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Normale Version: Helmut Digel und der Geruch des Geldes....
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und damit ist wieder ein Stück Glaubwürdigkeit dahin....

http://www.sueddeutsche.de/sport/leichta...-1.3187140
Ich frage mich manchmal warum so alte Säcke die schon mehr als genug verdient haben (Blatter, Beckenbauer...) immer noch so Geldgeil sind. Was wollen die mit 70+ mit so viel Geld.

ist es für einen Blatter nicht egal ob er 10 oder 20 Mio auf dem Konto hat?
Wenn die finanziellen Anschuldigungen bezüglich Herrn Prof. Digel wirklich stimmen, dann frage ich mich doch allen Ernstes, warum ich in Laufe der Zeit z. B. in Wattenscheid eigentlich zum Nulltarif gearbeitet habe, weil ich meinen Verdienst meistens wieder in Geräte und meine autodidaktische Fortbildung gesteckt habe. Hansjörg Holzamer hat sehr oft zu mir gesagt: "Gertrud, die da oben halten uns doch (zurecht) für bekloppt!!! Es geht bei denen gar nicht um Leistungsoptimierung. Es geht knallhart um Vorteile." Sie predigen Wasser für andere und trinken selbst Wein!!!  Thumb_down So funktioniert der Sport schon sehr lange, weshalb er teilweise auch den Bach hinuntergeht. Das verhält sich in kleinen Dingen ebenso. Der Heimtrainer hat sehr oft die Arbeit am Athleten, der Bundestrainer aber oft die Vorteile von Reisen und dergleichen. Diese Zentralisierung wird auch ganz öffentlich vertreten. Man ist in den Chefetagen doch gar nicht daran interessiert, für Vergünstigungen an der Basis zu sorgen. 250 $ Tagessatz für ein IAAF-Mitglied halte ich für einen unverschämten Witz!!! Es sei denn, es ist ein arbeitsintensiver Vortrag darin enthalten. Es sollte doch schon reichen, wenn man unentgeltlich durch die Welt düst und in First-Class-Hotels wohnt und diniert - oder?

Gertrud
Man sollte nicht unter dem Deckmantel eines Ehrenamtes Gelderwerb verstecken. Man sollte öffentlich dazu stehen, dass man seine Arbeit vergütet haben möchte. Ich kann sehr gut damit leben, wenn eine/r für seine hervorragenden Dienste Geld verlangt. Das ist vollkommen legitim. Es kann nicht sein, dass einseitig nur der Athlet und der Manager teilweise Unsummen verdienen und z. B. der Trainer mit einem Butterbrot abgespeist wird. Diese Verhältnisse halte ich für beschämend. Wenn ich einen Vortrag halte, der mehrere Wochen in Anspruch nimmt, dann möchte ich diese Wahnsinnsarbeit auch honoriert haben. Von angemessen kann dann meistens gar keine Rede sein. Es ist lediglich eine kleine Anerkennung - unangemessen vom Aufwand her. Dann bin ich auch verpflichtet, diese Summe zu versteuern!!! Wenn IAAF-Vertreter Arbeitsaufträge erfüllen, dann kann ich damit leben, dass dann Vergütungen in angemessener Weise fließen. Sie sollten dann deklariert und versteuert werden. Punkt!!!

Wenn Prof. Digel 250$ pro Tag an Aufwandsentschädigung erhalten hat, ist das zwar unverschämt hoch, aber eben wohl die Regel bei IAAF-Mitgliedern in bestimmten Positionen. Ob es ein "Selbstbedienungsladen" ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn er 3000$ pro Monat für bestimmte Aufgaben erhalten hat, halte ich das auch für vertretbar, wenn damit bestimmte Vorträge und Arbeiten abgegolten worden sind. Über den Preis kann man moralisch ganz anderer Meinung sein. Wenn derartige Summen im Raum stehen, macht das diese Ämter natürlich sehr attraktiv und auch anfällig für Korruptionen. 

Gertrud
(01.10.2016, 22:41)Gertrud schrieb: [ -> ]Hansjörg Holzamer hat sehr oft zu mir gesagt: "Gertrud, die da oben halten uns doch (zurecht) für bekloppt!!! Es geht bei denen gar nicht um Leistungsoptimierung. Es geht knallhart um Vorteile." Sie predigen Wasser für andere und trinken selbst Wein!!!  Thumb_down 



