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Normale Version: Wieviel Kohle gibt es in anderen Sportarten
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Wer mal auf dem Web bei fis-ski.com mal Sisziplinen sichtet z.b Alpin auswählt und dann nach unten scrolled 
Prize Money oder ähnlich staunt nur noch was die verdienen.

Top Athleten in der LA sind arme Schlucker dagegen

Shiffrin und Odermatt liegen schon nach 1/3 der Saison mit über 350000 Chf Preisgelder versteht sich vorne

Die Top 10 kommen auf so 50000 chf bei Damen und Herren 1/3 der Saison

Langläufer sind die armen Schlucker aber die Top 5 kommen auch dort über 100000 chf
Nun, die Preisgelder der besten Leichtathleten bei DL und Co sind auch nicht schlecht und WA will mit der neuen Meeting Struktur ja auch da hin, dass (mehr) Athleten mehr verdienen können. Genau diese Vorgaben wurden vor kurzem hier noch kritisiert, da es hieß, wer soll das bezahlen und deshalb habe man zu wenig Meetings insbesondere in speziellen Regionen (Norden Deutschlands z.B.).

Ich glaube man muss manchmal sehen, wo wir herkommen, um zu verstehen, warum die LA soweit hinterher hinkt, auch was bezahlte Trainerstellen, Sportstätten und Nachwuchsförderung angeht. Leichtathletik war lange nicht nur eine Amateursportart, sondern DIE vorzeige-Amateursportart. Einige kennen vielleicht noch die Buchreihe "Was ist was?". Da gibt es eine Ausgabe zu Leichtathletik, womit grob gesagt nicht vor gut einer Generation die Kids erzogen wurden. Darin enthalten, ein ganzes Kapitel dazu warum LA eine Amateursportart ist und sein muss, was Leichtathleten alles nicht dürfen um an Olympia oder Wettbewerben der IAAF teilzunehmen (u.a. Werbeverträge haben, Antrittsprämien bekommen, Geschenke von mehr als 50 DM erhalten...). All das haftet der Leichtathletik noch immer an. Andere Sportarten waren da schneller oder von vorne herein anders eingestellt (Fußball allen voran). Dadurch haben wir noch jetzt überwiegend Amateurstrukturen und im Leistungssport müssen wir noch immer Diskussionen führen die da lauten "das ging früher auch ohne so viel Geld", "das ist deren Hobby, ich verdiene auch kein Geld mit Briefmarken sammeln" – siehe Diskussion hier im Forum von mir begonnen zur Frage finanzielle Förderung von Athleten. Auch da heißt es, woher soll das Geld kommen und "die sollen das doch nicht wegen des Geldes machen". Zeiten ändern sich aber, Leistungssport ist nicht mehr das Ideal des Amaterusports, Arbeitgeber sehen es eher als Belastung an oder ignorieren es bestenfalls, als das sie stolz auf Leistungssportler in den eigenen Reihen sind wie noch in den 70ern (als "was ist was" erschienen ist). Wenn wir uns nicht professionalisieren verlieren wir gänzlich den Anschluss zu anderen Sportarten, nicht nur in der Spitze bei Preisgeldern, sondern auch bei dem "Angebot" was wir jungen Menschen machen, wo wir ebenfalls in Konkurrenz zu anderen Sportarten aber auch anderen Freizeitbeschäftigungen stehen.
Aber die meisten anderen Sportarten, einschl. Ski nordisch waren doch bis in die 1970er genauso "Amateure" wie die Leichtathleten, oder? Boxen und Radfahren gab es meiner Erinnerung nach quasi doppelt, einmal Profis, einmal Amateure und Tennis, Golf, etliche Teamsportarten, allen voran Fußball waren schon stark professionalisiert, die Profis/Teams daher bspw. nicht bei Olympischen Spielen (änderte sich in dern 1990ern oder so). Aber beim Skifahren, Rudern etc. war doch die Situation ähnlich wie in der LA. Warum sollte gerade die LA sich besonders dämlich bei der Professionalisierung angestellt haben oder noch anstellen?
dann sollen sich doch die Spitzenleichtathleten als eigene Organisation aus dem DLV ausliedern.
So wie beim Fussball.
Ich verstehe jedenfalls den DLV als erstes als Verband der Leichtathletik von Grund auf, also der Förderung der Kinder/Jugendlichen/Freizeitamateure.
Wer davon leben will,( also den Sport zum Beruf macht) muss auch dafür sorgen,dass das Geld dafür " erwirtschaftet" wird.

