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Normale Version: Unfairness im Mittelstreckenlauf-Tesfaye
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AngryIch bin jetzt erst dazu gekommen, mir im Nachhinein einige Rennen der Team EM Braunschweig auf You Tube anzuschauen.
Ich bin echt erschüttert, was sich auf der Zielgeraden im 1500 Meter Lauf abgespielt hat.
Ganz bewusst hat Tesfaye 50 Meter vor dem Ziel versucht, den entschnelleren Tschechen abzudrängen. Erfolg um jeden Preis? Gerechterweise hätte sich Tesfaye bei der Aktion auf die Nase legen müssen. Es gab Pfiffe auf der Tribüne, ich hoffe sie galten dem richtigen......
Dazu im Vergleich das 5000 Meter Rennen. Espana war auf der Zielgeraden schon vorbei, als Gabius mit unglaublicher Willenskraft begann, auf der Innenbahn zu kontern.
Ist Espana nach innen gezogen, hat er versucht, den Rhythmus von Arne zu behindern?
Nein, er blieb auf seiner Bahn und die Zuschauer haben einen fairen, begeisternden Zweikampf gesehen. Das ist für mich faszinierender Wettkampfsport, die Zeit des Rennens ist dann wirklich nebensächlich. Und wenn Espana knapp vorne geblieben wäre, trotzdem ein Klasse Rennen.
sorry, aber wer sich so unsportlich verhält wie Tesfaye, dem traue ich auch anderes zu. Ich g..... mich nicht daran auf, das wir wieder einen Weltklassemann im Deutschen Nationaltrikot haben. Jedenfalls nicht, wenn er sich so verhält wie in Braunschweig.
Wenigstens hat er ihn nicht gebissen. [Bild: flag-of-uruguay.gif]
Ich habe mich als deutscher Fan darüber auch geärgert, er hätte ggfs. disqualifiziert werden können und die wichtigen Punkte für den Team-EM Titel riskiert...

Tesfaye hat allerdings im Interview zugegeben, dass er einen Fehler gemacht hat und sich dafür entschuldigt. Sollte er draus gelernt haben und es nicht wieder machen.

Er ist nicht der Einzige - habe sowas öfter schon bei Mittelstreckenennen gesehen, geschubst und Ellenbogen ausgefahren werden dort häufig genug.

Kann mir auch vorstellen, dass in Spungwettbewerben Anlaufmarkierungen verschoben werden und wir hatten im alten Forum auch die Diskussion darüber, dass leichtere Wurfgeräte in Wettkämpfe geschmuggelt werden.

Wenigstens sind wir nicht beim Wasserball... Wink
Die gleiche Szene zu Beginn des Wettkampfes hätten alle als "im Eifer des Gefechtes" bezeichnet und es wäre wenig aufgefallen, so aber hat T. sich, dem Sport und glücklicherweise nicht dem Team (wenn er gewonnen hätte vermutlich doch) geschadet. Gelernt? Ich denke es gibt immer Athleten mit einem "Beißreflex" und so klasse wie ich Ehrgeiz und Kampfgeist finde, DAS gehört nicht in ein Leichtathletikstadion…
(26.06.2014, 15:15)beity schrieb: [ -> ]Ganz bewusst hat Tesfaye 50 Meter vor dem Ziel versucht, den entschnelleren Tschechen abzudrängen. Erfolg um jeden Preis? Gerechterweise hätte sich Tesfaye bei der Aktion auf die Nase legen müssen. Es gab Pfiffe auf der Tribüne, ich hoffe sie galten dem richtigen......
Dazu im Vergleich das 5000 Meter Rennen. Espana war auf der Zielgeraden schon vorbei, als Gabius mit unglaublicher Willenskraft begann, auf der Innenbahn zu kontern.
Ist Espana nach innen gezogen, hat er versucht, den Rhythmus von Arne zu behindern?
Nein, er blieb auf seiner Bahn und die Zuschauer haben einen fairen, begeisternden Zweikampf gesehen.

Es wäre mir neu, dass die 1500 oder 5000m in Bahnen gelaufen würden. Tesfaye ist etwas zu krass nach außen gezogen, das ist schon richtig. Die Aktion war nicht gut. Aber grundsätzlich muss man ja nicht auf der Innenbahn laufen, und wenn man den Winkel nicht so groß wählt wie Tesfaye, ist es durchaus legitim, sich eine Position zu suchen, die das überholen schwerer macht - solange man den anderen nicht behindert.

Das sollte man imo nicht überbewerten.

Interessanter ist doch die Frage, warum Tesfaye das Ding nicht sicher gewonnen hat. Die Form dazu muss er eigentlich gehabt haben. Imo hat er es vorher im Rennen verschenkt.

Gruß

C
Solche Rempeleien sind im Mittelstreckenlauf nun wirklich nicht selten, wenn nicht Alltag.

Er hat ja seinen fehler eingesehen.

