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Normale Version: IAAF will Crosswettkämpfe "extremer" machen
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New, more extreme direction for cross country competition

Zitat:Cross country running should move towards a more extreme, edgier style to attract new audiences as well as a new breed of cross country runner to the discipline.

Ich fände es begrüßenswert, wenn sich Crosskurse wieder weg von den flachen Rennpisten einiger Cross-WM und EM der letzten Jahre zu anspruchsvolleren Strecken entwickeln, hoffe aber nicht, dass das ins andere Extrem ausschlägt und demnächst "Tough Mudder" Wettkämpfe als Crosslauf verkauft werden.
Eine Serie a la Diamond League also. Damit der Leichtathletik (v. a. Lauf)-Kalender noch mehr als jetzt schon aus allen Nähten platzt.
Solange es sich wirklich noch um "running" handelt und nicht um "crawling, diving, climbing and a bit of running" fände ich es auch begrüßenswert, wenn die "Crosscountry" Läufe nicht wie Straßenrennen auf der Wiese aussehen.

Eine in Skandinavien beliebte Alternative ist der Orientierungslauf, hier läuft jeder so wie er mag und muss sich den Weg zum Ziel (meist nicht sofort sichtbar) suchen, mit Karte und Kompass, aber eben in der Regel alles in natürlichem Gelände gelaufen. Hier kommt es auch auf Trittsicherheit und ein dem Gelände angepassten Laufstil an (viel rauf und runter). Das schult übrigens durchaus auch das Einschätzen des eigenen Körpers, da weder die Streckenlänge noch der Kurs bekannt sind, wer also ohne Hirn losrast… Big Grin
Sofern man nicht in Richtung Tough Mudder, boot camp obstacle course oder Ninja-Parkours geht, wird sich aber nicht so viel daran ändern, dass die meisten sehr guten Bahn- und Straßenläufer auch ziemlich gute Crossläufer sein werden. In Edinburgh hätte Gorecka Can beinahe geholt, aber eben nur beinahe und auf der flachen Strecke in Samorin hatte niemand eine Chance gegen die beste 10k-Bahn-Läuferin im Feld. D.h. es würde zwar eine gewisse, aber keine so starke Verschiebung der Felder geben, dass die Dominanz der Ostafrikaner gebrochen würde.

Und bei den olympischen Spielen wäre Cross einfach eine Konkurrenz zu 10000m und Marathon. Da sehe ich eigentlich auch keinen Platz für einen fünften (wenn man Hindernis mitzählt) Langstreckenwettbewerb. Überdies würde dann ein Teil der Faszination des Crosslaufes, dass dort Läufer von 800/1500m bis Marathon aufeinandertreffen, die sonst kaum gegeneinander laufen würden, auch wegfallen, weil bei parallelen Wettkämpfen die besten Spezialisten sicher weiter in ihren Hauptdisziplinen anträten.
Crossläufe interessieren nur noch Insider. Das sieht man an den Teilnehmern (kaum Hobby-Sportler) und das sieht man an den Zuschauern. Eigentlich reziprok zu den Straßenläufen. Da können Innovationen nicht schaden, etwas mehr Spektakel würde gut tun. Auch der Zeitgeist unterliegt Anpassungen, ohne gleich in Kirmesveranstaltungen zu enden.
Der Verweis auf "more extreme, edgier style" kann sehr viel umfassen.

Die nächste WM in Dänemark beim Museum Moesgaard verspricht zumindest spektakuläre Bilder und, wenn man die begrünte Dachschräge des Museums voll ausnutzt, deutlich mehr Höhenmeter als bei den letzten EMs.

Siehe

http://www.moesgaardmuseum.dk/media/4571...e-2017.jpg
und mehr Bilder
http://www.moesgaardmuseum.dk/en/press/m...rd-museum/

In Deutschland hat der Croos leider fast keine Bedeutung, aber trifft das auch auf Länder wie Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Belgien etc zu?
Für Hobbyläufer in Deutschland muss es spektakulärer sein, also z.B. die extremen Hindernisrennen oder Trails.

Kann man nicht auch einen anderen Weg gehen und wenn die Menschen nicht zum Cross kommen, zu den Menschen gehen und Cross-Rennen in Stadtparks veranstalten. Ich denke dabei durchaus an Strecken, die nicht mehr mit Spikes gelaufen werden können, weil es kurze Abschnitte auf Stein geben kann. Je nach Park muss so eine Strecke nicht unbedingt einfach sein.

Entsprechend könnte man auch Mittelstreckenrennen auf kleinen Rundkursen auf großen innerstädtischen Plätzen machen. Was Stabis und Kugelstoßer usw. mittlerweile machen, dass ließe sich auch für Läufer organisieren. Ich meine etwas ganz anderes als Straßenläufe. Man sollte günstigenfalls als Zuschauer die ganze Strecke einsehen und ganz nah dran sein können.