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Normale Version: A-Trainerausbildung wesentlich verbessern
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Nach den vielen Verletzungen der Protagonisten, aber auch den vielen "falschen" Trainingseinflüssen schlage ich einen Spezialausbildungszweig in der A-Trainer-Fortbildung disziplinübergreifend auf dem gesundheitlichen Sektor vor. Diese Sachen sollten nicht nur gelegentlicher "Appendix" anderer Fortbildungen sein, sondern schwerpunktmäßig erfolgen. Inhalte sollten anatomische Kenntnisse, Krankheitsbilder und deren Vermeidung und Trainingsinhalte und deren Korrekturen sein. Wie steht ihr dazu?

Gertrud
ich kenne mich mit der aktuellen Ausbildung nicht aus, aber natürlich sollten Grundkenntnisse dieses bereichs beherrscht werden.
Ich wundere mich, dass das nicht zum Standard gehört, schliesslich reden wir hier über A-Traineraus- bzw. Fortbildung.
Dann muss aber die gesamte Ausbildungsstruktur geändert werden, heute ist ja die "Hauptdiziplin" "Durchhalten" (C-Trainer 80 std. + 3 Jahre Einsatz, B-Trainer 80 Std.+ 3 Jahre Einsatz, A-Trainer 90 Std. Kompaktseminar, dazu Vereinsmitglied des Landesverbandes…) und dann noch das Glück haben, dass die Ausbildung A-Trainer stattfindet.

Selbst eine einfache anatomische Grundausbildung mit Praxisbezug (Physiotherapeut, Masseur etc.) ist ein eigenständiger Lehrberuf, in Holland werden die Physios in einem Fachhochschulstudium ausgebildet. Wäre natürlich trotzdem wünschenswert, wenn Grundkenntnisse anatomischer / physiologischer Probleme vermittelt würden - das Problem hierbei ist, dass die Theorie allein oft nicht reicht, da braucht man schon entsprechende "Opfer" bzw. Anschauungsmaterial. Eine Fußfehlstellung beim Laufen kann man vielleicht noch einigermaßen gut bei einem Laufbandtest erkennen, aber z.B. eine Hüft- oder Wirbelsäulenfehlstellung um nur ca. 0,5 cm? Das fällt oft nicht mal allen Medizinern leicht… und trotz der geringen Abweichung kann das gravierende Probleme / Schmerzen verursachen.

Wenn ein Sportler sich über Schmerzen beklagt, geht er oft (nicht immer) zum Arzt, wird behandelt und für den Trainer ist es gut… Darüber wie ein Training dann anzupassen ist, wissen die wenigsten Bescheid und die "Besessenen" und Wissenden a lá Gertrud darf man mit der Lupe suchen.

Ich habe mittlerweile, aus leidvoller Erfahrung, meine eigenen "Techniken" entwickelt, um z.B. einen fähigen Mediziner von einem "Quoten-Operateur" zu unterscheiden.
Zitat:https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...0786,d.ZGU
Zitat:A-Trainerausbildung wesentlich verbessern
Nach den vielen Verletzungen der Protagonisten, aber auch den vielen "falschen" Trainingseinflüssen schlage ich einen Spezialausbildungszweig in der A-Trainer-Fortbildung disziplinübergreifend auf dem gesundheitlichen Sektor vor. Diese Sachen sollten nicht nur gelegentlicher "Appendix" anderer Fortbildungen sein, sondern schwerpunktmäßig erfolgen. Inhalte sollten anatomische Kenntnisse, Krankheitsbilder und deren Vermeidung und Trainingsinhalte und deren Korrekturen sein. Wie steht ihr dazu?
Gertrud
A-Trainerausbildung wesentlich verbessern : Einverstanden !

