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Normale Version: Gehen: Technik statt Kampfrichter?
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Liebe LA-Freunde,

immer bei Leichtathletik-Großveranstaltungen (Olympia, WM, EM) schaue ich mir gern auch die Geher-Wettbewerbe an, denn ich schätze die Leistungen der Geher. Wie jeder wissen dürfte, soll bei Gehern (im Gegensatz zu Läufern) immer ein Fuß Kontakt zum Boden haben. Dies ist zwar nicht immer der Fall, aber dafür gibt es eine Vielzahl von Kampfrichtern, die Verwarnungen aussprechen, die bei Häufung zur Disqualifikation führen.
Ich (Laie) habe da immer das Gefühl, dass die Entscheidungen sehr subjektiv sind. Und womöglich die "schöne Techik"  unkorrektes Gehen überdeckt und umgekehrt. Und frage mich schon lange, ob es da heutzutage nicht technische Lösungen geben müßte, die genau überprüfen, ob Geher regelgerecht gehen.
Wurde in "Geher-Kreisen" über schon mal über technische Lösungen nachgedacht?
Was meint ihr zu dem Thema?
Lg
Paul
Herzlich willkommen, Paul.
Ich denke, technisch ließe sich das lösen, aber ob das auch günstig herzustellen ist? Die Technik müßte von den Athleten ja mitgetragen werden, sie müßte also sehr leicht sein, außerdem bräuchte es einen Sender, der Regelverstöße ans Schiedsgericht übermittelt. Aber grundsätzlich gehören Gehrichter automatisiert, der menschliche Faktor muß weg.
Selbst wenn das mit dem Bodenkontakt technisch überprüfbar sein sollte ist da auch noch das Problem mit der Kniestreckung. 
Eieiei, so einfach ist das auch wirklich nicht zu sehen. Natürlich ist es sehr subjektiv, aber ichdenke das kann man nicht wirklich technisch lösen.

p.s. bin selber Gehrichter
(15.08.2014, 09:24)Mockauer schrieb: [ -> ]Eieiei, so einfach ist das auch wirklich nicht zu sehen. Natürlich ist es sehr subjektiv, aber ichdenke das kann man nicht wirklich technisch lösen.

Warum nicht?
Den Bodenkontankt könnte ich mir schon technisch gut vorstellen, einfach was in die Schuhe "stopfen" fertig.
 Aber die Kleinigkeiten beim Weitsprungmessen bei der EM sagt mir es ist nicht alles gut was neu ist, das mit den falschen Messen wäre mit einem guten alten Bandmaß sicherlich nicht passiert. Eventl. dauert es länger aber sicherlich ist es richtiger.

Ebenso dann beim Gehen, sitzen die Gehrichter dann in einem abgeschotteten Raum, anstatt auf der strecke zu sein.
Bei der EM haben die ja einfach den falschen Abdruck gemessen, dass kan mit einem Bandmaß genauso passieren.

Mit dem Bodenkontakt kann ich mir auch gut vorstellen. Ich glaube auch nicht, dass das groß Technik mitgenommen werden muss. Ich denke, da können auch "passive" komponenten im/unterm Schuh sein und die "aktiven" Komponenten stehen um die Strecke herum. Ich glaube wenn der Wille dazu da ist wird das schon funktionieren. Die durchgedrückten Knie sind da schon schwieriger. Wenn es dort eine technische Lösung geben würde um den Faktor Mensch auszublenden wäre ich sicher dafür.
Wenn so etwas kommt, werden die Zeiten aber rapide schlechter!!!
Da kommt mir dann die Frage, also sollten wir auch die anderen Kampfrichter ersetzen, vorallem den Starter, der über "Fehlstart" oder "Nicht-Fehlstart" dann entscheidet, weil jeder Starter ein Induvidum ist, setzen wir dann Maschinen ein, die Starten, und somit der Ablauf und Zeitdauer gleich sind. Was wäre wenn dann bei "Auf-die-Plätze", mal einer eine Sekunde länger braucht und der Roboter/Maschine so eingestellt ist, kommt dadurch zu zeitig zum Startschuss.

Die Komponente des Bodenkontakts kann man akzeptieren, aber die Disqualifikationsanträge gibt es ja endweder durch Bodenkontakt oder Knie, so müsste eine Maschine dann die Bodenkontakte Anträge machen und der Gehrichter schaut nur noch aufs Knie. Weiterhin müsste man dann der Maschine stecken, wenn Sie den einen schon DQ Antrag geschrieben hat, den zu vernachlässigen, also ich finde das bisher nicht so einfach zum Umsetzen. Aber auch hier klar, natürlich sollte man es dem Menschen leichter als schwerer machen. Aber ichd enke mit den ganzen technischen "Hilfsmittel" die es derzeit gibt, ist scho viel geholfen, Weitemmessung und Zeitmessung
Hi,
danke für die Antworten.
Es ging mir in meinem Beitrag (auch) darum, dass gerade Fernsehzuschauer, die ja in jeder Zeitlupe sehen, dass "Bodenkontakt verloren geht", und sich fragen, warum wird der Geher jetzt nicht disqualifiziert, der andere aber schon.
Das geht doch nicht "gerecht" zu. Und diese Ungerechtigkeit verdirbt Zuschauern mitunter die Freude, Gehen "ernst zu nehmen".

Und auch die Geher selber müßten doch eigentlich irgendwie daran interessiert sein, dass es gerecht zugeht. 

Natürlich könnte man, was den Bodenkontakt anbelangt, auch Toleranzen einbauen, die z.B. 0,05s "Verlust des Bodenkontakes" erlauben, oder so...
Lg
Paul
(19.08.2014, 14:16)Paul schrieb: [ -> ]Es ging mir in meinem Beitrag (auch) darum, dass gerade Fernsehzuschauer, die ja in jeder Zeitlupe sehen, dass "Bodenkontakt verloren geht",

IWB 7.1 schrieb:Wettkampfmäßiges Gehen ist eine Abfolge von Schritten, die so gesetzt werden, dass der Geher dabei Kontakt mit dem Boden hat und ein mit menschlichem Auge sichtbarer Kontaktverlust nicht vorkommt.
Hervorhebungen von mir

=> Die Fernsehzuschauer sehen etwas, das für die Beurteilung korrekten Gehens irrelevant ist.