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Normale Version: DLV beschließt Erhöhung der Genehmigungsgebühren
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Hallo Lauffreunde!

Der DLV hat nun endgültig beschlossen die Genehmigungsgebühr für Läufe auf einen Euro pro Athlet zu erhöhen (Nachzulesen unter http://www.leichtathletik.de/news/news/d...gebuehren/).

Wenn man den offiziellen Statistiken glauben darf, dann gibt es ungefähr 3 Mio. Läufer in Deutschland, die regelmäßig an Laufveranstaltungen teilnehmen. Wie wir alle wissen ist das Laufphänomen auch nicht unbedingt ein Jugendphänomen, d.h. dass die Meldungen von Läufern, die unter 18 Jahre alt sind (und damit von den Gebühren ausgenommen sind, vernachlässigbar sind. Mit anderen Worten: Wir sprechen ungefähr von 3 Mio. Euro, die der DLV mit dieser Aktion einnimmt und mich würde ehrlich gesagt einmal interessieren, was die Gegenleistung dafür ist.

Um mich nicht falsch zu verstehen: Wenn die Gebühren in sinnvolle Maßnahmen investiert werden, um die deutsche Leichtathletik zu stärken, ist es ja in Ordnung Gebühren einzuheben. Aber in dem Bericht zählt Clemens Prokop lauter Dinge auf, die der DLV NICHT leistet und wahrscheinlich auch nie leisten wird.

Somit frage ich mich ehrlich gesagt schon, wo das Geld hinfließt oder dient das Geld eventuell nur dazu Budgetlöcher zu stopfen?

Kann mir das vielleicht mal jemand erklären? Oder hat jemand dazu vielleicht genauere Informationen, die meinem Verständnis etwas helfen würden?

Liebe Grüße,

Fastrunner
Ich seh es eigentlich genauso, dass hier nur Geld gemacht werden soll.
Der DLV sieht wie viele Läufe es gibt und das auch ordentliche Startgelder verlangt werden. Und der DLV bekommt davon nichts ab, das geht doch nicht. Angry

Und die Begründung von Prokop fand ich eine Frechheit:
... wir (der DLV) müssen ja auch die Vermesser, Kampfrichter ... ausbilden ...

Die Vermesser, Kampfrichter ... muss der Veranstalter ja eh bezahlen (das Geld landet zurech bei den privatpersonen), dann soll der DLV pro ausgebildeter Person doch 1€ verlangen, da kommen die Ausbildungskosten über das Jahr locker wieder rein.
Also die Begründungen finde ich auch lächerlich! Als ob die Leute, die sich ausbilden lassen, das nicht eh schon bezahlen müssen. Die Kampfrichter konnten sicherlich auch bisher aus den Teilnahmegebühren bezahlt werden und die größte Menge der Lauftreffs werden nicht vom DLV organisiert, sondern von Vereinen oder Lauftreffleitern.
Da ich noch nie auf einem DLV-Verbandstag war:
- wird da ein Kassenbericht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht?
- wie detailliert ist der?

Wäre ja interessant zu sehen, wofür die nicht unerheblichen Mehreinnahmen ab 2015 dann tatsächlich verwendet werden.
Geldmacherei und nichts anderes...

Vor allem ist die Gegenleistung gleich Null. Und die Drohpraktiken gegenüber Vereine, Lauftreffs und Athleten dabei macht DLV noch weniger populär.

Soll man sich dann wundern, dass beim Vereinstraining/Wettkampf 10 Leute da sind und gleichzeitig in der Nachbarschaft sich 500 Leute treffen um 10km rundum die Pommesbude zu laufen?
(24.02.2015, 21:42)Rolli schrieb: [ -> ]Geldmacherei und nichts anderes...

Vor allem ist die Gegenleistung gleich Null. Und die Drohpraktiken gegenüber Vereine, Lauftreffs und ten dabei macht DLV noch weniger populär.

Soll man sich dann wundern, dass beim Vereinstraining/Wettkampf 10 Leute da sind und gleichzeitig in der Nachbarschaft sich 500 Leute treffen um 10km rundum die Pommesbude zu laufen?

"Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht!"