Jedoch : In jedem Fall muss doch zunächst von einem Fachmann /z.B. Arzt (auch weibl.) eine Diagnose erstellt werden.
Frage : Wird dieser Fachmann /diese Fachfrau von der Schweigepflicht entbunden, um einem A-Trainer diverse Krankheitsdaten mitteilen zu können ?Confused

edit: 20:29 Uhr : Eben hatte ich festgestellt, dass der 1. Link nicht funktioniert. Deshalb hier ein anderer : http://www.med.de/gesundheit/recht-finan...licht.html

Heinz Engels, Mainz
(22.10.2014, 19:14)Javeling schrieb: [ -> ]Jedoch : In jedem Fall muss doch zunächst von einem Fachmann /z.B. Arzt (auch weibl.) eine Diagnose erstellt werden.
Frage : Wird dieser Fachmann /diese Fachfrau von der Schweigepflicht entbunden, um einem A-Trainer diverse Krankheitsdaten mitteilen zu können ?
Das wird doch vielfach informell gemacht, ist aber natürlich oft kritisch zu betrachten(mangelnde Qualifikation des ABCXYZ-Trainers)

Wenn es ein eingespieltes Team ist, wird der Athlet keine Probleme haben, seine (schriftliche) Einwilligung zu geben.
(22.10.2014, 16:18)lor-olli schrieb: [ -> ]Dann muss aber die gesamte Ausbildungsstruktur geändert werden, heute ist ja die "Hauptdisziplin" "Durchhalten" (C-Trainer 80 Std. + 3 Jahre Einsatz, B-Trainer 80 Std.+ 3 Jahre Einsatz, A-Trainer 90 Std. Kompaktseminar,...

Hier muss unbedingt unterschieden werden zwischen an akademischen Einrichtungen (z.B. DSH Köln; DHfK Leipzig) ausgebildeten Trainern (in der Regel 4 Studienjahre) und den ebenso notwendigen ÜL-/Trainerausbildungen (u. a. in Maiz [DLV]), wo in komprimierten Lehrgängen nur des Wichtigste zur Trainingsmethodik, Biomechanik, ... vermittelt werden kann.
Weil wir ständig das ÜL-Potential erneuern müssen, ist eine solche schnelle Ausbildung zu unterstützen, zu akzeptieren. (Ich habe nach meiner Trainertätigkeit mehrere Jahre an einer ÜL-Schule gearbeitet, die in einer insges. 100-Std-Ausbildung schon erfahrene ÜL weiter ausbildete.) Aber selbst bei den Pflicht-Wb der lizenzierten Trainer (A bis C) in Mainz kann niemals das Niveau eines 4-jährigen Direktstudiums erreicht werden, das Vorlesungen, Seminare, Praktika; Lehrgänge (Winter-, Touristik-, Wasserfahrsport-) und z. B. Biomechanik, Anatomie, Physiologie, Bewegungslehre, Biochemie, Sportpsychologie, auch Massage!... umfasste.
Ich bin also für beide Wege, sozusagen für den "duale Weg". Wink
Und ich bin dafür, dass keine Halbausgebildeten, keine Autodidakten, keine ÜL, die   n u r   das machen, was sie früher bei "ihren ÜL" gesehen haben, aktiv werden, ohne eigne Inspirationen und permanente Weiterbildung - denn sie werden "auf Menschen losgelassen", nicht auf leblose Materie ... Sad
H. Klimmer / sen.
Zitat:Hier muss unbedingt unterschieden werden zwischen an akademischen Einrichtungen (z.B. DSH Köln; DHfK Leipzig) ausgebildeten Trainern (in der Regel 4 Studienjahre) und den ebenso notwendigen ÜL-/Trainerausbildungen (u. a. in Maiz [DLV]), wo in komprimierten Lehrgängen nur des Wichtigste zur Trainingsmethodik, Biomechanik, ... vermittelt werden kann.
Ich habe ein wenig Probleme die an "akademischen Einrichtungen Ausgebildeten" von jeder Schuld freizusprechen - dazu habe ich doch ein paar zu viele erlebt. Andererseits habe ich in der frühen Phase einen Trainer (ehemals selbst Aktiver, ob der überhaupt eine Lizenz hatte?) erlebt, der von der LA-Qualifilation auf eigene Erfahrungen baute (bauen musste). Die physiologische Komponente bediente er aber als einer der besten Physiotherapeuten die jemals kennen gelernt habe, so gut, dass ich ohne ihn sehr wahrscheinlich den Leistungssport hätte quittieren müssen ("heftige" Knie-OP in ziemlicher früher Jugend).

