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Normale Version: Ausschreibung DM Berlin, 23.06 - 26.06.2022
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Der DLV führt A- und B-Normen ein.
https://dateien.leichtathletik.de/dateie...eibung.pdf
(13.04.2022, 21:06)runner5000 schrieb: [ -> ]Der DLV führt A- und B-Normen ein.
https://dateien.leichtathletik.de/dateie...eibung.pdf

Dafür müssen die 100m Sprinter wieder in die Vorläufe!
Der DLV hat gestern die Ausschreibung veröffentlicht -> AUSSCHREIBUNG (PDF)

Was ich mich frage: Warum wieder A/B-Normen?
A-Norm berechtigt sicher zur Teilnahme, B-Norm ist Mindeststandard bis zur Teilnehmergrenze, dann zählen die besten gemeldeten.

Da könnte man sich doch eine der beiden Normen auch sparen? Welcher A-Norm-Erfüller muss den ernsthaft befürchten, dass 14 (oder in anderen Disziplinen mehr) Personen besser sind und sie deshalb nicht sicher bei der DM starten können?
Oder anders gesagt: Statt einer B-Norm könnte man auch einfach sagen: A-Norm + die besten der Bestenliste bis Platz XY, um volle Teilnehmerfelder zu garantieren.

Eine A- und B-Norm macht in meinen Augen nur Sinn, wenn man z.B. sagt: A-Norm-Erfüller sind sicher im Endkampf / Halbfinale, "nur" B-Norm-Erfüller müssen, wenn die maximale Teilnehmerzahl überschritten wird am Donnerstag oder Freitag in eine weitere Vorrunde. Das wäre ein wirklich spannendes Format, würde A-Normen belohnen und gleichzeitig ein interessantes Sprugbrett für eine zweite Reihe bedeuten.

So scheint es aber eher darum zu gehen, maximale Teilnehmerfelder zu garantieren, was weiter sehr schade ist. Wenn in den technischen Disziplinen nur 14 Personen erlaubt sind (abgesehen davon, dass das zuletzt - hier Henne-Ei-Frage einsetzen - nicht immer erreicht wurde) bedeutet das schon mathematisch, dass nicht alle Bundesländer/Landesverbände vertreten sein können. Noch mehr weiße Flecken garantiert.

Nachvollziehbar aber in der Sache auch wenig hilfreich: Bei gleicher Leistung wird bevorzugt, wer die Leistung zuerst erbracht wird. In Statstiken logisch, aber für die DM bedeutet das: Ein Athlet der zum Medeschluss, also kurz vor dem DM seine Bestleistung erzielt muss womöglich zuhause bleiben, während jemand, der im April Bestleistung gesprungen ist, und schon wieder außer Form ist, starten darf. Hier wäre es eigentlich sinnvoll die Vorzeichen genau umzukehren und somit auch Athleten und Trainer zu belohnen, die das Training auf den Saisonhöhepunkt hin ausgerichtet periodisieren.
(14.04.2022, 08:13)Reichtathletik schrieb: [ -> ]Nachvollziehbar aber in der Sache auch wenig hilfreich: Bei gleicher Leistung wird bevorzugt, wer die Leistung zuerst erbracht wird. In Statstiken logisch, aber für die DM bedeutet das: Ein Athlet der zum Medeschluss, also kurz vor dem DM seine Bestleistung erzielt muss womöglich zuhause bleiben, während jemand, der im April Bestleistung gesprungen ist, und schon wieder außer Form ist, starten darf. Hier wäre es eigentlich sinnvoll die Vorzeichen genau umzukehren und somit auch Athleten und Trainer zu belohnen, die das Training auf den Saisonhöhepunkt hin ausgerichtet periodisieren.

