sehnenanteile überbeansprucht wird. 

Wir brauchen folglich Leute als Ideengeber aufgrund guter Kenntnisse und übergreifender Lösungen, die die "Karre aus dem strukturellen Dreck ziehen", wenn ich das mal so salopp formulieren darf. 

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 16.05.2024

Man kann sehr viele hausgemachte Verletzungen verhindern, wenn man über die entsprechenden Kenntnisse verfügt. Das sehe ich z.B. im innenrotierten Absprung so. Der vierfache Bänderriss wäre Alexandra Wester nicht bei leicht außenrotiertem Absprung - wie von JJK und Powell hervorragend demonstriert – passiert. Daher muss man alle Register bei einer wahrscheinlichen coxa antetorta ziehen, dieses Phänomen einzugrenzen. Bei entsprechenden Maßnahmen gelingt das auf Dauer zu einem gewissen Grad, um prophylaktisch arbeiten zu können. Nur sollte man es eben als Verantwortlicher im Bereich Weitsprung wissen.

Aufgrund dieser Defizite zeigen sich bei genauem Hinsehen enorme negative kompensatorische Positionen, die zeitverzögernd wirken oder im Falle des Fußes als die eigentlichen Akteure ausgeklammert werden.

Bei guter Absprungposition zeigt sich auch upstairs ein strukturelles Gleichgewicht, dass Bänder in einem gewissen Spannungsverhältnis und nicht erschlaffen und somit strukturfreundlich wirken lässt. Das ist z.B. im Falle der weiblichen ACL-Gefährdung von besonderer Bedeutung. Im Basketball ist die Verletzungshäufigkeit um das Dreifache gegenüber Männern erhöht. Folglich lasst uns strukturfreundlich die genauen Kenntnisse vermitteln!!!  

Ich vermisse auf deutscher Ebene, dass dieses Know How aus funktioneller Prophylaxesicht den TuT angeboten wird, weil es anscheinend nicht präsent ist.

Auch im Speerwurf ist der Ellbogen sehr vulnerabel, wenn man nicht sehr präzise diese Klippe "umschifft". Man muss quasi jede Handlung in den Übungen "auf die Goldwaage legen": Ansonsten reißt auf Dauer das mediale Kollateralband (manchmal auch zweimal!). Auch in dem Bereich ist eine entsprechnde Schulung unter die TuT zu bringen.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 19.06.2024

Wie begrenzt muss man im Denken sein, wenn man in einigen Jahren fast die Hälfte der Protagonisten im Verletzungsstadium hatte, diesen Part nicht an die erste Stelle der Maßnahmen zu setzen. Die Aufarbeitung dieser Defizite gehört als meine dringlich empfohlene Arbeit begleitend immer in die Fortbildungen!!! Ist es zu hart, wenn ich formuliere, dass in dieser Hinsicht "der Fisch vom Kopf stinkt", wenn man Jahre braucht, um Dinge zu verändern? 

1. Dazu gehört als vornehmliches Problem, dass die Multiplikatoren auf den Prüfstand mit ihrer Statistik gehören. 
2. Dazu gehört eine Aufarbeitung der Hauptverletzungen in der Disziplin.
3. Dazu gehört eine Umkehr der Mentalität, auch autodidaktisch hart an den Defiziten zu arbeiten und sich nicht immer zu  beschweren, was angeblich nicht      geht. Wer vor allem im Topbereich arbeitet, muss lernen, lernen, lernen...
4. Die Themen müssen bis in die unteren Etagen der TuT wirksam werden.
5. Das Übungsgut muss auf den Prüfstand. 
6. Es muss auf vielen Gebieten einfach eine Qualitätsverbesserung geben.
7. Es muss einfach auch eine Transparenz vom Professor mit seinem Wissen zu den entsprechenden Stellen geben.
8. Dazu gehört eine Veröffentlichung auf leichtathletik. de z. B. der Übungen pro Disziplin mit Begründungen, warum sie kontraproduktiv sind und welche gesunden Alternativen es gibt.
9. Vielleicht setzt man einfach mal eine qualifizierte Arbeitsgruppe an das Thema mit dem Ziel einer Veröffentlichung.
10. Dazu gehört vor allen Dingen, dass AuA nicht zu TuT geschickt werden, die nachweislich orthopädischen Schrott produzieren. Schnell machen, aber gesund sollte die Devise sein!!!
11. Gesundheitliches Know How sollte in Fortbildungsprüfungen integriert sein.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 20.06.2024

