(17.01.2022, 09:54)matthias.prenzlau schrieb: [ -> ]Ich finde es hochspannend, dank des Forums, so nah am Geschehen dran zu sein.
Bitte, liebe Frau Schäfer, halten sie uns weiter auf dem Laufenden.
Und weiterhin viel Erfolg!!! Da kommt im Sommer was... 
Louisa hat im Grunde vor drei Jahren ihre beste Zeit gehabt. Sie war in Ratingen im letzten Jahr völlig frustriert, als ich mit ihr sprach. Sie sagte: "Ich habe den Eindruck, dass mir den Ellbogen bald um die Ohren fliegt." Ich habe nur ihren Arm angehoben und festgestellt: "Du bist beweglich wie eine Eisenbahnschiene. Du solltest mehrere Monate keinen Speer anfassen!"
Dann kam von ihr irgendwann der Anruf: "Kann ich zu dir kommen? Ich möchte bei dir mehr über die Leichtathletik lernen." Ich war überhaupt nicht auf Athletinnenübernahme eingestellt, zumal ich erheblich gesundheitliche Probleme hatte. Als sie auf mich zukam und wollte, dass ich sie trainiere, habe ich ihr gesagt, dass eine Komplettübernahme aufgrund der Distanz und meiner Gesundheit nicht möglich sei. So ist sie dann auf Dirk Zorn und meine Wenigkeit in Kooperation gekommen. So war es und nicht anders.
Louisa ist total wissbegierig und hinterfragt sehr viel, was meiner Mentalität sehr entgegenkommt. Ihre psychische Verfassung wird aufgrund des Fortschrittes von Tag zu Tag stabiler. Sie wird regelrecht kampfeslustig. Das macht Dirk und mir einfach Spaß. Sie schätzt meine akribische Art sehr und setzt um. Es passt einfach in unserem Team, was natürlich auch Zeit benötigt hat. Ich musste sie zunächst an mein manchmal sehr eindeutiges und unerbittliches Durchsetzungsvermögen gewöhnen. Ich verlange im Endeffekt einfach einen sehr direkten Weg. Sie schätzt auch meine Präsenz im Training und Wettkampf. Es ist mittlerweile eine Sache des Vertrauens zwischen allen Beteiligten.
Ich schätze auch unsere medizinische Abteilung mit ungeheurem Know How und sehr guten Vorgaben.
Eine Sache merke ich immer wieder, dass nicht jede/r Klassetrainer/in und jede/r Klasseathlet wegen unterschiedlicher Mentalität zusammenpassen. Die Chemie muss stimmen. Mich hat man sehr oft gefragt, wie können Sabine Braun und Sie überhaupt miteinander auskommen? Man hat uns damals 14 Tage gemeinsam gegeben. Es wurden fast 13 Jahre.
Gertrud
Hallo Frau Schäfer,
Louisa ist ja nicht weit weg von der Hpürden Norm für die Hallen WM.
Respekt
(02.02.2022, 18:00)Triplejumper1215 schrieb: [ -> ]Hallo Frau Schäfer,
Louisa ist ja nicht weit weg von der Hpürden Norm für die Hallen WM.
Respekt
Der Anfang ist nach einem halben Jahr intensiven Trainings gut gelungen. 8.20s über die Hürden, 6,14m im Weitsprung und vor allem 13,62m mit der Kugel sind nicht zu verachten.
Aber wenn man es statistisch betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:
In 2021 lief Louisa die Hürden in 6,21s (also 1/100s langsamer, und in 2019 sogar in 8,15s. Der Weitsprung ist im Vorjahr (auch vor der neuen Trainingskonzeption ) mit 6,10m registriert, zwei Jahre davor sogar mit 6,15m. Eindeutig dagegen ist die Verbesserung im Kugelstoßen (bisherige Bestleistung 13,22m in 2018).
Nun muss man abwarten, ob neben dem Kugelstoßen auch in den anderen Disziplinen Leistungssprünge
zu verzeichnen sind. Erst nach geraumer Zeit kann man resümieren, ob das neue Konzept den erhofften Erfolgt bringt bezw. schon erbracht hat. Hoffen wir das Beste für die Sportlerin und das Trainingsteam, doch mit Prognosen muss man immer vorsichtig sein.
Denke ich auch, es ist überhaupt erst mal positiv das sie nach den Verletzungen überhaupt schon wieder auf dem alten Niveau ist und im kugelstoßen sogar besser.
Abgerechnet wird aber natürlich im sommer und da wird man sehen ob sie erstens so lange gesund bleibt und zweitens die leistung stimmt.
