http://www.leichtathletik.de/index.php?N...wsID=46869
Zitat:Das harte Training hatte aber auch negative Auswirkungen: Schmerzen in den Achillessehnen, die sich als Entzündung entpuppten. Der WM-Achte von 2011 weiß, dass im Zehnkampf ohne Schmerzen nichts zu gewinnen ist und biss die Zähne zusammen
Und genau wegen dieser Einstellung wird Jan-Felix Knobel genauso wie viele andere deutsche Mehrkämpfer immer wieder verletzt sein!
Das kannst du aber nicht verallgemeinern. Es glaube, es geht eher um den richtigen Umgang mit den Verletzungen/Schmerzen. Robert Harting hat seit vielen Jahren Schmerzen im Knie und gewinnt trotzdem, Lars Riedel hatte einen kaputten Rücken, usw, Beispiele gibts viele.
Zitat:Es glaube, es geht eher um den richtigen Umgang mit den Verletzungen/Schmerzen
Es gibt einen gravierenden Unterschied: beim Diskuswurf kannst Du mit Schmerzmitteln kurzfristig den Schmerz unterdrücken, einen Zehnkampf mit einer schmerzenden Achillessehne stehst Du nicht durch! (und ich weiß leider wovon ich spreche). Es tut / tat Riedel und Harting sicher auch im Rücken und Hüfte weh, dennoch riskiert man dies in einem wichtigen (!) Wettkampf mit der Aussicht auf einen großen Titel, bei Knobel kiegt die Sache ezwas anders. Erstens müsste er sich überhaupt erst einmal qualifizieren und riskiert dann mit einer aufgetretenen Verletzung zur EM zu fahren und es "knallt" dann gleich bei den 100m.
Einen Wettkampf über 1 Stunde halte ich auch mit Schmerzen durch (ich habe mal Speer geworfen, mir wurde fast schwarz vor Augen, es reichte aber für drei gültige), zwei Tage nicht!
Wer aber schon im Training immer wieder den Schmerz überwinden muss, ist psychisch mehr als angeschlagen - ein Zehnkampf tut auch ohne Verletzung am zweiten Tag weh
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Das alles hängt natürlich auch von der Schwere der Verletzung / dem Schmerz ab, ein "Wehwechen" wird kein Spizenathlet überbewerten, eine ausgewachsene Achillessehnenreizung kann / sollte man nicht ignorieren - Knobel kann noch ein paar Jahre weitermachen wenn er sich nicht vorzeitig ruiniert.
@lor-olli: Es geht ja ums Training, Schmerzen im Wettkampf übersteht ein Zehnkämpfer auch, Freimuth hat doch immer Schmerzen im Rücken. Aber Harting trainiert täglich mit Schmerzen im Knie und das tat scheinbar auch Knobel.
http://www.hlv.de/NEWS/view_news_V10.asp?ID=3324
Interessantes Interview auf der Homepage des HLV mit Jan-Felix Knobel zu seiner Verletzungssituation und der Trennung von Trainer Jürgen Sammert. Hier der Knaller:
Zitat:es war auch so, dass ich mit verschiedenen Therapien immer wieder versucht habe, Ansätze zu finden, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Doch hierfür hätte ich an der Trainingssteuerung etwas ändern, mehr Ruhe haben müssen. Aber dies war mit meinem Trainer Jürgen Sammert nicht zu machen. Ich hätte es selbst besser wissen können, habe mich jedoch auf seine Meinung verlassen. Doch anstatt auf meine Probleme einzugehen, wurde mir Leistungsverweigerung unterstellt und gesagt, dass ich mir die Schmerzen einbilden würde.
er widerspricht sich aber auch ein bisschen wenn er an anderer Stelle sagt, dass Sammert ihm einen Monat Pause verordnen wollte ihm das aber auch wieder nicht gefiel.....
edit mod: Nochmal die Bitte, nicht immer den kompletten Beitrag auf den man antwortet zu zitieren, wenn der eigene Beitrag auch ohne diese Ballast verständlich ist
Laut Knobel sagte Sammert
Zitat:„Dann machst Du halt mal einen Monat gar nichts und dann schauen wir weiter.“
Wenn ich Profi-Leichtathlet wäre und bekäme das von meinem Trainer gesagt, käme ich mir verarscht oder im Stich gelassen vor. Ich erwarte von meinem Trainer, dass er sich Gedanken macht, wie er meine Gesundung aktiv unterstützen kann. Wenn es nur die Alternativen gibt "stell Dich nicht so an und mach ganz normal weiter" und "mach halt einen Monat gar nichts", dann ist der Trainer unfähig!
Sicherlich wäre es interessant hier auch Sammerts Darstellung der Situation zu bekommen. Aber so wie es sich aus Knobels Sicht anhört, würde ich keinen Athleten zu diesem Trainer schicken.
Jedenfalls ist Jan-Felix deutlich häufiger verletzt, als dass er anständig trainieren oder gar Wettkämpfe bestreiten kann... In jedem zweiten 10Kampf steigt er aus... vielleicht tut ein Trainierwechsel da mal ganz gut
Ich hoffe, dass Knobel die Zeit nutzt und sich in seinem Studium voranbringt.
Das habe ich in Verletzungszeiten bei vielen Athleten vermisst.
keiner von uns war dabei:
aber die Aussage, dass der Trainer ihm einen Monat Pause vorgeschlagen hatte widerspricht der Aussage, dass der Trainer ihm die Schmerzen nicht glauben würde.
das wird sich aus der Sicht des Trainers dann wahrscheinlich etwa so anhören:
"ich habe ihm mehrfach eine Trainingspause empfohlen. Er hat dann aber gegen meinen Rat weitertrainiert bis die Beschwerden so stark wurden, dass ihm der Arzt zum Saisonverzicht geraten hat"
war es nicht auch damals Sammert, der seinem Athleten Behrenbruch wegen einer Verletzung von einem Start bei der DM erfolglos abzuhalten versucht hat ?
Vielleicht lag der Fehler des Trainers eher darin ihn nicht zur Pause gezwungen zu haben.......