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Normale Version: Sportler des Jahres 2017
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Bin beim surfen gerade auf der Webpage zu Deutschlands Sportler des Jahres 2017 gelandet und war überrascht, dass Gesa Krause nominiert ist. Ohne internationale Medaille wird man eigentlich nicht berücksichtigt und der Text liest sich auch so, als würde sie für ihre Reaktion nach dem grossen Pech in London belohnt. Gegen Laura Dahlmeier hat dieses Jahr zwar niemand eine Chance, aber ich finde es toll, dass Gesa dabei ist.
Ich nehme an, Johannes Vetter wird auch noch nominiert, die Liste der Kandidaten wird alle paar Tage aktualisiert.
Ich vermute, dass die Nominierung von Gesa Krause mit dem Sturzpech zusammenhängt und finde es übertrieben, was es dafür für Ehrungen gibt (Sportler mit Herz, DLV-Ehrenschild (Bezeichnung korrekt?) und jetzt vermutlich nur die Nominierung. Es war fieses Pech für sie, aber ihre Reaktion doch sehr normal. Ich sehe die Ehrungen als interessantes Medienphänomen, weil es eben eine gute Geschichte ist. Nein, ich nehme diese Wahlen nicht ernst, finde die Nominierung auch überhaupt nicht schlimm, nur übertrieben. Grundsätzlich ist es natürlich ein gutes Zeichen, wenn die LA überhaupt wahrgenommen wird.

Von laufen.de ist sie zum dritten Mal in Folge als Läuferin des Jahres gewählt worden. Das ist zwar nur eine Internetabstimmung, aber doch interessant, wer die deutsche Läufergemeinde in ihrer Medienblase am meisten bewegt hat.

Dort war die Reihenfolge

Gesa Krause 32 Prozent
Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 22 Prozent)
Sabrina Mockenhaupt (Haspa Marathon Hamburg; 20 Prozent)

Ich hätte vermutet, dass Koko schon mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, aber sie war eben im Gegensatz zu Krause noch in keinem Endlauf auf Weltniveau - von einer Medalie dort ganz abgesehen. Ihr Vorsprung auf Mocke erscheint sehr gering, aber die war dieses Jahr immerhin deutsche Meisterin über 10km und HM und auf letzterer Distanz sogar wirklich die Beste. Außerdem ist sie in sozialen Netzwerken im Gegensatz zu Koko und Reh sehr aktiv. So war für Reh hier gar kein Platz mehr unter den ersten drei. Mir scheint, die allgemeine Öffentlichkeit und nicht mal die Läufergemeinde hat in der Breite wahrgenommen, was für zwei Ausnahmetalente es aktuell gibt. Reh wurde immerhin von German Road Races zur Straßénläuferin des Jahres gewählt.

Bei den Männern war die Entscheidung klar für Gabius

Arne Gabius mit 45 Prozent
Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 21 Prozent)
Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen; 13 Prozent)

Die Mehrheit der Teilnehmer an der Abstimmung kennt die letzteren beiden vielleicht nicht mal.
Krause hat immerhin zweimal den deutschen Rekord verbessert. Klar, in einer Nischendisziplin, die es kaum 20 Jahre gibt und die lange auf sehr bescheidenem Niveau ablief, aber Rekord ist Rekord. Und sie war trotz Sturz die bestplazierte Mittel/Langstreckenläuferin bei der WM, oder? (9., Klein 11.) D.h. auch wenn die mediale Aufmerksamkeit durch den Sturz und die Tatsache, dass sie allerspätestens seit der WM 2015 die insgesamt bekannteste dt. Läuferin sein dürfte, wohl die Hauptursachen sein werden, gibt es auch sportliche Gründe.

Zeiten sind abstrakt, nur Insider können mit Klosterhalfens "sub 2,4,15" oder mit Rehs Straßenlaufbestleistungen was anfangen. Leute wollen (dramatische) Geschichten.
(03.12.2017, 23:53)Küstenkrebs schrieb: [ -> ]Ich vermute, dass die Nominierung von Gesa Krause mit dem Sturzpech zusammenhängt und finde es übertrieben, was es dafür für Ehrungen gibt (Sportler mit Herz, DLV-Ehrenschild (Bezeichnung korrekt?) und jetzt vermutlich nur die Nominierung. Es war fieses Pech für sie, aber ihre Reaktion doch sehr normal. Ich sehe die Ehrungen als interessantes Medienphänomen, weil es eben eine gute Geschichte ist. Nein, ich nehme diese Wahlen nicht ernst, finde die Nominierung auch überhaupt nicht schlimm, nur übertrieben. Grundsätzlich ist es natürlich ein gutes Zeichen, wenn die LA überhaupt wahrgenommen wird.

Von laufen.de ist sie zum dritten Mal in Folge als Läuferin des Jahres gewählt worden. Das ist zwar nur eine Internetabstimmung, aber doch interessant, wer die deutsche Läufergemeinde in ihrer Medienblase am meisten bewegt hat.

