Hoch auf Kurs - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Masters (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=3) +--- Thema: Hoch auf Kurs (/showthread.php?tid=34) |
RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 25.07.2017 Hab eben lange geschrieben und dann aus Versehen die Seite gelöscht. Und das sagt alles. So läuft das bei mir... Danke für Eure Kommentare, die die Sache höchst mittig treffen. RE: Hoch auf Kurs - matthias.prenzlau - 20.09.2017 Auch ich bin Hoch auf Kurs! RE: Hoch auf Kurs - gera - 20.09.2017 wie hoch springst Du auf diesem Bild denn ? RE: Hoch auf Kurs - matthias.prenzlau - 20.09.2017 Hab nicht gemessen. Der Zollstock war zu kurz. Grüße RE: Hoch auf Kurs - MZPTLK - 20.09.2017 <p>Da können sich Einige ein paar Scheiben von abschneiden.<br /> </p> RE: Hoch auf Kurs - gera - 20.09.2017 habe auf den 2.Blick verstanden. Liegt daran,dass ich erstmal alle ernst nehme. RE: Hoch auf Kurs - matthias.prenzlau - 20.09.2017 @gera: Ein bisschen Spaß muss sein. RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 07.12.2017 ES GIBT EIN LEBEN NACH DEM HOCHSPRUNG „Herr Zachariiiias! Hören Sie mich? Wissen Sie wo Sie sind?“ Ich denke: Klar. Ich bin ja nicht dement. Oder doch? Und sage: Im Herz- Kreislauf-Zentrum Rotenburg. Das Gesicht der Krankenschwester schwebt direkt vor meinen Augen: „Sie dürfen sich nicht die Schläuche aus der Nase ziehen. Sie brauchen noch Sauerstoff. Sie sind am offenen Herzen operiert worden.“ Ich denke: Das wüsst‘ ick aba. Doch sicher bin ich mir da nicht. Wozu hatte ich denn letzte Nacht den Rettungsdienst angerufen (oder ist es noch länger her?) und meinen Verdacht auf Herzinfarkt geäußert? Und wieso fehlt mir seitdem jede Erinnerung? Und es gab noch andere Schläuche, die aus meinem Körper ragten, nicht nur aus der Nase, auch aus dem Mund (ich war wohl intubiert – stellte ich mir immer ganz schrecklich vor, war aber nicht so schlimm) und aus der Brust, rechts und links auf Höhe des Zwerchfells zwischen den Rippen. Jede Menge Pflaster und auch ein ganz langes, vom Nabel bis zur Kehle. Ich hatte keine Lust, der Sache weiter nachzugehen und zog es vor, mich wieder in die Traumwelt meiner Narkose zurückzuziehen. Da hatten aber die Gepflogenheiten der kardiologischen Intensivstation was dagegen. Ich wurde gnadenlos aufgerichtet und auf die Bettkante gesetzt, zum aktiven Atmen und vor allem Ausatmen aufgefordert, ja geradezu befehligt. “Oder wollen Sie sterben?! Dann müssen wir leider Ihren Rücken mit [eiskaltem] Massagegel ansprühen.“ Und das war für mich eine Höllenqual. Das Ganze war ein echter Alptraum. Ich bemühte mich also brav, ein langes „Oooooooh“ auszustoßen, um der angedrohten Kältefolter zu entgehen, und durfte mich zur Belohnung wieder hinlegen. Da überfiel mich aber gleich die nächste Drangsal. Eine offenbar überfüllte Blase. Aber der Gang zur entsprechenden sanitären Einrichtung blieb mir zunächst verwehrt. Zu viele Schläuche. Und einer davon kam aus meinem wie ein Elefantenrüssel aufgedunsen zwischen den glattrasierten Schenkeln und Leisten unmotiviert daliegenden Lustlümmel. Ich dachte: Der Arme. Aber das wird schon wieder. Die Handrücken und Füße werden ja wohl auch wieder abschwellen. Und der Aufforderung, es einfach laufen zu lassen (dazu sei der Katheter ja schließlich da) kam ich nach durch einen wohligen Seufzer zurück ins Narkonirvana. Das war auch das Beste was mir passieren konnte, denn, bewusst erlebt, hätten mich die nächsten Tage und Nächte an den Rand des Wahnsinns getrieben. Die wenigen Erinnerungsfetzen lassen darüber keinen Zweifel. Ich war nämlich durch einige kleine während der OP erlittene Schlaganfälle nicht ganz bei Verstand, benahm mich laut Zeugenberichten völlig daneben, lallte wirres Zeug und startete einige heldenhafte Feldzüge mit dem rollenden