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Normale Version: Neues Testverfahren vom Dopinglabor der DSHS Köln - Prof. Thevis - entwickelt
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Gerade habe ich im Videotext gelesen, dass am Dopinglabor der DSHS Köln unter der Leitung von Prof. Thevis ein neues, schnelles und wenig kostenintensives Nachweisverfahren (Pikser in einen Finger) entwickelt worden ist. Ein einziger Blutstropfen reicht demnach als Nachweis aus.

Gertrud
Dieser kostengünstigere und schnellere Test wäre ein toller Fortschritt.
Allein in den Nationen, wo man Bedenken hat, überhaupt Blut zu entnehmen (angeblich aus ethischen Gründen; auch religiös begründet) gäbe es dann doch Probleme.

Aber, ich denke in China und Deutschland laufen dann die in vermehrter Anzahl durchgeführten Tests "wie geschmiert".  Wink

H. Klimmer / sen.
In welchen Ländern gibts Bedenken gegen Bluttests? Diese Länder dürften dann keine Athleten zu Grossereignissen schicken, oder kann man sich da vor Bluttests einfach mit "Sorry, mein Pfarrer erlaubt keine" drücken?
Meines Wissens reden sich einige Nationen damit raus, dass aus ethnischen Gründen (Verletzung der Integrität des Menschen Wink) Blutentnahmen prinzipiell abgelehnt werden.

H. Klimmer sen.
Ich sehe eher Probleme, dass in gewissen Ländern nicht immer saubere Pikser verwendet werden.
Sterilität und dadurch die Übertragbarkeit von Krankheiten mag ein Grund sein.
Wir brauchen gar nicht so weit schauen, einige konservative Christlich-Religiöse (u.a. Zeugen Jehova u.a.) lehnen Blutentnahmen und blutige Operationen mit der "Gefahr" des Erhalts einer Blutkonserve ab. Es gibt eine Reihe westlicher Staaten, wo ihnen die Religionsfreiheit diese Haltung juristisch gestattet ist (Blutentnahme bei Alkoholfahrt ist da in Kanada immer wieder lustig, in den USA gilt so weit ich weiß, bereits der Atemalkoholtest…).

Der Test an und für sich ist wohl nicht so neu, allerdings ist das Verfahren nach Thevis erheblich schneller und effizienter. Bisher wurde allerdings Blutproben nicht in großem Maßstab durchgeführt, unter anderem eine Kostenfrage, da sich "Frischblut" nur begrenzt hält / die Lagerung Werte beeinflussen kann. Die verwendete Gaschromatographie ist nun wirklich kein Neues, allerdings haben technische Fortschritte diese Geräte mittlerweile "handlich" ( etwa so groß wie ein Campingkühlschrank) und bezahlbar gemacht. Das Prinzip ist inzwischen auch so präzise und trennfähig bei Substanzen, dass es schwer wird gegen solche Nachweise zu klagen. Auch kosten gute, gebrauchte Geräte (in der Laboranalytik in der Industrie weit verbreitet) nicht mehr viel (ab ca. 2500€).

anmerk: wenn der "sportpolitische" Wille vorhanden ist, ließen sich so nicht nur erhebliche Kosten einsparen, auch die Geschwindigkeit ist so, dass man einen Nachtest innerhalb kürzester Zeit durchführen könnte (der Test selbst dauert nur Sekunden). Man entdeckt damit aber auch nur die Substanzen nach denen man sucht!
Hierzu ein Artikel auf sportschau.de: Neuer Dopingtest vereinfacht Analyse
Edit: Artikel auf la.de: NADA begrüßt Blutstropfen-Dopingtest
Ähh, ist der Titel dieses Threads nicht etwas irritierend, da doch ein Testverfahren und kein neues Dopingverfahren entwickelt wurde?

edit mod
missverständlichen Threadtitel angepasst