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Normale Version: Parallelitäten zwischen den Schwimmern und Leichtathleten
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Unter der Voraussetzung das es stimmt, was die Kommentatoren und Experten sagen (kann dies im Schwimmen nicht einschätzen), dann bringen die Schwimmer auch zum überwiegenden Teil ihre beste Leistung bei den Deutschen Meisterschaften und können diese dann bei dem Höhepunkt kaum wiederholen bzw. steigern. Ähnlich stellt es sich ja bei den meisten Leichtathleten dar.

Liegen da vielleicht übergeordnete Strukturfehler vor? Also nicht auf DSV- und DLV-Ebene, sondern auf DOSB-Ebene? Andere Beispiele: Eisschnelllauf!

Weiterhin: Auch stellen sich die Briten und Franzosen besonders positiv dar und haben die Deutschen in vielen Strecken und Lagen abgehängt!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Deutschland weniger Talentierte gibt, aber irgendwas scheinen die anderen Länder besser zu machen!
Und das nicht erst seit gestern! Um den Anschluss zu schaffen, brauch es Zeit, aber vor allem das Wissen um die Fehler...wo liegen diese?
Das Problem bei den Schwimmern war, dass man sich ausschließlich bei den DM qualifizieren konnte. Nur die ersten beiden der DM wurden zu internationalen Wettkämpfen geschickt, und das auch nur, wenn sie die sehr harten Normen erfüllt hatten.

Dazu kam, dass die DM zeitlich ziemlich nah an den großen Meisterschaften waren.

Das hat zu der angeführten Problematik geführt.

Im Gegensatz zum DLV ist der DSV allerdings lernfähig.

Heuer hat man die DM vorverlegt, die Normen waren nicht ganz so hart, mussten dafür aber zweimal geschwommen werden.


Wie sich das im Medaillenspiegel und in der Nationenwertung auswirkt, wird man sehen.

Meiner Meinung nach ist es der richtige Ansatz.
(19.08.2014, 17:59)Sunrise schrieb: [ -> ]Liegen da vielleicht übergeordnete Strukturfehler vor? Also nicht auf DSV- und DLV-Ebene, sondern auf DOSB-Ebene? Andere Beispiele: Eisschnelllauf!

Weiterhin: Auch stellen sich die Briten und Franzosen besonders positiv dar und haben die Deutschen in vielen Strecken und Lagen abgehängt!
Es ist wie in einigen anderen Fällen auch, Deutsche sind zahlengläubig.

Im DSV ist es die Rudolph Tabelle. Eine jährliche Statistik der 10 besten und Du kannst dann die Werte ab 5 Jahren so ablesen die man schwimmen sollte.

Ich gehöre da eher zu denen die Trainingsqualität über Intensität stellen.
Der nachfolgende Artikel hat jeder Schweizer Schimmer mindestens 1x gelesen. http://www.svl.ch/svl_swim_like_a_fish.html

Alexander Popovs Trainer erklärt wie Schwimmen geht und wenn Du mal am Baderand stehst und siehst wie 12 jährige das Umsetzen - gehst Du nicht mal mehr ins Schwimmbecken so mies ist "Dein Schwimmstil".
(19.08.2014, 18:28)Mica schrieb: [ -> ]Im Gegensatz zum DLV ist der DSV allerdings lernfähig.
 

Glaub mir, es ist genau andersrum. Schon gestern hat sich der DSV erstmals blamiert, als sie auf eine Staffel mit Medaillenchancen (immerhin WM-Sechste) verzichtet haben, um die Sportler für die Einzelrennen zu schonen. Auf so eine Idee kämen der DLV oder die deutschen Sprinter niemals!

Die Normen der Schwimmer waren übrigens dieses Jahr nur deshalb nicht so hart, weil auch hier eine EM ist. Bei WM/Olympia werden sie alleine schon deshalb wieder genauso hart wie die letzten Jahre werden, weil der internationale Schwimmverband die Normen fordert (also vergleichbar mit den hohen IAAF Normen). Bloß dass der internationale Schwimmverband den Sportlern zwei Jahre dafür Zeit gibt und der DSV ein Wochenende. Auch das ist etwas, an dem der DSV schon seit Jahren erfolgslos festhält. Alleine das zeigt, dass man dort nicht lernfähig ist.
(19.08.2014, 19:55)longbottom schrieb: [ -> ]
(19.08.2014, 18:28)Mica schrieb: [ -> ]Im Gegensatz zum DLV ist der DSV allerdings lernfähig.
 

Glaub mir, es ist genau andersrum. Schon gestern hat sich der DSV erstmals blamiert, als sie auf eine Staffel mit Medaillenchancen (immerhin WM-Sechste) verzichtet haben, um die Sportler für die Einzelrennen zu schonen. Auf so eine Idee kämen der DLV oder die deutschen Sprinter niemals!