Tropfgestell in der Rechten und dem Urinbeutel in der Linken in Richtung Nasszelle. Dort entleerte sich zur Begeisterung aller Pfleger und Schwestern mein mit schwarzem Brei gefüllter Darm auf das Hemmungsloseste – senkrecht zwischen die Füße auf den weißen Kachelboden. Ich wurde unsanft auf die Klobrille bugsiert, und dabei klemmte ich mir unter den Oberschenkeln die Hoden ein. Der Schmerz war schnell vorbei wie mein Schrei. Die Erleichterung, auf dem richtigen „Topf“ zu sitzen war stärker. Dann musste ich lachen über einen alten Sinnspruch: „Ja, ja. Wenn die Glocken tiefer hängen, als der Strang.“ Jetzt wusste ich, wozu das führt. Und ich war in dem entsprechenden Alter angekommen. Da gab es kein Vorbei. Nach drei Tagen wurde ich ins Nebenzimmer umquartiert. Neben dem Bett saß plötzlich meine Frau und neben ihr stand Mattias Machner, der Hochspringer, offenbar der Arzt, der mich operiert hatte. Als dritte Überraschung stehen nun auch noch meine Kinder im Türrahmen und laufen begeistert auf mich zu. Die Sauerstoffmaske war weg, das Gröbste wohl überstanden. Später erfuhr ich, dass mein Zustand lange kritisch war, auf der Kippe. Nein, tatsächlich leblos und wiederbelebt. Innere Blutungen und was so dazugehört, zu einem richtigen Aneurysma. Auch noch während und nach der Op. Der stechende Schmerz hinter dem Brustbein war ja auch kein Hinweis auf einen Infarkt gewesen. Und danach fühlte ich mich ja auch nicht gefährdet, eher unbesorgt. Nur sicher, dass es an der Zeit war, mich in die Hände von erfahrenen Helfern zu begeben. Ein chirurgischer Eingriff, das war mir in jener Nacht sofort klar, war unumgänglich geworden. Also packte ich meinen Kulturbeutel, machte im Haus die Lichter und Fernseher aus, rief meine Frau in Lanzarote an, beruhigte sie so gut ich konnte, stieg seelenruhig in den überraschend plötzlich vor der Tür stehenden Rettungs- Wagen, grüßte freundlich die Besatzung und legte mich dem Schicksal ergeben und erleichtert seufzend auf die Krankentrage. Wir besprachen noch mein Befinden und wo die Fahrt denn hingehen sollte, beim Wenden rumpelten wir über Unebenheiten auf der Dorfstraße, und ich hörte aus weiter Ferne noch die Absprachen der Helfer über die anstehenden Maßnahmen. Dann schlief ich ein, als gäbe es kein Morgen, keine Familie, keine Gefahr. Als ich zum ersten Mal wieder zu mir kam, lag ich in einem Krankenhauszimmer und ich dachte, der Eingriff stünde mir noch bevor. Sicher würde bald ein Arzt kommen und mir erklären, wie es um mich steht. Heute weiß ich es besser, nach 6 Wochen Reha und dramatischen Fortschritten auf neuropsychologischem Gebiet. Die Narben und Löcher sind alle verheilt. Mir ist nur noch ein bisschen schwindelig und die Nerven zucken manchmal im Genick. Ich bin noch schlapp und unmotiviert und tippe andauernd daneben – noch schlimmer als früher. Es ist aus mit mir, nix mehr los – wie mein Vater es seinerzeit zu bejammern pflegte, „Mich kannste wegschmeißen.“ Wir, die Unversehrten, sahen das anders. Heute kann ich es ihm nachfühlen. An das Leben ohne Weltrekorde konnte ich mich ja in den letzten fünf Jahren schon gewöhnen. Aber ohne Ziele trainieren – das ist nochmal was Anderes. Ich glaube, das werd ich lieber gleich unterlassen. Es soll ja auch nicht guttun – meinem Gefäße-System. Wann kommt der nächste Körper?! Dieser hier ist zuende. Vor Depressionen und Selbstmitleid breche ich in Tränen aus… RE: Hoch auf Kurs - MZPTLK - 07.12.2017 Thomas, zuallererst Glückwunsch, dass Du die Kurve gekriegt hast! Wer so über solche Probleme schreiben kann, hat noch viel Power und viel vor sich! Wie Gertrud heute zitierte: Man kann beschliessen, glücklich zu sein! Das tritt... nach meiner Kenntnis... ist das sofort. Unverzüglich! RE: Hoch auf Kurs - gera - 08.12.2017 baldige Genesung Thomas, da geht schon noch was gera,Gunther |