Ob ein Trainer etwas "taugt" hängt leider nicht nur von der Ausgangsqualifikation ab - die "menschliche Komponente" (Sensibilität, Beobachtungsgabe, auf einen Athleten eingehen können / ihn "lesen" können) kann man kaum trainieren. Jeder der zur Schule ging weiß, dass Lehrer zwar die gleiche Ausbildung erhalten, ob sie damit zum guten Lehrer, oder doch nur zum "Bildungsbeamten" werden, entscheidet sich erst in der Praxis… Offenheit für Neuerungen, (Fort-)Bildungswille und Neugier sind aber ganz gute Voraussetzungen.
(23.10.2014, 09:29)lor-olli schrieb: [ -> ]Ich habe ein wenig Probleme die an "akademischen Einrichtungen Ausgebildeten" von jeder Schuld freizusprechen [...]

Ob ein Trainer etwas "taugt" hängt leider nicht nur von der Ausgangsqualifikation ab - die "menschliche Komponente" (Sensibilität, Beobachtungsgabe, auf einen Athleten eingehen können / ihn "lesen" können) kann man kaum trainieren.
Deine Reaktion habe ich fast erwartet.
Mein Plädoyer   f ü r   eine akademische Ausbildung heißt nicht, dass ich glaube, dass alle diese Absolventen makellos arbeiten werden. Nach 20 Jahren Trainerausbildung erlebte ich rückblickend Könner (z.B. S.Lang) und Versager (N.N. Undecided )

Was einer "taugt", zeigte er als Pädagoge ("menschliche Komponente") und wie er zum Bewegungssehen befähigt ist, wie er Fehler erkennt und Übungen zur Abstellung des Mangels findet (oder gar erfindet!).
Da sind wir uns ja einig.Smile

Und dass manch Physiotherapeut ob seiner anatomischen Kenntnisse Athleten gut betreuen kann (----> s. W. Kron/Hbg.) ist logo.

H. Klimmer / sen.
(23.10.2014, 11:36)Hellmuth K l i m m e r schrieb: [ -> ]
(23.10.2014, 09:29)lor-olli schrieb: [ -> ]Ich habe ein wenig Probleme die an "akademischen Einrichtungen Ausgebildeten" von jeder Schuld freizusprechen [...]

Ob ein Trainer etwas "taugt" hängt leider nicht nur von der Ausgangsqualifikation ab - die "menschliche Komponente" (Sensibilität, Beobachtungsgabe, auf einen Athleten eingehen können / ihn "lesen" können) kann man kaum trainieren.
Deine Reaktion habe ich fast erwartet.
Mein Plädoyer   f ü r   eine akademische Ausbildung heißt nicht, dass ich glaube, dass alle diese Absolventen makellos arbeiten werden. Nach 20 Jahren Trainerausbildung erlebte ich rückblickend Könner (z.B. S.Lang) und Versager (N.N. Undecided )

Was einer "taugt", zeigte er als Pädagoge ("menschliche Komponente") und wie er zum Bewegungssehen befähigt ist, wie er Fehler erkennt und Übungen zur Abstellung des Mangels findet (oder gar erfindet!).
Da sind wir uns ja einig.Smile

Und dass manch Physiotherapeut ob seiner anatomischen Kenntnisse Athleten gut betreuen kann (----> s. W. Kron/Hbg.) ist logo.

H. Klimmer / sen.

Ein wesentlicher Aspekt für einen guten Trainer ist die Verletzungs- und OP-Prophylaxe, die man natürlich durch Fortbildung und viele andere Bausteine bekommt. In der Hinsicht würde ich bei der Kanalisierung von Athleten enorm viel Wert legen. 

Gertrud
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