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Normale Version: Josephine Otto - Weitsprung
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Vor 2 Jahren sprang Josepine in der W15 mit 6,26m in die internationale Spitze. Kurz danach überwand sie erneut die 6m.
Sie galt/gilt als riesengroßes Talent und wechselte im vorigen Jahr den Verein und lebt in einem Internat. Beim Wiesbadener LV trainiert die Bundeskaderathletin unter HLV-Nachwuchstrainer Peter Rouhi, bei dem sie bereits vor ihren 6m-Sprüngen einige Zeit bei regelmäßigen Lehrgängen trainierte.
Nach weiteren 6m-Sprüngen sucht man vergebens. Während der vorigen Hallensaison noch einmal 5,97m und das beste Ergebnis im Freien 5,75m bei vielen Wettbewerben, und dieses Jahr bisher nur 5,62m.
Nun lese ich heute in der hiesigen Presse, dass sich Josephine für die U18-Weltmeisterschaften qualifizieren möchte.
Es muss für eine  Sportlerin in diesem Alter frustrierend sein, einen solchen Leistungsabfall zu verkraften. Es ist zu hoffen, dass   sie das lang anhaltende Leistungstief überwindet.
Ist Josephine verletzt, oder waran liegt die Negativentwicklung? Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass bei einem Wechsel zum Bundestrainer wenigstens der Leistungsstandard beibehalten wird.
Man sollte immer berücksichtigen, dass es sich um sehr junge Menschen handelt. Sie ist als Teenager von Bad Zwesten nach Wiesbaden umgezogen. Dies war sicherlich nicht ganz einfach für sie. Weiter sind die Resultate im Jugendalter zweitrangig. Es ist vernünftiger, erstmal in die Technik und die notwendigen Grundlagen zu investieren, als jemand nur auf Leistung zu trainieren. Ich habe oft den Eindruck, dass in Deutschland zu sehr auf Leistung im Jugendbereich trainiert wird und die Grundlagen stark vernachlässigt werden. Die Folge sind häufig Ermütungsbrüche bei sehr jungen Athleten.

Ich hoffe, dass sie in Wiesbaden in allen Belangen gut betreut wird.
Ohne, dass ich Josephine Otto kenne, dachte ich beim ersten lesen an den Fall Kimberley Jeß von vor ca. 10-15 Jahren. Beim Nachlesen entdeckte ich einen guten und lesenswerten Artikel vom Hamburger Abendblatt, wo es eben auch um diesen Übergang zur Pubertät/von der Pubertät und später den Wohnortwechsel geht. 

https://www.abendblatt.de/sport/article1...-Fall.html

Wolfgang Killing u.a. dazu:  "Sehr viele Mädchen, so auch Kimberly, erreichen zwischen 13 und 16 Jahren einen sehr hohen Leistungsstand, weil das Kraft-Längen-Verhältnis des Körpers dann optimal ist." 

Gerade im Sprungbereich in der U16 ist es wohl keine Seltenheit, dass die Steigerungen manchmal nicht so rasant weiter gehen bzw. die Leistung stagniert. Aber wie gesagt, der Fall von Kimberley Jeß muss nichts mit Josephine Otto zu tun haben.
(17.06.2022, 10:20)Oliver schrieb: [ -> ]Man sollte immer berücksichtigen, dass es sich um sehr junge Menschen handelt. Sie ist als Teenager von Bad Zwesten nach Wiesbaden umgezogen. Dies war sicherlich nicht ganz einfach für sie. Weiter sind die Resultate im Jugendalter zweitrangig. Es ist vernünftiger, erstmal in die Technik und die notwendigen Grundlagen zu investieren, als jemand nur auf Leistung zu trainieren. Ich habe oft den Eindruck, dass in Deutschland zu sehr auf Leistung im Jugendbereich trainiert wird und die Grundlagen stark vernachlässigt werden. Die Folge sind häufig Ermütungsbrüche bei sehr jungen Athleten.

Ich hoffe, dass sie in Wiesbaden in allen Belangen gut betreut wird.

Es gibt durchaus auch Trainer, die im Topbereich arbeiten und die Armarbeit und die Lattenüberquerung vorrangig trainieren und der Absprung ist und bleibt eine Katastrophe. Das habe ich alles erlebt. Solche Interventionen geben dann noch den Rest, zumal gerade das zweite Metatarsale enorm ermüdungsbruchgefährdet ist. Da kann ich nur sagen: "Von Heike Henkel lernen!" Thumb_up

Die Grundlagen sollten sehr sauber gelegt werden!!! Thumb_upThumb_upThumb_up ‌Oft fehlt einfach das Wissen um die entsprechenden hinführenden Übungen. Es muss alles ausgeschlossen werden, was zu Ermüdungsbrüchen, Achillessehnenproblemen und speziellen Fußindispositionen führen kann. Das Wissen kommt nicht vom Himmel geflogen. Wink

Gertrud
(17.06.2022, 11:54)Keller90 schrieb: [ -> ]Ohne, dass ich Josephine Otto kenne, dachte ich beim ersten lesen an den Fall Kimberley Jeß von vor ca. 10-15 Jahren. Beim Nachlesen entdeckte ich einen guten und lesenswerten Artikel vom Hamburger Abendblatt, wo es eben auch um diesen Übergang zur Pubertät/von der Pubertät und später den Wohnortwechsel geht. 

https://www.abendblatt.de/sport/article1...-Fall.html

Wolfgang Killing u.a. dazu:  "Sehr viele Mädchen, so auch Kimberly, erreichen zwischen 13 und 16 Jahren einen sehr hohen Leistungsstand, weil das Kraft-Längen-Verhältnis des Körpers dann optimal ist." 

Gerade im Sprungbereich in der U16 ist es wohl keine Seltenheit, dass die Steigerungen manchmal nicht so rasant weiter gehen bzw. die Leistung stagniert. Aber wie gesagt, der Fall von Kimberley Jeß muss nichts mit Josephine Otto zu tun haben.
Natürlich verändert sich der weibliche Körper während der Pubertät, und durch mehr weibliche Formen verändert sich auch das Last-Kraft Verhältnis. Aber Bilder von Josephine zeigen, dass sie nach wie vor einen schlanken Körper hat. Allerdings sind die Oberschenkel viel muskulöser.
Die Sache interessiert mich, weil J.O. aus meiner Ecke 
stammt. Als sie 12 oder 13 Jahre alt war fiel mir das außergewöhnlich gute Sprunggefühl auf. Ich meine mich erinnern zu können, dass sie damals nicht in den Kader des HLV (Begrüngung zu jung) aufgenommen wurde. Vllt. war das garnicht so schlecht.