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Normale Version: Helge Schwarzer hört auf
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Helge Schwarzer hört auf, doch vorher schreibt er in seinem Blog noch was ihn in der aktiven Zeit geprägt und gestört hat.

Fesselnd geschrieben und von allem was ich so mitbekommen habe, kann ich das voll und ganz unterschreiben.

Von Verlust der Meetings, Gelder und Sponsoren, bis hin zu der wichtigsten Marktwirtschaftlichen Prämisse, Geld ist wichtiger als Menschen.

http://helgeschwarzer110m.blogspot.de/
Fesselnd ... Da bekommt man, bildlich, den Mund nicht mehr zu.
Da ist wohl mal einer in der Realität angekommen. Bringst Du Leistungen - gibt es Geld. Und wenn ich so im Mittel in 13,60 über die Hürden hopse, interessierts niemanden.
Wäre mal eine Erkenntnis - so aus der Sicht der Vermarktung.
Kleingedrucktes für jeden Aufnahmeantrag.
Da ist noch ganz viel jugendlicher Ungestüm. Das ist gut.

Aber Geld statt Menschen ist die falsche Rechnung. Das Geld konzentriert sich auf andere Menschen.

Bei meinem ersten Berlin-Marathon waren wir 250 Finisher, und die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften waren ein Fernsehereignis. Heute sind in Berlin 30000 im Ziel und die LA-DM steht für die Insider im Internet. Wer was verkaufen will ("der Markt") folgt der zahlenden Kundschaft.
Ich vertrete immer mehr die duale Absicherung. Dann muss man im Endeffekt auch nicht um Gelder buhlen und kämpfen. Man muss nur intensiv die Zeitungen lesen, was sich so auf dem Arbeitsmarkt abspielt, dann ist eine völlige Konzentration nur auf den Leistungssport absolut "kleinkariert". Nur erfordert diese Einstellung eine unglaubliche Härte, die sich aber irgendwann auszahlt. Es ist sehr wichtig, dass der Verband eben manchmal Türen hinsichtlich irgendwelcher Vorteile öffnet. Das sollte bei guter Planung machbar sein. 

Gertrud
Ach Helge, Du riskierst einfach zu wenigBig Grin

Wie durfte ein Bundertrainer mit Namen Heinig zitiert werden
. Gefragt zur afrikanischen Dominanz meinte er im Interview beim Bonner Generalanzeiger nur: „Wir geben nicht auf. Leider zeigen wir nicht die Konsequenz der Afrikaner - genauso wenig ist es uns bisher gelungen, eine Konzentration in Trainingsgruppen wie beispielsweise bei den Amerikanern zu erreichen. Wir stürzen uns voller Begeisterung in die Duale Karriere, und dabei wird das Training zweitrangig behandelt. Von vielen Athleten wünsche ich mir ein wenig mehr Mut zum Risiko.“

(04.11.2014, 23:19)beity schrieb: [ -> ]Ach Helge, Du riskierst einfach zu wenigBig Grin

Wie durfte ein Bundertrainer mit Namen Heinig zitiert werden
. Gefragt zur afrikanischen Dominanz meinte er im Interview beim Bonner Generalanzeiger nur: „Wir geben nicht auf. Leider zeigen wir nicht die Konsequenz der Afrikaner - genauso wenig ist es uns bisher gelungen, eine Konzentration in Trainingsgruppen wie beispielsweise bei den Amerikanern zu erreichen. Wir stürzen uns voller Begeisterung in die Duale Karriere, und dabei wird das Training zweitrangig behandelt. Von vielen Athleten wünsche ich mir ein wenig mehr Mut zum Risiko.“


Da bin ich aber ganz anderer Meinung und zwar aus voller Überzeugung. Entscheidend ist, dass man den Athleten die besten Trainingsbedingungen mit einem absoluten Top-Zeitmanagement bietet. Ich gebe nur ein Beispiel: Was soll ein Stoß- oder Mehrkampf-Schützling, der bei mir trainiert, Wege zu irgendeinem Kadertraining investieren? Die Fahrzeit kann er bereits für das Training oder die Schularbeit verwenden. Nur muss das in die Köpfe bestimmter Leute erst einmal hinein, dass es kein absichtlicher Affront ist. Das spricht absolut nicht gegen eine Kooperation. Zudem ist es bei einigen Athleten nicht möglich, z. B. im Winter unter guten Bedingungen zu trainieren. Man muss Talenten beste Bedingungen liefern. Es kann nicht sein, dass diese Talente aus irgendwelchen Regularien in manchen Hallen erst spät am Abend trainieren können, obwohl die Halle vorher leersteht. An derartigen Trainingsverbesserungen muss gearbeitet werden. Wenn man ein berufliches Risiko eingeht, hat man unter Umständen später die A-karte. Man sollte sich lieber die Frage stellen, wie man optimieren kann. Eine parallele Kopfbeschäftigung hat noch niemandem geschadet. Man kann sicherlich mal ein bis zwei Semester schieben; aber generell auf die Karte Leistungssport zu setzen, halte ich für unverantwortlich. Das sichert u. U. nur dem Trainer die Position. Ich halte es auch für unverantwortlich, junge Athleten z. B. mit Abitur bei der Bundeswehr jahrelang ohne parallele Berufsausbildung oder Studium zu "parken". 

Gertrud
Zu meiner Zeit haben wir nur "nebenher" Abitur gemacht und danach studiert. Ok, damals konnte man das Studium noch strecken und es war nicht so verschult wie heute.
Wir hatten nur Erfolg in der Leichtathletik im Kopf.
Ein Freund und Staffelkamerad von mir hat seinerzeit das Abi mit einem Durchschnitt von nur knapp unter 3,0 geschafft und ist heute ein international angesehener Professor. 
Fast alle meiner damaligen Trainingskollegen haben später im Beruf richtig Karriere gemacht. Das ist auch Einstellungssache. Wer in der Leichtathletik hoch motiviert ist, ist nach meinen Erfahrungen auch später im Beruf hoch motiviert. Die fehlenden Rentenversicherungsjahre sind deshalb nicht ganz so relevant.
(04.11.2014, 23:19)beity schrieb: [ -> ]Ach Helge, Du riskierst einfach zu wenigBig Grin

Wie durfte ein Bundertrainer mit Namen Heinig zitiert werden
. Gefragt zur afrikanischen Dominanz meinte er im Interview beim Bonner Generalanzeiger nur: „Wir geben nicht auf. Leider zeigen wir nicht die Konsequenz der Afrikaner - genauso wenig ist es uns bisher gelungen, eine Konzentration in Trainingsgruppen wie beispielsweise bei den Amerikanern zu erreichen. Wir stürzen uns voller Begeisterung in die Duale Karriere, und dabei wird das Training zweitrangig behandelt. Von vielen Athleten wünsche ich mir ein wenig mehr Mut zum Risiko.“


das ist aber bei uns einfach nicht durchsetzbar oder sinnvoll. bei uns haben die meisten Leichtathleten, die normalerweise aus eher bürgerlichen Verhältnissen kommen meistens die Voraussetzungen im beruf eine gute karriere zu machen.

Wenn sie also erst mit 30 ihre Berufsausbildung oder das Studium anfangen haben sie 10 jahre verloren.

der läufer im rift valley riskiert dagegen nicht viel. rente bekommt er eh nicht, und außer farmer hat er auch nicht viele berufsalternativen. Laufen ist also eh seine einzige Chance und wenn es nicht klappt steht er da wo er vorher war (mit fast nichts).
Carsten Schlangen hört übrigens auch auf (laut Süddeutsche Zeitung)