Leichtathletikforum.com

Normale Version: Hary schneller als Bolt !
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
In der "Welt" vom 5.8.17 meint Exweltrekordler und Olympiasieger Armin Hary: "Auf Asche hätte Bolt keine Chance gegen mich gehabt". Ich halte das für eine bodenlose Selbstüberschätzung des heute 80jährigen. Bei seinem Weltrekord in Zürich wurde Hary bekanntlich elektrisch mit 10,25 gestoppt. Der Vorteil von Kunststoffbahnen gegenüber Aschenbahnen wurde mit durchschnittlich 24 Hundertstel gemessen. Demnach war Bolt auf Grund seiner größeren Sprintbegabung und effektiverem Training im diachronischen Vergleich mit 9,58 immer noch gut 4 Zehntel schneller als Hary. Und das sind im Kurzstreckenlauf bekanntlich Welten. Auch Hary's "Restzweifel" an Bolt's "sauberer Weste" sind bezeichnend für den vorbestraften Doppel-Olympiasieger.
(14.08.2017, 07:53)glimmer schrieb: [ -> ]In der "Welt" vom 5.8.17 meint Exweltrekordler und Olympiasieger Armin Hary: "Auf Asche hätte Bolt keine Chance gegen mich gehabt". Ich halte das für eine bodenlose Selbstüberschätzung des heute 80jährigen. Bei seinem Weltrekord in Zürich wurde Hary bekanntlich elektrisch mit 10,25 gestoppt. Der Vorteil von Kunststoffbahnen gegenüber Aschenbahnen wurde mit durchschnittlich 24 Hundertstel gemessen. Demnach war Bolt auf Grund seiner größeren Sprintbegabung und effektiverem Training im diachronischen Vergleich mit 9,58 immer noch gut 4 Zehntel schneller als Hary. Und das sind im Kurzstreckenlauf bekanntlich Welten. Auch Hary's "Restzweifel" an Bolt's "sauberer Weste" sind bezeichnend für den vorbestraften Doppel-Olympiasieger.

Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Es gab mal einen Vergleich mit Andre de Grasse auf youtube. Er lief auf Asche wesentlich schlechter als Armin Hary. Man hat das Video aber wohl entfernt.

Die Meinung, dass es eine generelle Doping-Seuche gebe, ist nicht nur auf Armin Hary begrenzt. Seine Vorstrafe steht da in keinem Kausalzusammenhang mit seiner Meinung und ist verbüßt.  Wink
Gertrud
(14.08.2017, 08:08)Gertrud schrieb: [ -> ]Man hat das Video aber wohl entfernt.

Wink



Der "Versuchsaufbau" ist aber eher fragwürdig, belastbare Aussagen kann man daraus nicht ableiten.
Ich finde solche Vergleiche nicht zielführend. Oder besser: Vollkommen unsinnig. Wem soll das helfen?
Generell darf man Aussagen von Männern über 70 nicht überbewerten. Vor allem dann nicht, wenn sie über ihre Großtaten aus der Vergangenheit schwelgen. 

Selbstverständlich gibt es auch hier die berühmten Ausnahmen. Aber dieses Interview von Hary scheint in diese Kategorie hineinzupassen.
(Also bitte, Männer über 70, seid nicht böse, wenn ihr das lest. Ihr gehört mit Sicherheit zu den Ausnahmen.)
Man kann dann im Gegenzug auch den Vorsprung Harys auf die anderen Deutschen damals anzweifeln - Zu der Zeit wurde noch nciht auf Stimulanzien getestet, aber reichlich davon Gebrauch gemacht (erstmals übrigens schon Ende des 19. Jahrhunderts).

Was das Video angeht - Das war keine Aschenbahn, sondern ein Acker und ich glaube auch, dass er nicht voll durchgsprintet ist, um sich nicht zu verletzen. Es gab übrigens in den 50ern Weiterentwicklungen der Aschenbahnen, wo man Ton- und Bitumengranulate beigemischt und die verschiedenen Schichten verdichtet hat. Solche Aschenbahnen waren dann nicht mit den herkömmlichen zu vergleichen, sondern hatten eine bessere Rückstoßelastizität. Die Bahn, auf der Hary seinen WR lief, wurde übrigens ein paar Wochen vor der WM nochmal rausgerissen, weil der Hersteller eine neue Aschenmischung fertig entwickelt hatte und dann in aller Eile nochmal neu gemacht. Ich denke mal, dass diese speziellen Aschenbahnen nur 1 Zehntel langsamer waren als die Tartanbahnen, denn mit der Einführung der Tartanbahnen wurden die WM-Finals oder Olympia (68 war erstmals auf Tartan) etc. nicht schneller als eine Zehntel.
Was bewegt denn die alten Sportler immer wieder zu solchen Aussagen  Rolleyes

Weder zielführend, noch realistisch überhaupt so einen Vergleich anzugehen.