Nennt mich " altmodisch".
(01.01.2023, 14:40)Jo498 schrieb: [ -> ]Aber die meisten anderen Sportarten, einschl. Ski nordisch waren doch bis in die 1970er genauso "Amateure" wie die Leichtathleten, oder? Boxen und Radfahren gab es meiner Erinnerung nach quasi doppelt, einmal Profis, einmal Amateure und Tennis, Golf, etliche Teamsportarten, allen voran Fußball waren schon stark professionalisiert, die Profis/Teams daher bspw. nicht bei Olympischen Spielen (änderte sich in dern 1990ern oder so). Aber beim Skifahren, Rudern etc. war doch die Situation ähnlich wie in der LA. Warum sollte gerade die LA sich besonders dämlich bei der Professionalisierung angestellt haben oder noch anstellen?

Das ist korrekt. Und mein Ansatz auch nur eine Arbeitshypothese. Allerdings ist der unterschied zu zumindest den von dir genannten anderen Sportarten die schiere Größe. Kleinere Sportarten sind glaube ich schneller dabei, sich gesellschaftlich zu wandeln oder negativ ausgedrückt kommerzialisiert zu werden. Siehe dazu z.B. aktuell Darts. Hinzu kommt, dass Leichtathletik in der Ausübung für den einzelnen Sportler (der ja nicht selber Speere kauft) sehr günstig ist, während individuelle z.B. Skiausrüstungen oder Fahrräder waren immer schin teurer sodass ich mir vorstellen kann, dass hier auch ein anderer Bezug zum Geld herrrscht. Vor allem aber ist Leichtathletik halt DIE Mustersportart dafür, siehe Bundesjugendspiele etc. Vielleicht nur mit Turnen vergleichbar. Das galt lange als "Volksbewegung" mit Sportabzeichen und ähnlichem, weniger als Leistungssport der in der Spitze nocht jedem zugänglich ist. 
Ein Beispiel dafür noch: Tennisstunden (teuer) sind natürlich in der Regel 1:1 Unterricht. Leichtathletik im Spitzensport sind auch ein Athlet und 3-5 Athleten wenn überhaupt. In der Praxis aber in der Fläche ein Trainer und 20 Sportler in allen Disziplinen gleichzeitig. Und das wird in aller Regel als normal angesehen und von Trainern auch erwartet. Bedeutet: Der Unterschied allein schon im Training zwischen Spitzensport und Breitensport ist organisatorisch ein viel größerer als in anderen Sportarten, wo das Setting unabhängig von der Leistungsklasse ähnlich bleibt. Und das sorgt für Diskussionen und der Notwendigkeit, Verständnis zu erzeugen
(01.01.2023, 14:54)gera schrieb: [ -> ]dann sollen sich doch die Spitzenleichtathleten als eigene Organisation aus dem DLV ausliedern.
So wie beim Fussball.
Ich verstehe jedenfalls den DLV als erstes als Verband der Leichtathletik von Grund auf, also der Förderung der Kinder/Jugendlichen/Freizeitamateure.
Wer davon leben will,( also den Sport zum Beruf macht) muss auch dafür sorgen,dass das Geld dafür " erwirtschaftet" wird.

Nennt mich " altmodisch".

Ich denke es ist ein sowohl als auch. Spitze braucht Breite und Nachwuchs als Basis. Die wiederum braucht Spitze als Vorbilder. Ich hoffe sehr, dass uns ein Szenario wie in anderen Sportarten mit mehreren Verbänden innerhalb einer Sportart, die schlimmstenfalls noch jeder seine Meister kürt, erspart bleibt. Seitens der Straßenlauf-Veranstalter gibt es da ja immer wieder bestrebungen, vorrangig aber aus finanziellen Erwägungen und nicht für die Athleten.
Tatsächlich macht der DLV wenn man das Personal betrachtet derzeit eigentlich fast nur Spitzensport wofür es zahlreiche Trainer und Funktionäre gibt, von denen nur wenige profitieren. Ich denke daher wie du, dass der DLv ganz altmodisch mehr für alle Leichtathleten tun sollte aber auch als Interessenvertreter mehr dafür, dass mit der Sportart mehr Geld geniert werden kann, und zwar vor allem für die Vereine, die die Ausbildung tragen
(01.01.2023, 09:49)Delta schrieb: [ -> ]Wer mal auf dem Web bei fis-ski.com mal Sisziplinen sichtet z.b Alpin auswählt und dann nach unten scrolled 
Prize Money oder ähnlich staunt nur noch was die verdienen.

