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Normale Version: Bundestrainer Wissenschaft (m/w/d)
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Bundestrainer Wissenschaft (m/w/d)
Genau diese Punkte sehe ich als sehr kritisch an:
  1. … und Organisation von Leistungsdiagnostiken im Leistungssport/ An einigen Übungen würde ich auch heute noch keine Athletin teilnehmen lassen!
  2. Verantwortung, Koordination und Mitarbeit bei der Aus- und Weiterbildung von Bundestrainern,…
  3. Übernahme der Aufgabe des Wissenschaftskoordinators in ausgesuchten Themenfeldern, vorzugsweise im Bereich des Krafttrainings und der Rehabilitation Bereich des Krafttrainings: Das kommt mir so bekannt vor? Wink
  4. Begleitung wissenschaftlicher Projekte mit konkretem Bezug zum Training von Kaderathleten in der Leichtathletik
  5. Abgeschlossenes universitäres Studium der Sportwissenschaft bzw. eines Studienganges in Verbindung mit Sportwissenschaft, vorzugsweise mit Promotion/ Die Promotion macht noch keine Klasseperson. Gut muss er/sie sein!!!
  6. Mehrjährige Erfahrung im Leistungssport, der sportwissenschaftlichen Forschung, der universitären Lehre (in mindestens einem der genannten Felder)
Da wird das zweite Stockwerk gebaut, während der Keller, das Fundament marode bleibt. Es geht im Sport wie in der Politik immer mehr darum, den Kreis der Berater zu erhöhen und die eigentlichen Bedürfnisse nicht zu sehen. Einige Sachen haben HjH und ich schon vor 30 Jahren (!!!) vertreten, aber eben in anderen Kausalzusammenhängen.
  
Gertrud
Mehr Wissenschaft im Sport finde ich gut. Wichtig wäre allerdings nicht nur deduktiv vorzugehen (sprich Literatur lesen ->daraus Theorien bilden->praktische Anwendung erfinden-> in die Praxis übertragen und einfach davon ausgehen das das schon gut sein wird weil die Theorie ja stimmt), sondern die tatsächliche Praxis zu erfassen und dann wirklich zu messen was funktioniert und was nicht.

Das bedeutet nicht das man sporttheorie nicht nutzen soll, aber oftmals gibt es Dinge die theoretisch gut durchdacht sind, aber praktisch nicht funktionieren.

Daher ist es imo wichtig das man wirklich überprüfbare Hypothesen hat und dann wirklich Messungen durchführt ob es klappt oder nicht. So könnte man ja z.b einfach feststellen ob z.b kniebeugen wirklich schädlich sind oder nicht indem man verletzungsstatistiken erhebt und mit Trainingsmethoden korreliert.
(17.12.2021, 01:58)dominikk85 schrieb: [ -> ]Mehr Wissenschaft im Sport finde ich gut. Wichtig wäre allerdings nicht nur deduktiv vorzugehen (sprich Literatur lesen ->daraus Theorien bilden->praktische Anwendung erfinden-> in die Praxis übertragen und einfach davon ausgehen das das schon gut sein wird weil die Theorie ja stimmt), sondern die tatsächliche Praxis zu erfassen und dann wirklich zu messen was funktioniert und was nicht.

Das bedeutet nicht das man sporttheorie nicht nutzen soll, aber oftmals gibt es Dinge die theoretisch gut durchdacht sind, aber praktisch nicht funktionieren.

Daher ist es imo wichtig das man wirklich überprüfbare Hypothesen hat und dann wirklich Messungen durchführt ob es klappt oder nicht. So könnte man ja z.b einfach feststellen ob z.b kniebeugen wirklich schädlich sind oder nicht indem man verletzungsstatistiken erhebt und mit Trainingsmethoden korreliert.


Es kommt auf die Kausalzusammenhänge an. Der DLV will stromlinienförmige Trainer*innen haben. Toptrainer*innen sind in der Regel Menschen, die vor Kreativität sprühen. Es ist richtig, wenn der DLV sich auf die Servicebereiche begrenzt und allen Trainer*innen einen sehr guten Service bietet. Der DLV will aber im Endeffekt, dass alles zentralisiert wird und alle AuA bei den BT landen. Der DLV wird somit zum Abbild des DVfL, wobei unser politisches Profil ein ganz anderes ist, wobei ich nicht alles im DVfL als schlecht empfunden habe und empfinde.

