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Normale Version: Dopingskandal im britischen Sport?
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Weiter geht es mit Hajo Seppelt und seinen Reportagen.
Morgen, 18:00 Uhr, wird in der Sportschau über Großbritannien berichtet.

edit mod: abgetrennt aus
Dopingfälle
Diesmal traut er sich sogar an den Fußball ran. Dramatische Enthüllungen sollte man aber nicht erwarten, die Vorabinformationen sprechen "lediglich" von der Verschreibung leistungssteigernder Medikamente - da finden sich sicherlich die entsprechenden TUE, egal mit welcher fragwürdigen Begründung.
(02.04.2016, 20:00)Atanvarno schrieb: [ -> ]Diesmal traut er sich sogar an den Fußball ran. Dramatische Enthüllungen sollte man aber nicht erwarten, die Vorabinformationen sprechen "lediglich" von der Verschreibung leistungssteigernder Medikamente - da finden sich sicherlich die entsprechenden TUE, egal mit welcher fragwürdigen Begründung.

Das ist auch eine Lücke die zu oft ausgenuzt wird.
Vielleicht doch etwas mehr als ein paar zweifelhafte TUE. Wobei die Formulierung "claims he doped" darauf hindeutet, dass man keine gerichtsfesten Beweise hat.

[Bild: CfELF5LWAAANHhF.jpg]
Hier ein mit versteckter Kamera aufgenommenes Video des Arztes, der behauptet, 150 britische Athleten gedopt zu haben. Wie vermutet hat die Sunday Times aber außer der Behauptung Dr. Bonars keine weiteren Beweise.


Ross Tucker (@Scienceofsport) hat auf seinem Twitteraccount eine Zusammenfassung der wesentlichen Punke des ST-Artikels

- aufgrund der dünnen Beweislage werden im Artikel keine Namen genannt (die britischen Rufmord-Gesetze sind knallhart)
- UKAD wusste bereits vor zwei Jahren von den Anschuldigungen/Behauptungen, verwarf sie aber nach einer oberflächlichen Untersuchung*
- der ehemalige Sportminister Lord Moynihan fordert die Suspendierung von UKAD**
- Dr. Bonar sagt, dass er keine Athleten dopt, sondern Mangelerscheinungen behandelt - dass es sich bei seinen Patienten um Profisportler handelt, ist für die Behandlung irrelevant


*in einer ausführlichen Stellungnahme legt UKAD dar, dass sie keine ausreichende Handhabe hatten, um gegen den Arzt vorzugehen, s. https://twitter.com/danroan/status/716393597894049792. Wenn ein Arzt nicht der Jurisdiktion des Sports unterliegt, haben die Anti-Doping-Behörden keine Möglichkeit gegen ihn vorzugehen (wenn das so stimmt und keine Schutzbehauptung+ ist, ist das zugegebenermaßen ein starkes Argument für ein Anti-Doping-Gesetz)
** Supermaßnahme direkt vor den Olympischen Spielen Teufel

--edit
+ scheint wohl doch mehr eine Schutzbehauptung zu sein. Aus dem ST-Artikel geht hervor, dass UKAD etwas hätte tun können, aber der Meinung war, die Beweislage sei nicht ausreichend (sie hatten eine schriftliche Aussage eines "Whistleblowers" inklusive von Dr. Bonar rezeptierten Medikamenten vorliegen - wieviel mehr braucht man denn noch Sad  Huh )
Zitat:Lassen sich auch Top-Fußballer dopen?

Die ARD/WDR-Dopingredaktion und die Sunday Times haben in gemeinsamer Recherche die Dopingmethoden des Londoner Arztes Dr. Mark Bonar aufgedeckt. Demnach sollen auch Fußballer aus der Premier League unter dessen Kunden sein.
[...]

Whistleblower wurde ignoriert

UKAD beschied dem Informanten Anfang 2015, dass man keine Grundlage sehe, gegen Dr. Mark Bonar zu ermitteln oder ein Verfahren einzuleiten. Der geständige Doping-Sünder: "Für mich war es so, dass UKAD hier einen konzertierten Versuch unternommen hat, weitverbreitetes Doping im britischen Sport unter den Teppich zu kehren. Sie hatten gar kein Interesse, den Fall zu verfolgen. Das schockiert mich als Athlet, aber auch als Steuerzahler dieses Landes."

Quelle
Der Mann ist Gynäkologe. Wie konnte er denn die Massen von Männern in seiner Praxis erklären.
Oder hat er nur Frauen gedopt (dazu passen aber die Fussballer nicht)?
(03.04.2016, 14:20)Astra schrieb: [ -> ]Der Mann ist Gynäkologe. Wie konnte er denn die Massen von Männern in seiner Praxis erklären.
Oder hat er nur Frauen gedopt (dazu passen aber die Fussballer nicht)?

oder die Radprofis von der Tour de France. Un da fallen mir aus dem Stand zwei richtig gute britsche Athleten ein. (Vgl. Siegerlisten der letzten Jahre)
Chris Froome gehört ja zu den vielen sterbenskranken Sportlern, die bewunderswerterweise trotz dieser extremen Benachteiligung zur Weltspitze gehören (in seinem Fall ist die Krankheit eine Bilharziose). Wäre doch verständlich, wenn dem armen Mann mit ein paar kräftigenden Medikamenten geholfen werden müsste Teufel

@Gynäkologe
In seinem Xing-Profil steht Allgemeinarzt und "Aesthetic Doctor", Anti-Aging-Medizin gehört wohl auch zu seinen Fachgebieten. Grade letzteres prädestiniert für den Umgang mit den beliebtesten Dopingsubstanzen (Testosteron und HGH).
Seppelts Kurzbeitrag in der Sportschau: Auch Premier-League-Spieler unter Dopingverdacht

Die Langfassung läuft ab 22:15 Uhr im WDR.
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