Es gibt halt auch nur begrenzt viele leute die auf dem detailniveau von gertrud oder auch einfachichma diskutieren können. Das ist nicht immer nur desinteresse.
Allerdings gibt es schon bei vielen Praktikern eine Wisschenschaftsskepsis. die sind dann halt der meinung man könne das Rad nicht neu erfinden. "Was gut genug war für Armin Harry ist auch gut genug für deinen Athleten".
(29.08.2016, 08:44)dominikk85 schrieb: [ -> ]Es gibt halt auch nur begrenzt viele leute die auf dem detailniveau von gertrud oder auch einfachichma diskutieren können.
Das Problem ist aus meiner Sicht weniger das Spezialwissen. Mir geht es um Grundfragen der Periodisierung, die in den USA im Sprint differierend und teilweise nach komplett anderen Ansätzen als in Deutschland gestaltet wird. In den USA kennt jeder High-School-Coach diese Trainingsansätze und wendet sie an. Ich habe viele, v.a. auch praxisbezogene Fragen zu diesen Modellen. Da die amerikanischen Trainer die amerikanischen Trainingsansätze einsetzen, werden sie mir auch hilfreiche Antworten zur Umsetzung der Theorie geben können. Hier auf leichtathletikforum.com ist es eher so, dass ich der einzige aktive Forenteilnehmer neben Gertrud bin, der sich überhaupt mit diesen Programmen beschäftigt und darum eigentlich nur Fragen beantworten würde, anstatt selbst welche beantwortet zu kriegen.
(29.08.2016, 08:44)dominikk85 schrieb: [ -> ]Es gibt halt auch nur begrenzt viele leute die auf dem detailniveau von gertrud oder auch einfachichma diskutieren können. Das ist nicht immer nur desinteresse.
Allerdings gibt es schon bei vielen Praktikern eine Wisschenschaftsskepsis. die sind dann halt der meinung man könne das Rad nicht neu erfinden. "Was gut genug war für Armin Harry ist auch gut genug für deinen Athleten".
Sumser hat z. B. damals im speziellen Krafttraining vieles richtig gemacht. Ich habe ihn zu schätzen gewusst und bin damals extra nach Bayern gefahren, als ich Sabine trainierte. Er ist früh morgens als über 80jähriger mit mir zum Sportplatz gegangen, um mir seine Drills vorzumachen. Er war einmalig!!! Man darf nicht die Anzahl von 400m-Athleten mit hervorragenden Leistungen übersehen, die er damals trainiert hat. Davon träumt man hier manchmal. Er hat mir seine akribisch geführten Aufzeichnungen mit Bleistift gezeigt. Wir haben gefachsimpelt, was das Zeug hielt.
Eine Anekdote zu ihm: "Man hatte mir damals in Berlin bei den DM 50 DM gestohlen. Ich war sehr traurig. Sumser nahm mich beiseite, schenkte mir 50 DM und sagte: "Gertrud, mach einen guten Wettkampf!" Ich denke auch heute noch oft und sehr gerne an ihn.
Nun zu Ihrer Aussage mit dem Rad neu erfinden: Genau das ist es ja. Man muss es nicht neu erfinden. Man sollte erst einmal alles Relevante zusammenfügen. Manchmal genügen Kleinigkeiten, um zum Ziel zu kommen. Ich habe sehr viel im Hamstringbereich z. B. recherchiert.
Die Hamstrings gibt es nicht!!! Warum ist meistens der Bizeps femoris caput longum mit Verletzungen behaftet? Ich bin in vielem fündig geworden. Ich bleibe aber hellwach, wenn ich neue Sachen höre oder lese.
Ich habe letztens mal zu einer Bekannten gesagt: "Ich bn in allem, was ich mir so vorgestellt habe, angekommen." Das war nicht immer so. Ich sehe heute ganz klar, was und wen ich zu meinem Glück benötige. Manchmal kann das ein Wald als Rückzugsort sein, um gute Gedanken auch eben im Sport zu etablieren. Ich brauche diese prallen Teamveranstaltungen zum Denken nicht immer. Man ist immer so gut, was man auch selbst einbringt. Ich war nie die "Abschöpferin"! Ich habe mir im Laufe der Zeit sportlich den Rahmen gegeben, den ich zur akribischen Arbeit benötige. Das hat mich Zeit und Geld in Mengen gekostet, was bei mir aber nie zur Diskussion stand. Ich habe nie gesagt, dass ich mich engagieren möchte, es aber nicht kann oder will. Ich bin immer selbst an die Front gegangen und habe im Verbund mit einigen guten Trainern vieles bewegt und bewege es noch logistisch.
Es gibt auch hier gute Trainer und Foristen, von denen ich durchaus lernen kann. Ich setze mich nicht auf das höchste Ross und schaue hinunter.
Gertrud