Was ich für TuT als sehr wichtig halte, sind die richtigen Fragen zu den jeweils individuellen Gegebenheiten der Schützlinge. 

Beispiel: Potye ist im Mai am Knie operiert worden und bei den Süddeutschen als Aufgalopp gestartet und springt jetzt auch beim Sinner Hochsprungwettkampf. Als Trainer stellt man sich dann die Frage: Geht es oder ist es noch zu früh? Man wägt sozusagen ab. Wir haben uns im Team bei Sabine Braun Fragen der Belastbarkeit gestellt: Wie viel Spezial-Hochsprungtraining kann sie pro Woche gesund in welchen Volumina verkraften und welche Übungen sind kontraproduktiv? Wo müssen wir aufgrund ihrer Orthopädie abwandeln oder eliminieren? Wir sind da nie im Mainstream geschwommen, sondern haben selbst überlegt!!! Das haben wir mit unseren funktionellen Kenntnissen abgeglichen. Wir waren uns auch der Hochsprungklippen sehr bewusst: Möglichkeiten starker Fußüberbelastung hinsichtlich der Knochen, Sehnen, Bänder und des Knorpels, wobei wir die gesunden Messdaten funktionell immer im Auge hatten und nicht überschritten haben. Heraus kamen gesunde 1,94m und keine Fußschmerzen, obwohl Sabine denkbar schmale Füße hat.

Ich habe vor mir die Füße von Usain Bolt und Malaika Mihambo, wo es hallux valgus, tailor´s bunion und wie die Optik transversal zeigt, auch wahrscheinlich eine Abflachung der Querwölbung bei beiden gibt, wobei die Fußformen von Haus aus differieren. Es besteht auch eine unangemessene Zehenorthopädie, wodurch auch immer diese Sachen entstanden sind. Diese Beeinträchtigungen präferieren eine vornehmlich Benutzung der Außenkante in der Bewegung, worin die Ursache für den tailor´s bunion bestehen kann und eine Überbelastung im exzentrischen Teil auf einen auf Dauer entstehenden prominenten Großzehenballen mit der Aussicht auf Arthrose. Das muss aber nicht sein. Bei Frauen kommen die "Festschuhe" noch dazu. Wink ‌Werden die Sprunggelenke für die Dorsal- und Plantarfelxion und die Supination, Pronation, Eversion, Inversion ... entsprechend gut und schmerzfrei belastet? Das ist bei Przybylko sicherlich nicht der Fall. Da bringt auch Achillessehnen-Stiffness-Training nicht weiter. Bei ihm muss man alle Register der orthopädischen Kunst ziehen, wenn es nicht schon zu spät ist. 

Man sollte sich auch die Frage jeweils bei den AuA stellen, ob die Situation in den Inhalten professionell ist, wenn sie sich denn dafür entschieden haben oder haben sie nur beruflich freie Zeit und verwenden sie für alles andere als für die akribische Arbeit in der Disziplin?  

In den Fortbildungen sollte man solche Situationen simulieren und durchspielen, um die TuT sehr gut auszubilden.
Ich gebe meine Recherchen nicht auf, weil ich davon überzeugt bin, dass es geht, die Leistungssportzeit in der LA gesund zu überstehen. Es müssen nur die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit in der gesunden Belastung durch sehr geschulte TuT vorgenommen werden. Der DLV sollte die Zuweisung in dem einen oder anderen Fall durch kenntnisreiche und mit fundiertem Wissen ausgestattete TuT vornehmen. 

