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Normale Version: Spitzenleute und der Umgang mit dem lieben Geld
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Ich war doch einigermaßen erschüttert, als ich bei Markus Lanz gehört habe, dass Nils Schumann zwischendurch Insolvenz nach seiner Karriere beantragt hatte. Er wird sicherlich gut nach seinem Olympiasieg verdient haben?! Insofern ist vielleicht der Verband auch gefragt, in der Hinsicht die Spitzenleute, die viel Geld verdienen, auf das spätere Leben hinsichtlich Finanzen vorzubereiten. Eine solide Beratung (ohne dicke Autos und Prunkvillen) ist wohl in den allermeisten Fällen vonnöten. Altersarmut betrifft wohl auch viele Fußballer, die ihr Geld oftmals komplett in den Sand gesetzt haben. 

Gertrud
ich glaube das Problem ist nicht dass man den Spitzenathleten keine Ratschläge geben wollte als dass sich diese gerade vom Verband nichts sagen lassen wollen. Sein Trainer hat ja auch bald nach dem Olympiasieg das Handtuch geworfen....
(23.04.2016, 16:56)alex72 schrieb: [ -> ]ich glaube das Problem ist nicht dass man den Spitzenathleten keine Ratschläge geben wollte als dass sich diese gerade vom Verband nichts sagen lassen wollen. Sein Trainer hat ja auch bald nach dem Olympiasieg das Handtuch geworfen....

Man sollte auch als Trainer dem Athleten in Berufs- und Geldfragen solide Informationen geben, wenn man es denn kann. Zumindest habe ich das immer gemacht. Was der Athlet daraus macht, ist schließlich seine Sache. Viele meinen, dass die Zuwendungen in der Höhe bleiben und machen sich absolut keinen Kopf über den Weg danach. Das ist dann natürlich irgendwann ernüchternd. Der WM- oder/und OS-Titel zählen später meistens nicht mehr.

Gertrud
Die FAZ hatte dazu einen Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpo...55794.html
Es betrifft hier zwar keine Leichtathleten sondern Ringer und Gewichtheber, aber ich vermute, dass sich die Probleme bei den Leichtathleten, die beim Bund sind, nicht unterscheiden.
Ich denke, die Athleten sind erwachsene Menschen, die wissen, dass sie nicht bis ins Rentenalter mit dem aktiven Sport Geld verdienen können und die man dementsprechend nicht bevormunden braucht.
(23.04.2016, 19:19)jonas90 schrieb: [ -> ]Ich denke, die Athleten sind erwachsene Menschen, die wissen, dass sie nicht bis ins Rentenalter mit dem aktiven Sport Geld verdienen können und die man dementsprechend nicht bevormunden braucht.

Beratung hat nichts mit Bevormundung zu tun. Ich habe sehr viele Athleten im Laufe der Zeit kennengelernt, die falsche Weichen durch den Sport für das spätere Leben gestellt haben. Der Sport bedeutet emotional of sehr viel, wobei dann sehr häufig eine Schieflage entsteht.

Gertrud
In der LA ist das eher nicht so, aber im fußball ist es halt oft auch so, dass die spieler eine zeitlang so viel geld verdienen, dass sie völlig den überblick über ihre ausgaben verlieren. in ihrer besten zeit funktioniert das auch, am ende des jahres steht da trotzdem ein plus, aber sie vergessen halt zu bedenken, dass sie maximal 10 jahre so viel verdienen. mit anfang 30 gehen die gehälter deutlich runter und mit mitte 30 ist schluss. wenn man dann wie michael jackson lebt ist das geld schnell weg.

Dazu kommt, dass viele fußballer zwar berater haben, diese allerdings eher zwielichtige gestalten sind die nicht ihr bestes wollen. da wurden schon einige fußballer abgezockt, bzw. zu schlechten investments überredet. gerade bei weniger gebildeten sportlern wird dann dem finanzberater oft blind vertraut. wenn der dir was von nem totsicheren investment mit 20% rendite erzählt unterschreibt man als 20 jähriger fußballer auch mal schnell.

oft kommen dann auch noch steuerschulden dazu, weil die berater irgendwelche tricks versuchen die später auffliegen.
In der Leichtathletik verdienen nur sehr wenige sehr viel Geld. Es gibt nicht sehr viele vom Schlage eines Usain Bolt. Zudem sind nur wenige so werbewirksam. Auch bei ihm gilt es, das Geld solide anzulegen. Dann hat er nun wirklich ausgesorgt.

Es gibt auch unter den Fußballern einige, die ihr Geld selbst sehr gut verwalten: Klinsmann, Rolfes ...  Das ist eigentlich die beste Konstellation. Klinsmann ist aus meiner Sicht ein absoluter Glücksfall, der den Überblick über sein Geld behält, einen Beruf gelernt hat und dabei noch perfekt mehrere Sprachen spricht. Das beinhaltet aber auch unglaublich viel Fleiß neben dem Sport. Dazu sind eben nicht viele bereit!!! Wenn leichtathletische Spitzensportler/innen ihr Geld in der Zeit rentenwirksam anlegen, können sie die Kluft gut ausgleichen. Das Geld sollte eben nicht verschleudert werden.

Gertrud