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Normale Version: Mondo Duplantis - Hat ein Stabhochspringer Starpotential?
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(18.09.2020, 08:22)lor-olli schrieb: [ -> ]Schon amüsant, da fliegt ein 20 jähriger über einen 26 Jahre alten Bubka-Rekord und hier wird über "Leistungsdurchschnittsware" diskutiert… Teufel
Ich ziehe zwei alternative Schlüsse:
- entweder der Rekordsprung von "Mondo" ist wie bei Börsengeschäften schon eingepreist
- oder hier sprechen Experten vornehmlich über ihre eigenen Interessen

…schwere Entscheidung…  Angel

Für mich sieht es so aus, dass Duplantis angesichts seines Alters und angesichts seines Leistungsvermögens, durchaus in der Lage ist die LA in den nächsten Jahren immer wieder auch in die "großen" Schlagzeilen zu bringen. Die 6.15 hat er mit mindestens 6-8 cm Luft zur Latte überquert, angesichts dessen müssen auch Warholm (der WR ist 28 Jahre alt…) oder  Ingebrigtsen zurückstecken (obschon ich Warholm dieses Jahr den WR noch zutraue)

1) Ich kann nur für mich sprechen:
Ich finde Leistungen/Weltrekorde in technischen Disziplinen allgemein weniger beeindruckend als Leistungen/Weltrekorde in Laufdisziplinen.

2) Interessant (man könnte auch sagen "amüsant"), dass du Ingebrigtsen und Warholm erwähnst, aber nicht den Athleten, der dieses Jahr bereits einen Weltrekord gebrochen hat (oder den Athleten, der jünger als Ingebrigtsen ist und trotzdem sowohl über die 3000 m als auch über die 5000 m besser ist).


3) Ich frage mich auch, inwieweit ein Stabhochspringer als großer Star taugt. Ich denke es wäre für die Leichtathletik besser, wenn es einen dominanten Amerikaner im Sprint geben würde (Coleman, Lyles).


edit mod: abgetrennt aus
Diamond League 2020 - Rom, 17.09.2020 (Duplantis WR 6,15m)
(18.09.2020, 13:54)Nanobot schrieb: [ -> ]
1) Ich kann nur für mich sprechen:
Ich finde Leistungen/Weltrekorde in technischen Disziplinen allgemein weniger beeindruckend als Leistungen/Weltrekorde in Laufdisziplinen.

Ich kann ja auch nur für mich sprechen. aber ich finde gerade die Weltrekorde in den technischen Disziplinen beeindruckend. Weil man sich diese Leistungen bildlich vorstellen kann. Wenn man im olympischen Museum in Lausanne unter der Hochsprunglatte steht, wenn man sich vorstellt, dass die besten Hochspringer über das Volleyballnetz springen oder fast über die ganze Breite des Volleyballfeldes. Das Erstaunen der Jugendlichen im Training war auch gross, als sie festgestellt hatten, dass der Speer beim Weltrekord das Haus hinter der Wurfwiese im oberen Stock getroffen hätte, und die Kugel auf unserer Anlage weit über den Zaun gefolgen wäre. 

Und ich glaube auch, dass es für die Leichtathletik in Europa wichtig ist, dass wieder Europäer Weltrekorde brechen. Ob die Person dann als Typ noch zum Star taugt, ist halt individuell.
Ich denke schon das Mondo zum Star taugt oder sogar zum "Gesicht der Leichtathletik". Es stimmt schon das technische Disziplinen oft nicht so gut ankommen, aber Stab ist da imo eine Ausnahme weil es einfach durch das akrobatische element spektakulär ist und fast schon an der Grenze zur funsportart/extremsportart ist. Bubka und isinbayeva waren ja auch Stars, lobinger und ecker auf deutscher Seite auch (holzdeppe und otto allerdings weniger da sie halt auch eher ruhig waren).

imo taugt daher ein stabhochspringer  von allen Technikern am ehesten zum Star, eher als ein Werfer oder hochspringer.

es muss natürlich auch die "big personality" und der Wille den Medien jederzeit zur Verfügung zu stehen da sein, wer einfach nur professionell sein Ding macht und sich abschottet wird nicht zum Star. Das traue ich Mondo aber durchaus zu.
(18.09.2020, 16:49)dominikk85 schrieb: [ -> ]imo taugt daher ein stabhochspringer  von allen Technikern am ehesten zum Star, eher als ein Werfer oder hochspringer.