100%ige Zustimmung - leider.
Grundsätzlich möchte ich dazu sagen, dass man nicht pauschal alle Ehrenamtsträger verurteilen darf. Es gibt immer noch einige, für die steht der Sport im Mittelpunkt und opfern sich Tag und Nacht für den Sport.
Enttäuschend wirkt es jedoch immer wieder auf mich, wenn so etwas zu lesen ist. Das Gefühl habe ich meistens schon länger, ich hoffe jeodch in meiner Naivität und Gutgläubigkeit, dass das Einzelfälle sind und nur ganz oben vorkommt. Tut es aber nicht - wieder, leider.
Wenn es in den internationalen Verbänden bei einigen darum geht Geld zu scheffeln, dann geht es in den unteren Gremien um VIP-Plätze bei der nächsten DM. Das zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Sport. Dazu passend hat mir hat ein altgedienter Leichtathletikvereinstrainer, der absolut vertrauenswürdig und seriös ist einmal folgende Story erzählt:
Er habe in einem Gespräch mit seiner/m Landespräsidentin/en ihn/sie gefragt wie lange er/sie das Amt noch ausfüllen wolle. Er hätte gehört er/sie wolle gar nicht mehr so lange machen. Die Antwort darauf war eindeutig von ihr/ihm: Eigentlich wollte ich ja nicht mehr beim nächsten Verbandstag antreten, aber weisst Du, die WM 2009 in Berlin, das war so schön als Landesfürst/in im VIP-Bereich und 2018 ist ja die EM in Berlin. Das will ich nochmal so erleben und deswegen trete ich dann nochmal an.  Thumb_down Thumb_down Thumb_down
Denkt euch euren Teil dazu, ich geh jetzt brechen bei solchen Aussagen.

PS: Da ich meinen Bekannten nicht vorführen möchte, geschweige denn möchte, dass er Repressalien erfahren muss, habe ich beide Geschlechter gewählt, bitte entschuldigt dies.
wenn der Spitzensport für einige ( ob für Digel auch, kann ich nicht einschätzen ) zum Selbstbedienungsladen gemacht wurde, liegt das doch auch daran, dass über die Verwendung der Gelder keine richtige Rechenschaft gelegt werden muss.
Nirgends!
Und das geht nicht, genauso wie die Kontrolle des Dopingmißbrauchs durch sporteigene Organe nicht funktioniert.
Was passiert denn mit den Millionen in der IAAF, was mit den Gewinnen ?
Wenn staatliche Zuschüsse fließen- auch indirekt bei der IAAF - ist doch spätestens eine bilanzierende Rechenschaft angesagt.
Erst wenn man weiß, was mit dem Geld gemacht wird, kann doch nach Ansätzen einer eff. Verwendung gesucht werden.
Die Sportorganisationen auf höchster Ebene sind keine vereine mehr, sondern müssen wie große betriebe behandelt werden.
Erzählen kann man mir viel über Ehrenamt oder geringe Bezahlung <<< glauben kann ich das bei allen Vorkommnissen ( z.B.Beckenbauer ) nicht mehr.
Und so diskutieren wir hier im Nebel, weil wir nicht wissen , wo das Geld hinfließt, und ob das sinnvoll so ist.
(02.10.2016, 09:00)gera schrieb: [ -> ]Erzählen kann man mir viel über Ehrenamt oder geringe Bezahlung <<< glauben kann ich das bei allen Vorkommnissen ( z.B.Beckenbauer ) nicht mehr.

Wenn Beckenbauer Werbegelder annimmt und versteuert, ist das völlig in Ordnung. Er hat seinen Marktwert und kostet diesen über unsere "Schmerzgrenze" hinaus und für uns in unvorstellbaren Dimensionen aus. Das ist eine Welt, die uns verschlossen bleibt und damit auch auf uns unverständlich wirkt. Nur soll man dann öffentlich nicht von Ehrenamt sprechen. 

Ich habe hier immer dazu gestanden, wenn ich harte Arbeit in Form von sehr strukturierten Vorträgen halte, diese auch finanziell honoriert haben zu wollen. Wenn ich z.B. in einem Großverein eine hervorragende Trainertätigkeit ausführe,  will (nicht möchte) ich dafür auch einen gewissen Betrag haben!!! Da gibt es für mich auch gar keine Diskussion. Ich habe früher mehr an einer Volkshochschule verdient, Gymnastikkurse zu geben. Wenn ich wie jetzt z. B. einen kleinen Verein berate, mache ich das aus Spaß an der Freude. Ich fühle mich auch z. B. vom DLV benutzt, wenn ich für einen sehr guten und arbeitsaufwendigen Vortrag 80€ erhalte. Man kann mir nicht erzählen, dass man dafür z. B. einen D. Pfaff aus den USA einfliegen kann. Es sollte bei allen Aktionen eine gewisse Verhältnismäßigkeit herrschen. Ich "verkaufe" mein Wissen normalerweise nicht mehr zum Nulltarfi, wenn etliche anspruchsvolle Fachbücher schon 200 € kosten. Wenn dann hervorragende Heimtrainer vielleicht noch durch den Maschendrahtzaun Einblick in Aufwärmprocedere halten können, fühlen sie sich zurecht verarscht. Die Systeme müssen stimmen.  Thumb_up

Gertrud
Auf einer kürzlich stattgefunden habenden Veranstaltung mit dem neuen DFB-Präsidenten Grindel wurde von mehreren Trainern und Funktionären des Amateurfussballs  'an der Front' bemängelt, dass sie teilweise seit Jahrzehnten Geld mitbringen.
The winner takes it all.
Der Teufel scheisst immer auf den grössten Haufen.
Vive la Revolution!
ist doch o.k. Gertrud.

Bloß man kann es doch auch als Ausgabe irgendwo ausweisen, nicht mit Namen, wer wieviel, sondern als Teil einer Gesamtsumme
( hier vielleicht Aus-Weiterbildung ) einer regelrechten buchhalterischen Bilanz.
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