Man sollte sich nicht aus falschen Gründen auf tesfaye einschiessen. Solche fehler machen fast alle Mittelstreckenläufer irgendwann einmal. Er hatte ja auch keinen erfolg mit seinem unfairen Einsatz.
(26.06.2014, 16:16)DerC schrieb: [ -> ]Interessanter ist doch die Frage, warum Tesfaye das Ding nicht sicher gewonnen hat. Die Form dazu muss er eigentlich gehabt haben. Imo hat er es vorher im Rennen verschenkt.

Gruß

C

Weil solche Rennen oft Spurtrennen sind und Holusa ein stärkerer Spurter ist.
(26.06.2014, 16:16)DerC schrieb: [ -> ]Es wäre mir neu, dass die 1500 oder 5000m in Bahnen gelaufen würden. Tesfaye ist etwas zu krass nach außen gezogen, das ist schon richtig. Die Aktion war nicht gut. Aber grundsätzlich muss man ja nicht auf der Innenbahn laufen, und wenn man den Winkel nicht so groß wählt wie Tesfaye, ist es durchaus legitim, sich eine Position zu suchen, die das überholen schwerer macht - solange man den anderen nicht behindert.

http://bsdweb.bsdvt.org/~pdvorak/vttfoff...AATF14.pdf
Regel 5.5.3

In der NCAA wäre das eine glasklare DQ gewesen. Alles was du oben als normal beschreibst, ist da untersagt. Das wäre eine Regel, die die IAAF aus meiner Sicht sofort übernehmen könnte.
Hi,

nachdem ich die Aktion auch mehrfach nun auf Video angeschaut habe muss ich auch sagen, dass ich diese sehr unfair empfinde.

Tesfaye orientiert sich im Vorfeld der Aktion sehr genau durch mehrmaliges Umschauen, wo denn nun der Gegner vorbeikommen will und versucht dann im richtigen Moment die Tür brutal zu zuknallen. Sehr unschön und meinem Empfinden nach unsportlich. Es war wirklich Glück, dass es da zu keinem Sturz kam. 

Tesfaye hat ja danach auch von einem Fehler gesprochen... Ich würde mich freuen, wenn er daraus lernt ... 

Wäre auch absolut dafür hier die NCAA Regeln zu adaptieren! Diese sind wesentlich fairer und belohnen letztlich wirklich den schnellsten Läufer und nicht den besten Nahkämpfer.

Cheers, Mateng
(26.06.2014, 21:24)Atanvarno schrieb: [ -> ]
(26.06.2014, 16:16)DerC schrieb: [ -> ]Es wäre mir neu, dass die 1500 oder 5000m in Bahnen gelaufen würden. Tesfaye ist etwas zu krass nach außen gezogen, das ist schon richtig. Die Aktion war nicht gut. Aber grundsätzlich muss man ja nicht auf der Innenbahn laufen, und wenn man den Winkel nicht so groß wählt wie Tesfaye, ist es durchaus legitim, sich eine Position zu suchen, die das überholen schwerer macht - solange man den anderen nicht behindert.

http://bsdweb.bsdvt.org/~pdvorak/vttfoff...AATF14.pdf
Regel 5.5.3

In der NCAA wäre das eine glasklare DQ gewesen. Alles was du oben als normal beschreibst, ist da untersagt. Das wäre eine Regel, die die IAAF aus meiner Sicht sofort übernehmen könnte.
Man kann strengere Regeln fordern, aber ich bezweifle, dass die die sie fordern, dann mit den Ergebnissen zufrieden sein werden. DU hast ja die Diskussionen nach den US-Hallenmeisterschaften mitbekommen.

Die Qualifikationen und Proteste, die das dann nach sich ziehen würde. WIe oft passiert es in einer 4*400 Staffel. das jemand ein wenig abbremsen muss, weil der vor ihm gerade reingezogen ist? Da ist es wirklich im Eifer des Gefechts ... und da müssten die Kampfrichter dann sehr schwierige Entscheidungen treffen.

Es gibt auf Mittel und Langstrecken immer mal knapppe Überholvorgänge, soll man dann jedes mal Angst haben, disqualifiziert zu werden, weil man den Überholten behindert haben könnte?

Und wäre Schumann mit den NCAA Regeln dann zu recht kein Olympiasieger geworden?

Wenn man die Disqualifikation leichter macht, kann es möglicherweise auch leicht passieren, dass der bessere Läufer disqualifiziert wird. Und vielleicht kommt es auf internationaler Ebene dann auch mal darauf an, wer die DQ fordert und wer Opfer ist und und und ...

Tesfayes Aktion war eindeutig nicht ok, wie ich berits geschrieben habe. Aber es ist doch wirklich nicht schlimm, wenn z. B.  jemand auf die Zielgerade kommt und läuft nicht ganz innen - so dass innen keiner Durchkommt aber für die die es aussen versuchen der weg ein wenig weiter ist. Da sehe ich nicht das Problem, hätte aber nach NCAA Regeln schon wieder Angst vor der DQ ...

Gruß

C
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