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Normale Version: Kraftwerte Thomas Röhler
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Es ist doch schon recht auffällig wie stark und präsent Thomas Röhler in den letzten 2 Jahren war/ist.

Auch wenn das EM-Finale nicht ganz gelungen war, hat er eine bärenstarke Saison gehabt.

Was sind die Hintergrunde des Erfolgs bzw. der Weite?

- Kraftwerte?
  Wenn ja, wie können sie bei ihm sein?

- Technik?
  Ist er verschiedenen anderen Werfern überlegen?


Es ist auffällig, dass gerade die 3 Jena-Speerwerfer sehr starke Weiten werfen. Jüngst auch Tom Meyer.
ich bin gespannt ...
(18.08.2014, 13:36)athleticman schrieb: [ -> ]Was sind die Hintergrunde des Erfolgs bzw. der Weite?
Es ist auffällig, dass gerade die 3 Jena-Speerwerfer sehr starke Weiten werfen. Jüngst auch Tom Meyer.
Der Trainer lässt die immer über die Saale(direkt neben dem Stadion) werfen.
Wenn der Speer im Wasser landet, muss der Werfer hinterher schwimmen...Big Grin
Nur weil drei gute Speerwerfer aus Jena kommen, muss es noch lange keinen Zusammenhang geben. Da verallgemeinert man wieder auf Teufel-komm-raus.

Was Röhler angeht, sagte er in einem Interview während seiner Saisonvorbereitung: „Die krampfhafte Verbesserung der Kraftwerte stand nicht im Mittelpunkt.“ (https://www.leichtathletik.de/news/news/...em-finale/) Auch hat er deutlich weniger Gewicht und damit Muskelmasse als einige andere Speerwerfer vergleichbaren Niveaus. So wird es also weniger an herausragenden Kraftwerten liegen. Stattdessen glaube ich, dass sein Trainer im Training eher auf Qualität als auf Quantität achtet, 'weiche Fähigkeiten' hat wie Stärken und Schwächen des Sportlers ausgleichen, die Leistungsfähigkeit timen, Verletzungen vermeiden, auf Funktionalität achten und auf Vielseitigkeit anstatt einfach gestrickte Planmentalität mit 'trainieren nach Zahlen' und um jeden Preis irgendwelche Bankdrückbestleistungen aufstellen, die aber die Komplexität des Sports vernachlässigt. Natürlich kann ich mit meiner Vermutung auch falsch liegen. Vielleicht ist er auch einfach talentiert.
Lieber icheinfachma,

ich habe nur Interesse an den Speerwerfern gezeigt. Ich wollte weder Thesen aufstellen, noch Speerwurf in i-einer Weise verallgemeinern. Schade, dass heutzutage immer alles nur noch kritisch aufgenommen wird.

Zu dem Zitat von Röhler „Die krampfhafte Verbesserung der Kraftwerte stand nicht im Mittelpunkt.“, das hat ja nichts mit meiner Fragestellung zu tun.


Mich haben rein die Kraftwerte interessiert!


Trotzdem vielen Dank für die Stellungnahme...
Zitat:icheinfachma schrieb:

Nur weil drei gute Speerwerfer aus Jena kommen, muss es noch lange keinen Zusammenhang geben.
Ich denke da gibt es wohl durchaus einen Zusammenhang und jeder Trainer wird das ähnlich sehen. Die Gründe die dafür sprechen:
- es wird eine gute technische Ausbildung und ein gutes Training geben.
- leistet ein Trainer und das Trainingszentrum /der Verein vermutlich gute Arbeit und hat mit Athleten Erfolg, schaut man genauer hin, junge Talente sind viel eher geneigt dorthin zu wechseln.
- ist ein guter Athlet bereits dort und trainiert man in einer starken Trainingsgruppe, motiviert das auch "Individualsportler", das interne Ringen um die "pole position" treibt enorm an!
- EIN guter Athlet mit EINER guten Saison kann Zufall sein, mehrere gute Athleten mit ansteigender Tendenz sind eher kein Zufall - dahinter steckt System