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - muffman - 20.06.2024

Gertrud, ich bezweifle, dass es in Deutschland, (vielleicht sogar auf der ganzen Welt) noch jemanden gibt, der so ein umfangreiches medizinisches Wissen hat und gleichzeitig LeichtathletiktrainerIn auf deinem Level ist. In den Videos von z.B. Noah Lyles sieht man oft, dass dort fast permament Physios mit auf dem Platz sind und die AthletInnen dann auch im Training beobachten und gegebenenfalls an bestimmten Stellen eingreifen und erkannte Schwachstellen beseitigen. Ich weiß nicht, inwieweit sie dann Einfluss auf die konkreten Inhalte haben, aber ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Übungen dann doch ausgeschlossen werden, wenn sie nicht verträglich sind. Das ist meiner Meinung nach ein praktikabler Ansatz. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn jeder Toptrainer das leisten könnte, was du leistest. Die Realität sieht leider anders aus.

Die Teams im Topbereich müssten doch so aussehen: TrainerIn mit Expertise in der jeweiligen Disziplin, sehr gute Physios/Mediziner, die das Training und die Inhalte begleiten bzw. dabei sind, die AthletInnen und ihre anatomischen Besonderheiten kennen und dann im ständigen Austausch mit dem Trainer oder der Trainerin stehen und entsprechend auch bestimmte Übungen etc. begründet aussortiert werden können. Damit könnte auch das entsprechende Niveau in diesem Bereich erreicht werden.

Die Frage ist halt auch, wo fängt es an? Ist es schon quasi Körperverletzung, wenn ich z.B. eine U16-Gruppe trainiere und nicht von allen alle Schwachstellen kenne und etwas mache, das nicht alle individuell vertragen?


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - dominikk85 - 20.06.2024

Ich glaube schon das das Thema Verletzungen inzwischen beim dlv eine hohe Priorität erreicht hat.

Immerhin hat man ja diesen Herrn hollander geholt an top US Unis auch an verletzungsprävention geforscht hat.

Die Umsetzung in die Praxis ist noch eine andere Sache, aber zumindest scheint man das thema auf dem schirm zu haben und nicht mehr nur noch fatalistisch zu sehen ("wo gehobelt wird fallen Späne..."). Das ist sicher auch dadurch bedingt das wir im den letzten 2-3 Jahren extrem viele top Stars haben die ausgefallen sind. 

Das war sicher teilweise einfach random bad luck das es gerade diese leute getroffen hat, aber als dlv merkt man es natürlich extrem wenn 3-4 Medaillenhoffnungen ausfallen.


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 20.06.2024

(20.06.2024, 13:33)dominikk85 schrieb: Ich glaube schon das das Thema Verletzungen inzwischen beim dlv eine hohe Priorität erreicht hat.

Immerhin hat man ja diesen Herrn hollander geholt an top US Unis auch an verletzungsprävention geforscht hat.

Die Umsetzung in die Praxis ist noch eine andere Sache, aber zumindest scheint man das thema auf dem schirm zu haben und nicht mehr nur noch fatalistisch zu sehen ("wo gehobelt wird fallen Späne..."). Das ist sicher auch dadurch bedingt das wir im den letzten 2-3 Jahren extrem viele top Stars haben die ausgefallen sind. 

Das war sicher teilweise einfach random bad luck das es gerade diese leute getroffen hat, aber als dlv merkt man es natürlich extrem wenn 3-4 Medaillenhoffnungen ausfallen.