Hat sich etwas in der Verletztenstatistik gravierend im Topbereich und an der Basis getan? Der Schuss geht bereits jetzt schon nach hinten los. Die Basis an sehr guten Trainer*innen wird schon heute extrem dünn. Wer bewirbt sich denn noch auf einen Posten, der zeitlich enorm eingegrenzt ist und der nicht unbegrenzt eigenverantwortlich handeln kann? Es sollte eine angstfreie Atmosphäre herrschen. Wenn ich mir die Fortbildungen und das, was teilweise geboten wird, ansehe, dann sage ich, dass man viele Vorträge auch zumailen kann. Ich fahre mit dem Anspruch zu Vorträgen, dass substantiell tiefgreifend diskutiert wird. Der Bereich des gesunden Trainings ist ein sehr weites Feld. 

Es werden reihenweise AuA in den jungen Jahren kaputt trainiert. Ich habe mehrere Beweise auf meinem Tisch liegen und war teilweise sehr erschüttert auch über die mangelnden Kenntnisse bei BT. Man war, das kann ich wohl für mich in Anspruch nehmen, in Lübeck/Malente von meinem Vortrag begeistert, weil ich Fundiertes angeboten habe. Ich habe momentan aber nicht mehr die Fortbildung anderer Trainer*innen im Auge.

Wenn ich z.B. einen Beitrag zu einer DLV-Fortbildung halte und mit 80 € abgespeist wurde, dann sehe ich nicht ein, dass ausländische Trainer*innen in einem hohen Segment bezahlt werden oder auch unsere Funktionsträger. Da besteht ein krasses Missverhältnis, das auch knallhart angesprochen werden muss. Der DLV sollte sich mal vergewissern, dass Personen mit Doktor- oder Professorentitel nicht unbedingt imstande sind, die entsprechenden Modalitäten anzuwenden. Es gibt auch da - wie in allen Bereichen - gute und schlechte Personen hinsichtlich sportlicher Anwendung. Man sollte die Spreu vom Weizen trennen!!! Beim Hausbau ist mir das immer wieder aufgefallen. Der Architekt ist nicht unbedingt der gute Praktiker. Im Sport ist es nicht anders!!! Die Personen, die über beide Fähigkeiten verfügen, sind sehr rar. 

Ich stelle mir ein Monitoring "auf Herz und Nieren" ganz anders vor und zwar nicht mit der "Gießkanne von oben". Ich komme aus dem "Korrekturmodus" im Übungsbereich bei einer Athletin nicht hinaus - unglaublich!!! Da liegen die tiefen Ursachen unserer Misere auch im Topbereich. 

Gertrud
Letztens sprach mich ein BT an und sagte: "Du müsstest im DLV als Scout arbeiten und reihenweise AuA im Topbereich besuchen, um vieles zu richten." Recht hat er; nur bin ich daran nicht mehr interessiert. Ich liebe die Arbeit mit Athletinnen und Athleten unter meiner permanenten Aufsicht. Ich brauche den Rest der Zeit für meine autodidaktische Fortbildung und eigene Gesundheit. Ich bekomme viele Anfragen der Kontaktaufnahme mit mir. Wissensvermittlung sollen mal die Damen und Herren auf der DLV-Gehaltsliste leisten. Wink

Gertrud
(17.12.2021, 01:58)dominikk85 schrieb: [ -> ]Daher ist es imo wichtig das man wirklich überprüfbare Hypothesen hat und dann wirklich Messungen durchführt ob es klappt oder nicht. So könnte man ja z.b einfach feststellen ob z.b kniebeugen wirklich schädlich sind oder nicht indem man verletzungsstatistiken erhebt und mit Trainingsmethoden korreliert.

Es gibt orthopädische Vorgaben, bei denen ich Athletinnen nicht den Speer werfen lasse. Ich messe gewisse Parameter permanent nach, die aus meiner Sicht Fortschritt bedeuten. Vor entsprechenden Werten lasse ich nicht mit mir handeln.  WinkThumb_down

Gertrud