Ich habe kein Wissen wie es um die Kraftwerte von Röhler steht, erkennen kann man aber seinen sehr schnellen Anlauf, der braucht auch in den Kraftwerten eine Entsprechung (aber nicht unbedingt Spitzenwerte), vor allem aber eine Technik die den Geschwindigkeitsvorsprung nutzen kann. Bei Röhler passt es zur Zeit perfekt, bei Hofmann zur Zeit nicht immer, die Voraussetzungen stimmen aber (wie er schon gezeigt hat)

Zu den reinen Kraftwerten muss man allerdings ein paar weitere Daten haben! Körpergröße, Armlänge, Laufgeschwindigkeit und mehr. Warum? Ein kleiner Gewichtheber mit kurzen Hebeln wird relativ zum Körpergewicht ein besseres Last/Kraftverhältnis haben, ein Diskuswerfer mit kurzen Armen kann noch so viel Kraft haben, er ist physiisch immer im Nachteil bei den "Windmühlenarmigen" Wink.
Mit Kraft, Schnelligkeit, guter Koordination, aber auch einer hohen Flexibilität in der Schulter kann man eine besonders lange Beschleunigung erreichen, kurzarmigere müssen da in Kraft investieren um bei kürzerer Strecke gleiche Abwurfgeschwindigkeit zu erreichen. (Ein Beispiel für "kompakt" war Wolfermann)
(30.08.2014, 15:23)icheinfachma schrieb: [ -> ]Nur weil drei gute Speerwerfer aus Jena kommen, muss es noch lange keinen Zusammenhang geben. Da verallgemeinert man wieder auf Teufel-komm-raus.

Was Röhler angeht, sagte er in einem Interview während seiner Saisonvorbereitung: „Die krampfhafte Verbesserung der Kraftwerte stand nicht im Mittelpunkt.“ (https://www.leichtathletik.de/news/news/...em-finale/) Auch hat er deutlich weniger Gewicht und damit Muskelmasse als einige andere Speerwerfer vergleichbaren Niveaus. So wird es also weniger an herausragenden Kraftwerten liegen. Stattdessen glaube ich, dass sein Trainer im Training eher auf Qualität als auf Quantität achtet, 'weiche Fähigkeiten' hat wie Stärken und Schwächen des Sportlers ausgleichen, die Leistungsfähigkeit timen, Verletzungen vermeiden, auf Funktionalität achten und auf Vielseitigkeit anstatt einfach gestrickte Planmentalität mit 'trainieren nach Zahlen' und um jeden Preis irgendwelche Bankdrückbestleistungen aufstellen, die aber die Komplexität des Sports vernachlässigt. Natürlich kann ich mit meiner Vermutung auch falsch liegen. Vielleicht ist er auch einfach talentiert.

Ich habe damals Jan Zelezny beim Training in Südafrika zugesehen. Er war mit Sicherheit kein Kraftprotz, aber ungemein dynamisch und athletisch. Wenn man sich Barbora Spotakova mit ihrem Siebenkampfergebnis anschaut, dann gefällt mir dieser athletische Weg einfach besser als der über die reine Kraft. 

Gertrud
(01.09.2014, 18:01)Gertrud schrieb: [ -> ]
(30.08.2014, 15:23)icheinfachma schrieb: [ -> ]Nur weil drei gute Speerwerfer aus Jena kommen, muss es noch lange keinen Zusammenhang geben. Da verallgemeinert man wieder auf Teufel-komm-raus.