Die Normen der Schwimmer waren übrigens dieses Jahr nur deshalb nicht so hart, weil auch hier eine EM ist. Bei WM/Olympia werden sie alleine schon deshalb wieder genauso hart wie die letzten Jahre werden, weil der internationale Schwimmverband die Normen fordert (also vergleichbar mit den hohen IAAF Normen). Bloß dass der internationale Schwimmverband den Sportlern zwei Jahre dafür Zeit gibt und der DSV ein Wochenende. Auch das ist etwas, an dem der DSV schon seit Jahren erfolglos festhält. Alleine das zeigt, dass man dort nicht lernfähig ist.

Den Schwimmern wird genau wie den Leichtathleten der Boden unter den Füßen weggezogen? Wie viele Hauptstadien stehen der LA nicht mehr zur Verfügung? Wie viele Schwimmbäder sind in den letzten Jahren geschlossen worden. Woher soll der Nachwuchs denn kommen? Da kann man den Verantwortlichen im Schwimmverband keinen Vorwurf machen!

Auch die deutschen Spiel-Bundesjugendspiele werden auf Dauer katastrophale Folgen haben, weil es keine Talentsichtung aufgrund von Leistungen mehr gibt. Für mich sind solche Ursachen höchst unverständlich.

Gertrud
Wie machen das eigentlich die Franzosen? Ich kann absolut verstehen, dass im Vorfeld von London massive Investitionen/Förderungen gelaufen sind, von denen die Briten noch ein par Jahre (bis schätzungsweise Rio) zehren werden. Aber sowohl in der LA als auch im Schwimmen hat Frankreich Deutschland so massiv den Rang abgelaufen, dass man schon mal über die Grenze schauen sollte. Das kann ja definitiv nicht am per se größeren Talentpool liegen, oder?
(20.08.2014, 09:01)Gertrud schrieb: [ -> ]
(19.08.2014, 19:55)longbottom schrieb: [ -> ]
(19.08.2014, 18:28)Mica schrieb: [ -> ]Im Gegensatz zum DLV ist der DSV allerdings lernfähig.
 

Glaub mir, es ist genau andersrum. Schon gestern hat sich der DSV erstmals blamiert, als sie auf eine Staffel mit Medaillenchancen (immerhin WM-Sechste) verzichtet haben, um die Sportler für die Einzelrennen zu schonen. Auf so eine Idee kämen der DLV oder die deutschen Sprinter niemals!

Die Normen der Schwimmer waren übrigens dieses Jahr nur deshalb nicht so hart, weil auch hier eine EM ist. Bei WM/Olympia werden sie alleine schon deshalb wieder genauso hart wie die letzten Jahre werden, weil der internationale Schwimmverband die Normen fordert (also vergleichbar mit den hohen IAAF Normen). Bloß dass der internationale Schwimmverband den Sportlern zwei Jahre dafür Zeit gibt und der DSV ein Wochenende. Auch das ist etwas, an dem der DSV schon seit Jahren erfolglos festhält. Alleine das zeigt, dass man dort nicht lernfähig ist.

Den Schwimmern wird genau wie den Leichtathleten der Boden unter den Füßen weggezogen? Wie viele Hauptstadien stehen der LA nicht mehr zur Verfügung? Wie viele Schwimmbäder sind in den letzten Jahren geschlossen worden. Woher soll der Nachwuchs denn kommen? Da kann man den Verantwortlichen im Schwimmverband keinen Vorwurf machen!

Auch die deutschen Spiel-Bundesjugendspiele werden auf Dauer katastrophale Folgen haben, weil es keine Talentsichtung aufgrund von Leistungen mehr gibt. Für mich sind solche Ursachen höchst unverständlich.

Gertrud

Gibt es nicht mehr den Dreikampf aus Ballwurf, lauf und Weitsprung bei den bundesjugendspielen?

als ich klein war gab es 50m lauf, weit und Ballwurf und wenn man älter wurde (ab. 5-6. klasse) konnte man auch hochsprung oder 1000m wählen.

da wurde dann eine Punktzahl ausgerechnet und am ende gab es verschiedene Urkunden.

hat sich da was geändert?
Ich habe mir die Schwimm-EM gestern mal teilweise angeschaut... Erschreckend...

