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Zitat:Dennoch: Prag macht Mut für Peking. "Jetzt sind wir den Schritt Richtung europäische Spitze weiter gegangen. Und dann kommt natürlich noch ein ganz großer Schritt, wenn man an die karibischen Sprinter denkt", erklärte Gonschinska. "Gerade bei den Männern gibt es eine gute Teambildung und Teamstruktur."

Die jamaikanische Sprintstaffel benötigt keine gemeinsamen TL für eine Superstaffel. Asafa Powell, Usain Bolt und Co haben das immer auch so mit relativ wenig gemeinsamen Aufenthalten hinbekommen. 

Auch die deutsche Staffel von 1960 hat wohl kaum gemeinsame lange TL absolviert. Armin Hary ist OS ohne Teambildung geworden. Allerdings waren und sind die gemeinsamen Maßnahmen wohl sehr ausgeprägt in östlichen Gefilden. 

Was ich damit sagen will, dass ein Meister nicht unbedingt nur durch eine Teambildung hervorgeht. Es gibt auch durchaus ganz stark individuell geprägte Sprinter, die Erfolg haben. 

Auch Staffeln, die lange in TL gemeinsam trainiert haben, haben den Stab nichts ins Ziel gebracht.

Gertrud

 
(09.03.2015, 17:32)Gertrud schrieb: [ -> ]Auch Staffeln, die lange in TL gemeinsam trainiert haben, haben den Stab nichts ins Ziel gebracht.
Die Jamaikaner laufen auch mit Sicherheitswechseln noch 37.0, wenn eine deutsche Staffel in Medaillennähe laufen will, braucht sie sehr gute Wechsel und die wollen trainiert sein.
(09.03.2015, 17:32)Gertrud schrieb: [ -> ]Die jamaikanische Sprintstaffel benötigt keine gemeinsamen TL für eine Superstaffel ...

Auch die deutsche Staffel von 1960 hat wohl kaum gemeinsame lange TL absolviert ...

Allerdings waren und sind die gemeinsamen Maßnahmen wohl sehr ausgeprägt in östlichen Gefilden ...

Auch Staffeln, die lange in TL gemeinsam trainiert haben, haben den Stab nichts ins Ziel gebracht.

Ausnahmsweise reagiere ich wieder mal auf Gertrude - und ihre Aversion auf teambildende Maßnahmen in Trainingslagern.

Wenn die DDR-4x1-Staffel 1964 nicht so viel in Kienbaum trainiert hätte (unter Ltg. von Verbandstrainer W. Müller/Leipzig), hätten Erbstößer-Berger-Wallach-Löffler zur O.-Ausscheidung in Westberlin(!) niemals die favorisierte BRD-Staffel geschlagen! Mit traumhaft sicheren Wechseln sorgten sie für einen neuen DDR-Rekord.
DLV-Bundestrainer Mühle hatte offensichtlich keinen so großen Wert auf TL und Wechseltraining gelegt. HuhUndecided

H. Klimmer / sen.
(09.03.2015, 18:02)Hellmuth K l i m m e r schrieb: [ -> ]Wenn die DDR-4x1-Staffel 1964 nicht so viel in Kienbaum trainiert hätte (unter Ltg. von Verbandstrainer W. Müller/Leipzig) hätten Erbstößer-Berger-Wallach-Löffler zur O.-Ausscheidung in Westberlin (!) niemals die favorisierte BRD-Staffel geschlagen! Mit traumhaft sicheren Wechseln sorgten sie für einen neuen DDR-Rekord.
DLV-Bundestrainer Mühle hatte offensichtlich keinen so großen Wert auf TL und Wechseltraining gelegt. HuhUndecided

H. Klimmer / sen.
Da muß man aber differenzieren, eine Staffel ist ein Team, da machen solche Maßnahmen Sinn. Eine Mannschaft von 70 oder mehr nominierten Individual-Sportlern, die sich im Jahr vielleicht dreimal sehen und völlig unterschiedlich trainieren, ist kein Team und wird auch durch Zwangsmaßnahmen keins. Robert Harting und Verena Sailer dürften nur wenig Trainingsinhalte teilen, trotzdem braucht es sicher kein gemeinsames Kumbaya-Singen und Händchenhalten in Kienbaum, damit sie sich gegenseitig anfeuern.
(09.03.2015, 18:07)Robb schrieb: [ -> ]Da muß man aber differenzieren, eine Staffel ist ein Team, da machen solche Maßnahmen Sinn. Eine Mannschaft von 70 oder mehr nominierten Individual-Sportlern, die sich im Jahr vielleicht dreimal sehen und völlig unterschiedlich trainieren, ist kein Team ...

