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Normale Version: Tim Lobinger verstorben
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(04.04.2019, 08:33)dominikk85 schrieb: [ -> ]Gut zu hören. Ist natürlich immer noch keine Garantie das es komplett überstanden ist, aber es klingt doch wesentlich besser als das was man vor nem halben Jahr gelesen hat. Ich hatte schon das schlimmste befürchtet als ich den Thread angeklickt habe.

ich hoffe es ist jetzt wirklich erstmal durch und auch das das mit dem Athletik Training für ihn gut läuft.

Tim kommt sicherlich sein unheimliches Kämpferherz zugute. Wir Leistungssportler definieren uns durch Gesundheit und nicht durch Krankheiten. Auch sein familiäres Umfeld mit drei Kindern unterstützt seine Kämpfereigenschaften. Mit einem Schlag verändert sich bei schwerwiegenden Krankheiten der Blickwinkel auf das Leben hinsichtlich Lebensführung, Freunden, Ernährung, Berufsaussichten ... Man verändert sicherlich auch vieles in seiner Lebensführung. 

Als Leistungssportler schöpft man aus dem Vollen - und das ist auch wegen des Genusses richtig. In Phasen der bewusstwerdenden Endlichkeit des Lebens - und das ist so bei derartigen gesundheitlichen Einschnitten - verändert sich auf einmal das Leben in seinen Stufen der Leichtigkeit. Man lässt Revue passieren, was vorher sicherlich nicht Thema war. Das ist im Alter bei gesundheitlichen Einschnitten auch so. Man beschäftigt sich auf einmal mit Themen wie Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsvollmacht, Organspende, Beerdigungsprocedere... Diese Dinge bestürmen den Menschen überfordernd wie die äußeren Eindrücke bei einem Autisten. Man ist mental einfach von einem Augenblick auf den anderen überfordert. Es dauert sehr lange, bis man Stille des Waldes z.B. ertragen kann und lieben lernt. Man braucht eine Zeit, um wieder gesellschaftsfähig zu werden. Man ist auf einmal nicht mehr mittendrin, sondern Betrachter von außen. Man wird aber in den Lebensforderungen achtsamer. 

Ich wünsche Tim ein noch sehr langes Leben in Achtsamkeit und in Ausführung seiner geliebten Berufsausführung. Er hat eine Chance auch im Beruf verdient!!! Er ist aufgrund seiner wohl überstandenen Krankheit kein anderer Mensch in seinen Fähigkeiten geworden. 

Gertrud
Tim Lobinger: "Heilung wird es bei mir nicht mehr geben" - mit 50 Jahren...das ist ja echt kein Alter... Sad

https://www.nordbayern.de/panorama/tim-l...1.12584207
Die Rheinische Post schreibt, dass Tim Lobinger gestorben ist.

https://rp-online.de/sport/leichtathleti...d-85061573
(16.02.2023, 20:35)Besiger schrieb: [ -> ]Die Rheinische Post schreibt, dass Tim Lobinger gestorben ist.

https://rp-online.de/sport/leichtathleti...d-85061573
Der Stern auch. Tim Lobinger geht viel zu früh. Er war DER Stabhochspringer meiner Jugend. Ich habe ihn bewundert.

Ruhe in Frieden.
Es ist so schade, dass er den Kampf verloren hat. Es treibt mir Tränen in meine Augen. Ich kenne seine Eltern noch sehr gut aus meiner Aktivenzeit. 

Ich konnte seine Emotionen so stark nachempfinden und verstehen, weil sich ähnliche Prozesse in mir bei meinem ebenfalls aggressiven Brustkrebs abgespielt haben. Man bekommt auf einmal eine vollkommen andere Sicht auf das Leben. Allerdings habe ich den Krebs nach dem Auftreten innerhalb von zwei Tagen symbolisch in eine Schublade gepackt und habe wirklich nicht mehr jeden Tag daran gedacht. Es haben sich viele Dinge vollkommen in der Wichtigkeit verlagert. Man verändert sich enorm und kann dann auch wohl das Herannahen des Todes besser ertragen, weil man über einen doch langen Zeitraum lernt, besser in sich zu ruhen. Es gibt so Momente, wo man sich wie auf einer Insel unter vielen Menschen fühlt.

Tim lebt irgendwie in seinen Kindern weiter. Es war ein harter "Abgang"; aber er hat schöne Spuren hinterlassen! Ich werde sicherlich noch oft an ihn denken, wenn mir hoffentlich die Zeit dafür bleibt.

Gertrud
Eine Nachricht, die mich traurig und betroffen macht.
(17.02.2023, 06:52)aj_runner schrieb: [ -> ]Eine Nachricht, die mich traurig und betroffen macht.

Es sollte uns ob des jungen Todesalters auch alle nachdenklich machen, ob wir uns der Vergänglichkeit und Kostbarkeit der Zeit bewusst sind. Solche Einschnitte rücken unsere Einstellungen manchmal zurecht. Man lernt dadurch, sein Leben zu sondieren. Man stellt sich bei solchen Ereignissen und einer Selbst-Betroffenheit die Frage, ob man mit dem Leben zufrieden wäre, wenn der Todesfall plötzlich Fakt wäre. Diese Frage sollte man sich zwischendurch manchmal stellen, ohne deshalb schwermütig zu werden.  

Gertrud
Möge er in Frieden ruhen.
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