Dort war die Reihenfolge

Gesa Krause 32 Prozent
Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 22 Prozent)
Sabrina Mockenhaupt (Haspa Marathon Hamburg; 20 Prozent)

Ich hätte vermutet, dass Koko schon mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, aber sie war eben im Gegensatz zu Krause noch in keinem Endlauf auf Weltniveau - von einer Medalie dort ganz abgesehen. Ihr Vorsprung auf Mocke erscheint sehr gering, aber die war dieses Jahr immerhin deutsche Meisterin über 10km und HM und auf letzterer Distanz sogar wirklich die Beste. Außerdem ist sie in sozialen Netzwerken im Gegensatz zu Koko und Reh sehr aktiv. So war für Reh hier gar kein Platz mehr unter den ersten drei. Mir scheint, die allgemeine Öffentlichkeit und nicht mal die Läufergemeinde hat in der Breite wahrgenommen, was für zwei Ausnahmetalente es aktuell gibt. Reh wurde immerhin von German Road Races zur Straßénläuferin des Jahres gewählt.

Bei den Männern war die Entscheidung klar für Gabius

Arne Gabius mit 45 Prozent
Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 21 Prozent)
Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen; 13 Prozent)

Die Mehrheit der Teilnehmer an der Abstimmung kennt die letzteren beiden vielleicht nicht mal.

man muss halt auch sehen, dass die straßenläufer einfach weitaus populärer sind als die bahnläufe, gerade natürlich in einer läufer zeitschrift. insgesamt verlieren die mittel und langstrecken ja eh immer mehr mediale und monetäre aufmerksamkeit an die straße.

rein von der leistung her war mocki natürlich nicht mal annähernd so gut wie koko und krause, aber 3 oder 5K auf der bahn ist halt medial eher ne randgeschichte, während der marathon da viel präsenter ist.

ich kann das irgendwo auch nachvollziehen, die straßenläufe sind durch die kulisse, den volksfest charakter und auch den rennverlauf einfach attraktiver für den gelegenheitszuschauer, aber fair ist das gegenüber den bahnläufern natürlich nicht.
Man sollte bei dieser Art der Ehrungen immer berücksichtigen, das es hier nicht um eine reine Leistungsbemessung gehen kann, zu wenig sind die verschiedenen Diziplinen vergleichbar. Auch ein Medaillenplatz oder Sieg ist gut, aber auch relativ in Abhängigkeit zur Konkurrenz zu sehen - die gleiche Diziplin ist manchmal leicht zu gewinnen und in anderen Jahren beinahe unmöglich…

Nicht zuletzt sollten wir nicht unterschlagen, dass es hierbei auch um "Sympathiepunkte" geht, der Sportler als Gesamtpersönlichkeit gesehen werden muss, inklusive seiner / ihrer öffentlichen Auftritte und da kann jemand wie Gesa Krause schon sehr gut punkten, in der Artikulation und auch inhaltlich wohl ausgewogen kommt man eben "immer gut an".

Solche Ehrungen sind eben auch und vor allem immer Medienehrungen und wenn man nicht gerade Fußballer ist… Wink
Dass Krause in Sportlerwahlen weit vorne landet, ist aufgrund der gut zu verkaufenden Sturzgeschichte, die ihre starken sportlichen Leistungen dann medial eben noch ein wenig von den anderen abhebt/aufpeppt nachvollziehbar. Aber musste man ihr von DLV-Seite für etwas was mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit ist (nach einem Sturz aufstehen und das Rennen zu Ende bringen) wirklich den DLV-Ehrenschild umhängen?

Aus der Ehrungsordnung
Zitat:Der DLV-Ehrenschild wird an Persönlichkeiten verliehen, die sichi nnerhalb der Leichtathletik besondere Verdienste um die Förderung der Leichtathletik erworben haben.
"Besondere Verdienste um die Förderung" klingt eher wie eine Auszeichnung für Sponsoren, Politiker oder Funktionäre...
Krause dürfte bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres sowieso keine Chance haben. Aber ich finde auch die Ehrung "Sportlerin mit Herz" bzw. das ganze emotionale Aufbauschen dieser Story übertrieben. Hätte Sie der Läuferin, die unabsichtlich am Sturz schuld war, öffentlich Vorwürfe machen sollen? Solche Stürze kommen doch häufiger vor, das ist eben Hindernislauf. Und wenn man sich nicht verletzt hat, kann man auch durchlaufen. Sorry, meine Meinung ...
(04.12.2017, 10:35)Jo498 schrieb: [ -> ]"Besondere Verdienste um die Förderung" klingt eher wie eine Auszeichnung für Sponsoren, Politiker oder Funktionäre...

Die meisten Auszeichnungen sind für Sponsoren, Politiker oder Funktionäre. Ich hab nach ihrem Olympiasieg 2014 einige Ehrungen für Carina Vogt verfolgt, jeder Lokalpolitiker, der irgendwo in ihrer Nähe wohnte, war bei den zahllosen Terminen dabei. Ein Foto mit der Olympiasiegerin in der lokalen Presse ist eben was wert.
Guter Punkt! Ebenso "Ball des Sports" u.a. Veranstaltungen.
Wow, ich bin so ahnungslos beim Wintersport, dass ich weder mitbekommen hatte, dass Frauen-Skispringen inzwischen olympisch ist noch, dass da schonmal eine Deutsche gewonnen hat
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