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Normale Version: Spezialisten mit Mehrkampfambitionen
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Hochsprung-Olympiasieger Derek Drouin will Zehnkämpfer werden:
http://www.nationalpost.com/m/wp/sports/...-decathlon
Interessant! Mal sehen ob und wie weit er es bringen kann. Es gibt einige talentierte Leichtathleten die die technischen und Sprintdiziplinen beherrschen, der Knackpunkt bei nicht wenigen ist aber die Dauerbelastung über zwei Tage, das hat schon eine andere Qualität als Quali heute und Wettkampf morgen.

Trotzdem ein Versuch wert, bei Cindy Roleder reichte es bisher zwar nicht zur Top Siebenkämpferin, dafür hat aber ihre Spezialdiziplin profitiert - vielleicht auch weil sie kräftemäßig doch zugelegt hat und nun noch athletischer daher kommt. Gilt für den Hochsprung gerade wegen des Gewichtes zwar nicht, aber Drouin scheint sowieso etwas andere Trainingsmethoden zu bevorzugen - Hürdenlauf statt Kastensprünge.  In Fragen der rhythmischen Dynamik vielleicht keine schlechte Idee.
7150 Punkte im ersten Versuch und gleich mal den Zehnkampf-WR im Hochsprung auf 2,28m verbessert
http://www.phototiming.com/meets/17samadams/

11.42/6.75/12.10/2.28/51.81/14.47/34.85/3.80/49.30/4:54.51

Sein persönliche Einschätzung

Zitat:Nowhere near where I know I can be but it's nice to get ten events under my belt
Quelle
Die Hürdenzeit finde ich richtig gut. Die anderen Disziplinen zeigen aber, dass er besser beim Hochsprung bleiben sollte. Eike Onnen stößt zum Beispiel die Kugel einen Meter weiter.
lor-olli ,

Hochsprung und Hürdenlauf haben schon immer gut zueiander gepaßt.
Wie ist das denn mit Stab? Ich finde im Vergleich die 3,80 dann schon herausragend "schlecht". Aber ich habe natürlich auch keine Ahnung von Synergien bzw. Trainingsformen der einzelnen Disziplinen.

Ich dachte halt laienmäßig, dass Stab eher zum reinen Hochsprung passt als eben z.B. Kugel. Bei Weit und im Sprint müsste doch auch noch ein wenig gehen, oder bin ich da völlig falsch gewickelt?
@gera,
als Zehnkämpfer trainiert man die Hürden recht intensiv und das sie zum Hochprung "passen" kennen wohl einige, mir ging es darum, dass das Kraftraining für den Wurfbereich wohl eher nicht so förderlich für den Hochsprung sein dürfte. Man kann zwar über die Kraft einiges kompensieren und es gibt immer wieder "schwere Jungs" die sehr gut hochspringen, allerdings nicht in der Hochsprungspitze. Sorry falls das missverständlich ausgedrückt war.

@Sebastian
Man sieht an den Ergebnissen, dass er wohl noch einige Defizite hat. (Speer, Diskus, Stab, 1500m!) Vier Disziplinen mit unter 600 Punkten und das Kugelsoßen nur knapp darüber sind eher Zehnkampuntypisch…
Der Stabhochsprung fällt da eigentlich leistungsmäßig gar nicht so weit heraus, eine 3 vor dem Komma liest sich aber nie gut (war bei mir aber oft ähnlich… allein sein Hochsprungergebnis hätte ich gern gehabt Wink. Die Hürden waren im Verhältnis zum Sprint schon beinahe mehr als ein Optimum)

Ich vermute, dass er wenig bis fast kein Stabhochsprungtraining absolviert hat, sollte er das intensivieren dürfte bei seinem Bewegungsgefühl hier schnell eine deutliche Steigerung gelingen - wobei er nicht der schnellste Anläufer ist! Stabhoch ist auch eine Frage des Mutes, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten muss man entwickeln, das dauert schon "ein paar" Sprünge. Der Stabhochsprung ist die einzige Diziplin, bei der der Athlet unmittelbar von einem Gerät abhängig ist welches eine Eigendynamik entwickelt (Ein Speer kann auch flattern, aber das sieht der Athlet nur, er spürt es nicht). 

In der Summe wird er wohl kein Spitzenmann im Zehnkampf, dazu ist er zu langsam, zeigt auch der Weitsprung auf "100m-Niveau". 5 Minuten über 1500m lassen auch wenig Hoffnung, dass er sich hier ordentlich quälen kann (vielleicht auch nur nicht in diesem Wettkampf??).
@lor-olli

danke für die schönen Ausführungen.

Das bringt mich zu einer anderen Frage: Was denkt ihr eigentlich, welche "Einzelathleten" am ehesten für den Zehnkampf prädestiniert sind, also wo gibt es die größten Synergiegewinne und vor allem die geringsten Reibungsverluste?

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen Kurzsprinter oder Speerwerfer verlieren bei einehm auf Mehrkampf ausgerichteten Training am wenigsten im Vergleich zu anderen, oder? Ich meine ein Drouin, der intensiv Diskus und Kugel trainiert wird natürlich im Hochsprung ganz massiv bluten...

Nachdem ich "Ewige Helden" gesehen habe und von Björn Ottos Performance dann doch sehr beeindruckt war, könnten es vieleicht sogar Stabis sein? Gerade die großen und (relativ) kräftigen Typen wie eben Otto oder früher Tim Lobinger könnten doch durchaus fähig im Zehnkampf sein?
(12.04.2017, 11:29)Sebastian schrieb: [ -> ]Gerade die großen und (relativ) kräftigen Typen wie eben Otto oder früher Tim Lobinger könnten doch durchaus fähig im Zehnkampf sein?

Lobinger hat doch mal einen recht guten Zehnkampf mit über 7000 P. abgeliefert. War das nicht vor einigen jahren so eine Jux-Veranstaltung für die Stabis zum Ende der Saison?
Also Björn otto hat als Jugendlcher öfter Zehnkämpfe absolviert. Insbesondere die Schnelligkeitsleistungen waren aber überraschend schwach für einen späteren Weltklassespringer.
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