Trotzdem muss man sagen das der erste eindruck positiv ist und Frau Schäfers Aussage das sie derzeit eher auf aufbau und Gesundheit trainiert und trotzdem bereits im bereich ihrer PBs ist macht hoffnung das im sommer nochmal ein Sprung kommt wenn das hochleistungstraining im Frühjahr kommt (sofern ihr Körper das verkraftet)
Hat eigentlich jemand was von frau Schäfer gehört? Sie hat schon seit 2 wochen hier nichts mehr gepostet.
Hoffe es ist alles ok bei ihr.
(10.02.2022, 23:12)dominikk85 schrieb: [ -> ]Hat eigentlich jemand was von frau Schäfer gehört? Sie hat schon seit 2 wochen hier nichts mehr gepostet.
Hoffe es ist alles ok bei ihr.
Danke der Nachfrage - es geht mir momentan gut. Ich möchte nur etwas Ruhe bei mir einkehren lassen und meine Energie nur auf Louisa Grauvogel und meine Gesundheit fokussieren. Wir bereiten sie sorgfältig auf Ratingen vor. Ich bin dann mal bis dahin weg. Das bitte ich zu respektieren.
Gertrud
Sehr gut, war das nur nicht gewohnt, daher hatte ich mir etwas Sorgen gemacht.
Nicht alles immer zu lesen ist sicher eine gute idee
. Viel erfolg weiterhin mit dem projekt. Wenn sie bis zum Sommer weitestgehend gesund bleibt gibt es bestimmt eine PB
Ich möchte hiermit das Ende der Zusammenarbeit von Louisa Grauvogel und mir bekannt geben. Wir gehen im Guten auseinander. Unsere Trainingsauffassungen differieren in für mich entscheidenden Trainingsinhalten zu stark. Wir können hier leider keinen gemeinsamen Nenner finden. Ich bin für meine Nulltoleranz bezüglich Gesundheit bekannt und möchte hier keine Verantwortung übernehmen, wenn Kompromisse gemacht werden. Ich akzeptiere hier Louisas Vorstellungen, möchte sie aber nicht begleiten.
In meine Entscheidung, diesen Weg nicht mehr weiter gemeinsam zu gehen, spielt aber natürlich auch vor allem meine gesundheitliche Disposition eine große Rolle. Ich darf mich nicht aufregen! Hier wurden mir in den letzten Wochen einige Male klare Grenzen der Verträglichkeit aufgezeigt. Ein Überschreiten meiner Toleranzgrenze hat sofort für mich gesundheitliche Folgen, die auf Dauer vielleicht ungünstig für mich ausgehen können. Ich habe mich daher auch vornehmlich zum Schutze meiner Gesundheit so entschieden.
Grundsätzlich ist es immer schwierig, eine Athletin mit vorherigen anderen Erfahrungen insgesamt von ganz neuen Wegen zu überzeugen. Ich hatte bei Sabine Braun das unverschämte Glück, dass bei ihr bestimmte Kraftübungen z.B. wegen ihrer orthopädischen Mitbringsel nicht gemacht werden durften und somit nur wirklich absolut gesunde Varianten möglich waren. Das hat vornehmlich zu ihrer einzigartigen Karriere beigetragen, wobei wir im Team immer auf einer Schiene lagen. Bei Louisa machte die lange Anfahrt ein mehrmaliges Training in der Woche unmöglich, so dass ich zu wenig Einfluss nehmen konnte. Ich war bei Sabine tagtäglich anwesend, was zum großen Teil ein Garant für die enorme Übungsqualität war.
Ich halte die duale Karriere von Louisa für die richtige Wahl. Darüber waren wir uns absolut einig. Jetzt wünsche ich Louisa auf ihrem weiteren Weg wirklich alles erdenklich Gute! Vor allem hoffe ich, dass sie gesund bleibt!
Auf Dauer lassen sich für Athletinnen im Leistungsgrenzbereich auch bestimmte Konfrontationen mit Institutionen nicht vermeiden, die auf Zentralisierung ausgerichtet sind und überhaupt nicht in meinem Sinne gestaltet werden können, wobei ich nur immer ein Ziel hatte, ganz allein ungestört mit entgegengebrachtem Vertrauen aufgrund früherer Leistungen als Trainerin von Weltklasseathletinnen arbeiten zu können. Das ist in unserem System aber irgendwann nicht mehr möglich. Ich war nie auf Konfrontation aus Prinzip eingestellt. Ich brauche bestimmte Stellen einfach nicht.
Gertrud
Dann hat man wohl durch die Hintertür es sehr gut geschafft, Dich wieder aus dem Spiel rauszunehmen und der Laden kann so weiterlaufen wie bisher. Schade.