Der DLV kann sicherlich nicht alles leisten. Ich habe mich nie auf den DLV gestützt, um mein Wissen zu verfeinern. Der Verband hat auch wirklich gute Sachen wie über den Carbonschuh angeboten. Mit 50 € war man dabei. Das wird aber wenig genutzt. Ich hätte gewettet, dass viele Lauftrainer z.B. das Video verinnerlicht hätten. Ich habe Trainer im Laufbereich bei der Fortbildung in Dortmund kennengelernt, bei denen ich Kenntnisse über den Fuß sehr vermisst habe. Es ist doch klar, dass solche Trainer Verletzungen produzieren können, weil sie die Belastungsverträglichkeiten gar nicht kennen.

Diese vielen Verletzungen kommen nicht nur in unserem Verband vor. Ghada Shouaa war ein Beispiel, wie man eine potentielle Weltrekordlerin platt gemacht hat. Sie war hier mit ihrer Physiotherapeutin und eine Woche später rief sie mich an und wollte bei mir trainieren. Sabine und Ghada gemeinsam bei mir als Trainerin hätte nicht funktioniert. Ghada war die Athletin für mich in gesundem Zustand.

Ich habe in beiden Foren relativ früh diese Missstände aufgedeckt. Man hat nicht reagiert und agiert schon mal gar nicht! Ich habe unheimlich viele Beispiele national und international katalogisiert und analysiert von Robert Harting bis Kevin Mayer und Lucie Kienast. L. Kienast hat wertvolle Jahre verloren. Es wimmelt nur so vor Trainingsfehlern. 

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 20.06.2024

(20.06.2024, 10:57)muffman schrieb: Gertrud, ich bezweifle, dass es in Deutschland, (vielleicht sogar auf der ganzen Welt) noch jemanden gibt, der so ein umfangreiches medizinisches Wissen hat und gleichzeitig LeichtathletiktrainerIn auf deinem Level ist. In den Videos von z.B. Noah Lyles sieht man oft, dass dort fast permament Physios mit auf dem Platz sind und die AthletInnen dann auch im Training beobachten und gegebenenfalls an bestimmten Stellen eingreifen und erkannte Schwachstellen beseitigen. Ich weiß nicht, inwieweit sie dann Einfluss auf die konkreten Inhalte haben, aber ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Übungen dann doch ausgeschlossen werden, wenn sie nicht verträglich sind. Das ist meiner Meinung nach ein praktikabler Ansatz. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn jeder Toptrainer das leisten könnte, was du leistest. Die Realität sieht leider anders aus.

Die Teams im Topbereich müssten doch so aussehen: TrainerIn mit Expertise in der jeweiligen Disziplin, sehr gute Physios/Mediziner, die das Training und die Inhalte begleiten bzw. dabei sind, die AthletInnen und ihre anatomischen Besonderheiten kennen und dann im ständigen Austausch mit dem Trainer oder der Trainerin stehen und entsprechend auch bestimmte Übungen etc. begründet aussortiert werden können. Damit könnte auch das entsprechende Niveau in diesem Bereich erreicht werden.

Die Frage ist halt auch, wo fängt es an? Ist es schon quasi Körperverletzung, wenn ich z.B. eine U16-Gruppe trainiere und nicht von allen alle Schwachstellen kenne und etwas mache, das nicht alle individuell vertragen?

In den DLV-TL ist doch sicherlich die medizinische Abteilung auch dabei. Sie werden ja keine Däumchen drehen. 

Ich konstruiere viele punktgenaue Übungen z.B. im Kraftbereich oder in der Technik. Ich unterziehe die Übungen meinen Gütekriterien, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe. Ich habe z.B. viele Übungen im Drehstoß entwickelt, die technisch sehr speziell sind und nur mit speziellem Equipment trainiert werden können. Ich entwickele Bewegungselemente gegen die Schwächen.
Zitat:Die Frage ist halt auch, wo fängt es an? Ist es schon quasi Körperverletzung, wenn ich z.B. eine U16-Gruppe trainiere und nicht von allen alle Schwachstellen kenne und etwas mache, das nicht alle individuell vertragen? 

