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Normale Version: Budget des NOP
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Lassen wir Mal alle Doping-Spekulationen außen vor: Das Nike Oregon Project lockt auch so mit Trainerstab, Einrichtungen, Betreuung. Meine Frage ist: Weiß jemand, wie hoch das "Budget" des NOP ist? Was hat der Laden für Trainer, Physios, Trainingscamps, etc. zur Verfügung. Oder anders gesagt: Was würde es kosten, sowas aufzuziehen?

Weltklasse-Athleten generieren freilich auch Einnahmen, bzw. bekommen Anreise und Unterbringung bei vielen Wettkämpfen von den Ausrichter, haben zusätzlich Sponsoren, die ihnen das Training ermöglichen, so dass das Projekt vermutlich nicht oder nur kaum direkt an Athleten zahlen muss oder?

Vielleicht kann man das NOP mal den Budgets Deutscher Leistungsgruppen gegenüber stellen, oder den Privatbudget der Ingebrigstens. 

Interssant wäre auch das zu vergleichen mit dem was sagen wir eine Drittliga-Fussball-Mannschaft hat. Oder muss man noch tieferklassig greifen? Vermutlich...
Ich habe im thread "Busemann will Gundersen" in post #70 mal ein paar Zahlen genannt, da kann man dann ja mal selbst rechnen… (Zum NOP sind mir keine Zahlen bekannt, was die Athleten verdienen ist ja nur ein Bruchteil der Summe die das Projekt kostet), ABER am NOP sind ja nicht nur Leichtathleten. Ich finde auch keine Zahlen zur Erstfinanzierung und dann zur Laufenden, in den USA sind die möglichen Abschreibungen und Sonderabschreibungen je nach Staat sehr unterschiedlich und teilweise extrem hoch (solange man Arbeitsplätze generiert…)
Unfinanzierbar. Allein diese ganzen spezial Geräte wie cryo kammern, Unterwasser laufbänder etc kosten hunderttausende. Nike leistet sich das halt und schreibt es dann als werbeausgaben von der Steuer ab. Für Nike ist das eine promo Geschichte, rechnen tut es sich wenn überhaupt nur beim werbewert. Nike geht es da um publicity für den extrem umkämpften laufschuh Markt. Ist ihnen mit den 4% dingern ja auch gut gelungen.
Was davon gibt es denn zB in Kienbaum oder in der DSH Köln eh schon? Ich habe auf instagram Gehring u.a. schon auf Speziallaufbändern (nicht unter Wasser, aber mit Unterstützung) gesehen.
(08.10.2019, 09:14)Jo498 schrieb: [ -> ]Was davon gibt es denn zB in Kienbaum oder in der DSH Köln eh schon? Ich habe auf instagram Gehring u.a. schon auf Speziallaufbändern (nicht unter Wasser, aber mit Unterstützung) gesehen.

Sogenannte 0-G-Laufbänder gibt es in mehreren Orten. "Tiefkühl"-Kammern ebenso.
Dass Nike das ganze quasi "absetzt" ist mir klar. Mir geht es eher darum eine bessere Vorstellung davon zu kommen, was NOP und andere Eliteteams" an "Geld verbrennen", sprich in welchen Kategorien müsste man greifen, um ähnlich zu arbeiten. Ich glaube nämlich, dass es nicht so "unfinanzierbar" ist. Sicher, für den üblichen deutschen LA-Verein mit seinem fünf bis klein-sechsstelligen Budget sicherlich, aber auch in Deutschland gibt es ja große Firmen oder Mäzen, die Geld in einige Sportarten stecken (siehe z.B. Hopp mit Hoffenheim, und Fußball ist sicher um klassen teurer!). Ab einem gewissen Grad wird alles vielleicht sogar "billiger" durch weitere Einnahmen, Marketing, etc.
Und wenn nicht Deutschland, so könnten sicher andere Länder, zB Katar, auf die Idee kommen, sowas zu machen...
(08.10.2019, 12:19)Reichtathletik schrieb: [ -> ]Und wenn nicht Deutschland, so könnten sicher andere Länder, zB Katar, auf die Idee kommen, sowas zu machen...