I c h  sprach hier nur über das Trainieren von Sprintstaffeln.

Dennoch erlebte ich in der DDR, dass die (ziemlich häufigen, oft zu häufigen Tongue) Trainingslager in Kienbaum zur Teambildung (auch zwischen SprinterInnen und Werfern Wink  ) beitrugen; das oftmalige Zusammensein "schweißte" die NM zusammen ... Die Berliner, Leipziger ( a l l e  Staffelläufer waren aus L. !!!), Potsdamer ... aus der kleinen DDR fühlten sich als zusammengehöriges "Kollektiv".

Das scheint in der großen BRD ein wenig verloren gegangen zu sein ...

H. Klimmer / sen.
(09.03.2015, 18:28)Hellmuth K l i m m e r schrieb: [ -> ]Dennoch erlebte ich in der DDR, dass die (ziemlich häufigen, oft zu häufigen Tongue) Trainingslager in Kienbaum zur Teambildung (auch zwischen SprinterInnen und Werfern Wink  ) beitrugen; das oftmalige Zusammensein "schweißte" die NM zusammen ... Die Berliner, Leipziger ( a l l e  Staffelläufer waren aus L. !!!), Potsdamer ... aus der kleinen DDR fühlten sich als zusammengehöriges "Kollektiv".

Das scheint in der großen BRD ein wenig verloren gegangen zu sein ...
vielleicht ging es bei diesen Maßnahmen aber auch darum zu schauen, wer sich mit der Integration in das "Kollektiv" schwer tat und potentiell fahnenflüchtig werden konnte?Huh
(09.03.2015, 18:07)undefined schrieb: [ -> ]Da muß man aber differenzieren, eine Staffel ist ein Team, da machen solche Maßnahmen Sinn. Eine Mannschaft von 70 oder mehr nominierten Individual-Sportlern, die sich im Jahr vielleicht dreimal sehen und völlig unterschiedlich trainieren, ist kein Team und wird auch durch Zwangsmaßnahmen keins. Robert Harting und Verena Sailer dürften nur wenig Trainingsinhalte teilen, trotzdem braucht es sicher kein gemeinsames Kumbaya-Singen und Händchenhalten in Kienbaum, damit sie sich gegenseitig anfeuern.

Die Teambuildung ist auch in der Jamaica Staffel extrem ausgeprägt trotz Bolt. Jamaikaner laufen Staffeln intensiv seit Ihren Championships in der Schule sagen wir mal ab er 6. Klasse. Jede Schule meldet Ihr "Team". Die "Champs" finden im Nationalstadion mit 25000 Zuschauern vor ausverkauftem Hause statt. Mehr Druck geht nicht als 12 oder 15 Jähriger.

Ich halte intensives Staffeltraining für unverzichtbar. Länder wie die DDR, Russland, Japan, Holland haben alle Ihre Medaillen nur mit dem Team geschafft.
Logisch geht es lockerer wenn man weiss, dass jeder 130 m im vollen Lauf durchstehen kann. Wer das nicht schafft macht Wechselfehler.
(09.03.2015, 18:28)Hellmuth K l i m m e r schrieb: [ -> ]I c h  sprach hier nur über das Trainieren von Sprintstaffeln.

Dennoch erlebte ich in der DDR, dass die (ziemlich häufigen, oft zu häufigen Tongue) Trainingslager in Kienbaum zur Teambildung (auch zwischen SprinterInnen und Werfern Wink  ) beitrugen; das oftmalige Zusammensein "schweißte" die NM zusammen ... Die Berliner, Leipziger ( a l l e  Staffelläufer waren aus L. !!!), Potsdamer ... aus der kleinen DDR fühlten sich als zusammengehöriges "Kollektiv".