Das Problem habe ich in meiner LA-AG am Gymnasium doch auch. Wenn ich auf Fußfehler aufmerksam mache, nimmt eine Schülerin jede SuS beim Laufen auf und ich frage die Anwesenden nach Fehlern, die ihnen auffallen. Ich ergänze dann und entwickele mit ihnen Übungen mit Kleingeräten, die es bei uns gibt. Ab da sind die Übungen oft im Programm. Ich schaue mir auch gemeinsam mit ihnen ihre Füße an und erkläre unterschiedliche Fußformen und Fußfehler. Zudem lasse ich sie barfuß Federungen richtig machen. 

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - muffman - 20.06.2024

Es geht mir nicht um die TL, sondern eher den täglichen Trainingsbetrieb.

Nicht alle TrainerInnen haben in ihrer Freizeit quasi ein Medizinstudium absolviert bzw. können das gar nicht. Ich teile die meisten deiner Ansichten, aber ich glaube, dass du die komplette Ausnahme bist. Für die ehrenamtlichen TrainerInnen muss es Lösungen und Handwerkszeug geben. Sie haben meistens ja gar keine Zeit, sich jede Woche zusätzlich zur Trainingsplanung noch stundenlang medizinisches Wissen anzueignen. Ansonsten gibt es nur eine Lösung: In jedem Verein Hauptamtliche.


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 20.06.2024

(20.06.2024, 16:59)muffman schrieb: Es geht mir nicht um die TL, sondern eher den täglichen Trainingsbetrieb.

Nicht alle TrainerInnen haben in ihrer Freizeit quasi ein Medizinstudium absolviert bzw. können das gar nicht. Ich teile die meisten deiner Ansichten, aber ich glaube, dass du die komplette Ausnahme bist. Für die ehrenamtlichen TrainerInnen muss es Lösungen und Handwerkszeug geben. Sie haben meistens ja gar keine Zeit, sich jede Woche zusätzlich zur Trainingsplanung noch stundenlang medizinisches Wissen anzueignen. Ansonsten gibt es nur eine Lösung: In jedem Verein Hauptamtliche.

Ich würde dafür plädieren, dass die Cheftrainer diese Arbeit für Bereiche übernehmen müssen. Da müssen Struktur und Kenntnisse in die Disziplingruppen!!! Die Teamforderung vom DLV ist für mich nicht mehr als eine Sprechblase. Der DLV muss vor allem lernen, dass gute Leute sich nicht dirigieren lassen, sondern sehr wohl selbstständig arbeiten wollen. 

Es ist doch überhaupt kein Problem, z. B. den Wurfbereich vor allem im Speerwurf orthopädisch und übungsmäßig auf Vordermann zu bringen. Das dümpelt alles so dahin. Die Probleme müssen benannt und angepackt werden. Ich sehe den Hochsprung ebenfalls als eine Katastrophe in vielen Sachen an. Wo sind die guten taskforces??? Was geschieht im Sprungbereich, wenn einige TuT in Rente gehen? Hat der DLV qualitativ vorgesorgt?

Ich stehe auf der Welt auch nicht alleine da. Es gibt hervorragende Könner auch in anderen Nationen. Es gibt auch in anderen Ländern gute orthopädische Vorstellungen, wie ich sie vertrete. Wir hätten auch in Deutschland Personen, die im Zusammenhang vieles richten können; aber diese Menschen lassen sich nicht ihre Souveränität nehmen. Man muss ihnen autarkes Verhalten und Selbstständigkeit zugestehen und auch vernünftig bezahlen. Die Gelder stehen den besten Leuten zu, die vielleicht in der Hierarchie nicht oben angesiedelt sind.   

Ich bin noch geflasht vom FB-EM-Spiel Spanien vs Italien. Das war vom Tempo her der Hammer. 

Gertrud