Eine ewige Weltbestenliste Stand Ende 1945 (nur Männer) kann man
hier als PDF runterladen. Ich finde sowas sehr faszinierend, weil es über die Leichtathletik viel zuwenig historisches Material gibt. Auf den Langstrecken waren Finnland und Schweden das, was Kenia und Äthiopien heute sind, im Dreisprung waren sieben der zwölf besten Japaner, im Stabhochsprung findet man unter den besten 30 nur einen Europäer, zwei Japaner und 27 Amerikaner. Die zehn besten Diskuswerfer trennen gerademal 80cm, usw.
Wo kann man da ein PDF runterladen?
(30.06.2014, 13:47)dominikk85 schrieb: [ -> ]Wo kann man da ein PDF runterladen?
Sorry, falschen Link verwendet, habs korrigiert, jetzt funktioniert es.
@Robb, ganz spannende Lektüre. Ich kannte zwar die Spitzenleistungen, aber hier kann man ablesen, wie es in der oberen Tiefe ausgesehen hat. Interessant, welche Nationen in welchen Disziplinen dominierend waren, im Vergleich zu heute.
Und die Leistungen waren ja noch richtig menschlich, da hätten sich einige Foristen richtig gut positionieren können...
(30.06.2014, 15:06)MZPTLK schrieb: [ -> ]@Robb, ganz spannende Lektüre. Ich kannte zwar die Spitzenleistungen, aber hier kann man ablesen, wie es in der oberen Tiefe ausgesehen hat. Interessant, welche Nationen in welchen Disziplinen dominierend waren, im Vergleich zu heute.
Und die Leistungen waren ja noch richtig menschlich, da hätten sich einige Foristen richtig gut positionieren können...
Ich finde es krass wie sich die Leistungen im Kugelstoß und Diskuswurf kurz danach gesteigert haben. mitte der 50er war man schon fast bei 20m/60m und mitte der 40er noch bei 17.50/53m.
das waren ja damals noch werte wie sie manche Zehnkämpfer heute haben.
natürlich kam da die neue Technik von obrien dazu, aber ich habe mal gelesen der Hauptgrund wäre wohl gewesen, dass die werfer anfang der 50er angefangen haben viel mehr krafttraining zu machen und so schwerer und stärker wurden.
gab dazu mal einen netten Artikel aus der zeit, aber ich weiß leider nicht mehr wie dieser hieß.
(01.07.2014, 09:45)dominikk85 schrieb: [ -> ] (30.06.2014, 15:06)MZPTLK schrieb: [ -> ]@Robb, ganz spannende Lektüre. Ich kannte zwar die Spitzenleistungen, aber hier kann man ablesen, wie es in der oberen Tiefe ausgesehen hat. Interessant, welche Nationen in welchen Disziplinen dominierend waren, im Vergleich zu heute.
Und die Leistungen waren ja noch richtig menschlich, da hätten sich einige Foristen richtig gut positionieren können...
Ich finde es krass wie sich die Leistungen im Kugelstoß und Diskuswurf kurz danach gesteigert haben. mitte der 50er war man schon fast bei 20m/60m und mitte der 40er noch bei 17.50/53m.
das waren ja damals noch werte wie sie manche Zehnkämpfer heute haben.
natürlich kam da die neue Technik von obrien dazu, aber ich habe mal gelesen der Hauptgrund wäre wohl gewesen, dass die werfer anfang der 50er angefangen haben viel mehr krafttraining zu machen und so schwerer und stärker wurden.
gab dazu mal einen netten Artikel aus der zeit, aber ich weiß leider nicht mehr wie dieser hieß.
Die Entwicklung der Kugel- und Diskusrekorde in den 50ern hängt in der Tat zum einen mit verstärktem Einsatz von Krafttraining zusammen, zum anderen aber auch wie angedeutet von der technischen Weiterentwicklung, die an bestimmte Athleten geknüft sind. O'Brien ist da nicht allein zu nennen. Er wird zwar meist genannt, weil die Technik nach ihm benannt wurde. Die Hauptarbeit bei der Entwicklung der Rückenstoßtechnik hat aber James Fuchs geleistet, der schon viele Elemente der späteren Technik zeigt. O'Brien hat diese Technik nur konsequent weiterentwickelt und sich in der Ausgangsstellung nicht mehr seitlich sondern mit dem Rücken zur Stoßrichtung platziert. Das brach Dämme für das Kugelstoßen, da seine Technik sehr schnell kopiert wurde. Ursächlich für die Entwicklung im Kugelstoßen in den frühen 50ern waren also vor allem die Ausnahmeathleten Fuchs und in der Folge O'Brien, der von Fuchs profitierte.
Im Diskuswurf war es die Rivalität zwischen Al Oerter und Jay Silvester sowie den aufkommenden Staatssportlern des Ostblocks, die die Rekorde nach oben trieben. Die größte Entwicklung würde ich daher auch nicht Mitte der 50er Jahre sehen, sondern in der ersten Hälfte der 60er Jahre. Bis dahin war es vor allem wieder ein Ausnahmeathlet, nämlich Fortune Gordien, der die Rekorde setzte.
Man darf auch nicht vergessen, dass UM aufkamen und die Einnahme auch noch nicht verboten war, was das Krafttraining extrem anschlagen ließ und die Entwicklung weiter beschleunigte.
(01.07.2014, 11:07)Diskusmann schrieb: [ -> ]Man darf auch nicht vergessen, dass UM aufkamen und die Einnahme auch noch nicht verboten war, was das Krafttraining extrem anschlagen ließ und die Entwicklung weiter beschleunigte.
Bei den Frauen sieht man das viel deutlicher, die Entwicklung des Kugelstoss-WR ist sowas von extrem:
WR 1950: 15.02m
WR 1960: 17.78m
WR 1976: 21.99m
(01.07.2014, 12:06)Robb schrieb: [ -> ] (01.07.2014, 11:07)Diskusmann schrieb: [ -> ]Man darf auch nicht vergessen, dass UM aufkamen und die Einnahme auch noch nicht verboten war, was das Krafttraining extrem anschlagen ließ und die Entwicklung weiter beschleunigte.
Bei den Frauen sieht man das viel deutlicher, die Entwicklung des Kugelstoss-WR ist sowas von extrem:
WR 1950: 15.02m
WR 1960: 17.78m
WR 1976: 21.99m
wobei denke vermutlich da nicht nur Doping und krafttraining eine rolle spielt, sondern auch die präselektion der entsprechenden Athleten, weil es einfach professioneller wurde.
Ich habe mal ein interessantes Video darüber gesehen. dort wurde gesagt, dass zu beginn im Sport vor allem der allgemeine athletische typ mit ausgewogenen maßen (also sozusagen da Vinci maße) vorherrschte, während später immer mehr auf "Freaks" selektiert wurde, die von den normalen Proportionen und größen abwichen.
die läufer wurden dünner und langbeiniger, die schwimmer bekamen große Hände und füße, die Kugelstoßer wurden schwerer und die Diskuswerfer hatten längere arme.
es gab dann halt irgendwann die Selektion auf richtige werfertypen, so dass die werfer auch von Natur aus breiter und größer wurden.
ein Udo beyer wäre auch ohne krafttraining ein kerl wie ein baum gewesen, während die stoßer der 30er teilweise eher wie Mehrkämpfer aussahen.