Katar hat die Aspire Academy
Die Aspire Academy in Katar hat in der Summe klar über eine Milliarde gekostet (Einrichtungen + angeheuerte Spitzentrainer etc.). Auch Athleten wurden "eingekauft", weswegen der Erfolg nicht so ohne weiteres zu messen ist. Barshim ist z.B. ein Eigengewächs, sein Trainer Stanislaw Szczyrba ist gebürtiger Pole, hat aber auch schon den Schweden Thörnblad trainiert. Geld allein macht keine Siege, ein funktionierendes System schon.

In GB hat die starke Förderung des Sports im Hinblick auf die Olympischen Spiele sehr viel bewirkt - auch Erfolge. eine genaue Summe ist dort aber schwierig, weil es zahlreiche Finanzierungen aus unterschiedlichen Quellen gab (staatliche Subventionen z.B. in Sportanlagen direkt, staatliche Lotterie, individuelle Sponsoren und auch Firmen die ganze Teams mitfinanzierten - beim Radsport etwa, dazu noch private Spenden).

Aber gemessen an all diesen ist das kein Vergleich zum Profifußball, dem US-Basketball, Baseball…
(08.10.2019, 12:41)lor-olli schrieb: [ -> ]Die Aspire Academy in Katar hat in der Summe klar über eine Milliarde gekostet (Einrichtungen + angeheuerte Spitzentrainer etc.). Auch Athleten wurden "eingekauft", weswegen der Erfolg nicht so ohne weiteres zu messen ist. Barshim ist z.B. ein Eigengewächs, sein Trainer Stanislaw Szczyrba ist gebürtiger Pole, hat aber auch schon den Schweden Thörnblad trainiert. Geld allein macht keine Siege, ein funktionierendes System schon.

In GB hat die starke Förderung des Sports im Hinblick auf die Olympischen Spiele sehr viel bewirkt - auch Erfolge. eine genaue Summe ist dort aber schwierig, weil es zahlreiche Finanzierungen aus unterschiedlichen Quellen gab (staatliche Subventionen z.B. in Sportanlagen direkt, staatliche Lotterie, individuelle Sponsoren und auch Firmen die ganze Teams mitfinanzierten - beim Radsport etwa, dazu noch private Spenden).

Aber gemessen an all diesen ist das kein Vergleich zum Profifußball, dem US-Basketball, Baseball…

Wobei beide Beispiele ja nicht nur Disziplin-übergreifend, sondern gar Sportart-übergreifend sind. Denke, dafür gibt es wirklich schlecht Geldgeber. Interessant bleibt doch weiter die Frage, nach den "kleinen Teams", die in die Weltspitze vordringen könn(t)en, wie z.B. beim NOP im Bereich Lauf, sicher auch denkbar für Sprint, Sprung oder Wurf...
Machen wir doch mal eine "back of the envelope" Rechnung

Gruppengröße: 10 Athleten
Jeder Athlet bekommt ein Grundgehalt von 150 000 Euro
1 Cheftrainer 250 0000
1 Assistent  150 0000
1 Athletiktrainer 150 000
1 Arzt 250 000
1 Physio 100 000
1 Koch 100 000
1 Ernährungsberater 100 000
Verwaltung (2-3 Personen zu je 50 000)
-> Personalaufwand 2,75 Millionen + 20% Arbeitgeberanteil -> 3,3 Mio.
Erfolgsprämien 2 500 000
Sportkleidung, Reisen etc. pp 500 000

Einmalaufwendungen
1 Top ausgestattetes Fitnesscenter 2 000 000
1 Sportplatz mit 4 Rundbahnen 3 000 000 (der Einfachheit halber platzieren wir das Projekt in einer klimatisch günstigen Zone, sonst würden wir auch noch eine Halle benötigen)
1 Wohnhaus mit Druckregulierung für 10 Personen 5 000 000
Abzuschreiben auf 10 Jahre -> 1 000 000/Jahr

Alles großzügig gerundet sollte man so ein Projekt für unter 10 000 000/Jahr auf die Beine stellen können. Das wäre also ein gut ausgestatteter Club der 2. Bundesliga.
Der kann sich dann aber mit 25 000 Zuschauern/Spieltag + Fernsehgeldern finanzieren, während das Leichtathletik-Projekt in Deutschland entweder reine Liebhaberei oder vollständige Marketingmaßnahme wäre. Wenn adidas der Meinung wäre, dass sich das rechnet, hätten sie es vermutlich schon gemacht.
Ich glaube salazar wird eher ne Million im Jahr verdienen, allein schon wegen seiner connections zur Nike chefetage.
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