Der Versuchsaufbau mit deGrasse ist ganz witzig, aber höchstens mit einem Schulprojekt in der Grundschule zu vergleichen. Er sprintet da auf sehr tiefem Sand und geht nicht voll durch (vermute ich). 

Auch wenn sich die Herren gern auf die guten alten Zeiten rückbesinnen (wie im Fußball auch immer wieder), denke ich doch, dass man sehen muss, wie enorm sich der Sport weiterentwickelt hat. Die damaligen Athleten hätten weder in der LA, noch im Fußball oder Tennis annährend eine Chance, gegen das, was heute aufgeboten wird. Dazu waren die Methodiken und Umfelder einfach noch nicht professionell genug (meine Meinung).
Hary wäre nicht schneller als Bolt gewesen.
Bolt ist ein Übertalent, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass er ohne UM unterwegs war.

Es gab früher sehr gute Aschenbahnen, aber auch die waren nicht so schnell wie die die meisten Kunststoffbahnen.
Dies ist vor allem der Rückgabe von Energie geschuldet.

Die Nummer mit de Grasse sollte man unter der Rubrik Zirkus abhaken.

Wenn Hary sich so weit aus dem Fenster hängt, ist das seine Sache, hat aber mit seinem Alter eher weniger zu tun.
Es gibt grosskotzige Spätpubertieirende und weise, bescheidener gewordene Senioren.
(14.08.2017, 10:17)AndyI schrieb: [ -> ]Was bewegt denn die alten Sportler immer wieder zu solchen Aussagen  Rolleyes

Weder zielführend, noch realistisch überhaupt so einen Vergleich anzugehen.


Der Versuchsaufbau mit deGrasse ist ganz witzig, aber höchstens mit einem Schulprojekt in der Grundschule zu vergleichen. Er sprintet da auf sehr tiefem Sand und geht nicht voll durch (vermute ich). 

Auch wenn sich die Herren gern auf die guten alten Zeiten rückbesinnen (wie im Fußball auch immer wieder), denke ich doch, dass man sehen muss, wie enorm sich der Sport weiterentwickelt hat. Die damaligen Athleten hätten weder in der LA, noch im Fußball oder Tennis annährend eine Chance, gegen das, was heute aufgeboten wird. Dazu waren die Methodiken und Umfelder einfach noch nicht professionell genug (meine Meinung).

Ich denke schon, dass Talent auch über Jahrzehnte Talent bleibt und sich entsprechend auch immer durchsetzen könnte. Man muss den Harys, owens etc. ja auch zugestehen, dass sie mit heutigen Methoden und Erkenntnissen sicherlich schneller gelaufen wären. Ob nun schneller als ein Bolt darf sicherlich bezweifelt werden, aber Weltklasse 1936 oder 1960 bleibt ziemlich sicher auch Weltklasse 2000+, zumindest in solchen Bereichen wie Sprint, den schon immer "viele" betrieben haben. Im Wurfbereich oder beim Stabhoch sieht das sicherlich ganz anders aus, aber "Geradeauslaufen" durften auch die schwarzen US-Bürger schon immer, es gibt also schon immer einen (vergleichsweise) großen Talentpool. (Im Gegensatz z.B zum Basketball, wo sicherlich die "Idole" aus den frühen 50ern, wie z.B. George Mikan, nach heutigen Maßstäben "Witzfiguren" wären)
Das sehe ich ähnlich bzw. das war auch der Punkt, den ich herausheben wollte. Das Talent mag damals ähnlich gewesen sein, wie heute. Aber die Möglichkeiten der Auswahl und Förderung solcher Talente sind heute nunmal ganz andere, als damals. 

Entsprechend sehe ich die Weltklasse von 1936 nicht in der Weltklasse von heute, auch wenn das Talent ähnlich oder gleich gewesen ist. Marathon konnte man auch schon "immer" laufen, doch während man 1960 den Marathon mit 2:15 gewann, landet man damit heute irgendwo in den Top20/25. Beim Sprint tue ich mir schwerer, dass zu beurteilen, da fehlt mir die Fachkenntnis zu.
Er hat sicher nur Sehnsucht nach ein weinig beachtung und möchte seinen Namen einmal wieder in der Zeitung lesen.
Schon das Objekt seines Vergleichswunsches ist unsinnig gewählt.
Es hat schon seinen Grund, dass der schnellste Weiße in der ewigen Weltbestenliste Christophe Lemaitre mit 9,92 auf Platz 42 ist.
Einen virtueller Vergleich mit ihm und/ oder Valerie Borzow fände ich schon eher reizvoll.
Seiten: 1 2 3