Sehe ich nicht so. Fit zum Meldeschluss kann auch heißen, alles auf den Meldeschluss zu setzen und 2-2.5 W später wieder außer Form zu sein. Wer im April die Norm abhalt, kann bei Trainingstief Mitte Juni dann am 25 Jun und zwar nur am 25 Jun in Topform sein.
Mit der vorliegenden Ausschreibung bewahrheitet sich die Befürchtung, dass die in der Pandemie eingeführten Teilnehmerlimits Bestand haben (Man vergleiche die Ausschreibungen: Bis auf die 100m mit einem deutlichen Anstieg sind 2022 je Disziplin nur minimal mehr Teilnehmer zugelassen als 2021), weil's so bequemer für den DLV ist (euphemistisch im la.de-Artikel als "planbar" bezeichnet).
Gott bewahre, dass man über 5000m Vorläufe, oder über 100m mehr als drei Runden durchführen müsste.

Deutlicher kann man nicht sagen, dass einem die zweite Reihe scheiß egal ist.

Was für mich aus den Formulierungen der Ausschreibung nicht klar hervorgeht: erhöhen die Starter mit Sonderstartrecht die maximale Teilnehmerzahl je Disziplin, oder zählen die voll ins Kontingent und verringern damit die Zahl der möglichen Starter mit B-Norm zusätzlich?
(15.04.2022, 17:31)Atanvarno schrieb: [ -> ]Was für mich aus den Formulierungen der Ausschreibung nicht klar hervorgeht: erhöhen die Starter mit Sonderstartrecht die maximale Teilnehmerzahl je Disziplin, oder zählen die voll ins Kontingent und verringern damit die Zahl der möglichen Starter mit B-Norm zusätzlich?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Sonderstartrechte mit in das maximale Kontingent eingerechnet werden
Es gab vorher schon Beiträge in den Netzfundstücken zu dem Thema. Bitte zusammenfügen! [x] Done
Mit 14,65m hat man ziemlich sicher einen Startplatz im Dreisprung.
Verrückt! Ich wäre gerne noch einmal 20 Jahre jünger...
(15.04.2022, 17:31)Atanvarno schrieb: [ -> ]Mit der vorliegenden Ausschreibung bewahrheitet sich die Befürchtung, dass die in der Pandemie eingeführten Teilnehmerlimits Bestand haben (Man vergleiche die Ausschreibungen: Bis auf die 100m mit einem deutlichen Anstieg sind 2022 je Disziplin nur minimal mehr Teilnehmer zugelassen als 2021), weil's so bequemer für den DLV ist (euphemistisch im la.de-Artikel als "planbar" bezeichnet).
Gott bewahre, dass man über 5000m Vorläufe, oder über 100m mehr als drei Runden durchführen müsste.

Deutlicher kann man nicht sagen, dass einem die zweite Reihe scheiß egal ist.

Was für mich aus den Formulierungen der Ausschreibung nicht klar hervorgeht: erhöhen die Starter mit Sonderstartrecht die maximale Teilnehmerzahl je Disziplin, oder zählen die voll ins Kontingent und verringern damit die Zahl der möglichen Starter mit B-Norm zusätzlich?

Nachstehende Antwort habe ich per PN bekommen. Bezeichnend für die Diskussionskultur im DLV ist, dass ich sie, da der Verfasser sich nicht angreifbar machen möchte, nur anonym veröffentlichen darf.

Anonymus schrieb:Leider kann diesem Post nichts positives entgegengesetzt werden. Die Ausschreibung ist das verschriftlichte Bekenntnis gegen eine in der Breite florierende Leichtathletik. Der Verweis auf "Planbarkeit" ein Geständnis der eigenen Limitiertheit. In der Vergangenheit gab es zig große DM mit großen Startfeldern, die problemlos verlaufen sind. Selbst bei der Hallen-WM waren mehr am Start als in diesem Jahr in Berlin zugelassen sind. Dort wo nötig auch mehr als die anvisierten 16 TN.

Ich weiß aber sicher, dass die genannten Punkte nicht die Meinung der hauptamtlichen Trainer widerspiegeln. Offenbar verselbstständigt sich die Wettkampforganisation hier zunehmend. Die DLM als Marketinggesellschaft nimmt sicher auch Einfluss. Das real im Leistungssport arbeitende Personal wird schon lange nicht mehr gefragt geschweige denn gehört.

Zum Sonderstartrecht: Die erteilten Sonderstartrechte schlagen voll ins Kontingent und verringern faktisch die Zahl der möglichen Starter via B-Norm. Ein weiterer Schritt zu Bundeskadermeisterschaften.