Bubka war im Stabihoch so was Beckenbauer und Pele zusammen. Jetzt kommt sein Über-Messi. Zentimeterweise vermutlich. Isinbayewa hatte's nachgemacht, und es wurde zunehmend langweilig.

Aber außer Bubka gab es noch nie jemend aus dem Stabhochsprung, den sich jemand außer Insiderkreisen gemerkt hätte.

Nurmi, Owens, Zatopek, Moses, Lewis. Oder Rosendahl, Meyfarth, Drechsel. Oder Rudi Harbig. Da ist neben Laufen auch Hoch und Weit. Dass man Sportanlagen nach einem Stabhochspringer benennt, werde ich nicht erleben.

Spannend wäre jetzt ein Hammerwurf von über 90 Metern.
Sport zur Unterhaltung (also nicht als Aktiver) ist ein Akt der Perzeption, dass Läufer hier in der Frühzeit Vorteile hatte ist konsequent, hier gab es die direkte Vergleichbarkeit (wer sieht in einem Stadion von den Zuschauerrängen, ob die Latte nun 2cm höher liegt, oder die Kugel 10cm weiter fliegt).

In unseren multimedialen Zeiten ändert sich die aber deutlich, hier sind durch die moderne Kameratechnik auch ganz andere Aspekte relevant und das Überspringen einer Höhe von 6,15m in Zeitlupe und aus verschiedenen Perspektiven hat enormen Reiz. Die Jüngeren unter den Zuschauern interessieren sich eher für die attraktiven Diziplinen (Athletik, Tempo) , der Langlauf gehört eher nicht mehr dazu. Muss man als "alter Athlet" nicht gut finden, wird aber beim Gespräch mit Jüngeren schnell klar, es sind genau diese Aspekte die auch Sportarten wie Downhill, Snowboard, Surfen und andere so interessant machen - Leistung gepaart mit oft spektakulärer Unterhaltung.
(18.09.2020, 14:44)krebsan schrieb: [ -> ]
(18.09.2020, 13:54)Nanobot schrieb: [ -> ]
1) Ich kann nur für mich sprechen:
Ich finde Leistungen/Weltrekorde in technischen Disziplinen allgemein weniger beeindruckend als Leistungen/Weltrekorde in Laufdisziplinen.

Ich kann ja auch nur für mich sprechen. aber ich finde gerade die Weltrekorde in den technischen Disziplinen beeindruckend. Weil man sich diese Leistungen bildlich vorstellen kann. Wenn man im olympischen Museum in Lausanne unter der Hochsprunglatte steht, wenn man sich vorstellt, dass die besten Hochspringer über das Volleyballnetz springen oder fast über die ganze Breite des Volleyballfeldes. Das Erstaunen der Jugendlichen im Training war auch gross, als sie festgestellt hatten, dass der Speer beim Weltrekord das Haus hinter der Wurfwiese im oberen Stock getroffen hätte, und die Kugel auf unserer Anlage weit über den Zaun gefolgen wäre.

Und ich glaube auch, dass es für die Leichtathletik in Europa wichtig ist, dass wieder Europäer Weltrekorde brechen. Ob die Person dann als Typ noch zum Star taugt, ist halt individuell.


Ich verstehe deine Sichtweise, meine aber mit "beeindruckend" etwas anderes.
(18.09.2020, 17:56)RalfM schrieb: [ -> ]Spannend wäre jetzt ein Hammerwurf von über 90 Metern.


Inwiefern? Ich denke selbst bei einem Wurf über 100 m würden sich nur die Insider dafür interessieren. Bis auf Gehen sind wohl alle anderen Disziplinen populärer.
Jetzt wird es spannend. Richtig vermarktet... Ein Diskuswerfer wurde ja in D zuallererst über das Zerreißen seines Trikots berühmt. Aber erst mal muss der Hammer kommen. Vielleicht reichen 88.
Schwere Sachen, die weit fliegen, sind für den Zuschauer attraktiv. Wenn das dann verbunden ist mit einem Sympathieträger wie bspw. Heinz Weis...(WM Finale 97 war definitiv ein begeisternder Wettkampf)
Heinz Weis war wohl zu sympathisch.
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