Top Athleten in der LA sind arme Schlucker dagegen

Shiffrin und Odermatt liegen schon nach 1/3 der Saison mit über 350000 Chf Preisgelder versteht sich vorne

Die Top 10 kommen auf so 50000 chf bei Damen und Herren 1/3 der Saison

Langläufer sind die armen Schlucker aber die Top 5 kommen auch dort über 100000 chf
Skifahrer machen aber auch in der Regel viele bis alle Disziplinen, daher muss man imo auch die Leichtathleten als globale Gruppe sehen. shiffrin und odermatt muss man eher in die Kategorie kipchoge oder shelly Ann fraser einordnen weil sie in mehreren Disziplinen Siegen.

Und top 10 im Ski gesamtweltcup bedeutet im Vergleich zur leichathletik dann eher top 2-3 in einer einzeldisziplin.

jemand der in der leichtathletik "nur" top 10 in einer Disziplin in der leichtathletik ist ist vergleichbar mit jemandem der nur im Slalom top30 ist.

Verdient ein top 30 Slalom Läufer wirklich mehr als eine top10 weitspringerin?
Den Vergleich zu Ski-Alpin finde ich abwegig. Ski-Alpin ist wirtschalftlich viel interessanter - die ganze Ausrüstung, Ski-Orte als Ausrichter und dann die guten Fernsehzeiten in Europa. Außerdem starten die Athleten regelmäßig und nicht wie viele Leichtathleten nur sporadisch, weil sie sich auf irgendwelche Höhepunkte konzentrieren.

Aber selbst wenn die DL gut funktionieren würde, gibt es strukturelle Problem:

* nicht alle Disziplinen sind gleich populär
* viele Athleten für ein volles Meeting nötig
* absolute Bewertungsmaßstäbe (Zeite, Weiten, Höhen) statt relative
* viele Athleten aus wirtschaftlich für die Vermarktung weniger wichtigen Ländern

Trotzdem gehe ich davon aus, dass z.B. die deutschen Stars wie Krause, Lückenkemper, Mihambo, Kaul, Klosterhalfen sehr gut von der LA leben können.

Im Bereich Lauf gibt es auch für Mitläufer einige Möglichkeiten ein Auskommen zu finden. Es ist zwar nicht Ski-Alpin, aber wirtschalftlich interessant ist der Bereich auch.
Ski Alpin ist bei weitem nicht so global wie Leichtathletik. 90% der Athleten kommen aus Zentraleuropa.
Ein paar wenige aus Usa, Neuseeland, Japan vielleicht mal ein Russe und Bulgare.

Wo die Fis richtig gut ist, beim Terminkalender trotz Schwierigkeiten. Man kann sich darauf verlassen, dass Kitzbühl um den 20. Januar ist.

Die La müsste viel höhere Siegprämien haben die 30000 je Sieg. Zusätzlich müsste die USA zwingend 3 Meetings haben. Mit TV und viel Geld. Ostküste, Westküste und eines zwischen Florida und Chicago.

Dass nicht die besten antreten sondern eine Mischung aus Harlem Globetrotter LA ist ein zentrales Problem.

Oberhalb von 33 Jahren wird es problematisch. Kim Collins, Donald Thomas Highjumper, überalterte US und Jamaica Sprinter.
Dafür sehen wir keine Japaner und Chinesen.
Persönlich glaube ich nicht, dass wir höhere Siegprämien brauchen. Das erzeugt eher die Probleme, dass Doping und Manipulation attraktiver werden und es attraktiver wird, spezielle Meetings zu besuchen als Weltmeisterschaften oder Olympia, so wie es im Straßenlauf z.T. bereits der Fall ist.
Es muss eher insgesamt mehr Geld ins System, damit Trainer, Vereine, Trainingslager etc. bezahlt werden können. Man stelle sich vor die Vereine erhalten wie im Fußball eine Abstellprämie, wenn Athleten bei Meisterschaften am Start sind. Die Athleten selbst Antrittsgeld. Und das ganze am besten ab nationaler Meisterschaft.
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