Wenigstens müssen bei einem Lauf um die Pommesbude keine Bestenlisten gepflegt werden. Die Feudalherren/Wegelagerer äh Funktionäre lassen es sich derweil gut gehen. Komfortable Hotelzimmer für 14 Tage während EMs und WMs sind immer finanzierbar...
(24.02.2015, 17:01)Atanvarno schrieb: [ -> ]Da ich noch nie auf einem DLV-Verbandstag war:
- wird da ein Kassenbericht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht?
- wie detailliert ist der?

Wäre ja interessant zu sehen, wofür die nicht unerheblichen Mehreinnahmen ab 2015 dann tatsächlich verwendet werden.

I c h   war sehr oft bei den VT des DLV (als Berichterstatter, z.B. in Kamen, Steinbach, Wunsiedel, ...)
Es wird den Delegierten ein sehr
detaillierter"Kassenbericht" (vulgo:"Haushaltsabschluss") gedruckt vorgelegt.
Da sind u.a. auch die Einnahmen vom DSB u. BMI für den Breitensport angegeben (2000: ca. 36500 DM)
Verbandsbeiträge (der LV).: ab 2001: 54300 DM

Ob sich hinter "Genehmigungsgebühren" (175.- TDM) damals die Einnahmen bei den Läufen verbargen (heuer der "Finish'er-Euro")
weiß ich nicht ...Huh

H. Klimmer / sen.
Ich bin 2015 jeweils mit Team (Mit)veranstalter von 3 Volksläufen, die dem DLV eine vierstellige Einnahme generieren. Die Gegenleistung ist eigentlich nur die Aufnahme in den Volkslaufkalender. Und dafür zahlt der DLV ja auch nichts, ich war selbst schon mal Berliner Volkslaufwart für den Berliner Leichtathletik-Verband. Am Ende bekam ich als Anerkennung eine Flasche Krim-Sekt, die niemand von der Tombola abgeholt hatte, und die ich auch gerne meinen Feinden weitergeschenkt habe. Alles andere ist Ehrenamt.

Ich will nicht unfair sein. Einen der drei Läufe will ich auch als bestenlistenfähigen Bahn-Wettkampf anmelden, und dann ist der Verband sogar recht preisgünstig.

Die Sache ist die: Volks- und Straßenläufer gibt es sehr viele, Stadionleichtathleten sehr viel weniger, und dann sind die noch fast alle Kinder und Jugendliche. Hier wird Geld umgeleitet, und je länger ich darüber schreibe, desto mehr verliert sich mein Zorn.
Hi!

Ich bin ja dafür, dass es Förderungen gibt und von mir auch aus per Quersubventionierung, aber doch nicht von Unbeteiligten. Wie erkläre ich meinen Kunden (Läufern), wofür dieser eine Euro ist? Und ich habe jetzt bewusst das Wort "Kunde" in den Mund genommen, da der Volksläufer nichts anderes ist als ein Kunde beim Laufveranstalter. Aber jeder Kunde hat irgendwo das Recht darauf Leistung zu beziehen, wenn er dafür auch zahlt.

Wenn er aber gar keine Gegenleistung erwarten darf, dann würde ich das ganze vielleicht Solidarbeitrag benennen. Denn genau das ist es.

Die Argumente, die der DLV verwendet, sind nämlich äußerst fadenscheinig, da die meisten Dinge wie Ausbildungen, Lauftreffs ja eh von ehrenamtlichen Leuten mit viel Idealismus organisiert werden. Und ob einem Volksläufer es tatsächlich wichtig ist, in einer Bestenliste zu erscheinen, wage ich mal zu bezweifeln. Zumal Volksläufer im Gegensatz zu Vereinsathleten der Veröffentlichung seiner Daten in Bestenlisten nicht zustimmen, sondern ausschließlich der Veröffentlichung auf den Ergebnislisten.

 Sportlichen Gruß,

Fastrunner
(25.02.2015, 17:01)FastRunner schrieb: [ -> ]Ich bin ja dafür, dass es Förderungen gibt und von mir auch aus per Quersubventionierung, aber doch nicht von Unbeteiligten.
Die Konsequenz könnte sein, dass das Produkt dem Kunden unabhängig vom DLV angeboten wird. Die Laufeventverananstalter brauchen den DLV weniger für ihr Produkt, als dieser sie für seine Quersubventionierung braucht.
Man wird sehen ob und wie lange die Rechnung für den DLV aufgeht.
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