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Normale Version: Der etwas andere Langsprintansatz bei Femke Bol
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400-Meter-Festspiele in München: Der deutsche Ansatz bringt Femke Bol nicht weiter - n-tv.de

Eine gewisse externe Gruppe von TuT schmunzelt schon lange über die deutschen Programme. Die Quittung kam prompt.

Statt einen hervorragenden Wissenschaftler wie Argiris Vasiliadis vom OSP Köln zu integrieren, der ganz auf der niederländischen Schiene liegt, lässt man lieber die Leute platt trainieren. Es ist unglaublich, was in Deutschland alles passiert.

Letztens sagte mal ein hervorragender 400m-Fachmann zu mir: "In Deutschland hat man nur gut trainiert, wenn man platt nach den Programmen auf dem Boden liegt oder sich übergibt! Das ist der Mainstream". Wink

Man sollte als Verantwortlicher für die Langsprintbereiche im DLV schon sehr "sattelfest" im Energiesystem sein und wissen, welche Energien man von 300m bis zum Ziel benötigt. Das liegt alles vor. Lesen und Recherche bilden. Solche "Knallerprogramme" überlebt man nur unter bestimmten Bedingungen mit guten Leistungen. Ansonsten "geht man baden"!!!  Thumb_downThumb_downThumb_down

Gertrud
Sehr interessanter Artikel. Kann es sein, dass das Wissen eigentlich auch in Deutschland vorhanden ist, nur nicht abgerufen wird? Harald Schmid hat eine 800m Bestzeit von 1:44.83. So eine Zeit läuft man nicht, wenn man maximal 300m im Training läuft. Schneider hat sich gesteigert, nachdem er mit den 800m Läufern trainiert hat.

Gibt es irgendwo eine Nation, welche erfolgreich 400m-Läufer nach dem deutschen Konzept entwickelt hat?

In den Sporthochschulen in Köln und Leipzig sollte doch genug Expertise vorhanden sein, um erfolgreiche Trainingskonzepte für die 400m Läufer zu entwickeln.

Im Skisprung ist es möglich, dass Deutschland sich die besten ausländischen Trainer leistet. In der Leichtathletik scheint dies nicht möglich zu sein.
(20.08.2022, 11:55)Oliver schrieb: [ -> ]Sehr interessanter Artikel. Kann es sein, dass das Wissen eigentlich auch in Deutschland vorhanden ist, nur nicht abgerufen wird? Harald Schmid hat eine 800m Bestzeit von 1:44.83. So eine Zeit läuft man nicht, wenn man maximal 300m im Training läuft. Schneider hat sich gesteigert, nachdem er mit den 800m Läufern trainiert hat.

Gibt es irgendwo eine Nation, welche erfolgreich 400m-Läufer nach dem deutschen Konzept entwickelt hat?

In den Sporthochschulen in Köln und Leipzig sollte doch genug Expertise vorhanden sein, um erfolgreiche Trainingskonzepte für die 400m Läufer zu entwickeln.

Im Skisprung ist es möglich, dass Deutschland sich die besten ausländischen Trainer leistet. In der Leichtathletik scheint dies nicht möglich zu sein.

Man sucht in der deutschen LA immer die normalen Menschen. Oft gibt es diese herausragenden Menschen nicht im Dutzend. Sie sind vor allem oft keine Jasager. Gute Musiker, gute Wissenschaftler, gute Sportler sind fast alle nicht situationsgeschmeidig in Facetten und meistens auch total offen für neue Wege. 

Mir fallen in Deutschland alleine fünf Personen ein, die eine Herangehensweise nach den niederländischen Schemata präferieren. Wir brauchen Macher, die in der Lage sind, eine Disziplin umzukrempeln!!! Thumb_up Wenn die Umstellung wieder 20 Jahre dauert, bekomme ich es gar nicht mehr mit.  Wink

Gertrud
Ich kann mich an ein Interview erinnern, als - ich meine - Ruth-Maria Spelmeyer sagte, dass, als sie auf diese Trainingsmethodik wechselte, das der neuestes Schrei gewesen wäre (ist schon ein paar Jahr her). Davor hätte man deutlich längere Strecken trainiert (150 bis 300 m), teilweise mit hohen Wiederholungen, teilweise mit hohen Intensitäten.
Wenn ich das richtig verstehe, machen die Niederländer auch solche Programme, sie trainieren aber deutlich vielfältiger.
(20.08.2022, 18:11)aj_runner schrieb: [ -> ]Ich kann mich an ein Interview erinnern, als - ich meine - Ruth-Maria Spelmeyer sagte, dass, als sie auf diese Trainingsmethodik wechselte, das der neuestes Schrei gewesen wäre (ist schon ein paar Jahr her). Davor hätte man deutlich längere Strecken trainiert (150 bis 300 m), teilweise mit hohen Wiederholungen, teilweise mit hohen Intensitäten.
Wenn ich das richtig verstehe, machen die Niederländer auch solche Programme, sie trainieren aber deutlich vielfältiger.

Woher kam denn der Schrei? Wink ‌Es kommt vornehmlich auf Zeiten und Pausen an. Hohe Wiederholungen und hohe Intensitäten im special-endurance-1+2-Bereich? Die zentrale Frage ist, was man trainieren und verbessern möchte.

