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Normale Version: U20-WM 2022 - Deutsches Team
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Berechtigte Kritik ist in Ordnung. Auf Unwissenheit basierende Kritik nicht. Letzteres passiert hier öfter, gerne in Verbindung mit massiven Vorwürfen und von den immer gleichen Personen. Diese kennen teilweise die Regularien und Abläufe nicht, schießen aber sofort los. Manchmal ist es auch einfach der Ton. Man könnte ja vorsichig und mit Verweis auf fehlende Hintergründe formulieren.

Die Kritik an der Vorbereitung auf die U20 WM in der IMG Academy kann ich beispielsweise nicht nachvollziehen. Zum einen ist das derselbe Ablauf wie bereits 2015 vor der U18 WM in Cali und damit ein bereits erprobtes Vorgehen. Zur Vorbereitung von Meisterschaften in Übersee gehören Pre-Camps zur Zeit-/Klimaanpassung in der Regel dazu. Hier können die jungen Sportler wichtige Erfahrungen für später sammeln.
Zum anderen wird sonst immer wieder zurecht kritisiert, dass für den Nachwuchs nicht genug getan wird und internationale Wettkämpfe, Lehrgänge, etc. abgesagt werden. Wenn dann aber eine solche durchgeführt wird, ist es auch nicht richtig?
Natürlich reicht eine solche Maßnahme nicht und adressiert nur die Spitze. Das ist aber kein Grund für eine Beschneidung dieser.
(03.08.2022, 09:18)monalisalein schrieb: [ -> ]Und nun bzgl. Tizian Lauria und Steven Richter
Man sollte nur schreiben, wenn man etwas genau weiß und nicht mutmaßen und das dann weitertragen. Tizian nahm an der DM in Ulm teil. Aufgrund einer mehrstündigen Vollsperrung der Autobahn, für die niemand etwas konnte und er und sein Trainer mehr als zeitig los gefahren sind, kam er 10 min zu spät zum Callroom. Durfte aber trotzdem den Wettkamp mitmachen, um seine bisherigen Leistungen zu bestätigen. Er war der einzig Leidtragende: kein Einwerfen, psychischer Stress im Vorfeld.... und dann hatte er trotzdem mit 20,50 m die weiteste Weite erzielt. Durch das zu späte Ankommen im Callroom jedoch a.W. - das sind die internationalen Regeln.
Der DLV nominierte dann Tizian Lauria für die WM; er hatte nachweislich die weiteste Weite in Ulm; Lukas Schober die zweitweiteste Weite und somit durften diese Beiden mit fahren.

Wenn der Verband die Nominierung von Tizian begründet hätte, hätte es keine Mutmaßungen gegeben. Nominiert werden laut Richtlinien die ersten beiden aus Ulm, das waren Schober und Richter, weil Tizian außer Wertung startete. Welche Weite Tizian dabei erzielte, ist für das Ergebnis der Qualifikation nebensächlich. Tizian wurde trotzdem ohne Begründung nominiert und du willst Mutmaßungen verbieten? Hast du den DLV gleichzeitig um mehr Offenheit gebeten?
Hallo miteinander,
ich würde mich als interessierten Leichtathleten bezeichnen der gerne LA verfolgt ohne großes Detailwissen. Aber aus meiner Sicht muss doch irgendetwas in der Vorbereitung auf solche MS schief laufen.
Wenn man sich das Kugelstoßen mal anschaut ist es schon verwunderlich, dass die beiden ersten ihre Bestleistungen drastisch steigern (der Sieger von 19,65 auf 20,73!) wenn es drauf ankommt. Unsere Athleten aber weit unter ihren Bestleistungen bleiben. In ganz vielen Wettbewerben ist es doch so, dass einige über sich hinauswachsen und andere teils weit hinter ihren Möglichkeiten bleiben. Die deutschen Athleten, die über sich hinauswachsen habe ich in den letzten Jahren häufig vermisst. Woran liegt das? Ist das wirklich nur der Druck von internationalen Meisterschaften? oder liegt hier ein generelles mantales Problem vor?
Ich glaube nicht, dass wenn ein Kugelstoßer wie Lukas Schober (der eigentlich immer wenn es darauf ankommt seine beste Performance liefert) bei den deutschen Bestweite stößt, das 4 Wochen später bei den JWM nicht auch wieder erreichen kann. Tizian Lauria (ich gratuliere ausdrücklich zur Bronzemedaille), stößt bei den Deutschen ohne Aufwärmen locker flockig 20,50m und kommt 4 Wochen später nach PreCamp und besten Voraussetzungen mit Physios, Ärzten und Toptrainern bei den WM auf 20,55m, das ist doch verwunderlich, oder habe ich da was nicht verstanden?
In der Broschüre des DLV ist mir aufgefallen, dass sehr viele Athleten Spaß haben und internationale Erfahrung sammeln wollen, viele haben auch den Endkampf als Ziel ausgegeben nur bei Zweien habe ich gelesen, dass sie sich eine Medaille als Ziel setzen (u.a. Tizian).  Nicht falsch verstehen, natürlich sollen die Spaß haben und Erfahrungen sammeln, aber diese Athleten vertreten Deutschland und haben teils eine harte Vorausscheidung hinter sich, da muss dann auch ein anderer Anspruch her, gerade denen gegenüber die nicht nominiert wurden und zuhause zuschauen müssen.
Wenn man die Ziele zu weit unten ansetzt erreicht man diese zwar leichter aber man versucht vielleicht nicht ans Maximum zu kommen. Gerade junge Athleten sollten sich hohe Ziele setzen, die strotzen doch vor Kraft und Energie, wenn es dann nicht klappt, warum auch immer, liegt es am Umfeld die Athleten wieder aufzubauen und zu analysieren warum es nicht geklappt hat. Mit solchen Erfahrungen kann man im Sport auch wachsen (die Verlierer in der Jugend sind oft die Meister bei den Erwachsenen).
Wir müssen wieder lernen uns am Maximum zu orientieren, es kann doch nicht sein, dass ein Jugendweltrekordhalter (der mit 8,5m Vorsprung auf die ersten ausländischen Konkurrenten die Weltrangliste anführt) als Ziel ausgibt bei Jugendweltmeisterschaften ins Finale zu kommen. Die Erwartungshaltung von außen ist sowieso eine Medaille, da sollten die Athleten sich auch darauf einstellen.
Viele Grüße
ich glaube das das bei relativ vielen deutschen Athleten auch ein mentales Problem ist beim internationalen Höhepunkt zu performen.
Sie empfinden Druck statt sich auf die Herausforderung zu freuen. Sie gehen ängstlich und passiv in den Wettbewerb und lassen sich durch Kleinigkeiten verunsichern.