1500m Freistil M - viel zu lang und völlig uninteressant. Es reicht, wenn man kurz vor Schluss zuschaut...  Ähnlich wie die 10000m... Zumal ohne deutsche Beteiligung. Ergebnis: Ein Italiener schwimmt vorneweg in Europarekord, der Rest meilenweit hinterher... 
200m Brust M Semi: Beide Briten liefern sich im ersten Vorlauf vorneweg einen Kampf, der Sieger ist als Schnellster der beiden Vorläufe im Finale. Ist danach nicht einmal kaputt, während man dem Deutschen als Sieger des 2. Vorlaufes ansieht, wie anstrengend das Rennen war. Der Kommentator meint, dass der Brite bei den CG eine richtige Leistungsexplosion hingelegt hat und er hält diese Form. 
200m Lagen F Semi - ohne deutsche Beteiligung, die Ungarin schwimmt diesmal "nur" 10 Strecken und Staffeln und meist sogar um den Sieg. So wie Phelps, Lochte etc. Wie sich das in ein paar Jahren körperlich auswirkt, will ich nicht wissen, aber die deutschen Starter sind mit 2-3 Strecken schon am Maximum. Der Kommentar hier ging zudem in die Richtung, dass die Deutschen nicht bereit seien auf den schwierigen (Lagen) bzw. den "langen" (200m Schmetterling) Strecken, den Trainingsaufwand zu betreiben. 
200m Freistil M - Eine der beiden spannenden Rennen des Abends. Biedermann als Goldhoffnung schwimmt so schnell wie seit Jahren nicht (lt. Kommentar) und hätte mit seiner Zeit bei den "letzten paar EM" immer Gold geholt. Aber hier verliert er ganz knapp beim Anschlag gegen den Serben, der seine Bestzeit pulverisiert. Auch der Serbe wirkte dabei nicht grad angestrengt.
Die nächsten 3 Events belanglos. Außer, dass die Schwedin über 100m Freistil die Konkurrenz deklassiert und ihr 3. Gold gewinnt. Über 50 m (!) Schmetterling am Tag zuvor wäre das wohl ähnlich gewesen. Auch die Schwedin sieht ganz entspannt aus, während man der Konkurrenz die Anstrengung anmerkt.
Dann das zweite interessante Finale - 200m Lagen M - Platz 2 und 4, aber gebissen und mutig was versucht. 
100m Rücken F - kleine Enttäuschung. Die ältere (Mensing) der beiden deutschen Starterinnen enttäuscht und "kann zum Saisonhöhepunkt die sehr gute Form (die sie angeblich hat) nicht ins Wasser bringen".  

Im Medaillenspiegel (nur Schwimmen) führen im Übrigen die Briten. Welch Überraschung...
Ich habe damals die Heim-EM 2002 verfolgt. Das waren spannende Wettkämpfe und man hat gerne zugeschaut. Verglichen hiermit, ist die EM 2014 trotz der sensationellen Stimmung in der (nicht ausverkauften) Halle grausam. Ich habe die ganze Zeit das Verlangen gehabt, was anderes zu tun, mich aber gestern zwingen müssen, vorm Fernseher sitzen zu bleiben.
- 1500m zu lang und unspannend
- wenig deutsche Teilnehmer
- unglaubwürdige Leistungen, wo Sieger selbst auf der kürzesten Strecke das Feld deklassieren und während alle kaputt sind, völlig unangestrengt wirken... Talent und Trainingsfleiß alleine kann hierfür keine Erklärung sein...
- fragwürdige Steigerungen einiger Athleten (das sind bei den Schwimmern "Welten")

Ähnlich ist es bei der Leichtathletik-EM gewesen. Normalerweise versuche ich davon möglichst viel mitzubekommen und wenn ich sie aufnehme und in voller Länge schaue. Das ist dieses Jahr anders gewesen. Schon die U18-WM habe ich kaum geschaut. Von dieser EM habe ich nur den ersten und letzten Tag mitbekommen (und im Schnelldurchgang durchgezappt) und sonst nur Ergebnisse geschaut. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe. Wenn ich mich da an die EM 1998 (die erste, die ich bewusst mitbekommen habe), 2002 oder auch 2012 erinnere, wo man fast keine Minute verpasst hat - das waren Zeiten. 
Man kommt sich einfach bei einigen Leistungen verarscht vor (Diniz, Perkovic, Schippers, Wlodarczyk,  Krauchanka, Gemili, Daunay, die Schlussläuferin der 4x400m F aus FRA...).
Dazu diese "sympathischen" Athleten (Perkovic, Mekhissi, Lavillenie, Menaldo, Rutherford, Diniz, Krautschanka, Mayer, Schkurenjow usw.)...
Dazu die Zweikämpfe Hassan gegen Aregawi... Hassan gegen Bahta... Farah gegen Ibrahimov, Farah gegen (Vernon), die beiden "Türken" und Abdi...
Dazu ist es "ungesund", dass zwei Nationen die EM so dominieren.
Diese unbewiesenen Dopingvorwürfe nerven.

Übrigens war bei der EM auch eine Christina Schwanitz haushoch überlegen.

Talent und Trainingsfleiß alleine kann hierfür Deiner Meinung nach dann wohl auch in diesem Fall keine Erklärung sein?
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