Gertrud
War das bevor oder nachdem RSSP (keine Maria im Namen Wink ) Deutsche Spitze war? Wink
(20.08.2022, 11:55)Oliver schrieb: [ -> ]Sehr interessanter Artikel. Kann es sein, dass das Wissen eigentlich auch in Deutschland vorhanden ist, nur nicht abgerufen wird? Harald Schmid hat eine 800m Bestzeit von 1:44.83. So eine Zeit läuft man nicht, wenn man maximal 300m im Training läuft. Schneider hat sich gesteigert, nachdem er mit den 800m Läufern trainiert hat.

Gibt es irgendwo eine Nation, welche erfolgreich 400m-Läufer nach dem deutschen Konzept entwickelt hat?

In den Sporthochschulen in Köln und Leipzig sollte doch genug Expertise vorhanden sein, um erfolgreiche Trainingskonzepte für die 400m Läufer zu entwickeln.

Im Skisprung ist es möglich, dass Deutschland sich die besten ausländischen Trainer leistet. In der Leichtathletik scheint dies nicht möglich zu sein.

Finde den Vergleich mit dem Skisprung nicht wirklich passend, aber stimme im Kern zu. Ich würde einen völlig revolutionären Ansatz vertreten:
Wenn ich offensichtlich keine Ahnung habe wie ich ein Problem lösen soll (z.B. Pünktlichkeit im ÖPNV/400 m Training zur Weltklasse), dann hole ich mir bei jemandem Hilfe, der nachgewiesen hat, dass er weiß wie es geht. Wenn man ein Problem natürlich leugnet/nicht anerkennt, dann wird es schwierig eine Verbesserung zu erreichen.


Abgesehen davon sollte das Ziel natürlich sein, dass Deutschland irgendwann selbst "Trainings"konzepte entwickelt, die international Maßstäbe setzen. Ich würde mir wünschen, dass man disziplinunabhängiger Konzepte für bestimmte "Belastungsprofile" entwickelt. Man kann sicherlich viele "Trainings"konzepte in unterschiedlichsten Sportarten (Leichtathletik, Schwimmen, Radsport, Langlauf, Eisschnelllauf) anwenden.
(20.08.2022, 19:02)TranceNation 2k14 schrieb: [ -> ]War das bevor oder nachdem RSSP (keine Maria im Namen Wink ) Deutsche Spitze war? Wink

Das war im Mainathlet-Podcast ab Minute 6:
https://podcasts.apple.com/us/podcast/mi...0491125942

2011 / 2012 ist sie auf die 400 m gewechselt und hat davon gesprochen, am Anfang längere Läufe gemacht zu haben (2 bis 3 Jahre?) und dann kam der Umstieg auf die in der SZ beschriebenen Läufe. Zzgl. dann die Kotzprogramme.
Puh, dann muss man rechnen... 2016/17 war ihr Durchbruch, zumindest hatte sie 2017 einen Unterhaltungsshowauftritt. So könnte es es sein, dass die akzeptablen 150-300er die guten Grundlagen schufen, bis dann die Kurzprogramme keine weitere Entwicklung zuließen, aber der Erfolg fälschlich ihnen zugeschrieben wurde. Reine Spekulation, aber es ist ja keine Seltenheit, dass der "Schaden" einer Trainingsmethode erst 1-2 Saisons später greifen, wenn die Grundlagen aufgebraucht sind
(21.08.2022, 08:24)TranceNation 2k14 schrieb: [ -> ]Puh, dann muss man rechnen... 2016/17 war ihr Durchbruch, zumindest hatte sie 2017 einen Unterhaltungsshowauftritt. So könnte es es sein, dass die akzeptablen 150-300er die guten Grundlagen schufen, bis dann die Kurzprogramme keine weitere Entwicklung zuließen, aber der Erfolg fälschlich ihnen zugeschrieben wurde. Reine Spekulation, aber es ist ja keine Seltenheit, dass der "Schaden" einer Trainingsmethode erst 1-2 Saisons später greifen, wenn die Grundlagen aufgebraucht sind,

Im Bereich der offensichtlich falschen Handhabung im Langsprint muss der DLV reagieren. Es sollte doch nicht entgangen sein, welche Trainer Leistungen in dem Bereich imstande sind zu bringen. Es gibt hervorragende Trainer auch hier für den Sektor; dazu braucht man nicht im Ausland zu suchen.

Auch im Mehrkampfbereich sollte hinsichtlich der Logistik der Wind aus einer anderen Ecke wehen. Da arbeitet man seit Jahren an den eigentlichen Inhalten vor allem im Frauenbereich in der Gesamtheit vorbei. Die Fortbildungen sollten Inhalte bringen, die echte Lerninhalte sind und nicht solche, die man auch mit der Post zuschicken könnte. Man sollte keine "Lehrlinge" vor allem in der Prophylaxe an die zentralen Stellen setzen, sondern Trainer*innen, die ganz genau wissen, wie man die Ursachen der mangelnden Leistungen in den Disziplinen und den strukturellen Einflussnahmen behebt.

Gertrud
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