Zum Beispiel:
Weißenberg läuft in Eugene beim Hochsprung an als wollte sie gleich stehen bleiben.
Mohumed erzählt erst etwas von Medaillenchancen und als sein Trainer infiziert ist bildet er sich auch ein betroffen zu sein und bricht dann im Wettkampf vollkommen ein.
Kaul wirft sowohl beim Diskus als auch beim Speerwurf beim einwerfen deutlich weiter als im Wettkampf. er wirkt hektisch und verkrampft.....
(03.08.2022, 12:50)alex72 schrieb: [ -> ]ich glaube das das bei relativ vielen deutschen Athleten auch ein mentales Problem ist beim internationalen Höhepunkt zu performen.
Sie empfinden Druck statt sich auf die Herausforderung zu freuen. Sie gehen ängstlich und passiv in den Wettbewerb und lassen sich durch Kleinigkeiten verunsichern.

Zum Beispiel:
Weißenberg läuft in Eugene beim Hochsprung an als wollte sie gleich stehen bleiben.
Mohumed erzählt erst etwas von Medaillenchancen und als sein Trainer infiziert ist bildet er sich auch ein betroffen zu sein und bricht dann im Wettkampf vollkommen ein.
Kaul wirft sowohl beim Diskus als auch beim Speerwurf beim einwerfen deutlich weiter als im Wettkampf. er wirkt hektisch und verkrampft.....
Ein Grundübel bei den U 20, wie auch bei den Erwachsenen ist die fehlende Wettkampfpraxis und einfach auch die Wettkampfhärte. Oftmals werden ordentliche Leistungen bei nahezu klinischen Bedingungen (kleines Sportfest, kleines Stadion, familiäre Atmosphäre) erbracht. Diese Leistung wird aber in Folgewettkämpfen auch mit inernationaler Konkurrent nie/kaum bestätigt. Man verschwindet lieber in endlosen Trainingslagern, ebenfalls in kuscheliger Atmosphäre. Und dann kommt das große Erwachen. Die AthletInnen, vor allem im U-20-Bereichtrifft hier keine schuld. Auch das Thema Mentaltrainer/in ist anscheinend in Deutschland nicht so entwickelt. Ausnahme Malaika Mihambo, die Ihre Siege vor allem einfährt, weil sie Ihre Nerven im entscheidenden Augenblick im Griff behält. Mentale Stabilität in der Wettkampfsituation kann man trainieren und sich aneignen.
(03.08.2022, 12:19)athleticsfirst schrieb: [ -> ]Wenn man sich das Kugelstoßen mal anschaut ist es schon verwunderlich, dass die beiden ersten ihre Bestleistungen drastisch steigern (der Sieger von 19,65 auf 20,73!) wenn es drauf ankommt.
Einfache Erklärung für die Leistungssteigerung des Amerikaners: Er hatte vor Cali nur einen Wettkampf mit der 6 Kilo Kugel, die US-Trials. Alle anderen Resultate erzielte er mit der in den USA üblichen 12 Pfund (5,44 Kilo) Kugel, seine Bestleistung liegt da bei 21,03m.
(03.08.2022, 09:18)monalisalein schrieb: [ -> ]Man sollte nur schreiben, wenn man etwas genau weiß und nicht mutmaßen und das dann weitertragen. Tizian nahm an der DM in Ulm teil. Aufgrund einer mehrstündigen Vollsperrung der Autobahn, für die niemand etwas konnte und er und sein Trainer mehr als zeitig los gefahren sind, kam er 10 min zu spät zum Callroom. Durfte aber trotzdem den Wettkamp mitmachen, um seine bisherigen Leistungen zu bestätigen. Er war der einzig Leidtragende: kein Einwerfen, psychischer Stress im Vorfeld.... und dann hatte er trotzdem mit 20,50 m die weiteste Weite erzielt. Durch das zu späte Ankommen im Callroom jedoch a.W. - das sind die internationalen Regeln.

Vielleicht hat er gerade deshalb so weit gestoßen?! Wink

Gertrud
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