Die deutsche Meeting Landschaft ist leider auch eine Katastrophe wenn man bedenkt das man eigentlich mit das Top LA Land in Europa ist zumindest quantitativ.
es gibt das ISTAF und viele "dorfsportfeste", aber dazwischen gibt es fast nichts an Meetings mit internationaler Weltklasse Beteiligung. Nichts gegen die dorfsportfeste, die sind unglaublich wichtig und man sollte nicht auf sie herabsehen, aber nach dem istaf gibt es halt leider kaum Gelegenheiten sich mit der weltspitze zu messen.
für einen Verband wie den DLV, der finanziell und von der Mitgliederzahl vermutlich weltweit top3 der nationalen Verbände ist ist das schon schwach. Selbst die Schweiz hat ja nach Zürich mit lausanne noch ein 2. Top Meeting und die sind wahrlich keine große LA Nation.
der DLV müsste es einfach schaffen Sponsoren und ausrichter für 2-3 große internationale meetings unterhalb des DL Niveaus auf deutschem Boden zu finden. Ist natürlich nicht einfach, aber wenn nicht in Deutschland wo dann?
edit mod: abgetrennt aus
Verschärfte DM-Normen - Richtet der DLV die Leichtathletik endgültig zugrunde?
(31.03.2019, 19:07)dominikk85 schrieb: [ -> ]Die deutsche Meeting Landschaft ist leider auch eine Katastrophe wenn man bedenkt das man eigentlich mit das Top LA Land in Europa ist zumindest quantitativ.
Das stimmt für die Stadion-LA, aber gilt dies auch allgemein?
Gute Hallen-Meetings gibt es mehrere und auch allgemein einige gut besetzte Veranstaltungen für einzelne Disziplinen - von Stabhochsprung bis zum Marathon.
Ich fürchte, dass es für die große Stadion-LA allgemein keine große Zukunft gibt.
dominikk85 hat mit seinem Verweis auf die Schweiz schon Recht. Schaut man in den Meetingkalender der IAAF gibt in der Freiluftbahnsaison in der Schweiz sieben Meetings der Kategorie D oder höher (Genf, La Chaux-de-Fonds, Lausanne, Luzern, Bern, Zürich, Bellinzona), während es in Deutschland nur zwei sind (ISTAF und Soundtrack Tübingen). Selbst wenn man die Hallenmeetings hinzunimmt (Karlsruhe, Düsseldorf) ist Deutschland erst bei vier.
Die hallenlandschaft ist in Deutschland in der Tat gut. Allerdings ist die LA natürlich immer noch hauptsächlich eine freiluftsportart und Hallen Leistungen zählen ja auch nicht für draußen, die guten Hallen Meetings kompensieren deswegen imo nur zum Teil für die desolate Situation draußen.
Natürlich ist es dennoch gut das es die Meetings gibt, aber dennoch ist es schlecht das es kaum Meetings der b und c Kategorie draußen gibt.
Bezüglich der Halle glaube ich das die Leute auch einfach in unseren breiten im Winter mehr Langeweile haben und daher eher zu einer Veranstaltung gehen oder es im Fernsehen schauen.
imo ist das auch der Grund warum die Leute Biathlon und skispringen schauen während es die nicht fußball Sportarten im Sommer schwer haben, im Winter bei nässe und Kälte haben die Leute eh nichts zu tun und wollen Ablenkung.
im Sommer dagegen muss der Sport an den Wochenenden und feierabenden mit Biergarten und Freibad konkurrieren, das macht es wesentlich schwieriger die Leute zu mobilisieren.
Vielleicht fehlt aber auch schlicht die Kontinuität? Jede Sportart hat im Prinzip ein Ligasystem. Dadurch ist man stets präsent und es gibt immer was zu "senden". Bei der LA gibt es das nicht. Warum? Klar, 5000m/10000m läuft man nicht im Wochenrhythmus, das ist klar. Aber warum eine Gina L. in einem halben Jahr nur 60m aktiv läuft erschließt sich mir z.B. nicht. Da ein Mannschaftssystem aufziehen, wechselnde Stadion, stete Präsenz. Muss ja nicht mal immer die erste Garde sein. Das würde sich deutlich besser als Paket vermarkten lassen.
Meine Konsumentenmeinung.
Ein ligasystem haben sie meistens nicht, allerdings meistens einen Weltcup oder eine weltrangliste. In der LA gibt es das mit der DL ja auch, allerdings nur für einen begrenzten Kreis und nicht für 50+ Athleten wie im Biathlon oder natürlich insbesondere Tennis.
(01.04.2019, 13:36)Jo498 schrieb: [ -> ]Die meisten Individualsportarten haben kein Ligasystem, oder?
Man wird Hallen-LA kaum je gleichwertig mit draußen im Stadion machen können. Ich fand es allerdings auch enttäuschend, wie viele deutsche Athleten keine oder nur eine stark verkürzte Hallensaison wahrgenommen haben. Zumal es eine EM und auch attraktive Meetings gegeben hat. Am Ende zählt aber eine WM-Teilnahme oder gar Medaille einfach deutlich mehr als fast alles in der Halle.
Man könnte die Hallen-LA aufwerten, indem man eine Anzahl Hallenstadien mit 400m-Bahnen baut. In Finnland werfen sie Speer in der Halle, d.h. das geht im Prinzip schon. ZB zwei bis drei solcher Hallen in Europa und zwei in den USA würde ja für eine "Hallen-DL" reichen, die schon deutlch attraktiver wäre als die gegenwärtige World Indoor Tour.
Andererseits haben Langstreckenläufer schon jetzt kaum eine wirkliche Pause, wenn sie Straßenlauf, Cross und Hallenstarts machen.
Turnen, Tischtennis, Tennis. Da gibt es auch Ligensysteme. Es würde ja schon genügen wenn es - z.B. 5-6 Termine im Jahr gäbe, können ja auch Hallentermine dabei sein, an denen eben Mannschaften gegeneinander antreten. So in der Art wie beim Europacup.
Durch die Termine könnte man gegenüber z.B. den Medien geschlossener auftreten und ein Paket anbieten. Den Sportlern könnte man Termine anbieten wo sie sich zumindest auf Nationaler Ebene mehrfach begegnen könnten. UNd die Vereine würden dadurch auch profitieren, da sie eben mehrere Präsentationsmöglichkeiten bekommen würden. Steht und fällt natürlich mit der Vermarktung. Aber würde bestimmt Fans ziehen.
(31.03.2019, 21:03)Atanvarno schrieb: [ -> ]dominikk85 hat mit seinem Verweis auf die Schweiz schon Recht. Schaut man in den Meetingkalender der IAAF gibt in der Freiluftbahnsaison in der Schweiz sieben Meetings der Kategorie D oder höher (Genf, La Chaux-de-Fonds, Lausanne, Luzern, Bern, Zürich, Bellinzona), während es in Deutschland nur zwei sind (ISTAF und Soundtrack Tübingen).
Als was ist eigentlich Rehlingen eingestuft? Das würde mir noch nach/unter dem ISTAF einfallen, aber die scheinen bei der IAAF nicht gelistet zu sein, oder ich bin zu doof zum suchen.