Das scheint in der großen BRD ein wenig verloren gegangen zu sein ...

H. Klimmer / sen.

Begriffe wie „Kollektiv“ sind uns hier wirklich fremd. Trotz der vielen TL und sicherlich vielen wissenschaftlichen Auswertungen in der DDR hat man es nicht geschafft, Heike Drechsler zu einer sicher wechselnden Staffelläuferin zu machen. 

Ich habe gerade mit Hansjörg Holzamer gesprochen und ihn gefragt, wie lange er braucht, um eine Staffel vernünftig einzuwechseln. „14 Tage“, war seine Antwort. Das hat er mit dem DM-Titel in Erfurt damals aus einer zusammengewürfelten Staffel aus Weitspringer, Hürdenläufer und Zehnkämpfer geschafft.

Mir stößt dieser ewige Hinweis auf das „Team“ unheimlich auf, weil es durchaus totale Individualisten gibt, die man nicht über diesen Kamm scheren kann. Ich bin einfach für freiheitliche und nicht so stromlinienförmige Anwendungen. Wer diese "Kasernierungen“ mag, soll sie durchziehen, wer nicht, sollte seinen Freiheitsdrang  "ungestraft" Wink ausleben dürfen. Ich bin absolut nicht dagegen, wenn eine/r meint, damit eine bessere Leistung zu erzielen. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass es immer stromlinienförmiger zugeht, je weiter man nach Osten kommt.

Man kann Erfolg und Misserfolg so nicht festmachen. Dagegen gewannen Hary, Lauer, Cullmann und Mahlendorf Gold 1960, obwohl es diese langen TL in Westdeutschland nicht gab. Außerdem fiel Germar wegen Krankheit aus und wurde durch Lauer ersetzt.

Ich würde z. B. kein TL brauchen, um einem Robert Harting die notwendige Ehre und den Applaus zu erweisen. Er braucht aber das TL in Kienbaum offensichtlich. Es ist dann auch gut so.

Gertrud
(09.03.2015, 21:05)Gertrud schrieb: [ -> ]Man kann Erfolg und Misserfolg so nicht festmachen. Dagegen gewannen Hary, Lauer, Cullmann und Mahlendorf Gold 1960, obwohl es diese langen TL in Westdeutschland nicht gab. Außerdem fiel Germar wegen Krankheit aus und wurde durch Lauer ersetzt.
Vielleicht wären sie ja mit mehr Wechseltraining nicht soweit hinter den Amis gewesen? Smile
Damals brauchten sie aber auch noch keine perfekten Wechsel, weil sie zu den schnellsten Sprintern der Welt gehörten. Hary war Weltrekordler, Lauer war Weltrekordler, das ist ein Riesenunterschied. Von den Einzelzeiten her verlieren unsere Staffeln heute 1-1,5 Sekunden auf Jamaika und die USA und immer noch mehrere Zehntel auf die Briten, den Rückstand können sie nur durch Wechsel reduzieren.
(09.03.2015, 19:47)Delta schrieb: [ -> ]Die Teambuildung ist auch in der Jamaica Staffel extrem ausgeprägt trotz Bolt. Jamaikaner laufen Staffeln intensiv seit Ihren Championships in der Schule sagen wir mal ab er 6. Klasse. Jede Schule meldet Ihr "Team". Die "Champs" finden im Nationalstadion mit 25000 Zuschauern vor ausverkauftem Hause statt. Mehr Druck geht nicht als 12 oder 15 Jähriger.

Ganz entscheidend ist, dass dieses Procedere schon sehr frühzeitig wie auf Jamaica trainiert wird. Genau das ist der Punkt, um wechselsicher sehr frühzeitig zu werden. Wenn man wechseltechnisch sicher ist, ist es dann später fast egal, wer ankommt, weil man den Ablauf verinnerlicht hat. Dann benötigt das Einstellen auf einen späteren anderen Staffelläufer nicht mehr sehr viel Aufwand. 

Gertrud
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