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RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 25.07.2017

Hab eben lange geschrieben und dann aus Versehen die Seite gelöscht.
Und das sagt alles. So läuft das bei mir...
Danke für Eure Kommentare, die die Sache höchst mittig treffen.


RE: Hoch auf Kurs - matthias.prenzlau - 20.09.2017

Auch ich bin Hoch auf Kurs! Big Grin

[Bild: 1505892163_1rLTz9bW3hOopXp.jpg]


RE: Hoch auf Kurs - gera - 20.09.2017

wie hoch springst Du auf diesem Bild denn ?


RE: Hoch auf Kurs - matthias.prenzlau - 20.09.2017

Hab nicht gemessen. Der Zollstock war zu kurz. Grüße


RE: Hoch auf Kurs - MZPTLK - 20.09.2017

<p>Da können sich Einige ein paar Scheiben von abschneiden.<br />
Thumb_up</p>


RE: Hoch auf Kurs - gera - 20.09.2017

habe auf den 2.Blick verstanden.
Liegt daran,dass ich erstmal alle ernst nehme.


RE: Hoch auf Kurs - matthias.prenzlau - 20.09.2017

@gera: Ein bisschen Spaß muss sein.  Wink


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 07.12.2017

ES GIBT EIN LEBEN NACH DEM HOCHSPRUNG

„Herr Zachariiiias! Hören Sie mich? Wissen Sie wo Sie sind?“
Ich denke: Klar. Ich bin ja nicht dement. Oder doch? Und
sage: Im Herz- Kreislauf-Zentrum Rotenburg. Das Gesicht
der Krankenschwester schwebt direkt vor meinen Augen:
„Sie dürfen sich nicht die Schläuche aus der Nase ziehen.
Sie brauchen noch Sauerstoff. Sie sind am offenen Herzen
operiert worden.“ Ich denke: Das wüsst‘ ick aba. Doch
sicher bin ich mir da nicht. Wozu hatte ich denn letzte
Nacht den Rettungsdienst angerufen (oder ist es noch
länger her?) und meinen Verdacht auf Herzinfarkt geäußert?
Und wieso fehlt mir seitdem jede Erinnerung? Und es gab
noch andere Schläuche, die aus meinem Körper ragten,
nicht nur aus der Nase, auch aus dem Mund (ich war wohl
intubiert – stellte ich mir immer ganz schrecklich vor, war
aber nicht so schlimm) und aus der Brust, rechts und links
auf Höhe des Zwerchfells zwischen den Rippen. Jede
Menge Pflaster und auch ein ganz langes, vom Nabel bis
zur Kehle. Ich hatte keine Lust, der Sache weiter
nachzugehen und zog es vor, mich wieder in die Traumwelt
meiner Narkose zurückzuziehen. Da hatten aber die
Gepflogenheiten der kardiologischen Intensivstation was
dagegen. Ich wurde gnadenlos aufgerichtet und auf die
Bettkante gesetzt, zum aktiven Atmen und vor allem
Ausatmen aufgefordert, ja geradezu befehligt. “Oder wollen
Sie sterben?! Dann müssen wir leider Ihren Rücken mit
[eiskaltem] Massagegel ansprühen.“ Und das war für mich
eine Höllenqual. Das Ganze war ein echter Alptraum. Ich
bemühte mich also brav, ein langes „Oooooooh“
auszustoßen, um der angedrohten Kältefolter zu entgehen,
und durfte mich zur Belohnung wieder hinlegen. Da überfiel
mich aber gleich die nächste Drangsal. Eine offenbar
überfüllte Blase. Aber der Gang zur entsprechenden
sanitären Einrichtung blieb mir zunächst verwehrt. Zu viele
Schläuche. Und einer davon kam aus meinem wie ein
Elefantenrüssel aufgedunsen zwischen den glattrasierten
Schenkeln und Leisten unmotiviert daliegenden Lustlümmel.
Ich dachte: Der Arme. Aber das wird schon wieder. Die
Handrücken und Füße werden ja wohl auch wieder
abschwellen. Und der Aufforderung, es einfach laufen zu
lassen (dazu sei der Katheter ja schließlich da) kam ich
nach durch einen wohligen Seufzer zurück ins Narkonirvana.
Das war auch das Beste was mir passieren konnte, denn,
bewusst erlebt, hätten mich die nächsten Tage und Nächte
an den Rand des Wahnsinns getrieben. Die wenigen
Erinnerungsfetzen lassen darüber keinen Zweifel. Ich war
nämlich durch einige kleine während der OP erlittene
Schlaganfälle nicht ganz bei Verstand, benahm mich laut
Zeugenberichten völlig daneben, lallte wirres Zeug und
startete einige heldenhafte Feldzüge mit dem rollenden
Tropfgestell in der Rechten und dem Urinbeutel in der
