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Normale Version: Wie schlagen sich die Deutschen beim Saisonhöhepunkt im Vergleich?
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Die Auswertung reproduziert immerhin vage den Eindruck, dass GB und Polen eher auf Zack zum Höhepunkt sind.
Mal ganz abgesehen davon, wie nachvollziehbar im Detail die Einordnungen als "gut", "im Rahmen", "enttäuschend" sind, spielen psychologisch eben noch ganz andere Dinge mit. So etwas wie "goldener Tag" wurde schon erwähnt. Ebenso gibt es natürlich den "schwarzen Tag", vierte Plätze können besonders frustrierend sein, sogar Bronze oder Silber bei hohen Favoriten, obwohl objektiv eigentlich gut bis sehr gut. Gerade bei den Läufen ist auch schwer zu quantifizieren, wann etwa ein Ausscheiden im VL/HF als enttäuschend gilt. Hängt vom Verlauf, von der Besetzung etc. Umgekehrt sind bei manchen techn. Disziplinen (Diskus, Speer, teils Weitsprung und Dreisprung) relativ starke Schwankungen häufig ("einen raushauen"). Oder eben ein Artefakt bestimmter Pläetz/Bedingungen, die zu viel für ein Großereignis erwarten lassen.
Hier sind die Ergebnisse der deutschen in Berlin, die internationale Konkurrenz folgt später. Nicht gezählt habe ich die Siebenkämpferinnen Louisa Grauvogel und Mareike Arndt, die wegen des Shuttlebus-Unfalls ja nicht mehr zur letzten Disziplin antreten konnten. Vor allem bei Grauvogel ist da ja eher ein Top-Ergebnis verlorengegangen.

Deutschland hatte 111 Starts bei der Heim-EM in Berlin. Davon wurde 29 Mal eine PB oder SB aufgestellt, das sind 26,13% und damit ein deutlich besseres Ergebnis als in Doha. 19 Mal gab es auch ohne PB und SB eine gute Leistung, das sind 17,12%. 28 Mal war das Ergebnis im Rahmen, das sind 25,23%. 35 Mal blieben deutsche Starter unter den Erwartungen, das 31,53%.

Die deutschen Starter mit PB oder SB waren Jonas Koller, Gregor Traber, Nils Brembach, Hagen Pohle, Carl Dohmann, Nathaniel Seiler, Mateusz Przybylko, Fabian Heinle, Niklas Kaul, Gina Lückenkemper, Laura Müller, Konstanze Klosterhalfen, Fabienne Amrhein, Katharina Heinig, Ricarda Lobe, Gesa Krause, Elena Burkard, Emilia Lehmeyer, Saskia Feige, beide Damenstaffeln, Marie-Laurence Jungfleisch, Kristin Gierisch, Neele Eckhardt, Sara Gambetta, Nadine Müller, Kathrin Klaas, Christin Hussong und Carolin Schäfer.  Wink

Ein gut für eine Medaille gab es für David Storl, Thomas Röhler, Andreas Hofmann, Arthur Abele, Alina Reh, Cindy Roleder, Pamela Dutkiewicz, Malaika Mihambo, Christina Schwanitz, Shanice Craft.

Ein gut entweder wegen einer im Verhältnis starken Platzierung oder weil man dicht an der PB/SB war ging an Timo Benitz, Marcel Fehr, Tom Gröschel, Erik Balnuweit, Luke Campbell, Robert Harting, Lisa Marie Kwayie, Jessie Maduka und Claudine Vita.
Ein paar Sachen fallen schon auf bei Deutschlands Leichtathleten

- Zuwenig Internationale Meetings
- Frühform

Frühform ganz krass bei den Stabhochspringern. Alle mit Bestleistungen 31.1-5.2.2021. Im Gegensatz zu den ersten 3 in Torun alle ab 17.2-25.2 mit Besthöhen. Die waren 2 Wochen zu früh und hatten auch keine Meetings in Frankreich oder Polen besucht.