Was Röhler angeht, sagte er in einem Interview während seiner Saisonvorbereitung: „Die krampfhafte Verbesserung der Kraftwerte stand nicht im Mittelpunkt.“ (https://www.leichtathletik.de/news/news/...em-finale/) Auch hat er deutlich weniger Gewicht und damit Muskelmasse als einige andere Speerwerfer vergleichbaren Niveaus. So wird es also weniger an herausragenden Kraftwerten liegen. Stattdessen glaube ich, dass sein Trainer im Training eher auf Qualität als auf Quantität achtet, 'weiche Fähigkeiten' hat wie Stärken und Schwächen des Sportlers ausgleichen, die Leistungsfähigkeit timen, Verletzungen vermeiden, auf Funktionalität achten und auf Vielseitigkeit anstatt einfach gestrickte Planmentalität mit 'trainieren nach Zahlen' und um jeden Preis irgendwelche Bankdrückbestleistungen aufstellen, die aber die Komplexität des Sports vernachlässigt.
Ich habe damals Jan Zelezny beim Training in Südafrika zugesehen. Er war mit Sicherheit kein Kraftprotz, aber ungemein dynamisch und athletisch. Wenn man sich Barbora Spotakova mit ihrem Siebenkampfergebnis anschaut, dann gefällt mir dieser athletische Weg einfach besser als der über die reine Kraft.
Man sollte die Kraft-Wirkung im Auge haben.
Jan Zelezny hat mit Sicherheit mit am meisten (Schnell-)Kraft auf den Speer bringen können.
Kraftwerte beziehen sich immer auf ein bestimmtes Tun, eine spezifische Bewegung.
Das ist die richtige Fährte.

Ich hatte im Thread Kniebeuge im Sprungbereich die TKB-Fans mal provozierend gefragt, ob sich die Springer in der TKB oder in ihrer Wettkampfdisziplin verbessern sollen.
(01.09.2014, 11:18)lor-olli schrieb: [ -> ]Ich denke da gibt es wohl durchaus einen Zusammenhang und jeder Trainer wird das ähnlich sehen. Die Gründe die dafür sprechen:
- es wird eine gute technische Ausbildung und ein gutes Training geben.
- leistet ein Trainer und das Trainingszentrum /der Verein vermutlich gute Arbeit und hat mit Athleten Erfolg, schaut man genauer hin, junge Talente sind viel eher geneigt dorthin zu wechseln.
- ist ein guter Athlet bereits dort und trainiert man in einer starken Trainingsgruppe, motiviert das auch "Individualsportler", das interne Ringen um die "pole position" treibt enorm an!
- EIN guter Athlet mit EINER guten Saison kann Zufall sein, mehrere gute Athleten mit ansteigender Tendenz sind eher kein Zufall - dahinter steckt System

Du weißt aber, dass die drei Speerwerfer in Jena von drei verschiedenen Trainern trainiert werden?
(01.09.2014, 11:18)lor-olli schrieb: [ -> ]Ich habe kein Wissen wie es um die Kraftwerte von Röhler steht, erkennen kann man aber seinen sehr schnellen Anlauf, der braucht auch in den Kraftwerten eine Entsprechung (aber nicht unbedingt Spitzenwerte), vor allem aber eine Technik die den Geschwindigkeitsvorsprung nutzen kann. Bei Röhler passt es zur Zeit perfekt, bei Hofmann zur Zeit nicht immer, die Voraussetzungen stimmen aber (wie er schon gezeigt hat)

Zu den reinen Kraftwerten muss man allerdings ein paar weitere Daten haben! Körpergröße, Armlänge, Laufgeschwindigkeit und mehr. Warum? Ein kleiner Gewichtheber mit kurzen Hebeln wird relativ zum Körpergewicht ein besseres Last/Kraftverhältnis haben, ein Diskuswerfer mit kurzen Armen kann noch so viel Kraft haben, er ist physiisch immer im Nachteil bei den "Windmühlenarmigen" Wink.
Mit Kraft, Schnelligkeit, guter Koordination, aber auch einer hohen Flexibilität in der Schulter kann man eine besonders lange Beschleunigung erreichen, kurzarmigere müssen da in Kraft investieren um bei kürzerer Strecke gleiche Abwurfgeschwindigkeit zu erreichen. (Ein Beispiel für "kompakt" war Wolfermann)

Vielleicht hilft es dir, dass er knapp 2m hochspringen kann. Besonders schnell schätze ich ihn aber nicht ein, zumindest nicht im Vergleich zu seiner Sprungkraft.
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