Linken in Richtung Nasszelle. Dort entleerte sich zur
Begeisterung aller Pfleger und Schwestern mein mit
schwarzem Brei gefüllter Darm auf das Hemmungsloseste –
senkrecht zwischen die Füße auf den weißen Kachelboden.
Ich wurde unsanft auf die Klobrille bugsiert, und dabei
klemmte ich mir unter den Oberschenkeln die Hoden ein.
Der Schmerz war schnell vorbei wie mein Schrei. Die
Erleichterung, auf dem richtigen „Topf“ zu sitzen war stärker.
Dann musste ich lachen über einen alten Sinnspruch: „Ja, ja.
Wenn die Glocken tiefer hängen, als der Strang.“ Jetzt wusste
ich, wozu das führt. Und ich war in dem entsprechenden Alter
angekommen. Da gab es kein Vorbei.
Nach drei Tagen wurde ich ins Nebenzimmer umquartiert.
Neben dem Bett saß plötzlich meine Frau und neben ihr
stand Mattias Machner, der Hochspringer, offenbar der Arzt,
der mich operiert hatte. Als dritte Überraschung stehen nun
auch noch meine Kinder im Türrahmen und laufen begeistert
auf mich zu. Die Sauerstoffmaske war weg, das Gröbste wohl
überstanden. Später erfuhr ich, dass mein Zustand lange
kritisch war, auf der Kippe. Nein, tatsächlich leblos und
wiederbelebt. Innere Blutungen und was so dazugehört, zu
einem richtigen Aneurysma. Auch noch während und nach
der Op. Der stechende Schmerz hinter dem Brustbein war ja
auch kein Hinweis auf einen Infarkt gewesen. Und danach
fühlte ich mich ja auch nicht gefährdet, eher unbesorgt.
Nur sicher, dass es an der Zeit war, mich in die Hände von
erfahrenen Helfern zu begeben. Ein chirurgischer Eingriff,
das war mir in jener Nacht sofort klar, war unumgänglich
geworden.
Also packte ich meinen Kulturbeutel, machte im Haus die
Lichter und Fernseher aus, rief meine Frau in Lanzarote an,
beruhigte sie so gut ich konnte, stieg seelenruhig in den
überraschend plötzlich vor der Tür stehenden Rettungs-
Wagen, grüßte freundlich die Besatzung und legte mich
dem Schicksal ergeben und erleichtert seufzend auf die
Krankentrage. Wir besprachen noch mein Befinden und wo
die Fahrt denn hingehen sollte, beim Wenden rumpelten
wir über Unebenheiten auf der Dorfstraße, und ich hörte
aus weiter Ferne noch die Absprachen der Helfer über die
anstehenden Maßnahmen. Dann schlief ich ein, als gäbe es
kein Morgen, keine Familie, keine Gefahr.
Als ich zum ersten Mal wieder zu mir kam, lag ich in einem
Krankenhauszimmer und ich dachte, der Eingriff stünde mir
noch bevor. Sicher würde bald ein Arzt kommen und mir
erklären, wie es um mich steht.
Heute weiß ich es besser, nach 6 Wochen Reha und
dramatischen Fortschritten auf neuropsychologischem
Gebiet. Die Narben und Löcher sind alle verheilt. Mir ist
nur noch ein bisschen schwindelig und die Nerven zucken
manchmal im Genick. Ich bin noch schlapp und unmotiviert
und tippe andauernd daneben – noch schlimmer als früher.
Es ist aus mit mir, nix mehr los – wie mein Vater es
seinerzeit zu bejammern pflegte, „Mich kannste
wegschmeißen.“ Wir, die Unversehrten, sahen das anders.
Heute kann ich es ihm nachfühlen. An das Leben ohne
Weltrekorde konnte ich mich ja in den letzten fünf Jahren
schon gewöhnen. Aber ohne Ziele trainieren – das ist
nochmal was Anderes. Ich glaube, das werd ich lieber
gleich unterlassen. Es soll ja auch nicht guttun – meinem
Gefäße-System. Wann kommt der nächste Körper?! Dieser
hier ist zuende. Vor Depressionen und Selbstmitleid
breche ich in Tränen aus…


RE: Hoch auf Kurs - MZPTLK - 07.12.2017

Thomas, zuallererst Glückwunsch, dass Du die Kurve gekriegt hast!
Wer so über solche Probleme schreiben kann,
hat noch viel Power und viel vor sich!

Wie Gertrud heute zitierte:
Man kann beschliessen, glücklich zu sein!

Das tritt...
nach meiner Kenntnis...
ist das sofort.
Unverzüglich!


RE: Hoch auf Kurs - gera - 08.12.2017

baldige Genesung Thomas, da geht schon noch was
gera,Gunther