Dass Deutsche Athleten fast nur Inland Meetings absolvieren sieht man deutlich. z.B in Vorläufe bei Montag wo die Zeit häufig bei 7.30 liegen. Die 7.30 sind zu wenig für Meisterschaftsvorläufe. Es gab Topmeetings in Frankreich sowie 2 in der Halle in Torun.

Was ich überhaupt nicht verstehe warum der DLV nicht bei EAA um 2-3 Plätze bietet. Kugelstossen Herren, Frauen Kurzhürden.

Bei den Läufen fehlt ganz generell die Tempo härte - hier helfen nur Überdistanzen und härtere Unterdistanzläufe auf Zeit. Die Schweizerin Lore Hofmann hat bei den CH Meisterschaften einen 800m Vorlauf absolviert und 1 Stunde später einen 400 m Vorlauf. So landet man auch im Finale.
Auch interessant:
Persönliche Bestleistungen (Gehen ausgenommen) bei der WM 2017:
GB: 10
Polen (1), Deutschland (2) und Frankreich (0) zusammen: 3
Eine Heim-WM motiviert immer besonders stark
Und die Bedingungen für technische Disziplinen waren in London teilweise nicht gut (zu kalt, nass), die Briten sind meistens eher stärker in den Laufdisziplinen.
Ein gute Arbeit von longbottom, genau weil sie den Faktor "Subjektive Wahrnehmung" herausnimmt!

Das Bewertungskriterien immer hinterfragt werden scheint normal (?) zu sein, oft sind es dann persönliche Interessen die hierunter fallen… Wink

Zu den PBs könnte man vielleicht noch das Alter mit in die Bewertung einbeziehen, dem aufstrebenden Nachwuchs (sagen wir bis ungefähr 20) fällt es natürlich leichter eine PB zu erreichen, als einem Athleten, einer Athletin der/die bereits einige Jahre Erfolge aufzuweisen hat. (etwa Mihambo).

Das auch die Zahl der Starts, die Wetterbedingungen, Verletzungsgeschichten, ob und welche größeren Ereignisse stattfanden und anderes mehr eine Rolle spielt, kann man natürlich nicht so gut quantifizieren, Athleten in GB peaken z.B. natürlich auch mit Blick auf die Commonwealth Games - andere Europäer nicht. (wenn die Großereignisse im gleichen Jahr stattfinden)

Hilfreich finde ich eine solche Aufstellung, wenn die Ereignisse über mehrere Jahre betrachtet einfließen - Schwankungen gibt es immer (nicht nur pandemiebedingt etwa)
(10.03.2021, 10:06)lor-olli schrieb: [ -> ]Zu den PBs könnte man vielleicht noch das Alter mit in die Bewertung einbeziehen, dem aufstrebenden Nachwuchs (sagen wir bis ungefähr 20) fällt es natürlich leichter eine PB zu erreichen, als einem Athleten, einer Athletin der/die bereits einige Jahre Erfolge aufzuweisen hat. (etwa Mihambo).

Vor allem deshalb habe ich PBs und SBs in die gleiche Gruppe genommen und nicht getrennt gewertet.  Wink
Die Engländer haben sich nach dieser Rechnung schon besser geschlagen, aber 39% gut oder sehr gut nach seiner Methode vs 42 bei den Polen und 48 bei den Engländern ist jetzt auch kein gigantischer Unterschied.

Wenn man manche posts hier liest klingt das ja so als würden die deutschen zu 80% versagen und die Briten und Polen quasi zu 100% performen. 

Ich denke das ist wirklich selektive Wahrnehmung weil wir bei den anderen Nationen nur auf die Medaillengewinner und vielleicht noch Finalisten schauen während wir bei uns das ganze genauer verfolgen und jeden im Vorlauf gescheiterten wahrnehmen.
Resultate von 2017, 2018 haben keine Bedeutung mehr. Darum sind solche Rechnungen eher Zufall.

Weil Fragen bei Przybilko z.b Alle Wettkämpfe bis auf einen unterirdisch. Man fragt sich wie er da 2.28 geschafft hat.
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