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Normale Version: Hansjörg Holzamer gestorben
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In der Nacht zum gestrigen Sonntag ist Hansjörg Holzamer im 81. Lebenjahr verstorben. Holzamer war Trainer im TV Heppenheim, deren Leichtathletikabteilung er auch gründete. Zu seinen bekanntesten Athleten gehörten Hans Baumgartner und Florian Schwarthoff.
Die Leichtathletik trauert um einen ihrer kreativsten Querdenker!
Ich war wirklich geschockt, als ich heute Morgen die Nachricht von seinem Tod erhielt. Wir waren über Jahre sehr gute Freunde. Wir haben so manchen LA-Inhalt analysiert und Übungen entwickelt, die auf sehr gesundem Boden standen. Er war hier der erste Trainer, der die funktionelle Anatomie verinnerlicht und sehr viel mit Bernd Herbeck abgeglichen hat. Ähnlich geprägte Trainer/innen haben ihn unheimlich geschätzt. Er war mir sehr behilflich bei Sabines Trainingsinhalten. Ich habe ihm meine Begeisterung und Liebe für diesen Bereich der Leichtathletik und den wesentlichen Blick auf Technik und Energiesystem im Hürdenlauf, Weitsprung und Sprint zu verdanken. Ich werde sicherlich noch sehr oft an Hansjörg denken. Ich kann nur danke für alles sagen!!!  Thumb_up ‌Ich bin unheimlich traurig.

Sein Wissenspektrum beinhaltete politische Wissenschaften, Literatur, Musik und Leichtathletik. Er war ein hervorragender Klavierspieler und hatte ein unglaubliches rhythmisches Umsetzungsvermögen. Er hatte schon 600 Seiten für ein Buch mit seinem unglaublichen Wissen fertiggestellt. Wahrscheinlich wird das Buch nie veröffentlicht. 

Wenn ich mit ihm gefachsimpelt habe, war ich in einer Welt weitab vom Mainstream. Ich selbst werde aber in absehbarer Zeit meine Sammlungen parallel zu meinem Tun vorab in gute Hände geben, damit bestimmte Sachen nicht dem Shreddern zum Opfer fallen. 

Gertrud
"Holzjörg" war ein toller Typ, ein Original, ein Ratgeber, wenn man ihn nur fragte. Er war sehr ehrlich und konnte scharf kritisieren (Der deutsche Sportlehrer...). Ich habe einige Ratschläge von ihm bekommen. Nicht nur die Leichtathletik wird ihn vermissen.
Einer der ganz Grossen ist gegangen.
Kann mich noch lebhaft erinnern an die vielen blauen Trikots des TV Heppenheim in den vorderen Reihen, damals, auf den Bahnen: Knobloch, Schwarthoff, Thomas, Bub. Der TV Heppenheim war in dieser Zeit eine Hochburg von bundesweiter Bedeutung. Auratischer Mentor war Hansjörg Holzamer.
Die Nachricht traf mich am Sonntag hart. Noch im Februar hatten wir seinen 80. gefeiert und er wirkte als würde er nicht altern.

Ich hatte das Glück fast sieben Jahre bei ihm zu trainieren - nie habe ich so viel gelernt wie in dieser Zeit. Hansjörg hat uns sportlich wie persönlich weiterentwickelt. Wichtig war ihm, dass es auf und neben dem Platz vorangeht. Seine Trainingsphilosophie, Übungsausführung und Ansteuerung hält mich auch Jahre später noch fit und praktisch verletzungsfrei.

Ich bleibe ihm dankbar für alles.
Ich bin erschrocken und traurig. Als einer der besten deutschen Leichtathletiktrainer überhaupt folgte der Tüftler nie dem Mainstream, hatte seine eigene Trainingsphilosophie - ließ sich nie umbiegen, auch nicht als DLV-Weitsprungtrainer. Mit seiner oft deutlichen Kritik eckte Hansjörg gelegentlich an, seine Erfolge als Meistermacher geben ihm aber Recht. Ich mochte seine offene, kritische und ehrliche Art und schätzte sein außergewöhnliches Fachwissen. Als ein Nachwuchsathlet von ihm und mir vor etlichen Jahren in der deutschen Elite gegeneinander um Siege und gute Platzierungen kämpften, saßen wir beide oft auf der Tribüne nebeneinander und fachsimpelten. Wir hatten besprochen, dass ich  auf Fehler seines Athleten achte, und er auf die meines Schützlings -weil er meinte, dass man gelegentlich betriebsblind wird.  So war er, der Weitsprungguru, der eigentlich keine Ratschläge von mir benötigte. Wir kannten uns seit vielen Jahrzehnten, erstmals als Hans Baumgartner (Hansjörg war sein Trainer) in den 60-igern zur Spitze aufschloss, und dieser mein Gegner war. Wir trafen uns regelmäßig bei Meisterschaften und ich bin froh, in dem langjährigen Wegbegleiter einen herzensguten, liebenswerten und gelegentlich etwas kauzigen Freund gewonnen zu haben. R.I.P. lieber Hansjörg